Tengi
Sirdara, s. Kaspische Thore. ^[= (Caspiae portae), im Altertum ein berühmter Engpaß (jetzt ) in den Kaspischen ...]
Sirdara, s. Kaspische Thore. ^[= (Caspiae portae), im Altertum ein berühmter Engpaß (jetzt ) in den Kaspischen ...]
Chantengri, Gipfel des Thian-schan (s. d.). ^[= Tien-schan (d. i. Himmelsgebirge), Tengri Tägh (d. h. Geisterberg) der Osttürken, Gebirge ...]
Tengure,
anderer Name des Alexandra-Nils (s. d.). ^[= (Kagera, Ingesi), Fluß in Ost-Aquatorialafrika, entspringt in mehrern Quellbächen ...]
(gewöhnlich tenĭeh gesprochen, richtiger ténihrs), David, der Ältere, vläm. Maler, geb. 1582 zu Antwerpen, [* 2] gest. daselbst 1649, ging nach Rom, [* 3] wo er sich an Elsheimer anschloß. Er malte große histor. Kompositionen, hauptsächlich aber Dorffeste, Schenkstuben, Marktscenen und ähnliche Genrebilder. 1635 weilte er in Paris, [* 4] wohin ihm seine ebenfalls als Maler thätigen Söhne gefolgt waren.
Der begabteste unter diesen war David Teniers, der Jüngere, geb. in Antwerpen, gest. in Brüssel. [* 5] Er war anfangs Schüler seines Vaters, vollendete seine Bildung wahrscheinlich unter Brouwer und wurde 1632 als Meister in die Lukasgilde zu Antwerpen aufgenommen. Der Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich [* 6] in Brüssel ernannte ihn zu seinem Hofmaler und Kammerdiener, nachher auch zum Inspektor seiner Gemäldegalerie, deren Schätze später mit denen der k. k. Sammlung in Wien [* 7] vereinigt wurden.
König Philipp IV. von Spanien [* 8] war ein besonderer Liebhaber von Gemälden Teniers', für deren Aufstellung er eine eigene Galerie in seinem Palast errichten ließ. Im Besitz eines beträchtlichen Vermögens, ließ sich Teniers bei dem Dorfe Lerck, 15 km von Brüssel, das Schloß «Zu den drei Türmen» (Dry Toren) bauen, wo sich alle damals in Wissenschaft und Kunst ausgezeichneten Männer Belgiens zu versammeln pflegten. Auch befand sich hier immer eine Anzahl von Schülern Teniers', unter denen D. Ryckaert, J. Abtshoven, G. van Tilburg, M. van Helmont, F. Duchâtel zu den vorzüglichsten gehören. In seinen Gemälden behandelte er bisweilen Geschichten des Neuen Testaments (Der wunderbare Fischzug, im Johanneshospital zu Brügge; Verleugnung Petri, im Louvre zu Paris), die er in seine Bauern- und Soldatenwelt verlegt und wie Schenk- und Wachtstubenscenen auffaßt.
Auch malte er oft Höllen- und Gespenstererscheinungen, Hexenritte, Versuchungen des heil. Antonius und dergleichen ergötzliche Dinge, deren abenteuerliche Spukgestalten ebenfalls einen bäurischen Anstrich haben. Andere Gemälde von ihm führen in Alchimistenlaboratorien, Küchen, Rüst- und Speisekammern, wo allerlei Gerät und Proviant zusammengehäuft ist. Am häufigsten jedoch sind seine Darstellungen aus dem flandr. Bauernleben: Kirchweihen, Hochzeiten, Jahrmärkte, Zechgelage, Kegelspiele und andere bäuerliche Belustigungen im Freien, Wirtshausstuben mit Biertrinkern, Tabakrauchern, Karten- und Würfelspielern.
Die Bauern, ihre Haltung, Persönlichkeit, Kleidung und Umgebung sind vortrefflich charakterisiert. Von seinen Genrebildern sind zu nennen: Dorfjahrmarkt (Museum in Amsterdam), [* 9] Puffspieler, Bauernfest (Berliner [* 10] Museum), Vlämische Kirmeß (Galerie zu Brüssel; s. Tafel: Niederländische Kunst [* 11] VI, [* 1] Fig. 3; andere desselben Gegenstandes zu Dresden, [* 12] Paris, Petersburg), [* 13] Baderstube (Galerie zu Cassel);
Rauchgesellschaft, Würfelnde Bauern (1646; Galerie zu Dresden);
Tanz in der Wirtsstube (1645), Großer ital. Jahrmarkt, Bauernhochzeit (1651; Münchener Pinakothek);
Wachtstube (1642), Schützenfest auf dem Platz vor dem Rathaus zu Antwerpen (1643), Hochzeitsschmaus (1650; Eremitage zu Petersburg).
Besonders reich an Gemälden von Teniers ist das Pradomuseum zu Madrid [* 14] (etwa 50). Endlich giebt es auch Landschaften und Strandstücke mit entsprechender Staffage von seiner Hand. [* 15] Die Werke seiner ersten Zeit tragen noch viel von der Manier seines Vaters an sich und haben einen bräunlichen, ungefälligen Ton. Seine mittlere Zeit ist die seiner künstlerischen Höhe: ein heller, klarer Goldton oder ein zarter, kühler Silberton verbinden sich mit leichtem und geistreichem Vortrage, der Licht, [* 16] Farbe, Leben und Ausdruck überall hin verbreitet. In seiner letzten Zeit änderte er seine Behandlungsweise und fiel in einen rötlichen Ton, den er sowohl in die landschaftlichen Hintergründe als in die [* 1] Figuren hineinbrachte, was deren Wirkung sehr beeinträchtigt. Nach Teniers' Bildern wurden viele Kupferstiche gefertigt; von den franz. und engl. Stechern allein mehr als 500. Auch hat er selbst einige Platten radiert. -
Vgl. Rosenberg, Teniers der Jüngere (Bielef. 1895).
Eine Anzahl anderer Mitglieder der Familie sind gleichfalls als Künstler thätig gewesen, von denen nur noch Davids Bruder, Abraham Teniers (geb. 1629 zu Antwerpen, gest. 1691), der von Affen [* 17] ausgeführte Travestien des Bauernlebens malte, erwähnt zu werden verdient.
Gruppe des Malaiischen Archipels, zur niederländ. Residentschaft Amboina gehörig, erstrecken sich von Timor gegen die Aru-Inseln und bestehen aus den Inseln Jamdena oder Timorlaut (2820 qkm), Selaru (775 qkm), Larat (620 qkm), Selu (230 qkm), Wuliaru (220 qkm), Laibobar, Nuswotar u. a. (s. Karte: Malaiischer Archipel). Im ganzen werden 5500 qkm von etwa 16000 E. bewohnt. Sie sind aus tertiären Schichten aufgebaut und besitzen besonders im W. zahlreiche Korallenriffe. [* 19]
Der höchste Gipfel auf Laibobar ist nur 600 m hoch und vulkanisch. Die Egeronstraße trennt Nord- und Süd-Timorlaut (Jamdena und Selaru). Die Regenmenge ist ziemlich bedeutend, das Klima ist heiß. Die Flora und Fauna zeigen starke Übergänge zu Australien. [* 20] Die Wälder sind licht oder mit starkem Unterholz erfüllt. Die Bewohner sind Mischlinge von Malaien und Pesues. Produkte sind Mais, süße Kartoffeln und eine Art Hülsenfrucht. Hauptort ist Makkia.
ein westgerman.
Stamm, wurde auf der Wanderung nach dem belg. Gallien in Gemeinschaft mit den Usipetern am linken Ufer des Niederrheins 55 v. Chr. durch Julius Cäsar angegriffen und geschlagen.
Nachdem die Ubier 38 v. Chr. auf das linke Rheinufer übergesiedelt waren, wurde ihr Gebiet zum Teil von den Tenkterer besetzt;
47 n. Chr. rückten diese in das vormals sigambrische Gebiet vor.
offizielle Abkürzung für Tennessee. ^[= # (spr. -ßih), abgekürzt ., einer der Vereinigten Staaten von Amerika, liegt zwischen 35° ...]
ein Raum der Scheune (s. d.).
Schloß, s. Waltershausen. ^[= 1) Landratsamtsbezirk im Herzogtum Sachsen-Gotha, hat 409,98 qkm und (1895) 34411 E., darunter ...]
die durch den Salzachdurchbruch losgerissene Fortsetzung des Hagengebirges und des Göllzuges der Berchtesgadener Alpen;
von den Ausseer Alpen (Dachsteingruppe) im O. ist es durch die weite Senke des Sattels von St. Martin getrennt. -
Vgl. Purtscheller, Das (in der «Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins», 1884).
(spr. -ßíh), Fluß in den Vereinigten Staaten [* 21] von Amerika, [* 22] 1600 km lang, entspringt im westl., gebirgigen Teil von Virginia als Holston, der sich im östl. Teil von Tennessee mit dem French-Broad-River, Little Tennessee und North Branch ¶
vereinigt. Er fließt in südwestl. Richtung in den Staat Alabama hinein, dessen Norden [* 24] er ostwestlich durchströmt, wendet sich dann wieder nördlich nach Tennessee zurück und mündet bei Paducah in Kentucky links in den Ohio. Der eigentliche Tennessee ist auf seinem ganzen Laufe schiffbar. Die bedeutendste Stadt an ihm ist Chattanooga. Links münden Hiawassee, Sandy und Clarks; rechts Sequatchee, Flint, Elk und Duck.
(spr. -ßih), abgekürzt Tenn., einer der Vereinigten Staaten von Amerika, liegt zwischen 35° und 36° 35' nördl. Br. und 81° 37' und 90° 15' westl. L. (s. die Karten: Vereinigte Staaten von Amerika. II. Mittlerer Teil und III. Östlicher Teil), wird begrenzt im N. von Kentucky und Virginia, im SO. von Nordcarolina, im S. von Georgia, Alabama und Mississippi, im W. von Arkansas und Missouri, von welchem er durch den Mississippifluß getrennt ist, und umfaßt 108910 qkm. Er zählte 1790: 35691, 1800: 105602, 1880: 1542359, 1890: 1767518 (891585 männl., 875933 weibl.) E., d. i. 16 auf 1 qkm, darunter 430881 Farbige und 20029 im Ausland (5364 in Deutschland) [* 25] Geborene. Im Osten befinden sich die Unaka-, Smoky-, Bald- und andere Gebirge, welche zu den Appalachen gehören und sich in einzelnen Gipfeln zu 1600 m ü. d. M. erheben.
Fast in der Mitte des Staates ist das Cumberland-Tafelland, welches sich 300 m über das Thal [* 26] des East-Tennessee erhebt. Der gebirgige Osten gehört der Silurformation an und der flachere Westen ist Kreide, [* 27] Tertiär und am Mississippi Quarternär. Dazwischen befindet sich die Kohlenformation. Die wichtigsten Flüsse [* 28] sind: der Mississippi, der Tennessee und der Cumberland. Das Klima ist gesund, ausgenommen in den sumpfigen Distrikten von Westtennessee. Der Boden ist fruchtbar, namentlich in Westtennessee;
hier giebt es noch herrliche Wälder;
die Berge im O. sind mit Koniferen [* 29] bedeckt, welche Teer, Terpentin und Holz [* 30] für Export liefern;
in Mitteltennessee sind sehr ausgedehnte Wälder roter Cedern.
Der Haupterwerbszweig ist Ackerbau. Die Ernte [* 31] liefert etwa 80 Mill. Bushel Mais, 9 Mill. Bushel Weizen, 8 Mill. Bushel Hafer, [* 32] an 300000 Ballen Baumwolle [* 33] u. s. w. Letztere wird namentlich im Südwesten gezogen. Tabak [* 34] wird 25-40 Mill. Pfd. jährlich produziert. Obst ist reichlich vorhanden. Die Kohlen-, Eisen- und andere Industrie hat in Tennessee sehr zugenommen. 1895 wurden 2,5 Mill. t Kohle im Werte von 2,3 Mill. Doll., 0,4 Mill. t Koks, 520000 t Eisenerz und für 362000 Doll. Marmor gewonnen.
Phosphate (1893 entdeckt) wurden 1896 43000 t versandt. Der Census von 1890 zählte 4559 industrielle Etablissements mit 42759 Angestellten und 72 Mill. Doll. Jahresproduktion. Von letzterer Zahl entfielen 12 Mill. Doll. auf Hölzer und Sägemühlprodukte, 12 Mill. auf Mehl, [* 35] 4,2 Mill. auf Eisen [* 36] und Stahl, 4,4 Mill. auf Gießereiprodukte, 2,5 Mill. auf Baumwollwaren und 2,5 Mill. Doll. auf Baumwollöl und -samen. Wichtige Städte sind: Chattanooga, Nashville, Memphis, Knoxville. Tennessee ist in 96 Counties geteilt;
Hauptstadt ist Nashville.
Der Gouverneur, die 33 Senatoren und 99 Repräsentanten werden auf zwei Jahre gewählt. Zum Kongreß schickt Tennessee 2 Senatoren und 10 Repräsentanten. Die Staatsschulden von etwa 15 Mill. Doll. sind meist für den Bau öffentlicher Arbeiten kontrahiert worden. Die Gesamtlänge der Bahnen betrug 4122 km. -
Tennessee bildete vor dem Unabhängigkeitskriege einen Teil von Nordcarolina, wurde 1790 an die Vereinigten Staaten abgetreten und als Territorium eingerichtet und als Staat in die Union aufgenommen. Tennessee, das zu den Sklavenstaaten gehörte, schloß sich 1861 der Secession an und gab sich 1870 eine neue Verfassung. -
Vgl. J. Phelan, History of Tennessee (Bost. 1888).