wählt. Seit 1885 war Teutsch Mitglied der Magnatentafel des ungar.
Reichstags. Sowohl um das kirchliche Leben, wie um die Erforschung
der siebenbürg.-sächs. Geschichte und des Kirchenrechts hat er sich große Verdienste erworben.
Er starb in Hermannstadt.
[* 2]
Außer zahlreichen
Abhandlungen, besonders geschichtlichen, im
«Archiv des
Vereins für siebenbürg.
Landeskunde», veröffentlichte er: «Abriß der Geschichte Siebenbürgens» (Kronst. 1844; 2. Aufl.
1865),
Sein Sohn
Friedrich Teutsch, geb. zu Schäßburg, studierte in Hermannstadt,
Heidelberg,
[* 6]
Leipzig
[* 7] und
Berlin
[* 8] und ist Direktor
des
Evangelischen theol.-pädagogischen Landeskirchenseminars zu Hermannstadt, seit 1894 Vorstand des
Vereins für siebenbürg. Landeskunde. Er hat zahlreiche
Arbeiten histor.
Inhalts in dem
«Archiv des
Vereins für siebenbürg.
Landeskunde» veröffentlicht.
Heumann von, s.
Heumann^[= # Christoph August, Polyhistor, geb. 3. Aug. 1681 zu Allstedt im Weimarischen, wurde 1709 Inspektor ...] (von Teutschenbrunn).
Pascha,Chediv von
Ägypten,
[* 9] geb. 1852 als ältester Sohn Ismail Paschas (s. d.),
übernahm im Febr. 1879, als durch einen Militäraufstand in
Kairo
[* 10] das Ministerium
Nubar Pascha gestürzt war, für kurze Zeit
die Präsidentschaft in einem neuen
Kabinett und gelangte nach der Abdankung seines
Vaters zur Regierung. 1882 erhob
sich eine nationale Partei unter
Arabi Pascha (s. d.) gegen der ganz unter dem Einfluß Englands und
Frankreichs stand.
warf sich nun völlig den Engländern in die
Arme, die das Land besetzten und den
AufstandArabis niederschlugen,
aber nicht hindern konnten, daß ein großer
Teil des ägypt.
Reichs, die ganzen Sudanprovinzen, in die
Hände des
Mahdi (s. d.)
und seiner
Anhänger fielen. (S.
Ägypten, Geschichte.) starb Ihm folgte sein ältester Sohn
Abbas Pascha.
(spr. tjúhksbörrĭ),Municipalborough in der engl.
GrafschaftGloucester, links an der Einmündung des
Upper-Avon in den Severn,
Station der
Eisenbahnlinie Evesham - Great-Malvern,
zählt (1891) 5269 E. und hat eine in normann.
Stile erbaute
Kirche der
Abtei Tewkesbury (745) aus dem 12. Jahrh. mit alten Denkmälern
und
Glasmalereien: Baumwollweberei, Strumpfwirkerei, Gerberei
und Malzhandel.
der südwestlichste und größte der
Vereinigten Staaten von
Amerika, liegt zwischen 25° 51' und 36° 30' nördl.
Br. und 93° 27' und 106° 40' westl.
L. (s. Karte:Vereinigte Staaten von Amerika. II.
MittlererTeil, Bd. 16), grenzt im N.
an Neumexiko und das
Indianerterritorium, im O. an dasIndianerterritorium,
Arkansas und Louisiana, im SO.
an den Golf von Mexiko,
[* 13] im
SW. an Mexiko (Rio
[* 14]
Grande), im
W. an Neumexiko und umfaßt 688 340 qkm. Er zählte 1850: 212 592,
1870: 818 579, 1880: 1 591 749, 1890: 2 235 523 (1 172 553 männl., 1 062 970 weibl.) E.,
darunter 489 588 Farbige und 152 956 im
Ausland (48 843 in
Deutschland)
[* 15] Geborene. 1896 schätzte man die Einwohnerzahl auf 2 850000. Das
Gebiet bildet seinem größten
Teile nach eine ungeheure, im allgemeinen von NW. gegen SO.
geneigte Ebene und zerfällt in drei
Regionen:
1) Das Küstenland, eine angeschwemmte, 50-170 km breite Niederung, die, wasserreich, aber nicht
morastig, an den Flußufern schmale
Streifen Waldland, dazwischen weites, im
Frühjahr meist sehr nasses Prairieland mit üppigem,
für den Anbau von Zucker,
[* 16]
Reis und
Baumwolle
[* 17] geeignetem
Boden hat und am Meeresufer selbst von einem Gürtel
[* 18] langgestreckter,
dünenartiger
Inseln und
Landzungen, die eine Menge Stromlagunen einschließen, sowie von Sandbänken umgeben
wird und deshalb keine guten Häfen besitzt.
2) Das sanftwellige Hügel- und Prairieland, welches in einer
Breite
[* 19] von 250 bis 320 km allmählich sich hinter dem Küstenstreifen
erhebt und den schönsten
Teil des angebauten Texas begreift, wo fruchtbare Savannen mit einzelnen, jedoch im östl.
Abschnitt sehr bedeutenden Waldungen wechseln, während nur der Landstrich zwischen dem Nueces und Rio
Grande eine wasserarme Wüste bildet.
3) Das Hochland, ein weites Plateau, in welches die zweite
Region nach und nach übergeht und welches als die östl. Fortsetzung
des großen
Tafellandes von Neumexiko den innersten nordwestl.
Teil desStaates bildet, keine höhern Gebirgsketten
trägt, großenteils wohl bewässert, metallreich und mit
Eichen-,
Fichten- und Cedernwaldungen bestanden ist, zwischen denen
sich
Thäler mit dem fruchtbarsten, jeder europ. Kultur fähigen
Boden ausbreiten, zum
Teil aber auch felsig und kahl erscheint
und zwischen dem Rio del
Norte und Rio Pecos im Llano Estacado als eine wasserlose Wüstenei auftritt.
(S. Llanos.)
Das Küstenland gehört der Quarternär- und
Tertiärformation
[* 20] an, das Prairieland der Kreide,
[* 21] welche den größten
Teil des
Gebietes bedeckt, und das Hochland meist der Permformation. Etwas Silur findet sich nordwestlich von
Austin. Unter den
Flüssen
sind Rio
Grande del
Norte, Nueces,
SanAntonio, Guadalupe, Colorado,
Brazos, Trinity, Neches,
Sabine, Red-River
und Canadian.
Das Klima ist in der Küstenniederung heiß, feucht und ungesund, in der mittlern
Region mild und gesund, auf dem
Hochland schon rauher, jedoch dem Europäer zusagend.
Die Pflanzenwelt hat schon subtropischen Charakter,
¶
mehr
aber meistens ohne die immergrünen Waldungen, welche sonst dafür als maßgebend gelten. Die häufigsten Bestände sind Chaparral
(s. d., Bd. 17).
Ackerbau und Viehzucht
[* 23] sind die Hauptbeschäftigungen, die letztere wird im nordwestl. Teil (Panhandle District) fast ausschließlich
betrieben. Die Ernte
[* 24] von 1893 lieferte 61 Mill. BushelMais (33 Mill. Doll.), 4,5 Mill. Bushel Weizen, 14 Mill.
Bushel Hafer
[* 25] (6 Mill. Doll.), 471000 t Heu (4,5 Mill. Doll.) und 9 Mill.
Pfd. Rohrzucker. Die Baumwollernte stieg 1894/95 auf 3 114000 Ballen, fast ein Drittel der Produktion der Union. Der Viehbestand
betrug 1894: 1,2 Mill. Pferde,
[* 26] 0,26 Mill. Maulesel, 0,8 Mill. Milchkühe, 6 Mill. andere Rinder,
[* 27] 3,7 Mill.
Schafe
[* 28] und 2,7 Mill. Schweine.
[* 29]
Der Handel vermittelt den Import von Waren aller Art und den Export von Baumwolle, Vieh, Häuten, Wolle u. s. w. (S. Galveston.)
Der Bergbau
[* 30] lieferte (1895) 485000 t Kohle, 8000t Eisenerz, 125000 Fässer Salz
[* 31] und 450 t des asphaltähnlichen Lithocarbons.
Der Census von 1890 zählte 5268 Etablissements mit 39 475 Angestellten und 70 Mill. Doll.
Jahresprodukten, davon für 11 Mill. Doll. Sägemühlprodukte, für 11 Mill. Mehl,
[* 32] für 4 Mill.
Buchdruckereiprodukte und für 3 Mill. Doll. Baumwollöl und Baumwollsamen. Texas ist in 246 Counties
geteilt, Hauptstadt ist Austin.
Die 31 Senatoren werden auf vier, die 128 Repräsentanten und der Gouverneur auf zwei Jahre gewählt.
Die Legislatur tritt alle zwei Jahre zusammen. Zum Kongreß schickt Texas 2 Senatoren und 13 Repräsentanten. 1892 besuchten
im Durchschnitt täglich 364 835 Kinder die Schulen, während die Zahl der Lehrer 11 906 betrug. Höhere Anstalten bestehen 11. Unter
den Bahnsystemen (im ganzen 14 623 km) sind hervorragend: Missouri Pacific, Atchison-Topeka-Santa Fé,
Fort Worth-Denver City u. a.
Geschichte. Das Gebiet des heutigen Texas bildete ehemals ein Streitobjekt zwischen Frankreich und Spanien.
[* 33] Der Streit wurde zunächst
durch den Frieden zu Paris
[* 34] (1763) beendigt, in dem Frankreich alles Gebiet westlich vom Mississippi an
Spanien abtrat. Schon 1800 überließ dieses jedoch seinen Anteil von Louisiana wieder an Frankreich, das dies ganze Gebiet 1803 an
die Vereinigten Staaten von Amerika verkaufte. Bei der Unbestimmtheit der Grenzen
[* 35] erhoben sich neue Streitigkeiten, die 1819 durch
einen Vergleich, der den Sabine als Grenze festsetzte, beigelegt wurden. Texas wurde nach der Losreißung
Mexikos von Spanien (1821) ein Teil der neuen Republik. Um dieselbe Zeit begann eine starke Einwanderung aus den Vereinigten Staaten,
und seitdem machten sich Bestrebungen geltend, die auf die Losreißung von Mexiko hinzielten, und die zur Unabhängigkeitserklärung
führten. Einen Versuch Mexikos, die Texaner wieder zu unterwerfen, schlugen diese unter Houstons Führung21. April am
San Jacintofluß zurück. 1845 schloß Texas nach langen Intriguen endlich einen Vertrag mit den Vereinigten Staaten, wodurch es
in die Union aufgenommen wurde. Ein Krieg mit Mexiko war die Folge (1846-48); Mexiko wurde geschlagen und mußte im Vertrage
von Guadalupe-Hidalgo die Annexion von an die Vereinigten Staaten zugestehen. 1861 schloß Texas sich
der Secession an. Die gegenwärtige Verfassung wurde 1876 eingeführt.-
Vgl. Yoakum, History of Texas (2 Bde., Neuyork
[* 36] 1856);
Bancroft, History of the New Mexican States and Texas (2 Bde.,
San Francisco 1889).