Pflanzenfamilie aus der Ordnung der
Cistifloren
[* 2] (s. d.) mit gegen 250 durchweg tropischen
Arten,
Bäume
oder
Sträucher mit wechselständigen einfachen oder drei-bis fünfzähligen, lederartigen und meist großen, lebhaft gefärbten
Blüten.
Sie sind zwitterig und regelmäßig gebaut, haben fünf Kelchblätter, ebensoviel Blumenblätter, zahlreiche
Staubgefäße
[* 3] und einen mehrfächerigen
Fruchtknoten mit mehrern Griffeln.
Die
Früchte zeigen eine verschiedenartige
Ausbildung. Zu den Ternströmiaceen gehören die Kamelie (s. d.) und der
Thee (s. d.).
(Terpandros), aus Antissa auf der
InselLesbos, einer der bedeutendsten altgriech.
Musiker, der auf die Ausbildung
der musikalischen Kunst, des Kitharaspiels und der
Komposition von Liedern ernstern
Inhalts (Nomen, s. Nomos), sowie
auch der Skolien (s. d.) den wesentlichsten Einfluß geübt hat. Zu den ihm beigelegten
musikalischen Neuerungen gehört die Einführung der Kithara
[* 4] mit sieben
Saiten. Als Hauptschauplatz seiner Thätigkeit galt
Sparta, wo er als Begründer der gesetzlich anerkannten musikalischen Ordnung, die mit dem Götterkult und mit der Jugenderziehung
im engen Zusammenhange stand, betrachtet wurde. Als Zeit seiner Wirksamkeit nimmt man etwa die J. 680-650
an. Von den nach antiker
Weise von ihm selbst gedichteten
Texten seiner
Kompositionen sind nur spärliche Bruchstücke erhalten,
gesammelt in
Bergks«Poetae lyrici graeci», Bd. 3 (4. Aufl.,
Lpz. 1882).
die von dem
NamenTerpentinöl abgeleitete Bezeichnung für eine Reihe von eigentümlichen
Kohlenwasserstoffen, die im
Pflanzenreich weit verbreitet und in den
Ätherischen Ölen (s. d.) enthalten sind. Sie haben die
Zusammensetzung C10H16 und kommen in zahlreichen
Isomeren vor. Die natürlichen ätherischen Öle
[* 6] sind meist Gemische
mehrerer solcher
Isomeren. Sie stehen in naher
Beziehung zum Cymol (s. d.); es sind Dihydrocymole. Eigentümlich
für die Terpene ist ihre Fähigkeit, sich mit ein oder zwei
MolekülenChlorwasserstoff
[* 7] zu krystallisierenden Mono- oder Dihydrochloriden,
C10H17Cl oder C10H18Cl2, oder mit
Brom zu Tetrabromiden, C10H16Br4, zu verbinden.
Ferner entstehen durch Behandlung mit
AmylnitritVerbindungen mit Nitrosylchlorid, C10H16.NOCl, oder durch salpetrige
Säure Nitrosite, C10H16N2O3. Man teilt die in mehrere Hauptgruppen ein:
2) solche, welche sich mit zwei
MolekülenChlorwasserstoff, aber nicht mit salpetriger Säure vereinigen können: Dipenten,
Sylvestren, Terpinolen;
3) solche, welche mit salpetriger Säure Nitrosite bilden:Terpinen,
Phellandren. Sie unterscheiden sich
im einzelnen durch ihre Siedepunkte, die übrigens alle zwischen 160 und 190° liegen, und durch die Eigenschaften (Schmelzpunkte)
ihrer Additionsprodukte (meist Tetrabromide). Die meisten Terpene bestehen in zwei Modifikationen, die sich nur dadurch
unterscheiden, daß die eine die Polarisationsebene des Lichts nach rechts, die andere gleich stark nach
links dreht. Zu gleichen
Teilen vermischt, geben diese Terpene dann inaktive
Verbindungen mit Beibehaltung aller übrigen Eigenschaften.
Manche Terpene zeigen die Eigentümlichkeit, sich leicht zu polymerisieren oder (besonders bei der Behandlung mit
Säuren) in andere
Isomere umzuwandeln.
Außer den gewöhnlichen Terpene
giebt es Hemiterpene, C5H8
(Isopren), und Polyterpene, (C5H8)x, z. B.
Cedren, C15H24, Colophen, C20H32. -
(entstanden aus Terebinthina), ein mehr oder minder dickflüssiges Harz, das aus verschiedenen Nadelholzstämmen
durch Einschnitte gewonnen wird oder auch durch Aufbersten der Rinde von selbst ausfließt (wie z. B.
bei der
Edeltanne durch Zerplatzen der sog. Harzbeulen der Rinde). Im
Handel unterscheidet man gemeinen
Terpentin (Terebinthina communis) und venetianischen Terpentin (Terebinthina veneta oder laricina). Der gemeine
Terpentin stammt in den geringsten Sorten von der
Kiefer und
Edeltanne, die in Südrußland,
Polen,
Österreich,
[* 8]
Schweden
[* 9] und
Norwegen
noch zur Terpentingewinnung benutzt werden.
Die Hauptmenge und geschätzteste Sorte des gemeinen Terpentin kommt aus
Frankreich (Depart.
Gironde und
Landes),
wo die Strandkiefer (s.
Kiefer) das Material liefert, während
Amerika
[* 10] seine große Produktion (aus
PinusaustralisMich. und
PinustaedaL.) an Ort und
Stelle auf Harz und
Terpentinöl verarbeitet. Der gemeine Terpentin hat eine gelbliche
Farbe, Honigkonsistenz,
ist trübe, etwas körnig, zähe und klebend, riecht stark harzig und schmeckt bitter scharf. Wesentliche
Bestandteile sind ätherisches Öl (17 Proz. und mehr) und Harz. Hauptausfuhr in
Oxhoften, à 350 kg
Inhalt, über
Bordeaux.
[* 11] Jährliche Produktion gegen 12000 terpentin 100 kg kosten (1897) im
Großhandel 28 M.
Der venetianische Terpentin wird durch Anbohren des
Kernholzes der gemeinen
Lärche (s. d.) in den südl.
Alpen,
[* 12] hauptsächlich in
Meran,
[* 13]
Bozen,
[* 14]
Trient
[* 15] gewonnen. Er ist klar oder nur wenig trübe, dickfließend, von gelblicher
Farbe und besitzt
einen angenehm aromatischen
Geruch. Zum Versand gelangt er in kleinen, etwas flach gedrückten Fässern (Lägele) von 60 kg
und in Petrolbarrels von 200 kg
Inhalt. 100 kg kosten im
Großhandel (1897) 146 M.
Über den canadischen
s.
Canadabalsam.
Terpentin dient als Zusatz zu Firnissen, Siegellack, Lack, Kitt, medizinisch zu Pflastern und Salben; er ist, soweit
der gemeine in Frage kommt, das Rohmaterial für die Gewinnung des
Terpentinöls (s. d.) und des
Kolophoniums
(s. d.).
das durch
Destillation
[* 16] des
Terpentins (s. d.) gewonnene ätherische Öl. Es ist eine farblose Flüssigkeit
von eigentümlichem
Geruch, einem spec. Gewicht von 0,860 bis 0,880, brennbar, siedet bei 152-160° C. und läßt sich mit
Äther und
Alkohol mischen, ist aber in Wasser fast unlöslich. Den polarisierten
Lichtstrahl lenkt es nach
links (französisches Terpentinöl) oder nach rechts (deutsches und
amerikanisch es Terpentinöl), Schwefel,
Phosphor, die meisten Harze,
Kautschuk
und Guttapercha lösen sich im T. An der Luft in Berührung mit Feuchtigkeit bildet es
Wasserstoffsuperoxyd, nicht, wie man
früher allgemein annahm, Ozon. Terpentinöl dient in derTechnik zu Lacken und Anstrichfarben, zum Verdünnen von
Ölfarben, Vertilgen von Fettflecken, zum
Bleichen von Geweben und Elfenbein; medizinisch wendet man es äußerlich als reizendes,
kräftigendes
Mittel, innerlich gegen Gonorrhöe und
Blasenkatarrh an. Im
Handel unterscheidet man deutsches Terpentinöl (meist aus
Polen,
Galizien und Südrußland stammend), französisches (das beste) und amerikanisches und bringt es in Fässern
von 150 kg
Inhalt an den Markt. 100 kg kosten im
Großhandel (1897) 39-68 M.