733 neuen
Auslage des 1.
Bandes (2
Tle., Stuttg. 1861–66). Teuffel wurde 1849 außerord., 1857 ord. Professor der
klassischen
Philologie in
Tübingen,
[* 2] wo er starb. Sein Hauptwerk ist die «Geschichte der röm.
Litteratur» (Lpz. 1868–70; 5. Aufl., besorgt von
Schwabe, 1890).
(lat.
Teucrus), nach Apollodor der Sohn des Flußgottes Skamandros und der Nymphe Idaia,
war der erste König von
Troas, dessen Bewohner nach ihm Teukrer benannt wurden. Er sollte hierher von
Kreta oder aus
Attika
eingewandert sein. Als
Dardanos aus Samothrake zu ihm kam, gab er ihm seine Tochter Bateia oder Arisbe zur Gattin und machte
ihn zu seinem Nachfolger. Teukros, der Sohn des
Telamon und der Hesione, Halbbruder des
Aias, der ihn in der
Schlacht mit seinem
Schilde deckte, war nach der Ilias der beste
Bogenschütze im hellenischen
Heere vor Ilios. Nachhomerische Dichter erzählten,
daß ihn, als er von dort zurückkehrte, ohne den
Tod seines
Bruders gerächt oder seine Gebeine mitgebracht
zu haben,
Telamon nicht landen ließ. Gezwungen, ein neues Vaterland zu suchen, fand Teukros dieses auf
Kypros, das ihm
Belos, der
König von Sidon, überließ; hier gründete er die Stadt
Salamis.
Stadt im
Kreis
[* 3]
Teltow des preuß. Reg.-Bez.
Potsdam,
[* 4] an der Südostseite des
TeupitzerSees,
der durch den schiffbaren Köhrisschen
Graben mit der Dahme verbunden ist, hat (1895) 565 evang. E., Post,
Telegraph,
[* 5] eine
Kirche, um 1135 wend. Kapelle, Schloß auf einer
Insel im See, früher Sitz der Schenk von Landsberg;
[* 6]
Ziegeleien, Kalkbrennerei,
Ackerbau, Viehzucht
[* 7] und Schiffahrt.
Wald, gemeinsame Bezeichnung eines vielnamigenBerg- und Hügelzugs in Westfalen
[* 9] (s. Karte:Rheinprovinz,
[* 10] Westfalenu.s.w.I.NördlicherTeil, Bd. 13), welcher, mit dem östl.
Rande des Niederrheinischen Schiefergebirges oder mit den
Höhen von
Brilon verbunden, am linken Ufer der
Diemel bei
Warburg
beginnt. Der Höhenzug läuft anfangs unter dem
NamenEgge
[* 11] nordwärts durch das
Paderborner Land nach Driburg, ändert diese
Richtung aber bei dem Eintritt in das Fürstentum Lippe
[* 12] in eine nordwestliche und streicht bei
Horn und
Detmold
[* 13] vorüber nach Örlinghausen,
Bielefeld
[* 14] und
Halle,
[* 15] sodann durch das Osnabrückische Land nach Dissen und Iburg, endlich
nach Lengerich und
Tecklenburg, und verläuft sich
bei Bevergern in bruchiger Niederung.
Der Teutoburger Wald ist im ganzen 148 km lang und 7–15 km breit, gleicht einer wallartigen
Mauer, hat eine oder auch zwei niedrigere Parallelketten zur Seite und erreicht in der
Völmerstod mit 468 m seinen Kulminationspunkt.
In seiner nordwestl. Hälfte wird er im allgemeinen immer niedriger, und jenseit Iburg sinkt er zu Hügeln von 250 und 125 m
herab, die nur mit dürrem
Heidekraut bewachsen sind, während das
Gebirge sonst mit schönen Laubwaldungen,
besonders mit
Buchen bedeckt ist.
Der Teutoburger Wald besteht aus verschiedenen
Abteilungen der
Trias, des Juras und der Kreide.
[* 16] Das ganze
Gebirge zerfällt in drei
Abschnitte,
von welchen der erste, die
Egge (s. d. [Gebirgszug]), von manchen Geographen nicht zum
Teutoburger Wald gerechnet wird. Der zweite
Teil ist der LippischeWald (s. d.), auch Osning genannt, von manchen als der eigentliche
Teutoburger Wald bezeichnet; der dritte ist der 80 km lange Zug
der Ravensberger,Osnabrücker und
Tecklenburger Berge. Er besteht aus drei
nebeneinander hinlaufenden Bergreihen und wird häufig von Querspalten durchschnitten.
Zwischen dem Querspalt von
Halle und der Scharte von
Borgholzhausen, bei welcher die Dreiteilung aufhört, erhebt sich abermals
eine
GroßeEgge, 327 m, dann der stark vorspringende Ravensberg und der Flüchten. Bei Iburg erhebt sich der Dörenberg 344 m
hoch. Der Teutoburger Wald verflacht sich aber alsdann über
Tecklenburg hinaus und endet mit dem 152 m hohen Huxberg
bei Bevergern in der
Tiefebene. Der
Name Teutoburger Wald ist dem
Tacitus entnommen, der in seinen
«Annalen» eine nicht weit von dem obern
Laufe der Ems
[* 17] und der Lippe gelegene Berggegend, in deren Bereich
Varus mit seinen
Legionen im J. 9 n.Chr. durch
Arminius (s. d.) oder
Hermann den
Untergang gefunden, Teutoburgensis saltus nennt.
Zum Andenken an diesen
Sieg wurde auf der Grotenburg das Hermannsdenkmal
[* 18] (s. d.) errichtet. Am Abhange
der Grotenburg befanden sich der
Kleine und der
GroßeHünenring. Ersterer ist ein 370 m im
Umfang haltender, gegen 7 m hoher,
mit einem
Graben umgebener Wall von
Steinmassen und bildet ein längliches Viereck.
[* 19] Der
GroßeHünenring
liegt 30 m höher hinauf, ist aber minder gut erhalten. –
Vgl. H.
Thorbecke, Der ein Teutoburger Waldein Führer (9. Aufl., Detm.
1894);
Fricke, Der Teutoburger Wald, die Wesergebirge u.s.w. (7. Aufl., Bielef.
1891);
GriebensReisebücher, Nr. 45: Das Wesergebirge und der Teutoburger Wald (3.
Aufl. von
Kettler, Berl. 1896);
Schultze, Der
Tourist in Nordwestfalen (Bielef. 1893);
Görges, Wegweiser durch den Teutoburger Wald (6.
Aufl., Hameln
[* 20] 1894).
(lat. Teutŏni oder Teutŏnes), ein namentlich durch seine Kämpfe mit den
Römern bekannt gewordenes
Volk, das in
Gallien eindrang und sich dort im J. 103 v.Chr. mit den
Cimbern (s. d.)
vereinigte.
GeorgDaniel, prot. Theolog,
Bischof der evang.-luth. Landeskirche Siebenbürgens, geb. zu Schäßburg
in Siebenbürgen, studierte in
Wien
[* 22] und
Berlin
[* 23]
Theologie und Geschichte, wurde 1842
Lehrer und 1850 Rektor am Gymnasium seiner
Vaterstadt, 1863 Pfarrer von Agnetheln und 1867 zum
Superintendenten oder
Bischof der evang. Landeskirche augsburgischen Bekenntnisses,
mit dem Amtssitze in Hermannstadt,
[* 24] ge
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wählt. Seit 1885 war Teutsch Mitglied der Magnatentafel des ungar. Reichstags. Sowohl um das kirchliche Leben, wie um die Erforschung
der siebenbürg.-sächs. Geschichte und des Kirchenrechts hat er sich große Verdienste erworben.
Er starb in Hermannstadt. Außer zahlreichen Abhandlungen, besonders geschichtlichen, im «Archiv des Vereins für siebenbürg.
Landeskunde», veröffentlichte er: «Abriß der Geschichte Siebenbürgens» (Kronst. 1844; 2. Aufl.
1865),
Sein Sohn Friedrich Teutsch, geb. zu Schäßburg, studierte in Hermannstadt, Heidelberg,
[* 27] Leipzig
[* 28] und Berlin und ist Direktor
des Evangelischen theol.-pädagogischen Landeskirchenseminars zu Hermannstadt, seit 1894 Vorstand des
Vereins für siebenbürg. Landeskunde. Er hat zahlreiche Arbeiten histor. Inhalts in dem «Archiv des Vereins für siebenbürg.
Landeskunde» veröffentlicht.