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762 Sie starb, etwa 40 J. alt, 12. Juni 548. –
Vgl. . Marrast, La vie Byzantine au VIᵉ siècle (Par. 1881);
Mallet, The Empress (in der «English historical Review», Bd. 2,1886);
Houssaye, Aspasie, Cléopâtre, Théodora (Par. 1890).
Theodora (byzantinisch
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762 Sie starb, etwa 40 J. alt, 12. Juni 548. –
Vgl. . Marrast, La vie Byzantine au VIᵉ siècle (Par. 1881);
Mallet, The Empress (in der «English historical Review», Bd. 2,1886);
Houssaye, Aspasie, Cléopâtre, Théodora (Par. 1890).
byzant. Kaiserin, Gemahlin des Theophilos, aus Elissa in Paphlagonien gebürtig, war die Tochter des Turmarchen Marinus, stellte, als sie nach dem Tode ihres Gemahls (842) als Vormünderin ihres vierjährigen Sohnes Michael III. die Regierung übernahm, sofort den Bilderdienst wieder her, indem sie den Patriarchen Johannes VII. absetzte, an dessen Stelle Methodius ernannte und eine Lokalsynode nach Konstantinopel [* 2] berief, die von einem aus ihrem Bruder Bardas, ihrem Oheim Manuel und dem Patricius Theoctistos bestehenden Rate unterstützt wurde.
Sie regierte klug und verständig, war zwar in ihren Kriegen nicht immer glücklich, da eine von Theoctistos 843 nach Kreta geführte Expedition mißglückte und der Krieg gegen die Paulicianer (s. d.) in Kleinasien und gegen die sie unterstützenden Sarazenen fruchtlos blieb, andererseits gelang es aber dem Theoctistos Briennios, die Slawen Griechenlands, speciell des Peloponnes, um 849 zu besiegen. Von dem ehrgeizigen Bardas angetrieben, bemächtigte sich Michael III. 12. März 856 des Thrones und setzte seine Mutter ab. Sie wurde aller Würden beraubt und starb 867. Ihr Andenken wird von der griech. Kirche 11./23. Febr. verehrt.
Thrombus - Thugut
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Thron.byzant. Kaiserin, Tochter des Kaisers Konstantin VIII., jüngere Schwester der Zoë (s. d.), wurde von dieser 1032 genötigt, sich in ein Kloster zurückzuziehen, aber 1042 durch eine Volksbewegung zur Mitkaiserin erhoben. Ihre Herrschaft dauerte aber nur vom 21. April bis zum 11. Juni, da Zoë sich zum drittenmal mit Konstantin IX. vermählte. Nach dem Tode desselben kam Theodora schließlich mehr als siebzigjährig definitiv auf den Thron, [* 3] den sie bis zu ihrem Aug. 1056 erfolgten Tode innehatte. Ihr folgte Michael VI. (s. d.).
vornehme Römerin des 10. Jahrh., Gemahlin des «Konsuls und Senators der Römer», [* 4] Theophylakt, beherrschte Rom und [* 5] das Papsttum, das sie mit ihren Kreaturen besetzte, in seiner verrufensten Zeit (s. Sergius III., Johann X., XI., XII. [Päpste]) und that sich ebenso wie ihre Töchter Marozia (s. d.) und Theodora die Jüngere durch ihren sittenlosen Lebenswandel und ihre Gewissenlosigkeit hervor, so daß man die Zeit ihrer Herrschaft als die Epoche der Pornokratie bezeichnet. (S. Papst.) Mit der Absetzung Johanns XII. (963) erreichte die Herrschaft dieser Familie in Rom vorläufig ihr Ende; sie lebte noch einmal wieder auf mit Crescentius (s. d.), dem Sohn T.s der Jüngern.
griech. Kirchenvater und Lehrer der Antiochinischen Schule, geb. um 390, theologisch gebildet in einem Kloster bei Antiochia, seit 423 Bischof von Cyrus am Euphrat, wurde auf der sog. Räubersynode (449) als Nestorianer seines Amtes entsetzt und in ein Kloster verbannt, aber nachmals durch das Konzil zu Chalcedon (451) zurückberufen. Er starb um 457. Seine Werke wurden von Sirmond und Garnier (5 Bde., Par. 1642 u. 1684), Ludw. Schulze und Nösselt (5 Bde., Halle [* 6] 1769-74) und Migne (in der «Patrologia graeca7, Bd. 80–84) herausgegeben. Eine Auswahl in deutscher Übersetzung veranstaltete Küpper (in der "Bibliothek der Kirchenväter", Kempt. 1878). –
Vgl. Ad. Bertram, Theodoreti, episcopi Cyrensis, doctrina christologica (Hildesh. 1883);
Güldenpenning, Die Kirchengeschichte des Theodoret (Halle 1889).
Hermann, Pseudonym des Schriftstellers Theodor Hermann Pantenius (s. d.).
Spanien und Portugal
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Spanien.I., westgot. König (419–451), der eigentliche Gründer des Tolosanischen Reichs, erkannte zunächst die durch den Vertrag seines Vorgängers über die Ansiedelung bedingte Oberhoheit des Kaisers an, riß sich aber im Kriege von 421 davon los und regierte dann noch 30 Jahre, von den Zeitgenossen und auch von Rom als ein selbständiger König behandelt (so bei dem Bündnis gegen Attila 451). In der Schlacht auf den Catalaunischen Feldern entschied Theodorich fallend d en Sieg. Sein Sohn Theodorich II. (453–466) tötete seinen ältesten Bruder Thorismund (451–453) und wurde selbst von dem jüngern Bruder Eurich ermordet. Er war ein Herrscher von ausgezeichneten Gaben und der röm. Kultur zugänglich. Er dehnte das Gebiet nicht nur in Gallien aus, sondern unterwarf auch einen Teil von Spanien. [* 7]
oder Theoderich der Große (got. Thiudareiks, d. i. Volksfürst, in neuhochdeutscher Form Dietrich), König der Ostgoten, Sohn des Amalers Theodemir und der Ereliva, geb. 454 am Neusiedler See in Pannonien, ward mit acht Jahren als Geisel nach Konstantinopel geschickt und blieb dort 10 Jahre lang. Bald nach seiner Rückkehr brach er mit seinem Vater 473 feindlich in das Byzantinische Reich ein, bis der Hof [* 8] von Byzanz dem ostgot. Volke Wohnsitze in Obermösien bewilligte.
Italien
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Italien.Theodorich, beim Tode seines Vaters 475 zum König erwählt, nahm lebhaften Anteil an den innern Kämpfen der Römer. Sein Hauptgegner war ein anderer Gotenführer, Theodorich Strabo (gest. 481). Theodorich kämpfte bald für, bald gegen den Kaiser Zeno, wurde aber 484 von ihm zum Konsul ernannt, 486 durch einen Triumph und eine Reiterstatue geehrt und 487, da er Konstantinopel bedrohte, aus Italien [* 9] abgelenkt, das damals Odoaker beherrschte Theodorich unternahm den Zug jedoch erst auf Beschluß seines Volks und besiegte Odoaker 489 am Isonzo [* 10] und bei Verona [* 11] und 490 an der Adda. Da sich Odoaker dann aber über zwei Jahre in Ravenna hielt, so schloß Theodorich mit ihm einen Vertrag über eine Art gemeinsamer Regierung, beseitigte ihn jedoch 493 durch Mord.
Theodorshalle - Theodo
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Seite 65.765.Anfangs erkannte Theodorich die Oberhoheit des oström. Kaisers an, dann aber beanspruchte er eine ähnliche Stellung, wie sie die weström. Kaiser eingenommen hatten, und war thatsächlich lange Jahre hindurch der mächtigste aller Herrscher. Außer Italien und Sicilien, Dalmatien und einem Teil von Pannonien waren auch Noricum, Vindelicien und Rhätien mehr oder weniger abhängig von ihm. Sogar aus Esthland [* 12] und Skandinavien kamen Gesandte zu ihm. Er benutzte diese Macht, um friedliche Beziehungen unter den Nachbarstaaten zu pflegen, und als der Frankenkönig Chlodwig gegen seine Mahnung die Westgoten angriff, schlug er ihn, rettete Spanien und den südlichsten Teil von Gallien für die Westgoten und nahm es auch zunächst unter seine vormundschaftliche Verwaltung. Seine Residenz war meist Ravenna (Raben) oder Verona (Bern [* 13] der Heldensage). Theodorich behielt, wie früher Odoaker, die röm. Staatseinrichtungen ziemlich unverändert bei, sowohl am Hofe wie in dem Beamtenstande und in der Verwaltung, und die hervorragendsten Männer der röm. Gesellschaft, wie Cassiodor und Boethius, betraute er mit einflußreichen Ämtern und Aufträgen. ¶
Italien erfreute sich dauernder Ruhe und so sorgsamer Verwaltung, daß Ackerbau, Handel und Gewerbe wie Kunst und Wissenschaft eine neue Blüte [* 15] zeigten und der Unternehmungsgeist längst verlassene und versumpfte Strecken zu kultivieren begann. Doch gewann Theodorich die Römer nicht für sich. Als nun Kaiser Justin die Arianer, T.s Glaubensgenossen, verfolgte und ihm der röm. Bischof, den Theodorich deshalb nach Konstantinopel schickte, nicht kräftig genug dagegen gewirkt zu haben schien, ließ in heftigem Zorn den Bischof ins Gefängnis werfen sowie den Philosophen Boethius und dessen Schwiegervater Symmachus wegen des Verdachts hochverräterischer Verbindungen mit Konstantinopel 525 hinrichten. Theodorich starb 26. Aug. 526 und wurde bei Ravenna in einem noch erhaltenen großartigen Mausoleum (s. Tafel: Altchristliche Kunst II, [* 14] Fig. 1) beigesetzt.
Winde (Maschine)
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Winde.Aber der Fanatismus der rechtgläubigen Katholiken ließ nach dem Siege der Byzantiner über die Ostgoten später dem Leichnam keine Ruhe, und die Asche des großen Königs ward in alle Winde [* 16] zerstreut. Da Theodorich keine Söhne hinterließ, ging das Reich auf seinen minderjährigen Enkel Athalarich über, für den seine Mutter Amalasuntha, die Tochter T.s, die Vormundschaft führte. Theodorich ist eine Lieblingsgestalt der deutschen Heldensage geworden. Unter dem Namen Dietrich (s. d.) von Bern ist er der Mittelpunkt eines Sagenkreises, der durch das ganze Mittelalter sich fortbildete. -
Vgl. Dahn, Die Könige der Germanen, Abteil. 3 (Würzb. 1866);
Deltuf, Théoderic, roi des Ostrogoths et d'Italie (Par. 1869);
Kaufmann, Deutsche [* 17] Geschichte bis auf Karl d. Gr. (2 Bde., Lpz. 1880-81);
Hodgkin, Theodoric the Goth (Neuyork [* 18] und Lond. 1891);
Pfeilschifter, Der Ostgotenkönig Theodorich d. Gr. und die kath. Kirche (Münster [* 19] 1896).