sie sind dann entweder einfache Körperfortsätze, wie die Fühlhörner der Schnecken,
[* 2] oder es sind modifizierte Seitenanhänge,
wie bei Ringelwürmern, oder endlich, wie bei den
Insekten,
[* 3]
Krebsen und andern
Gliedertieren, besonders entwickelte
Gliedmaßen.
Bei den Polypen sind es allseitig bewegliche, häufig kontraktile Körperfortsätze, in die sich unter Umständen auch
der Leibesraum fortsetzt, so daß sie hohl erscheinen,
und sie stehen in unregelmäßiger oder streng
typischer Zahl in einem einfachen
Kranz oder in mehrern
Kränzen um die Mundafteröffnung herum, sind in hervorragender
Weise
mit Nesselkapseln besetzt und dienen in erster Linie zum Ergreifen der
Beute.
Bei denMoostierchen (s. d.) stehen die Tentakeln auch
in einem
Kranz oder in Gestalt eines Hufeisens um die Mundöffnung, sind gleichfalls rückziehbar, hohl und außen mit feinen
Cilien besetzt; sie erzeugen durch ihr
SpielStrudel im Wasser und dienen teils zum Herbeischaffen von Nahrungsmitteln, teils
zur Respiration. Bei einigen Rädertieren ist der Wimperapparat ganz ähnlich gebaut.Ihre höchste
Entwicklung
erreichen die Tentakeln bei den
Kopffüßern (s. d.) als
Arme.
wichtige Leitfossilien im Silur und
Devon,
[* 4] mehrere Millimeter bis über Centimeter lange, gerade, spitze
und dünne, außen geringelte Hohlkegelschälchen, die zu den Flossenfüßern (s. d.)
gerechnet werden (z. B. Tentaculites scalaris, s.
Tafel: Petrefakten
[* 5] der
Paläozoischen Formationsgruppe II,
[* 1]
Fig. 4).
(frz. tenson),
Streitgedicht, Wettgesang der
Troubadours (s. d.). ^[= (spr. trubaduhr), Trobaire, Trobador, in der provençal. Litteratur der Name des Dichters, der, ...]
(d. i. Gotteshaus) oder Teopan, die Tempelbauten der alten Mexikaner, die
sich als zu riesiger
Größe emporgebaute
Altäre meist in Gestalt vierseitiger Pyramiden erheben, genau nach den vier Weltgegenden
gerichtet und oberwärts zu einer größeren oder kleinern
Fläche abgeschnitten sind. Gemeiniglich steigen dieselben in mehrern
großen
Absätzen empor, die teils besondereTerrassen bilden, teils auch nur durch umherlaufende Gurtungen
als solche bezeichnet werden
(Cú). Zu der obern
Fläche, auf der sich das Sakrarium mit dem Idol und davor der Opferstein
befand, führen an einer oder mehrern Seiten breite, steile
Treppen
[* 6] hinauf; zuweilen, doch nur seltener, sind letztere so
angeordnet, daß sie im Zickzack von einem
Absatz auf den andern führen (wie z. B. bei der Pyramide zu
Teopantepec).
Meist waren die Teocalli mit großen
Höfen umgeben, welche die Wohnungen der Priester und die andern Räume, deren man für die
Zwecke des
Kultus bedürfte, enthielten. Die Zahl der, wenn auch nur im Zustande des
Verfalls, erhaltenen
Bauwerke ist nicht gering. Von den Pyramiden bei
SanJuan de Teotihuacan (50 km nordöstlich von Mexiko
[* 7] an der Eisenbahn Mexiko-Veracruz)
mißt die eine (Tonatiuh Yztaqual) in der
Basis 193
m, in der Höhe 50 m. Die in vier
Terrassen aufsteigende Pyramide von
Cholula
ist an derBasis 405 m breit bei einer Höhe von 49 m. Die Pyramide von Papantla (in
Veracruz) erhebt sich
in sieben durch breite
Bänder bezeichneten
Absätzen bis 25 m; die
Breite
[* 8] der
Basis mißt 36 m.
Andere pyramidale
Baue finden
sich bei Cuernavaca, Guatusco, Tusapan, Xochicalco, Tehuantepec, Palenque u. s. w.
eine der zwölf ion.
StädteKleinasiens, südwestlich von Smyrna auf einer Halbinsel in der
weiten
Bucht zwischen den
Vorgebirgen Korykeion und Makria gelegen. Im 6. Jahrh.
v. Chr. kam Teos erst unter lydische, dann unter
pers. Herrschaft. Dadurch wurde ein
Teil der Einwohner veranlaßt, nach
Abdera in
Thrazien und nach
Phanagoria amSchwarzenMeer überzusiedeln; doch erholte sich die Stadt rasch wieder und stand
bis in die röm. Kaiserzeit hinein in hoher
Blüte.
[* 9]
Ein ausgebreiteter Holzhandel und
Wollindustrie wurden hier getrieben. Aus Teos stammte der Dichter
Anakreon. Seit dem 4. Jahrh.
v. Chr. bildete die Stadt den Hauptmittelpunkt für die religiösen Genossenschaften der dionysischen
Künstler (Schauspieler, Virtuosen). Der Dionysuskult, dem ein seiner Zeit berühmter, in Trümmern noch erhaltener
Tempel
[* 10] geweiht war, war sehr angesehen; der Stadt wurde deshalb von den meisten
Staaten das
Asylrecht gewährt. -
Vgl. Scheffler,De rebus Teiorum (Dissertation, Lpz. 1883).
(vom grch. tephros,
Asche, wegen der meist grauen
Farbe), die olivinfreien tertiären
Eruptivgesteine, in denen
die farblosen, thonerdereichen Gemengteile aus Plagioklas und entweder
Leucit
[* 13] oder Nephelin (oder die
beiden letztern zusammen) bestehen, wozu sich außerdem vorwiegend
Augit
[* 14] gesellt. Sanidin spielt in ihnen keine wesentliche
Rolle, Quarz fehlt stets; accessorisch erscheinen Hornblende,
[* 15]
Biotit,
Haüyn. Je nachdem neben dem Plagioklas der Nephelin
oder
Leucit vorwaltet, wird zwischen Nephelintephrit (z. B. im
Kaiserstuhl,
[* 16] Rhöngebiet, auf den
Canarischen
und Kapverdischen
Inseln) und
Leucittephrit (im nördl.
Böhmen,
[* 17] Ringgebirge der Rocca Monfina in
Italien,
[* 18] an mehrern javan.
Vulkanen) unterschieden.
Territorio der Republik Mexiko (s. Karte: Mexiko) am
Stillen Ocean zwischen Jalisco und Sinaloa, 29 211 qkm
groß, mit (1895) 144 308 E. Hinter dem niedrigen Küstenstreifen erhebt sich das Randgebirge des Hochlandes.
(lat.), s.
Bad^[= # (Balnĕum), im engern Sinne die Eintauchung des Körpers oder einzelner Teile desselben in eine ...]
[* 19] und
Irisch-Römisches Bad.
czech.
Teplá
(d. i. die Warme), der bedeutendste Zufluß der
Eger
[* 20] (rechts), entspringt am
Fuß des Podhorn des
TeplerGebirges, wendet sich
vor der Stadt Tepl (677 m) gegen N., behält diese
¶
mehr
Richtung in einem allmählich enger und tiefer werdenden Thale und mündet unterhalb Karlsbad in die Eger.
1) Bezirkshauptmannschaft in Böhmen, hat 574,57 qkm und (1890) 36 410 (17 226 männl., 10 184 weibl.) deutsche E. in 87 Gemeinden
mit 119 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke Marienbad, Tepl und Weseritz. - 2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft
sowie eines Bezirksgerichts (276,22 qkm, 10 308 E.), an der Tepl, hat (1890) 2662 deutsche E., eine schöne Dreifaltigkeitsstatue,
Dekanatkirche (1767); Brauerei, Landwirtschaft und bedeutenden Flachshandel. Nahebei das 1193 gegründete Prämonstratenserstift
Tepl (430 E.), welches eine theol. Lehranstalt, bedeutende Bibliothek (60000 Bände) und ein reichhaltiges Archiv enthält. Dem
Stift gehören die Herrschaft Tepl (6596 ha), eine Brauerei, Sägewerke und Ziegelbrennerei; zu seinem Gutsbereich gehört der
Kurort Marienbad.