bewirken, gehabt und dessen Aussührung sich als unmöglich erwiesen hatte. Auch bei dem
Abschluß des Friedens (404) wurde
seine Mitwirkung
Athen
[* 2] verhängnisvoll. Schließlich trat Theramenes als Führer der Gemäßigten in die Verfassungskommission
der später sog.
Dreißig Tyrannen ein, drang aber mit seinen
Ansichten nicht durch und wurde durch Kritias gestürzt.
Ende 404 mußte er den Giftbecher leeren. Ein sehr günstiges
Urteil über ihn spricht
Aristoteles in seiner neuerdings aufgefundenen
«Athenischen
Verfassung» aus. -
Name einer angeblich den Essenern (s. d.) verwandten jüd.
Sekte, die bei
Alexandria gelebt haben soll.
Neuere Forschungen haben jedoch ergeben, daß die angebliche
Schrift Philos:
«De vita contemplativa», das einzige Zeugnis über die Therapeuten, erst später untergeschoben ist. -
Vgl.
Lucius, Die Therapeuten und ihre
Stellung in der Geschichte der
Ascese (Straßb. 1880).
Für die Echtheit schrieb Conybeare:
Philo about the contemplative life (Oxford
[* 3] 1895), gegen
Lucius:
Wendland,
Die Therapeuten (Lpz. 1896).
(grch.), die Krankenbehandlung
(Therapie, s. d.) ^[= oder Therapeutik (grch.), die Lehre von der Behandlung der Krankheiten. Die allgemeine T. lehrt ...] betreffend.
oder
Therapeutik (grch.), die
Lehre
[* 5] von der Behandlung der
Krankheiten. Die allgemeine Therapie lehrt hauptsächlich,
auf welche Art man durch Untersuchung des
Kranken, Diagnose und Kenntnis des natürlichen Verlaufs der
Übel die Heilanzeigen findet, und welche
Mittel im allgemeinen zur
Erfüllung der Heilanzeigen dienen können. Die specielle
Therapie zeigt das
Verfahren bei den einzelnen
Krankheiten in ihren verschiedenen
Arten und Formen und geht sodann in der Klinik (s. d.)
zu der Behandlung der einzelnen Krankheitsfälle über.
Man pflegt ein Heilverfahren, das auf dem
Grund des gerade herrschenden
Systems aufgebaut ist, eine rationelle Behandlung zu
nennen.
Da aber bisher noch kein einziges mediz.
System eine durchgängig untrügliche Therapie entwickelt hat, so zieht der rationelle
Arzt außer diesem auch die Erfahrung zu Hilfe (Erfahrungstherapie oder empirische Behandlung) und
berücksichtigt daneben auch noch die Individualität des
Kranken
(Eklekticismus, praktischer
Takt). Eine
«Encyklopädie der
Therapie», hg. von Liebreich, erscheint seit 1895 in
Berlin.
[* 6]
Die Zahl der Lehrbücher der allgemeinen wie der speciellen Therapie ist ungemein groß.
Über allgemeine Therapie schrieben
Richter, Ruete,
Schüßler, Hoffmann, von Ziemssen u. a. Die specielle Therapie wird
der Natur der Sache gemäß stets mit der speciellen Pathologie verbunden; hierher gehören die Werke von Wunderlich,
Virchow,
Lebert, Niemeyer, von Ziemssen,
Gerhardt, Liebermeister,
Eichhorst, Leube,
Strümpell, Jürgensen,
Nothnagel, Penzoldt und
Stintzing
u. a.
Über die Geschichte der Therapie vgl.
Petersen, Hauptmomente in der geschichtlichen
Entwicklung der medizinischen Therapie (Kopenh.
1877). (S.
Elektrotherapie.)
Franz, prot. Theolog und Kanzelredner, geb. zu Gramzow
(Ukermark), aus einer hugenottischen Familie
stammend, studierte in
Halle
[* 7] und Genf,
[* 8] wurde 1810 Prediger der franz. Gemeinde an der Werderschen
Kirche zu
Berlin, 1814
Hof- und
Domprediger daselbst, 1824 Oberkonsistorialrat und vortragender
Rat
im Kulturministerium, 1834 wirklicher Oberkonsistorialrat, 1839 zugleich
Professor an der
Universität. Er starb Theremin, der selbst ein hervorragender Prediger war, schrieb: «Die
Beredsamkeit
eine
Tugend, oder Grundlinien einer systematischen Rhetorik» (Berl. 1814; 2. Aufl.
1837),
Diejenigen
Zöglinge, welche
den Lehrkursus mit gutem Erfolge beendet haben, werden sofort zu
Lieutenants nach Zulässigkeit des Dienststandes in selbstgewahlten
Regimentern ernannt.
vonJesu (richtiger Teresia, span.
Teresa de Jesus),
Heilige, geb. zu
Avila in Altcastilien, trat 1533 in
den
Orden
[* 11] der Karmeliterinnen und bemühte sich von 1563 an für eine
Reformation des
Ordens. Sie entwarf eine neue Regel, die 1565 von
Pius IV. bestätigt und in vielen
Männer- und Frauenklöstern durchgeführt wurde, so bei den
Karmelitern und
Barfüßern. Theresia von Jesu starb und
wurde 1622 heilig gesprochen.
IhreSchriften, eine «Selbstbiographie», «Das
Buch der Klosterstiftungen», «Weg zur
Vollkommenheit», «Die Seelenburg» u. s. w.,
gehören zu den merkwürdigsten Erzeugnissen der kath.
Mystik, ihre Gedichte zu den schönsten
Blüten
der span. religiösen
Lyrik; ihre 342
Briefe sind von großem zeit- und kulturgeschichtlichen Interesse. Die Handschriften
wurden auf
Befehl Philipps II. im Escorial aufbewahrt. Die Werke sind oft herausgegeben, so von Vicente de la Fuente im 53. und 55.
Bande der «Biblioteca de autores españoles» (Madr.
1861) und in mehrere
Sprachen übersetzt, ins Deutsche
[* 12] von
GallusSchwab (3. Aufl., 5 Bde., Regensb.
1870),
Clarus (1. bis 5. Bd. der «Sammlung
der vorzüglichsten mystischen
Schriften», ebd. 1852-69) und von der Gräfin
Ida Hahn-Hahn
(«Teresa von
Jesus», Mainz
[* 13] 1867).
-
Vgl. Pösl, Leben der heiligen Theresia (2. Aufl., Regensb.
1856);
Hennes, Das Leben der heiligen
Teresa (2. Aufl., Frankf. 1866);
MißTrench, The life of
Saint
[* 14] Theresa (Lond. 1875);
Hofele,
Die heilige Theresia (Regensb. 1882);
Hahn,
[* 15] Les phénomènes hystériques et les révélations de
SainteThérèse (1882);
bayr. Damenorden, von der Königin
Therese gestiftet zur Unterstützung von 12 dem eingeborenen
und stiftsfähigen
AdelBayerns angehörenden unverheirateten
Damen, die Präbenden erhalten, dann für sog. Ehrendamen (auch
Ausländerinnen) in unbeschränkter Anzahl bestimmt. Ordenszeichen ist ein hellblau emailliertes goldenes Kreuz, dessen rundes
weißes Mittelschild innerhalb eines Rautenkranzes den goldenen
Buchstaben T zeigt. Zwischen den vier
Kreuzarmen liegt je eine blau-weiße bayr. Wecke.
¶
mehr
Das von goldener Königskrone überragte Kreuz wird an einem mit zwei hellblauen Streifen eingefaßten weißen Bande an der
linken Brust getragen.