1)
Kreis
[* 3] im preuß. Reg.-Bez.
Münster,
[* 4] hat 811,75 qkm und (1895) 51237 (25943 männl., 25294 weibl.) E., 3
Städte
und 19 Landgemeinden, umfaßt die
GrafschaftTecklenburg (s. d.) und die obere
Grafschaft Lingen (s. d.).
–
2) Kreisstadt im
Kreis Tecklenburg und Hauptstadt der ehemaligen Reichsgrafschaft Tecklenburg, im
TeutoburgerWalde, Sitz des Landratsamtes, eines
Amtsgerichts (Landgericht
Münster) und
Katasteramtes, hat (1895) 895 E., darunter 61 Katholiken, Post,
Telegraph,
[* 5] zwei
Kirchen, Schloßruinen, Erbbegräbnis der
GrafenTecklenburg;
Juss.,Trompetenbaum, Pflanzengattung aus der Familie der
Bignoniaceen (s. d.) mit gegen 25
Arten in den tropischen
und subtropischen Gegenden der Alten und
Neuen Welt, teils
Bäume, teils Klettersträucher mit gefingerten
oder unpaarig gefiederten
Blättern und schön gefärbten, zu
Trauben gesammelten
Blumen. Letztere haben einen glockenförmigen
Kelch und eine fast zweilippige
Blumenkrone mit erweitertem
Schlunde. Mehrere
Arten sind für die
Ausstattung der Gewächshäuser
hoch geschätzt, andere ziemlich winterharte nicht weniger für das freie Land, unter diesen vorzugsweise
Tecoma radicans Juss.,
gewöhnlich virginischerJasmin genannt, mit neun ovalen, zugespitzten, gezahnten, oben lebhaft dunkelgrünen, unten blassern
Blättchen und prächtig zinnoberroten und orangegelben
Blumen in Enddoldentrauben.
Die
Äste kettern bis 10 m hoch an
Wänden und
Bäumen empor, indem sie sich hier mit warzenartigenWurzeln
anheften, die an den
Blattstielen stehen. Diese in Virginien einheimische prächtige Art eignet sich vortrefflich zur
Bekleidung
von
Wänden und Lauben, verlangt aber eine warme, südl.
Lage und in Norddeutschland im Winter eine gute
Bedeckung. Empfindlicher,
aber in der Weinbauregion ohne
Decke
[* 6] aushaltend, ist die in
China
[* 7] heimische, zu demselben Zweck geeignete
Tecoma grandifloraThunb. Beide sind leicht durch
Ableger oder Steckholz zu vermehren.
(Tekutschi), Hauptstadt des rumän. Kreises Tecuci (2540 qkm, 132412 E.) in der
Moldau, am
FlusseBerlad und unweit des Sereth, hat (1889) 9261 E., ein Untergymnasium,
ein
Spital und ist Knotenpunkt der Eisenbahnen
Galatz-Berlad-Jassy und Tecuci-Marasesci (Bukarest-Roman) und daher Durchgangsstation
für den
Handel der östl. Moldau nach der Donau und dem
SchwarzenMeere.
Stadt in der engl.
Grafschaft Middlesex, links an der
Themse, oberhalb
Londons, Station
der Lokalbahnlinie Malden-Kingston-Twickenham, zählte 1881: 9599, 1891: 10025 E. Südlich zwischen Teddington und
Hampton-Court dehnt sich der
Bushy-Park aus, eine königl.
Domäne von etwa 4,5 qkm, berühmt wegen der durch Wilhelm III. angelegten
Kastanienallee.
Dëumlaudāmus, in der deutschen
Übersetzung: «Herr Gott, dich loben wir» u.s.w.,
ist der Anfang des sog.
AmbrosianischenLobgesangs, der oft bei feierlichen Gelegenheiten, z.B. Siegesfesten, sowie an hohen
Festtagen in den kath. und auch in den prot.
Kirchen gesungen wird, gewöhnlich kurz Tedeum genannt. Seine Choralmelodie gehört
zu den ältesten Tonstücken, die vorhanden sind; derGesang stammt aber nicht vom heil.
Ambrosius, sondern
ist etwa 100 Jahre jünger.
Von neuern
Komponisten aller Konfessionen
[* 8] ist der
Text vielfach zu großen ausgeführten
Kompositionen benutzt; alle überragt
hierin
Händel mit seinen zwei Tedeen, dem
Utrechter 1713 für den Frieden und dem Dettinger 1743 für den
Sieg bei
Dettingen.
Weit verbreitet waren das zweite Tedeum in
D-dur von A. Hasse und das von Jos.
Haydn (mit dem deutschen
Text: «Sieh die
Völker auf den Knien»). Unter den neuesten
Kompositionen der
Hymne ist die von H.
Berlioz hervorragend.
das schwarzbraune, dickflüssige, aus ölartigen und festen, oft harzigen
Teilen bestehende Produkt der trocknen
Destillation
[* 9] organischer Körper. Man unterscheidet
Holzteer (s. d.), der durch Essigsäuregehalt sauer reagiert;
Steinkohlenteer
(s. d.), der ammoniakhaltig ist; tierischen Teer, der sehr übelriechend
und anAmmoniak sehr reich ist. Unter Mineral- oder
Bergteer versteht man
Bitumen (s. d.). Der Teer (Holz-
und
Steinkohlenteer) dient als konservierender
Anstrich (s. d.) für Holz
[* 10] und bisweilen als Rostschutzmittel für Eisenteile,
als Schmiere für Wagenachsen, zum Einschmieren von Transmissionsseilen, zur Herstellung von
Dachpappe (s. d.) und Preßkohlen
(s. d.), zur
Darstellung von
Pech (s. d.). Der
Braunkohlenteer, wie er z.B. in den Teerschwelereien der
ProvinzSachsen
[* 11] gewonnen wird, ist das Hauptmaterial zur
Darstellung des Paraffins und des Mineralöls. Da die Gewinnung des
Braunkohlenteers absichtlich bei möglichst niedriger
Temperatur vorgenommen wird, so fehlen darin die sog. aromatischen
Kohlenwasserstoffe,
Benzol u.s.w., und es herrschen
Kohlenwasserstoffe der Äthanreihe vor.
(Capsulesdu goudron), von Guyot in
Paris,
[* 12] in neuester Zeit angepriesenes Schwindsuchtsmittel. Es sind
erbsengroße Gelatinekapseln, die etwas flüssigen
Teer enthalten.
die im
Steinkohlenteer vorkommenden
Phenole (s. d.). ^[= oder Oxybenzole, aromatische Verbindungen, bei denen die Hydroxylgruppe OH Wasserstoffatome ...]
England, entspringt östlich am Croßfell (s. d.), bildet fast auf seinem ganzen
Laufe die Grenze zwischen Durham und dem
North-Riding der
GrafschaftYork, berührt
Barnard-Castle, wird
zwischen Dalton und Yarm schiffbar und mündet nach 105 km Lauf unterhalb
Stockton und Middlesbrough in die Nordsee, wobei
er die Teesbai bildet.
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