Angelegenheiten zu entscheiden hat. Außerdem hat jedes Territorium einen
Vertreter im Repräsentantenhaus, der über Fragen, die sein
Territorium betreffen, seine
Ansicht äußern, aber nicht mitstimmen darf. Die
Erhebung eines Territorium zum
Staat hängt ganz von dem Ermessen
des
Kongresses ab; sie erfolgt durch eine Kongreßakte auf
Grund der Billigungder Verfassung des Territorium durch
den
Kongreß. Zu den vier bisherigen Territorium: Neumexiko,
Arizona, Oklahoma und
Alaska, trat 1897
Hawaii. Das erste Territorium war das Nordwestterritorium
(s. d.).
Inseln in der Nordsee, zur niederländ.
Provinz Nordholland gehörig,
15-20 km von der
KüsteFrieslands, 100 qkm groß (s. Karte:Niederlande),
[* 3] hat in den drei Dörfern Westerschelling, Midsland
undHoorn 3810 E., die
Landbau und Viehzucht,
[* 4] Seefahrt und Fischfang treiben. Terschelling ist Sitz eines deutschen
Vicekonsuls.
[* 5] die
Ablagerungen, die jünger sind als die Kreideformation
[* 6] und älter als das Diluvium.
[* 7]
IhreBildung
fällt in das Zeitalter, in dem
Palmen,
[* 8]
Laubhölzer und zum
Teil riesige Säugetiere zu einer herrschenden
Stellung gelangten,
in dem sich außerdem die Herausbildung der heutigen Klimazonen vollzog und die mannigfaltigsten örtlichen Faunen
zur
Entwicklung kamen. Man teilt die in vier
Stufen von unten nach oben:
Eocän (s. d.),
Oligocän (s. d.), Miocän (s. d.)
und Pliocän (s. d.), die noch weiter in Unterstufen gegliedert sind, die auch
mit besondern
Namen belegt wurden, wie
Aquitanische Stufe,
Astische Stufe u. s. w. Die tertiären Schichten, namentlich die
jungem, finden sich vielfach in einzelnen
Becken abgelagert, wie in dem Mainzer,
Wiener,
PariserBecken;
die ältern, namentlich die eocänen Gebilde, nehmen dagegen auch noch am
Aufbau vieler der höchsten
Gebirge, wie der
Alpen,
[* 9] der Pyrenäen, teil. (S. die Abbildungen einiger Leitfossilien auf den
Tafeln: Petrefakten
[* 10] der
Känozoischen Formationsgruppel,
II, beimArtikelKänozoische Formationsgruppe.)
(lat. tertius ordo de poenitentia; tertiarii) und Tertiarierinnen (sorores
tertii ordinis), auch Bußbrüder (fratres conversi),
Laienbrüder, die Laien, die sich einem bestimmten
Orden
[* 11] zur
Übung von
Buße und
Ascese anschließen, ohne die drei Hauptgelübde abzulegen. Das
Institut findet sich zuerst bei den
Franziskanern (s. d.),
indem der heil. Franciscus 1221 durch eine besondere Regel neben dem Mönchs-
und Nonnenorden noch einen dritten
Orden von Halbmönchen und Halbnonnen gestiftet haben soll, die in der Welt bleiben durften,
aber sich gewisser Dinge, z. B. leichtsinniger
Eide, üppigen Lebens, des Besuchs der Schauspiele enthalten mußten.
Manche fürstl.
Personen, wie
KaiserKarl IV., König
Ludwig IX. von
Frankreich, Philipp III. von
Spanien,
[* 12] Königin
Blanca von
Castilien, gehörten zu dem Tertiarierorden, dessen männliche Mitglieder einen aschgrauen Rock, mit einem
Strick umgürtet, die weiblichen einen weißen Schleier trugen. Am Ende des 13. Jahrh.
bildete sich noch ein eigener Zweig von Franziskanertertiariern, indem sich eine Anzahl Tertiarier zum
Klosterleben verbanden; so entstand der
RegulierteOrden der Tertiarier, dem sich Ende des 14. Jahrh. ein ähnlicher
Orden von Tertiarierinnen
anschloß. Der Sage nach gründete auch Dominikus für die
Dominikaner einen Tertianerorden, wie solche überhaupt nach und
nach bei vielen andern, namentlich Bettelorden, entstanden.
Quintus Septimius Florens, der älteste lat. Kirchenvater, Schöpfer der lat.
Kirchensprache und Mitbegründer der alten kath. Kirchenlehre, geb.
um die Mitte des 2. Jahrh. zuKarthago,
[* 13] wo er zunächst als Rhetor und Sachwalter lebte. Durch die Standhaftigkeit
mehrerer Märtyrer bewogen, trat er um 185 zum
Christentum über und empfing bald darauf die Priesterweihe. Ein feuriger,
groß angelegter
Geist, voll glühender
Phantasie, gewaltiger Willenskraft und seltener rednerischer Begabung, verwandte er
seit seiner
Bekehrung seine reichen Gaben im Dienste
[* 14] des kirchlichen
Christentums.
Bei der
Christenverfolgung unter
Kaiser Septimius Severus (193-211) schrieb er seinen «Apologeticus»,
der durch die Lebhaftigkeit der
Beredsamkeit Bewunderung erregt. (S.
Apologie.) T.s
Theologie will streng auf den kirchlichen
Überlieferungen fußen, ist jedoch von manchen Sonderbarkeiten nicht frei und charakterisiert sich durch einen derb realistischen,
phantastisch-sinnlichen Zug.
Trotz seines zur Schau getragenen Hasses gegen die
Philosophie verfügte er doch
über eine gründliche philos. und gelehrte
Bildung. Der eigentliche Schwerpunkt
[* 15] seiner regen litterar. Thätigkeit lag von
Anfang an in dem rigoristischen Kampfe gegen alles, was einen
Christen mit der vom
Teufel verderbten Welt und der heidn. Gesellschaft
zu verwickeln droht. Die
Teilnahme an Schauspielen und Volksfesten, jede Art von Luxus und Genuß erscheint ihm ebenso wie
die Übernahme von Kriegsdiensten und Staatsämtern als Dämonenkultus. Die
Strenge der von ihm empfohlenen
¶
mehr
Sittenzucht führte ihn seit 202 zum Anschluß an die Montanisten (s. d.), deren
beredtester Verteidiger er wurde, und zum endlichen Bruch mit der Bischofskirche. Um so mehr aber war er bemüht, seine Rechtgläubigkeit
durch Bestreitung zahlreicher ketzerischer Richtungen, besonders der gnostischen Lehren
[* 17] Marcions und des Valentinus (s. d.)
sowie der Monarchianer (s. d.), zu bekunden. Tertullian starb
um 220. Neuere Ausgaben seiner Werke sind von Leopold (4 Bde., Lpz. 1839‒41),
Öhler (3 Bde., ebd. 1853‒54) und Reisserscheid und Wissowa
(Bd. 1, Wien
[* 18] 1890) besorgt. –
Vgl. Neander, Antignosticus; Geist des Tertullian und Einleitung in dessen Schriften (2. Aufl., Berl.
1849);
Böhringer, Die Kirche Christi und ihre Zeugen, Bd. 3 (neue Ausg.,
Stuttg. 1874);