Kadscharendynastie, liegt in 1161 m
Hohe in einer 150 km langen, 70 km breiten Hochebene, die, früher
Steppe, durch
Anlage
von Bewässerungskanälen in eine blühende Landschaft verwandelt worden ist, an den südl.
Ausläufern des schneebedeckten
Elburs (s. d.) mit dem
Vulkan Demawend (5900 m), hat einen
Umfang von 30 km und 170-200000 fast ausschließlich
schulische E., je nach der Jahreszeit, da im
Sommer viele mit dem Schah die Dörfer im
Gebirge aufsuchen. Ein ausgetrockneter
Graben und Erdwälle umgeben die Stadt, zu der sechs mit bunten Fliesen
[* 2] verzierte
Thore führen.
Den Mittelpunkt bilden die
Bazare; die
Straßen sind jetzt für Wagenverkehr eingerichtet und mit
Gas versehen.
Die
Armen wohnen in Lehmhütten, zahlreich sind die Bauten der
Großen und Würdenträger, die sich durch schöne innere Dekorierung,
prachtvolle Gärten,
Bassins und Ventilationstürme auszeichnen. Vor allem ragt das Residenzschloß hervor mit seinen Gartenanlagen,
Bädern,
Kiosken und Prunksälen, besonders in dem zum
Harem bestimmten
Teil. Teherân hat außer den Koranschulen
ein Kollegium, in welchem europ. und pers. Professoren lehren
und die
Schüler nebst voller
Verpflegung auch Stipendien vom Schah erhalten, ferner zahlreiche Moscheen, eine
armenische Kirche,
eine kath. Missionsschule und eine
Synagoge.
Die Bevölkerung besteht meist aus
Beamten, Hofbediensteten und Handwerkern. Die europ.
Kolonie, die Gesandtschaften
mit inbegriffen, zählt an 200
Köpfe. Die sanitären Verhältnisse, früher sehr schlecht, haben sich erheblich gebessert.
Zahlreich sind die benachbarten
Lust- und Jagdschlösser des Schah und der Prinzen im Elburs; unter diesen zeichnet sich das
etwa 20 km entfernte, aus sieben
Terrassen bestehende Schloß Kasr-i-Kadschar besonders aus. Eine Schmalspurbahn führt
nach Schah
Abd ul-Asim, einem Wallfahrtsort, in einer grünen
Oase auf den Trümmern des alten Rhages, welches, einst Residenz
mohammed. Fürsten, im Anfange des 13. Jahrh. von Dschingis
Chan zerstört wurde. In der hier befindlichen Moschee werden die Mitglieder der königl. Familie
neben den Gebeinen mehrerer
Abkömmlinge des
Propheten beigesetzt.
Die Industrie ist nicht bedeutend, wichtig
aber der Karawanenhandel nach
Rescht, Hamadan, Meschhed, Kaschan und Ispahan. Es besteht eine kaiserl.
Bank.
Isthmus von, Einschnürung des
Landes in Mexiko
[* 4] zwischen dem
Busen vonCoatzacoalcos
(Golf von
Campeche) und dem Golf von Tehuautepec, einer flachen
Bucht des
Stillen Oceans, 210 km breit, zugleich eine Senke (bis zu 203 m)
zwischen den Hochländern von Mexiko und Guatemala,
[* 5] die zu Projekten einer
Verbindung zwischen beiden Oceanen Veranlassung
gegeben hat. Auf einen Kanalbau gingen schon die
Vorschläge von Cortez 1521 und Gomara, sowie die auf
Veranlassung des Kardinals
Alberoni und später unternommenen Untersuchungen des Isthmus.
Der Mexikaner
Don José Garay erhielt 1812 das Privilegium für diesen Kanalbau, das er einer engl. Gesellschaft
überließ, welche ihrerseits wiederum drei Nachfolger, zuletzt die Tehuantepec-Eisenbahngesellschaft hatte, die sämtlich
aus
Mangel anMitteln und Vertrauen in die
Verwaltung des
Landes die
Arbeiten einstellten. Auch verhinderten
Eifersucht zwischen England und Nordamerika
[* 6] den
Bau, bis 1852 zwischen beiden ein neuer
Vertrag für die
Dauer von 50 Jahren
zum
Abschluß kam, wonach beide Schutz und Sicherstellung des Unternehmens gewährten.
Die
Vereinigten Staaten
[* 7] sandten 1870 eine Expedition nach Tehuautepec, deren
Bericht dahin ging, daß der
Bau eines
Kanals keinen außerordentlichen Schwierigkeiten begegnen würde. Gegenüber dem Panamakanal (s. d.)
und dem Nicaraguakanal (s. d.) trat das Projekt jedoch in den Hintergrund. Der
Plan, eine
Schiffseisenbahn zu bauen, ist mit dem
Tode von Eads (s. d.) wieder verschwunden; dagegen ist die Isthmusbahn
(s.
Tehuantepec-Eisenbahn) jetzt fertig gestellt. - Der Ort Tehuautepec im mexik.
StaateOaxaca, 22 km von dem Bahnendpunkt Salina
Cruz,
hat etwa 8000 E., meist Farbige. Tehuautepec ist Sitz eines deutschen
Konsularagenten. -
Vgl. Shufeldt, Tehuautepec Explorations and surveys
(mit Karten,
Washington
[* 8] 1873).
die die
Landenge von Tehuantepec (s. d.) durchschneidende Eisenbahn,
welche die Hafenorte Coatzocoalcos am
Busen von Mexiko und Salina
Cruz am
Stillen Ocean verbindet (318 km, 1895 vollständig
eröffnet).
Die Tehuantepec-Eisenbahn, auch interoceanische Nationalbahn von Tehuantepec genannt, war über 16 Jahre im
Bau;
der Fischereibetrieb in der
Teichwirtschaft (s. d.). ^[= ein wesentlicher Teil der künstlichen Fischzucht. Teiche nennt man stehende süße Gewässer ...]
Wasserfrosch,grüner Frosch (RanaesculentaL., Rana viridis Rösel, s.
Tafel: Frösche
[* 11] und Kröten I,
[* 1]
Fig. 9, Bd. 7), ein in ganz Europa
[* 12] heimischer,
in alten Exemplaren 12 cm und noch längerer Frosch,
[* 13] von vorwiegend grüner Färbung, die allerdings
nach Witterung, Aufenthalt, Gemütsstimmung nicht unbeträchtlich wechselt, jedoch fast immer einen hellen Längsstreifen
in der Mitte des Rückens erkennen läßt. Der
Kopf bildet ungefähr ein gleichseitiges Dreieck;
[* 14] die einander sehr genäherten
Augen treten weit hervor. Der Teichfrosch ist ein ziemlich intelligentes, sehr scheues und
gefräßiges
Tier, das alles verschlingt, was es bewältigen kann, und sogar die eigene
Brut nicht schont. Die Laichzeit fällt
in den Juni, währenddessen werden die
Tiere oft sehr laut; auch nach der Laichzeit entfernt sich der Teichfrosch niemals weit vom
Wasser. Die Keulen geben ein besonders in
Frankreich, jetzt auch in
Deutschland
[* 15] beliebtes Gericht.
(GallinulachloropusLath.), ein 31 cm langer, zu den Rallen gehöriger Sumpfvogel, der oben graubraun,
unten, und an den Seiten grau ist, einen roten Stirnfortsatz des Schnabels, grüne
Beine und Hautsäume um
die Zehen hat.
Das Teichhühnchen bewohnt in mehrern Lokalrassen fast die ganze Erde und ist auch in
Deutschland, kein seltener Zugvogel,
der im April erscheint und im Oktober wegzieht.
Professor der Philosophie ernannt. 1868-71 wirkte er als ord. Professor in Basel,
[* 22] von 1871 an in Dorpat,
[* 23] wo er starb.
Er verfaßte: «Studien zur Geschichte der Begriffe» (Berl. 1874),