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Thiorubin, ein zur Wollfärberei dienender roter Azofarbstoff. ^[= Azofarben, eine Gruppe künstlich dargestellter Farbstoffe, die feit 1876 in großer Zahl und ...]
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Thiorubin, ein zur Wollfärberei dienender roter Azofarbstoff. ^[= Azofarben, eine Gruppe künstlich dargestellter Farbstoffe, die feit 1876 in großer Zahl und ...]
Thiosäuren, s. Thioverbindungen. ^[= soviel wie Sulfoverbindungen: Thiobasen, Thiosäuren und soviel wie Sulfobasen, Sulfosäu ...]
s. Unterschweflige Säure. ^[= dithionige Säure, SO2(SH)(OH), nur in Form von Salzen, nicht im freien ...]
die Satze der Unterschwefligen Säure (s. d.) ^[= Thioschwefelsäure, dithionige Säure, SO2(SH)(OH), nur in Form von Salzen, nicht im freien ...] .
s. Thiophen. ^[= eine chem. Verbindung von der Zusammensetzung C4H4S und der Konstitutionsformel ...]
soviel wie Sulfoverbindungen: Thiobasen, Thiosäuren und Thiosalze, soviel wie Sulfobasen, Sulfosäuren, Sulfosalze (s. Schwefel).
Der Ausdruck ist unter Benutzung des griech. Namens des Schwefels, theion, gewählt.
s. Thiophen. ^[= eine chem. Verbindung von der Zusammensetzung C4H4S und der Konstitutionsformel ...]
s. Thapsacus. ^[= (im Alten Testament Thiphsach, d. i. die Furt), alte berühmte Handelsstadt in der syr. Landschaft ...]
cykladische Insel, s. Santorin.
(spr. thörlmihr), auch Wythburn- und Leathes-Water genannt, schmaler, 5 km langer See in den Cumbrischen Bergen, [* 2] in der engl. Grafschaft Cumberland, nordwestlich vom Berge Helvellin, in düsterer Umgebung, 162 m ü.d.M., ist jetzt durch Dammbauten in ein Reservoir verwandelt, aus dem eine 153 km lange Leitung nach Manchester [* 3] führt.
Der Bau kostete 2,5 Mill. Pfd. St. Die Anlage vermag täglich 225 Mill. Hl Wasser zu liefern.
(ägypt. Tin), alte Stadt in Mittelägypten, Hauptort des achten oberägypt.
Gaus, etwas südlich von Girgeh.
Sie soll die Heimat des Königs Menes gewesen sein, trat aber später hinter Abydos (s. d.) zurück.
Die heutige Stadt Bardis hat 8062 E.
Geliebte des Pyramos, s. Pyramos und Thisbe. – Thisbe heißt auch der 88. Planetoid.
Hauptort des dän. Amtes Thisted (1693 qkm, 69407 E.), am Nordufer des Limfjord, an der Bahnlinie Struer-Thisted, hat (1890) 5421 E.;
Einfuhr von Steinkohlen, Manufakturen, Salz, [* 4] Zucker, [* 5] Petroleum, Tabak, [* 6] Hafer, [* 7] Kleie;
Ausfuhr von Vieh und landwirtschaftlichen Produkten, Hochseefischerei. Thisted ist Sitz eines deutschen Konsuls.
neugriech. Name von Theben. ^[= # (grch. Thebai), die bedeutendste Stadt der Landschaft Böotien (s. d.), lag auf und zwischen ...]
(spr. tiwĭeh), Stadt im Arrondissement Notron des franz. Depart. Dordogne, in Périgord, an der Linie Limoges-Périgueux der Orléansbahn, hat (1896) 2116, als Gemeinde 3383 E., eine roman.-byzant.
Kirche (12. Jahrh.), hübsches Renaissanceschloß de Vococour;
Ziegeleien, Steingutfabriken und Weinbau. Thiviers ist ein Hauptplatz des Trüffelhandels.
(spr. tisih), Fabrikstadt im Arrondissement Villefranche des franz. Depart. Rhône, an der Westgrenze in den Bergen von Lyonnais, an der Seitenbahn St. Victor-Cours, hat (1896) 4803, als Gemeinde 4892 E., und daneben Bourg de Thizy mit 4405 E. In beiden Orten werden Baumwollspinnerei und Weberei [* 8] sowie Färberei betrieben.
Koljuschen, Koluschen, Koloschen, Volksstamm im südöstl. Teil des amerik. Territoriums Alaska, 6437 Seelen stark, lebt von Fischerei [* 9] und Jagd und ist geschickt in der Holzschnitzkunst. Der Name Koljuschen stammt vom alëutischen Kolosch (eigentlich kaluga), das Schüssel bedeutet, und bezieht sich auf die Form des Pflocks, den die Weiber der in der Unterlippe tragen. Sie selbst nennen sich Thlinkit, «Menschen». Sie sind ein schöner, kräftiger Menschenschlag; bei ihnen herrscht die Sitte des Tätowierens und Bemalens der Haut [* 10] und der Durchbohrung der Nasenwand und der Unterlippe.
Durch die letztere Procedur, wobei ein schüsselförmiger Pflock durch die Öffnung gesteckt wird, den man bei zunehmendem Alter vergrößert, bekommt das Gesicht [* 11] der Weiber einen überaus häßlichen Ausdruck. (S. auch Amerikanische Rasse, I.) –
Vgl. Bancroft, The native races of the Pacific States of North America (5 Bde., San Francisco 1875);
Pfizmaier, Aufklärungen über die Sprache [* 12] der Koloschen (Wien [* 13] 1884);
Friedr. Müller, Bemerkungen über den Bau des koloschischen Verbums (ebd. 1884);
Petroff, Report on the population, industries and resources of Alasca (1884);
gemeinsamer Name der von den Thlinkiten (s. d.) bewohnten, an der Westküste Nordamerikas gelegenen Inselgruppen: Alexander-Archipel (s. d.) und Königin-Charlotte-Inseln (s. d.).
(S. Karte: Britisch-Nordamerika und Alaska.)
amerik. Völker, s. Kenai ^[= Tenai, Kinai oder (d. i. Menschen), der gemeinsame Name für eine Reihe von Völkern, ...] und Tinneh.
Sohn des Borysthenes, König in Taurien zu der Zeit, als Iphigeneia (s. d.) sich dort als Priesterin der Artemis [* 15] befand.
Als diese mit ihrem Bruder Orestes flieht, wird Thoas von ihm im Kampfe erschlagen, oder er findet seinen Tod auf der Insel Chryse, wohin die Geschwister geflohen waren. – Thoas, König von Lemnos, Vater der Hypsipyle (s. d.).
oder Tughra, das Handzeichen (die Chiffre) des Sultans, eine durch künstliche Verschnörkelung arab. Buchstabenverbindungen gebildete [* 1] Figur, die in Erinnerung an die Sitte des der Schreibkunst [* 16] nicht mächtigen Sultans Orchan, seine in Tinte getauchte Hand [* 17] unter Dokumenten zur Legalisierung abzudrucken, eine entfernte Ähnlichkeit [* 18] mit einer offenen Hand hat und Namen nebst Titel des regierenden Sultans sowie seines Vaters nebst einem schmückenden Beiwort enthält. Die Thoghra vertritt auf Münzen [* 19] das Brustbild des Herrschers und steht über dem Eingang der von ihm errichteten Paläste, Moscheen, Stiftungen u.s.w.; auch über den kaiserl. Fermanen darf sie nicht fehlen und wird daselbst von besondern Beamten, den Nichandjis, in Rot, Gold [* 20] oder Schwarz ausgeführt. Die Thoghra wird heutzutage fast auf jedem amtlichen Dokumente geführt, namentlich auf den Teskere (s. d.).
Joh. Heinr., Jurist, geb. zu Lübeck, [* 21] studierte zu Leipzig [* 22] und Heidelberg [* 23] die Rechte, habilitierte sich 1830 zu Göttingen, [* 24] wurde hier 1837 außerord. Professor, 1842 ord. Professor in Rostock. [* 25] 1848–49 war Thöl Mitglied der Deutschen Nationalversammlung, wo er sich der zum linken Centrum gehörigen Fraktion des Augsburger Hofs anschloß. Seit Michaelis 1849 wirkte er als ord. Professor in Göttingen, 1856 wurde er zum Mitglied des Staatsrats ernannt. Er starb zu Göttingen.
T.s Bedeutung beruht in der scharfen und logischen Ausbildung der handelsrechtlichen Begriffe. Er war Mitglied der vier Kommissionen, die 1847 in Leipzig, 1848 und 1849 in Frankfurt, [* 26] 1857–61 in Nürnberg [* 27] und Hamburg [* 28] die Entwürfe der Deutschen Wechselordnung, des Deutschen Handelsgesetzbuchs und der Wechselnovellen ausarbeiteten. Er schrieb: «Der Verkehr mit Staatspapieren» (Gött. 1835),
«Das Handelsrecht» (Bd. 1, ebd. 1841; 6. Aufl., Lpz. 1879; Bd. 2: «Wechselrecht», 1848; 4. Aufl. 1878; Bd. 3: «Transportgewerbe», 1880),
«Entwurf einer Wechselordnung für Mecklenburg» [* 29] (Rost. 1847),
«Einleitung in das deutsche Privatrecht» (Gött. 1851),
«Praxis des Handelsrechts und Wechselrechts» (Heft 1, Lpz. 1874). –
Vgl. Frensdorff, Zur Erinnerung an Heinrich Thöl (Freib. i. Br. 1885);
Ehrenberg, Heinrich Thöl (Stuttg. 1885). ¶