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Das von goldener Königskrone überragte Kreuz [* 2] wird an einem mit zwei hellblauen Streifen eingefaßten weißen Bande an der linken Brust getragen.
Das von goldener Königskrone überragte Kreuz [* 2] wird an einem mit zwei hellblauen Streifen eingefaßten weißen Bande an der linken Brust getragen.
1) Theresienstadt, czech. Terezin, Königl. Freistadt in Böhmen, [* 3] an der Eger, [* 4] unweit der Mündung derselben in die Elbe, in einer obstreichen Gegend, das Böhmische Paradies genannt, an der Linie Wien-Bodenbach der Österr.-Ungar. Staatsbahn, Sitz des Kommandos der 29. Infanterietruppendivision und 57. Infanteriebrigade, hat (1890) 7215 deutsche und czech. E., in Garnison 3 Bataillone des 18. Infanterieregiments «Erzherzog Leopold Salvator», 1 Bataillon des 42. Infanterieregiments «Ernst August, Herzog von Cumberland, Herzog zu Braunschweig [* 5] und Lüneburg», [* 6] 2 Bataillone des 92. Infanterieregiments «Freiherr von König», 2 Eskadrons des 1. Dragonerregiments «Kaiser Franz», das 1. Feldjägerbataillon, das Divisionartillerieregiment Nr. 26 und das Pionierbataillon Nr. 8. Der Ort ist als Hauptwaffenplatz für Böhmen und als Kriegslager für 16000 Mann von Bedeutung. Theresienstadt wurde als Festung [* 7] von der Kaiserin Maria Theresia 1780 gegründet und von Joseph II. zu einer königl. Freistadt erhoben. Im Deutschen Kriege von 1866 geschah aus Theresienstadt noch 28. Juli ein Ausfall gegen die preuß. Rückzugslinie, da der österr. Kommandant über den Abschluß des Waffenstillstands vom 26. Juli in Unkenntnis war. Die Festung ist 1882 aufgehoben. - 2) Stadt in Ungarn, [* 8] s. Theresiopel.
Eisenwerk bei Neubistritz (s. d.). ^[= (Theresienstadt), auch Maria-Theresiopel, ungar. (Szent-Maria)Szabadka, serb. Subotica, königl. ...]
(Theresienstadt), auch Maria-Theresiopel, ungar. (Szent-Maria)Szabadka, serb. Subotica, königl. Freistadt mit Municipium im ungar. Komitat Bács-Bodrog, in der großen Ebene zwischen Donau und Theiß, an den Linien Budapest-Semlin, Theresiopel-Baja (59 km), Großwardein-Villány der Ungar. Staatsbahnen [* 9] und Theresiopel-Ó-Becse (77 km) der Bács-Bodroger Eisenbahn, hat (1890) 72 737 meist kath. magyar. und serb. E. (1898 Deutsche), [* 10] darunter 2480 Griechisch-Orientalische, 923 Evangelische und 2540 Israeliten, in Garnison ein Bataillon des 86. Infanterieregiments und eine Eskadron des 4. Husarenregiments «Arthur, Herzog von Connaught und Strathearn», eine Hauptkirche St. Theresia, Franziskanerkirche, schöne griech. Kirche, Stadthaus, ungar. Theater, [* 11] große Kaserne, Obergymnasium, Musikschule; Gerberei und Stiefelfabrikation, Leinenweberei, Färberei, Weizen-, Tabak-, Wein- und Obstbau und bedeutende Viehzucht [* 12] auf der zur Stadt gehörigen 1980 qkm großen Puszta Telecska, auf welcher auch der Soda abscheidende Palitscher See liegt, ein besuchter Badeort; starken Handel mit Pferden, Hornvieh, Schafen, rohen Häuten und Wolle.
[* 1] ^[Abb.]
Hauptstadt des brasil. Staates Piauhy (s. d.). ^[= (spr. pia-uih), Staat Brasiliens, grenzt mit einer nur 25 km langen Küstenstrecke an den Ocean, ...]
(grch.), ein berühmtes Gegengift in Form einer Latwerge. Es wurde von Andromachus aus Kreta, dem Leibarzt des Kaisers Nero, zusammengesetzt und in einem Gedicht beschrieben, das durch Galenus in seiner Schrift «De antidotis» aufbewahrt worden ist. Dieser Theriak ist eine Zusammensetzung von fast 70 Arzneimitteln, deren einige ganz unwirksam sind, andere in ihrer Wirkung sich aufheben. Doch hat er sich bis in die neuere Zeit in Ansehen erhalten, und noch im 18. Jahrh. mußten ihn die Apotheker in Venedig, [* 13] Holland, Frankreich mit gewissen Feierlichkeiten im Beisein der Magistratspersonen zusammensetzen. Durch die Pharmakopöe von 1882 ist der aus der Liste der offizinellen Arzneimittel gestrichen worden, findet jedoch als Volksheilmittel noch Verwendung.
s. Angelikawurzel. ^[= Engelwurzel, Brustwurzel (lat. radix angelicae; franz. racine d'angelique; engl. ...]
große Reptilienreste aus der Verwandtschaft der Anomodonten (s. d.), die mit diesen und den Parciosauriern die Theromorphen bilden, in den sog. Dicynodonsanden (s. Dicynodon) der Karroobildung Südafrikas (wohl Grenzschichten zwischen Trias und Jura) in Gesellschaft von Resten der letzten Labyrinthodonten (s. d.) aufgefunden und merkwürdig durch ihr in den Größenverhältnissen und Anordnung der Zähne [* 14] (Lykosaurus = Wolfseidechse u. s. w.) zuerst an Raubtiere [* 15] oder Karnivoren erinnerndes Gebiß.
Der Körper war plump, ziemlich hochbeinig und fast ohne Schwanz.
oder Thermae Himerenses, Stadt in Sicilien, s. Termini Imerese;
Thermae Lixonienses, Stadt in Frankreich, s. Bagnères-de-Luchon.
Meerbusen, im Altertum Name des Golfs von Saloniki.
(grch.), ein Instrument zur Prüfung des Temperatursinns. ^[= s. Tastsinn.]
s. Thessalonich. ^[= eine schon im Altertum bedeutende Stadt Macedoniens in der ursprünglich thraz. Landschaft Mygdonia, ...]
(lat. thermae), s. Bad [* 17] nebst Tafel: Bäder I, [* 1] Fig. 1 u. 2, und Mineralwässer.
s. Ostalpen.
cykladische Insel, s. Kythnos.
im Kalender (s. d.) der franz. Republik der elfte Monat, dauerte in den J. I-VII vom 19. Juli bis 17. Aug., in den J. VIII-XIII vom 20. Juli bis 18. Aug. des Gregorianischen Kalenders. Berühmt ist der 9. Thermidor des J. II an dem Robespierre gestürzt wurde, weshalb sich die Sieger, an deren Spitze Tallien, Barras und Fréron standen, Thermidoristen oder Thermidorianer nannten. -Vgl. Duval, Souvenirs thermidoriens (2 Bde., Par. 1844); Héricault, La révolution de Thermidor (ebd. 1876; 2. Ausg. 1877).
Strahlen, s. Strahl. ^[= # ein aus einer engen Öffnung fortgetriebener Strom von Flüssigkeit oder auch von Pulver- oder ...]
s. Alkoholometer. ^[= Alkoholmesser, ein Instrument zur Ermittelung des Gehalts an absolutem (wasserfreiem) Alkohol ...] [* 18]
soviel wie Hypsothermometer (s. d.). ^[= Thermohypsometer, Barothermometer, ein 1724 von Fahrenheit erfundenes Instrument, ...]
(frz., spr. -kotähr), s. Thermokauter. ^[= (grch.) oder ein von Paquelin erfundenes (daher auch Paquelinscher Brennapparat ...]
Thermochemie,
die Gesamtheit der
Lehren
[* 19] von den
Beziehungen chem. Vorgänge und Verhältnisse zu den Wärmevorgängen
und -Zuständen.
Speciell bezeichnet man wohl auch als Thermochemie
die
Lehre
[* 20] von den durch chem. Prozesse hervorgerufenen Wärmeänderungen
oder von der Wärmetönung. Dieselbe ist früher von
Favre und Silbermann, neuerdings vorzüglich von
Berthelot,
Thomsen, Luginin,
Stohmann bearbeitet worden. -
Vgl.
Jahn, Die Thermochemie
und ihre Bedeutung für die theoretische
Chemie
(Wien
[* 21] 1882);
Thomsen, Thermochem.
Untersuchungen (4 Bde., Lpz.
1882-86);
Naumann, Thermochemie
(Braunschw. 1882);
Horstmann,
Theoretische
Chemie einschließlich der Thermochemie
(ebd. 1885);
Planck, Grundriß der allgemeinen Thermochemie
(Bresl. 1893);
Berthelot, Praktische Anleitung zur Ausführung thermochem.
Messungen (deutsch von Siebert, Lpz. 1893); Berthelot, Thermochimie Bd. 1 u. 2, Par. 1897).
(S. auch Dulong-Petitsches Gesetz, Molekularwärme, Neutralisationswärme, Verbrennungswärme, Wärmetönung; ferner Chemie, Bd. 17.) ¶