Teetotaler
(engl., spr. tihtóhtĕlĕr), s. Temperanzgesellschaften. ^[= freiwillige Vereinigungen in den Vereinigten Staaten und in England, die ihren Mitgliedern, ...]
(engl., spr. tihtóhtĕlĕr), s. Temperanzgesellschaften. ^[= freiwillige Vereinigungen in den Vereinigten Staaten und in England, die ihren Mitgliedern, ...]
s. Eragrostis.
(arab.), bei den Mohammedanern die Wissenschaft der Koranexegese, die ursprünglich Gegenstand der Überlieferung bildete und vom 3. mohammed. Jahrhundert an eine überaus reiche Litteratur hervorgebracht hat. Das reichhaltigste Tefsirwerk aus älterer Zeit ist das des Historikers Tabari (s. d.). Nach ihm sind unter anderm Abul-Laith al-Samarkandî (gest. 985) und Al-Baghawî (gest. 1122) hervorragende Vertreter des Tefsir. Viel Ruhm erwarb Al-Zamachscharis (gest. 1144) Kaschschâf durch die darin enthaltenen philos. und dogmatischen Untersuchungen (hg. durch W. Nassan Lees, Kalkutta [* 2] 1856; 2 Bde., Bulak 1281 der Hidschra; 2 Bde., Kairo [* 3] 1307 der Hidschra); an ihn schließt sich das Tefsir des aus Zamachscharî und andern Quellen kompilierenden Baidâwî (gest. 1286) an, das im Orient große Popularität erlangt hat (hg. von Fleischer, 7 Tle., Lpz. 1844-48; Index 1876). Viel benutzt ist das leichtgefaßte «Tefsir der Dschelalain» (der «beiden Dschelâle»),
d. h. das von Dschelâl al-din al-Mahalli (gest. 1460) begonnene und von Dschelâl al-din Sujutî (gest. 1505) zu Ende geführte exegetische Handbuch (2 Bde., Bulak 1293; Kairo 1305 der Hidschra; mit Superkommentar, 4 Bde., Kairo 1302 der Hidschra). Im 18. Jahrh. (1705) schrieb Ismaîl Hakki Efendî sein «Ruh al-bejân» (Geist der Eloquenz; 3 Bde., Bulak 1255; 4 Bde., 1264; 6 Bde., 1287 der Hidschra), welches im Orient hochgeachtet und viel gelesen wird. Unter den mystischen Auslegungen des Korans hat das (Bulak 1283 der Hidschra in 2 Bänden gedruckte) Tefsir des andalus. Mystikers Muhijî al-dîn ibn al-Arabî (gest. 1240) die größte Autorität erlangt. Eine Übersicht über die Litteratur des Tefsir bietet Sujuti («Liber de interpretibus Korani», arabisch und lateinisch hg. von Meursinge, Leid. 1839). Derselbe Gelehrte hat u. d. T. Itkân eine sehr nützliche Einleitung in die Koranexegese geliefert. -
Vgl. die litterar. Einleitung zu Nöldeke, Geschichte des Korans (Gott. 1860).
oder Tagal, Residentschaft auf der niederländ. Insel Java, an der mittlern Nordküste, hat auf 3782 qkm (1890) 1 107 725 E., d. i. 292 auf 1 qkm, darunter 828 Europäer, 7869 Chinesen.
Das Land ist mit Ausnahme seines südlichsten, gebirgigen Teils in hohem Grade fruchtbar und befindet sich im vortrefflichen Kulturzustande.
Hauptort ist der Handelsort Tegal mit 30000 E.
im Altertum bedeutende Stadt im südöstl. Arkadien, deren Gebiet, die Tegeatis, im Norden [* 4] an Mantineia, gegen Süden an Lakonien grenzte. Die in der mythischen Zeit von Königen beherrschte Stadt widerstand lange thatkräftig den von Lakonien nordwärts vordringenden Doriern und trat endlich im 6. Jahrh. in ein ehrenvolles Bundesverhältnis zu Sparta, dem sie vom 5. Jahrh. bis zur Schlacht bei Leuktra (371) unverbrüchlich treu blieb; dann schloß sie sich dem Bunde der arkadischen Städte an und spielte in diesem sowie später als Mitglied des Achäischen Bundes bis zur Unterwerfung Griechenlands durch die Römer [* 5] eine hervorragende Rolle.
Von dem bedeutenden Umfange der Stadt (ungefähr 6 km) geben noch die 6 km südlich von Tripolis in und zwischen den Dörfern Hagios-Sostis, Ibrahim-Effendi und Piali zerstreuten Ruinen Zeugnis. Unter den Gebäuden war das berühmteste der Tempel [* 6] der Athene [* 7] Alea,der,nachdem er 395 v. Chr. abgebrannt war, unter Leitung des Skopas größer und prachtvoller als vorher, außen dorisch, innen ionisch und korinthisch, wiederhergestellt wurde, und dessen Plan durch Untersuchungen des Deutschen Archäologischen Instituts in Athen [* 8] 1879 wieder ermittelt worden ist. Seit 1888 haben die Franzosen in Tegea Ausgrabungen veranstaltet. -
Vgl. Schwedler, De rebus Tegeaticis (Lpz. 1887);
Bulletin de correspondance Hellenique XIV, XVI.
eine ursprünglich lokale, dann in die geolog.
Terminologie übergegangene Benennung für die meist versteinerungsreichen kalkhaltigen Thone der Wiener und ungar. Tertiärformation. [* 9]
Dorf mit Schloß im Kreis [* 10] Niederbarnim des preuß. Reg.-Bez. Potsdam, [* 11] 13 km nordwestlich von Berlin [* 12] (s. Karte: Berlin und Umgebung), am Tegeler See, einer Erweiterung der Havel, und an der Nebenlinie Schönholz-Kremmen der Preuß. Staatsbahnen, [* 13] ist Dampferstation und hat (1895) 2655, einschließlich Jungfernheide und Plötzensee 6765 E., Post, Telegraph, [* 14] Schloß, langjähriger Besitz von W. von Humboldt, mit Kunstschätzen und Park, der die Grabstätte der Brüder Humboldt enthält; Schiff- und Maschinenbau-Aktiengesellschaft Germania, [* 15] eine Dampfmühle (Humboldtmühle) und die von Berlin hierher verlegten Borsigwerke, sowie ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal. In der Nähe die Wasserwerke von Berlin und ein früherer Artillerieschießplatz, jetzt Übungsplatz der Berliner [* 16] Garnison.
s. Hausspinne;
Tegenaria civils, s. Winkelspinne.
Dorf im Bezirksamt Miesbach des bayr. Reg.-Bez. Oberbayern, in 732 m Höhe, nahe dem reizenden, von Waldgebirgen umgebenen gleichnamigen See (9 km lang, 2-3 km breit, 1063 ha groß), der durch die Mangfall zum Inn abfließt, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht München [* 17] II), hat (1895) 1395 E., darunter 64 Evangelische, Postexpedition, Telegraph, Fernsprecheinrichtung, ein Schloß, ehemals Benediktinerabtei, 719 gegründet und 1803 aufgehoben, mit Kirche im Zopfstil, eine Krankenanstalt mit Augenklinik des Herzogs Dr. Karl Theodor in Bayern, [* 18] eine prot. Kirche (von Schmidt, 1894 eingeweiht), zahlreiche Villen, Wasserleitung, [* 19] Brauerei (im Schloß), Seebäder und wird als Kurort besucht. Bei Tegernsee der Aussichtspunkt das Große Parapluie (820 m), am nordwestl. Ende des Sees die Musterwirtschaft Kaltenbrunn des Herzogs Karl Theodor; südlich von Tegernsee am See das Schwefelbad Schwaighof und 9 km südlicher Wildbad Kreuth (s. d.). -
Vgl. Schaden, Topogr.-statist.
Beschreibung des Tegern- und Schliersees (2. Ausg., Münch. 1838); Krempelhuber, Der Tegernsee und seine Umgebung (4. Aufl., ebd. 1873).
Wilh., Freiherr von, österr. Admiral, geb. zu Marburg [* 20] in Steiermark, [* 21] wurde im Marinekollegium zu Venedig [* 22] zum Seemann gebildet, trat 1845 als Marinekadett in den aktiven Dienst. Bei der Blockade von Venedig 1848 war er als Offizier beteiligt, 1852 wurde er Linienschiffslieutenant. 1854-55 kommandierte er ein österr. Schiff [* 23] vor der Sulinamündung. Als Korvettenkapitän befuhr Tegetthoff 1857-58 die Küsten des Roten Meers und des Golfs von Aden in [* 24] Begleitung Heuglins (s. d.). Hierauf erhielt er 1858 das Kommando der Korvette Friedrich, mit der er im Mittelmeer und an den marokk. Küsten kreuzte. Als Adjutant des Erzherzogs Ferdinand Max begleitete er diesen 1859 nach Brasilien. [* 25] 1860 wurde Tegetthoff Fregatten- und 1861 Linienschiffskapitän. Als ¶
Befehlshaber des österr. Geschwaders in der Nordsee lieferte Tegetthoff in Gemeinschaft mit einigen preuß. Schiffen den Dänen das Seegefecht bei Helgoland, [* 27] worauf er 12. Mai Konteradmiral wurde. Beim Ausbruch des Krieges zwischen Österreich [* 28] und Italien [* 29] 1866 erhielt er das Kommando der österr. Flotte im Mittelmeer. Er erschien zuerst vor Ancona [* 30] und besiegte 20. Juli bei Lissa [* 31] (s. d.) die ital. Flotte, wofür er 21. Juli Viceadmiral wurde. 1867 erwirkte in Mexiko [* 32] die Auslieferung der Leiche des Kaisers Maximilian.
Seit war Tegetthoff Oberbefehlshaber der österr. Marine und Chef der Marinesektion des Reichskriegsministeriums, daneben lebenslängliches Mitglied des Herrenhauses. Er starb zu Wien. [* 33] Denkmäler wurden ihm errichtet in Pola [* 34] (1877, Bronzestandbild von Kundmann), in seiner Vaterstadt Marburg (1883), in Wien auf dem Praterstern (1886, kolossales Bronzestandbild von Kundmann). Ad. Beer gab heraus: Aus Wilh. von T.s Nachlaß (Wien 1882).