überlassung seiner sämtlichen Postgerechtsame 3 Mill. Thlr. Außerdem besitzt das Haus mehrere
ehemals reichsunmittelbare Herrschaften in
Württemberg
[* 2] und
Bayern,
[* 3] fünf Herrschaften in
Böhmen
[* 4] und fünf Herrschaften in
Kroatien. Der jeweilige regierende Fürst führt den
Titel «Erb-Generalpostmeister» und besitzt das Kronamt eines «Kron-Oberst-Postmeisters»
in
Bayern, ist erbliches Mitglied der Kammer der
Standesherren in
Württemberg, des Reichsrates der
KroneBayern, des preuß. Herrenhauses und des Herrenhauses des österr. Reichsrates sowie erblicher
Inhaber des bayr. 2. Chevaulegerregiments
«Taxis». Gegenwärtiger
Standesherr ist der Sohn des
Erbprinzen Maximilian (gest.
und der Herzogin Helene in
Bayern (gest. Fürst
Albert, geb. vermählt seit mit
Erzherzogin Margarete von
Österreich,
[* 5] der seinem
Bruder, dem Fürsten Maximilian, folgte.
Eine Sekundogenitur des Hauses
u. Thurn bildet die Nachkommenschaft des Prinzen Maximilian
Joseph (geb. 1769, gest. 1831), Halbbruder
des genannten Fürsten
KarlAnselm. Gegenwärtiges Haupt dieser in
Böhmen ansässigen
Nebenlinie ist dessen
Urenkel, Prinz
Alexander, geb. der zu
Prag
[* 6] residiert. Seines Großvaters
Bruder war Prinz
KarlTheodor vonu. Thurn, geb.
seit 1850 bayr.
General der
Kavallerie und seit 1851 Mitglied der bayr. Kammer der Reichsräte. Derselbe kommandierte
in dem
Kriege von 1866 das Kavalleriereservekorps gegen
Preußen;
[* 7] er wurde bald nach dem Friedensschlusse
zur
Disposition gestellt und starb zu
München.
[* 8]
[* 1] meist durch Federn, durch Gewichte, durch die Elasticität des vulkanisierten
Kautschuks oder durch
Feder mit Lufthemmung wirkende Vorrichtungen, mittels deren ein selbstthätiges Schließen der
Thüren
ohne heftiges Zuschlagen derselben erreicht werden soll. Am besten wird der genannte Zweck durch die pneumatischen Thürschließer erreicht.
Die nachstehenden Abbildungen zeigen eine neuere Konstruktion der
Berliner
[* 10] Thürschließerfabrik
Schubert & Werth in
Berlin
[* 11] (Fig. 1: äußere
Ansicht,
[* 1]
Fig. 2: Durchschnitt).
Ein Cylinder C enthält einen Kolben K, der beim Öffnen der
Thür die hinter ihm eingelegte Spiralfeder
F zusammenpreßt. Dadurch vergrößert sich der vor dem Kolben befindliche Luftraum H, indem Luft durch das Kolbenventil
eingesaugt wird. Die Feder F sucht die
Thür wieder zuzuschlagen; die
Bewegung wird aber durch die im Raum H befindliche
Luft, die nur langsam aus W entweichen kann, gehemmt, was durch Regulieren der Schraube W schnell oder langsam geschehen
kann. Frühere Konstruktionen von pneumatischen Thürschließer wurden durch öfteres gewaltsames Zudrücken der
Thür von seiten der Passanten
bald ruiniert, indem die stark zusammengepreßte Luft die Kolbendichtung oder andere
Teile beschädigte.
Der abgebildete Thürschließer ist gegen solche
Beschädigung durch das Zwischenglied A geschützt, ein Rohr, in welchem
sich
eine Feder befindet, die für gewöhnlich den
Bolzen S in die
Röhre hineingezogen hält. Erfolgt aber gewaltsames Zuschlagen
der
Thür, so giebt die Feder nach, indem sie von dem der
Thür folgenden
Bolzen S zusammengedrückt wird,
wie in
[* 1]
Fig. 2 dargestellt; der übrige
Apparat folgt dann nach mit der
Geschwindigkeit, mit der die Luft aus W entweicht; dabei
dehnt sich die Feder im Rohr A aus und kann von neuem ihre
Aufgabe erfüllen.
50 km von der nördlichsten
SpitzeAustraliens,
dem
KapYork, entfernt, hatte 1893: 1409 E., darunter 651
Weiße und 740
Japaner, die hier dem
Perl- und Perlmutterfischfang obliegen
(1893 für 2 134000 M.).
roman.
Tusaun, ital.
Tosana, Marktflecken im
Bezirk Heinzenberg des schweiz. Kantons Graubünden,
in 731 m Höhe, auf der linken
Seite des Domleschg am Hinterrhein, wo derselbe aus der Kluft der
Via mala heraustretend links die Nolla
aufnimmt, an der Linie Thusis-Chur-Davos-Platz (91,3 km), hat (1888) 1069 E., darunter 186 Katholiken,
Post,
Telegraph;
[* 15]
Korn- und Viehhandel, bedeutende Jahrmärkte. Fünfmal fast gänzlich durch
Feuer verwüstet, wurde Thusis nach
dem letzten
Brande (1845) an anderer
Stelle unterhalb des alten Dorfteils wieder aufgebaut. Dank seiner
Umgebung, in welcher die
Via mala und der Schynpaß die bemerkenswertesten Punkte sind, und seiner
Lage am Kreuzungspunkt der
Splügen- und der Schynstraße hat Thusis als Übergangsstation nach dem Engadin sehr lebhaften Fremdenverkehr
und wird als Luftkurort besucht. Jenseit des Rheins die Trümmer von Hohen-Rhätien oder Hoch-Realte (Hoch-Ryalt 950 m),
der ältesten aller
SchweizerBurgen.
[* 16] -
Vgl. Lechner, Thusis und die Hinterrheinthäler (2. Aufl., Chur
[* 17] 1897).