stützung der Reibung
[* 2] des
Stifts.
Stift I zeigt also die niedrigste,
Stift II die höchste
Temperatur während des Beobachtungszeitraums
an. Die Zurückführung der Stahlstifte zu Anfang des letztern geschieht durch einen an den Schenkeln herabgeführten
Magneten.
- Das
Sixthermometer wird auch zur
Tiefseeforschung (s. d.) verwendet.
oder die Thermopylen (grch., d.i. die warmen
Thore, nach einigen daselbst entspringenden warmen Schwefelquellen)
oder schlechtweg Pylä
(d. i. die
Thore) nannten die Griechen den langen, an den schmalsten
Stellennur für
ein
Fuhrwerk Raum bietenden Engpaß, der zwischen dem steil aufsteigenden Kallidromon (einem
Teil des Ötagebirges) und dem
Malischen
Meerbusen (jetzt Golf von Lamia) hinführte, und der in seinem östl.
Teile durch eine im
Altertum mehrfach erneuerte
Verschanzung mit
Thoren abgeschlossen war.
Der
Paß
[* 6] war als die einzige wirkliche Heerstraße aus
Thessalien nach dem mittlern Hellas von großer strategischer Bedeutung
und ist daher im
Altertum öfters der Schauplatz denkwürdiger Kämpfe gewesen. Hier leistete Leonidas I. (s. d.)
im Aug. 480
v. Chr. dem
Heere des
Xerxes seinen heldenmütigenWiderstand, bis die
Perser, durch den Verräter
Ephialtes auf einem Seitenpfad (Anopäa) über das
Gebirge geführt, den Verteidigern in den Rücken fielen. Auch versuchten
hier die vereinigten Griechen wieder vergeblich 278
v. Chr. das Vordringen der von
Brennus geführten
Kelten aufzuhalten.
In den Thermopylen erlitt
Antiochus d. Gr. von
Syrien 191
v. Chr. durch ein röm.
Heer unter
Führung des Manius
Acilius Glabrio und des
Marcus Porcius
Cato eine schwere
Niederlage. Heutzutage ist die Gestalt und der Charakter der jetzt
zur Nomarchie
Phthiotis gehörigen Gegend infolge der durch die
Anschwemmungen des
FlussesSpercheios (jetzt
Hellada) und einiger
Gebirgsbäche bewirkten
Verbreiterung derKüste wesentlich verändert. Im
Sommer, wo die sumpfige Küstenstrecke
fast ausgetrocknet und passierbar ist, besteht kein wirklicher Engpaß mehr, im Winter führt ein schmaler gepflasterter
Weg zwischen den Felsen und
Sümpfen hindurch. -
Vgl.
Gordon, Account of two visits to the Anopaea or the highlands above Termopylae
(Athen
[* 7] 1838);
(grch.), eine Vorrichtung zur
Erhaltung einer bestimmten
Temperatur, wie dieselbe zur Durchführung
vieler physik., chem., physiol. und bakteriologischer Untersuchungen
nötig ist. Man denke sich einen Blechkasten mit doppelter Wandung, dessen Mantelraum mit Wasser gefüllt ist und unter dem
sich ein Bunsenscher Gasbrenner als Feuerung befindet, in dem Kasten eingeschlossen aber ein thermometerartiges Quecksilbergefäß,
das so eingerichtet ist, daß das sich ausdehnendeQuecksilber in dem
Maße den Gaszufluß zu jenem
Brenner
vermindert, als die
Temperatur steigt.
Ist eine gewisse
Temperatur erreicht, so liefert die Flamme
[* 11] ebensoviel Wärme,
[* 12] als der Kasten gleichzeitig an die Umgebung
verliert. Dann bleibt die
Temperatur stationär. Durch
Veränderung der Gaszuflußöffnung in dem regulierenden Ouecksilbergefäße
kann man innerhalb weiter Grenzen
[* 13] diese bleibende
Temperatur beliebig einstellen. Neuere, sehr genau arbeitende
Konstruktionen sind der Arsonvalsche Thermostat, bei dem der Gaszufluß durch eine Gummimembran reguliert wird, und
Lautenschlägers Thermostat mit elektromagnetisch wirkender
Regulierung.
Reptilien aus der Gruppe der Dinosaurier (s. d.), zum
Teil früher mit einigen Orthopoden, als Ornithosceliden
(s. d.) zusammengestellt. Es sind teils riesige eidechsenartige Geschöpfe mit
gewaltigen Krallen und schon aus der deutschen
Trias bekannt (Zanclodon, Megalosaurus) oder aber sie sind den
Kängurus ähnlich und den
Vögeln schon nahe verwandt und finden sich im deutschen und amerik.
Jura. Manche von diesen
Tieren
waren mit Hörnern versehen (Compsognathus, Ceratosaurus).
(d. i. der Freche), der häßlichste
Mann im griech.
Heere vor Ilios. Er war schielend, säbelbeinig, auf einem
Fuße lahm, und bucklig. Besonders aber war er berüchtigt wegen seiner boshaften Geschwätzigkeit. Deshalb
wurde er, als er den
Agamemnon lästerte, von Odysseus
vor der ganzen Versammlung gezüchtigt (2.
Buch der Ilias,
Vers 211-277).
Nach
Sophokles («Philoktet») kehrte er wohlbehalten von
Troja
[* 14] zurück; nach anderer Sage wurde er von
Achilles durch einen Faustschlag
getötet,weil er ihn verleumdet und der Penthesileia (s. d.) mit dem
Speere die
Augen ausgerissen hatte.
in der
Baukunst
[* 15] heißenThesauren die unterirdischen
Kuppelgräber der
alten griech. Herrschergeschlechter, die man früher irrtümlich für Schatzhäuser hielt,
wie das des
Atreus zu Mykenä.
[* 16]
Man nennt Thesaurus auch jede größere wissenschaftliche Sammlung, worin ein ganzes Gebiet der Gelehrsamkeit
von einem oder mehrern Verfassern behandelt wird, wie z.B. der «Thesaurus linguae
graecae» von H.Stephanus (neu hg. von Hase
[* 17] und W. undL. Dindorf, Par. 1829 fg.).
der eigentliche attische Nationalheros und
Vertreter der dortigen
Ionier, war nach der Sage
¶
mehr
der Sohn des Aigeus oder des Poseidon
[* 20] und der Aithra,der Tochter des Königs Pittheus von Trözen, bei welchem er erzogen wurde,
bis er, herangewachsen, sich zu seinem Vater nach Athen begab. Schon auf diesem Wege bestand er mehrere Kämpfe: er erschlug
den Periphetes, Sinis, Skiron, Kerkyon und Prokrustes. Bei seiner Ankunft in Athen wäre er im Hause seines
Vaters beinahe auf Anstiften seiner Stiefmutter Medeia vergiftet worden, hätte nicht Aigeus ihn an seinem Schwerte erkannt.
Er vertrieb nun die riesenhaften Söhne des Pallas, befreite das Land von dem marathonischen Stier (s. Herakles)
[* 21] und machte
dem Tribut von Knaben und Mädchen, den Athen jährlich nach Kreta liefern mußte, durch Erlegung des Minotauros
(s. d.) mit Hilfe der Ariadne (s. d.) ein Ende.
Als Minos, seine Abstammung von Poseidon bestreitend, einen Ring ins Meer warf, holte ihn Theseus wieder herauf, brachte aber zugleich
einen goldenen Kranz als Geschenk der Amphitrite mit, welchen er dann der Ariadne überließ. Nach der Heimkehr
aus Kreta übernahm er, da Aigeus in der Meinung, sein Sohn kehre nicht zurück, sich ins Meer gestürzt hatte, die Herrschaft
über Attika. Er vereinigte die Bewohner Attikas zu einem Staat um ein Prytaneion in Athen und stiftete das Fest der Synoikia
und der Panathenäen.
Die Amazonen, welche auf ihrem Heerzuge bis nach Athen vorgedrungen waren, besiegte er nach heißem Kampfe und nahm ihre Königin
Antiope (oder Hippolyte) zum Weibe, die ihm einen Sohn, Hippolytos, gebar. Nach anderer Überlieferung zieht er in Begleitung
des Herakles mit vor Themiskyra, und Antiope liefert die Stadt aus Liebe zu aus; oder er nimmt sie auf
einem selbständig in das Land derAmazonen unternommenen Kriegszuge gefangen und führt sie mit sich nach Athen, weshalb die
Amazonen den Einfall in Attika machen.
Antiope kommt bei dem Einfall ihrer Schwestern um, Theseus aber heiratet die Phaidra (s. d.).
Ferner nahm Theseus teil am Argonautenzuge und an der kalydonischen Jagd. Den Peirithoos, der ihm beim Raube
der Helena beigestanden hatte, unterstützte er in seinem Kampfe gegen die Kentauren und stieg mit demselben in die Unterwelt,
um die Kore (Persephone)
[* 22] zu entführen. Allein die Entführung mißlang, und beide wurden in der Unterwelt
gefesselt zurückgehalten, bis Herakles den Theseus befreite.
Inzwischen war seine MutterAithra von den Dioskuren,
[* 23] die zur Befreiung ihrer Schwester Helena herbeieilten, als Gefangene weggeführt
worden. Als er wieder nach Athen kam, fand er das Volk gegen sich in Aufstand. Er floh daher nach Skyros zum König Lykomedes,
der ihn aber von einem Felsen herab durch einen hinterlistigen Stoß ins Meer stürzte. In Athen hatte Theseus seit
der Zeit des Kimon, der seine Gebeine aus Skyros zurückführte, einen Tempel im nordwestl. Teile der Stadt. Noch jetzt führt
ein im Mittelalter als christl. Kirche, jetzt als Museum benutzter Tempel den NamenTheseion, aber jedenfalls
mit Unrecht. Seit jener Zeit wurde auch das alte Ernte- und Totenfest der Theseen vom 7. bis 9. Pyanepsion (Anfang November)
mit großer Pracht durch Opfer, Festschmaus und Wettkämpfe begangen. - Auf Kunstwerken ähnelt die Darstellung des Theseus der
des Herakles, nur ist, abgesehen von Darstellungen älterer Zeit, seine ganze Erscheinung jugendlicher.
Verhältnismäßig jung sind die seine Abenteuer auf dem Isthmus zur Anschauung bringenden Kunstwerke. -