Rübenrohzucker I. Produkt, nordamerik. Baumwolle Basis middling), Leipzig (Kammzug), Magdeburg (Rohzucker I. Produkt) abgeschlossen
werden. Die Abwicklung der Termingeschäfte erfolgt in der Regel durch besondere Liquidationskassen (s. d.).
Als Hauptzweck des Warenterminhandels wird von den Beteiligten angegeben, den Produzenten oder Kaufmann vor der Gefahr des Verlustes
am Preise zu sichern (Risikoversicherung). Dies gelte namentlich vom auswärtigen Handel und bei solchen
Waren, die nur während einer kurzen Zeit des Jahres gewonnen, aber das ganze Jahr hindurch gebraucht werden und dabei großen
Preisschwankungen ausgesetzt sind.
In der That wurden die Auswüchse des Börsenspiels in der Form des Differenzgeschäfts (s. d.) durch die Terminmärkte
sehr befördert. Das deutsche Börsengesetz vom erkennt wohl die Termingeschäfte im
Effektenverkehr als eine berechtigte Form des Handels zur Ausgleichung der internationalen Zahlungsbilanz und als Grundlage
der Arbitrage (s. d.) an und spricht auch dem Warenterminhandel nicht seine Berechtigung ab, will aber gegen Mißbrauche des
Terminhandels Kautelen schaffen.
Nur Personen, die in das Börsenregister eingetragen sind, können gültige Börsentermingeschäfte abschließen
oder Aufträge hierzu erteilen oder übernehmen. Verboten ist der Börsenterminhandel in Anteilen von Bergwerks- und Fabrikunternehmungen,
in Getreide- und Mühlenfabrikaten; für Anteile einer Erwerbsgesellschaft kann er nur gestattet werden, wenn ihr Kapital
hinsichtlich jener Anteile mindestens 20 Mill. M. beträgt; außerdem kann der Bundesrat den Terminhandel
von besondern Bedingungen abhängig machen oder in weitern Waren oder Wertpapieren verbieten.
Die Börsenorgane sind verpflichtet, vor der Zulassung von Waren zum Terminhandel in jedem einzelnen Fall Vertreter der beteiligten
Erwerbszweige gutachtlich zu hören und das Ergebnis dem Reichskanzler mitzuteilen. Endlich müssen die
vom Börsenvorstand festgesetzten Geschäftsbedingungen eingehalten und der amtlich festgestellte Börsenpreis beachtet werden.
Wenn dies alles vorliegt, gilt das Geschäft (Börsengesetz §. 69 mit Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch vom
Art. 14, Ziff. 5). Der Verkäufer kommt bei Waren in Erfüllungsverzug, wenn er, auch vor Ablauf der Lieferfrist, unkontraktliche
Ware liefert. Entgegenstehende Vereinbarung ist ungültig (§. 53). - Litteratur s.
unter Liquidationskassen. Kahn, Börsengesetz (Münch. 1897).
Imerese (lat. Thermae Himerenses), Hauptstadt des Kreises Termini Imerese (118 702 E.) der ital. Provinz
Palermo auf Sicilien, auf einem Vorgebirge der Nordküste und an dessen Seiten, rechts von der Mündung des San Leonardo, am
Nordwestfuß des Monte-San Calogero (1325 m), und an der Eisenbahn von Palermo über Cefalù nach Messina und nach Girgenti
und Catania, hat (1881) 22 370, als Gemeinde 23 148 E., in Garnison ein Bataillon des 57. Infanterieregiments,
guten Hafen, die 1524 im Renaissancestil erbaute Hauptkirche Sta. Maria della Consolazione, dann
Sta. Caterina (15. Jahrh.) mit Fresken, ebensolche im Rathaussaale
mit Darstellungen aus der sicil.
Geschichte von
La Barbera (1610), ferner eine Schiffahrtsschule, Hospitäler; Thunfisch- und Sardellenfang, Herstellung
der besten Maccaroni (pasta) Siciliens und lebhaften Handel mit Getreide, Öl, Oliven, Wein, Reis, Mandeln u. a. Im Ospedale der
Benfratelli ist ein Museum der vorhistor. Gegenstände, griech. und röm.
Altertümer und von Gemälden sicil. Meister. In der Villa della Città oberhalb der Stadt, auf dem Piano San Giovanni, sind Grundmauern
röm. Bauten (Basilika, Amphitheater u. a.) gefunden.
Die schönste Aussicht ist vom Felsen oberhalb des 1860 zerstörten Kastells. An der Südostseite des Berges sind die schon
von Pindar besungenen Bitterwasserquellen (44° C.) und besuchte, gut eingerichtete Bäder; ferner liegen im SO. in üppiger
Gegend die Trümmer der 1438 zerstörten Wasserleitung Aqua Cornelia. Termini Imerese wurde 407 v. Chr. nach der Zerstörung
von Himera (s. d.) am gleichen Flusse von Karthagern gegründet und im ersten Punischen Kriege römisch, war dann bis in das
Mittelalter wohlhabend und bedeutend.
Theologie seit dem 17. Jahrh. die Lehre pietistischer
Theologen, daß Gott dem Menschen einen bestimmten Termin zur Besserung gesetzt habe, nach dessen Ablauf die Vergebung und Seligkeit
verwirkt sei.
Man nannte diese Theologen Terministen. -
Vgl. Hesse, Der terministische Streit (Gieß. 1877).
Gott, ursprünglich Beiname des Jupiter, dann schon in sehr früher Zeit
als eigene Gottheit verehrt;
er besaß im kapitolinischen Jupitertempel eine eigene Kapelle.
Ihm lag
vor allem der Schutz der geheiligten Grenzen ob, und daher war sein Fest am 23. Febr., die Terminalia, ein Grenzbegangfest, das
von den Gaunachbarn gefeiert wurde.
technicus (lat.), Kunstausdruck, ein Ausdruck, der einer Kunst oder einem Gewerbe ausschließlich
eigen ist;
doch nennt man so auch die in wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Fächern, z. B. bei
Medizinern, Juristen, Verwaltungsbeamten, ausschließlich gebräuchlichen Ausdrücke.
[* ] auch wohl weiße Ameisen (Termitidae), Familie von gesellig lebenden Insekten, die in der Lebensweise an die
Ameisen erinnern, nach ihrem Körperbau aber zu den Geradflüglern und zwar zu den Corrodentia (s. d.)
gezählt werden müssen. Die Termiten besitzen perlschnurförmige Fühler, kräftige Mundwerkzeuge und viergliedrige
Füße und sind stets einförmig gelb, braun oder schwarz gefärbt. In ihren Gesellschaften unterscheidet man außer zeitweilig
geflügelten Männchen und Weibchen zeitlebens ungeflügelte Formen, und zwar 1) Arbeiter (s. umstehende
Abbildungen,
[* ]
Fig. 1), die Hauptmasse zur Aufführung der Bauten und Herbeischaffung der Nahrung,
2) Soldaten (Fig. 2) mit mächtig vergrößertem Kopf und gewaltigen Oberkiefern zur Verteidigung des Nestes, und 3) bei
mehr
manchen Arten sog. Nasuti, deren Kopf in eine nasenartige Spitze ausgezogen ist. Diese ungeflügelten Formen sind verkümmerte
Männchen und Weibchen. Dazu kommen die Entwicklungsstadien (Larven,
[* ]
Fig. 3 und 4, und Nymphen,
[* ]
Fig. 5) der verschiedenen Formen und häufig noch Ersatzmännchen und -Weibchen, d. h.
geschlechtlich entwickelte Tiere ohne Flügel oder mit unvollkommen entwickelten Flügeln. Männchen
[* ]
(Fig.
6) und Weibchen
[* ]
(Fig. 7) entwickeln sich nur zu bestimmten Zeiten, schwärmen aus und gehen hierbei zum allergrößten Teile
zu Grunde; nur wenigen Paaren gelingt es, nachdem sie ihre Flügel abgeworfen haben, in ein Nest zurückzukehren, oder selbst
eins zu gründen, in dem sie später als König und Königin leben. Der Hinterleib der Königin
[* ]
(Fig.
8) schwillt infolge der Entwicklung der Eierstöcke (bei manchen Arten werden in der Minute etwa 60 Eier gelegt) ganz unförmlich
an, so daß die Königin die Bewegungsfähigkeit vollkommen verliert.
Die Termiten nähren sich von pflanzlichen Stoffen, namentlich von Holz. Sie sind lichtscheue Tiere und legen
deswegen, um Nahrung zu holen, überdeckte Gänge an, in denen sie sich bewegen. Die Baue selbst sind je nach den Arten und
Gattungen von sehr verschiedener Beschaffenheit und Größe, bestehen aber fast immer aus einem unregelmäßigen Gewirr von
Gängen und Höhlungen. Diese Gänge werden von den einen ins Holz alter Baumstämme eingegraben, von andern
an Baumstämmen, in unterirdischen Höhlungen oder über der Erde aus ihrem eigenen Kot und aus lehmiger Erde aufgebaut.
Am berühmtesten sind die Bauten gewisser afrik.
Arten, welche 3-4 m hohe, am Grunde bis 2 m dicke, zuckerhutförmige Kegel zu 15-20 m im Umfang messenden
Haufen vereinigen. Diese Haufen bergen viele Millionen von Individuen und sind so fest, daß sie nur schwer mit der Axt geöffnet
werden können. Durch Zerfressen von Holz, Papier und andern pflanzlichen Stoffen zerstören die Termiten Gerätschaften und Häuser
(so 1814 den Präsidentschaftspalast in Kalkutta) und haben auf Jamaika und Martinique ganze Zuckerernten
vernichtet.
Sie beginnen ihre Zerstörungen immer von innen heraus, so daß man diese erst bemerkt, wenn es zu spät ist, und sind äußerst
schwer zu vertreiben oder zu vernichten. Manche Tiere, z. B. die Ameisenfresser, stellen ihnen eifrig nach. Auch werden sie
von Negern und Indianern gegessen und das von ihnen zerarbeitete Holz zu Zunder benutzt. Die meisten
Arten leben in den Tropen, in Europa giebt es nur im Süden wenige Formen, so Termes lucifugus Rossi in Italien und Südfrankreich.