(vom ital. tasso, d. h. der Dachs), aus der Landschaft
Bergamo stammende Familie, die ihren Ursprung auf Roger de Tassis (1309) zurückführt. Ein Roger de Taxis trat
unter
KaiserFriedrich III. (1440-93) in die Dienste
[* 2] des Hauses Habsburg, und bereits unter diesem
Kaiser wurde der Postbetrieb
in dessen
Landen dem Hause Taxis anvertraut (s. Postwesen). Den rittermäßigen
Reichsadel erlangte die Familie durch
Diplom vom Erst im 17. Jahrh. stellten span. und
ital. Genealogen die
Abstammung der Familie Taxis von den Turriani
(Torriani, della
Torre, della
Tour, zu deutsch
Thurn), die bis 1311 in
Mailand
[* 3] und einem großen
Teile der
Lombardei geherrscht hatten, als erwiesene
Thatsache hin; daraufhin
erhielt die Familie 1650 im Einverständnis mit den in
Tirol,
[* 4] Kärnten und
Steiermark
[* 5] seßhaften
Grafen von
Thurn und Valsassina
deren
Titel und Wappen
[* 6] zu den ihren. (S.
Thurn und Taxis.)
Rich., Pflanzengattung aus der Ordnung der
Nadelhölzer (s. d.),
Abteilung der
Taxodineen,
mit drei
Arten, zwei in Nord- und Mittelamerika und einer in Ostasien, hohe
Bäume, die ein sehr bedeutendes
Alter erreichen
können. Die
Blätter stehen zweizeilig oder sind den Zweigen angepreßt. Die
Zapfen
[* 8] sind oval und enthalten ungeflügelte
Samen,
[* 9] die zu zwei auf jeder
Schuppe sitzen. Die
Nadeln
[* 10] fallen im Herbst ab. Die bekannteste
Art ist die
sog. virginische
Sumpfcypresse, Taxodium distichumL., die im
Süden der
Vereinigten Staaten
[* 11] häufig vorkommt und bis nahezu 40 m
hoch wird.
An den
Küsten vertritt sie die Mangrovepflanzen. Das Holz
[* 12] wird vielfach als
Bauholzu. dgl. verwendet und kommt
auch unter dem
Namen weißes Cedernholz in den
Handel. Die mexik. Art, Taxodium mucronatumTen., liefert gleichfalls ein sehr geschätztes
Holz. Von diesem letztern
Baume sind einige Exemplare bekannt, die zu den ältesten
Bäumen der Welt gehören; so soll die
sog. Cypresse des
Montezuma in der Nähe der mexik. Stadt
Oaxaca ein
Alter von 6000 Jahren haben. Wenn auch
diese Schätzung jedenfalls zu hoch ist, so läßt sich doch immerhin annehmen, daß der betreffende
Baum bereits mehr als 1000 Jahre
vegetiert. Beide
Arten werden vielfach als Zierbäume kultiviert, in
Deutschland
[* 13] kann allerdings nur Taxodium distichum im
Freien
gezogen werden.
(spr. teh),Fluß in der schott.
Grafschaft Perth, entspringt als
Dochart am
Ben-Laoigh der Südlichen Grampians,
durchfließt den Loch Tay, nimmt den
Namen an, berührt Dunkeld, empfängt links den Tummel,
Isla (im
Strathmore) u. a., wird
bei Perth während der
Flut auch für Seeschiffe fahrbar und mündet, rechts durch den Earn verstärkt,
als Firth of Tay nach einem Laufe von 200 km (40 km Ästuar) südlich vom
Vorgebirge Buddon
Neß (mit
Leuchtturm) in die Nordsee.
Er durchfließt eine der schönsten Gegenden
Schottlands. Sehr wichtig ist die Lachsfischerei.
Rechts bespült das Ästuar
von Newburgh ab die
Grafschaft Fife, links von oberhalb Dundee
[* 14] ab die
Grafschaft Forfar.
Über die Taybrücke
bei Dundee s. Eisenbrücken.
[* 15]
oder Taygeton nannten die Alten den seit der byzant. Zeit mit dem
Namen Pentedaktylon («Fünffingergebirge»)
bezeichneten, höchsten Gebirgszug des
Peloponnes, der, vom südl. Rande der Ebene des arkadischen Megalopolis an
bis in die
Gegend von Gythium (s. d.) hinab eine ununterbrochene
Kette
bildend, die ganze westlichere Hälfte der
Landschaft Lakonien einnimmt. Der Hauptkamm stürzt steil nach
Osten zum
Becken des Eurotas ab, besonders im mittlern
Teil bei
Sparta.
Dort erhebt er sich als zackiger, nur im Hochsommer schneefreier Felsgrat aus Marmor über einem sanfter geformten
Sockel von
Glimmerschiefer bis zu 2409 m Höhe (Eliasberg oder Hagios Ilias). Am quellenreichen Fuß des
Gebirges dehnen sich
Obst- und Olivenhaine aus; die mittlern Gehänge des
Glimmerschiefers sind zum
Teil mit Getreidefeldern bedeckt und weisen
noch einige Dörfer auf; darüber folgen dunkle Tannenwälder und endlich die kahle Gipfelregion. Im
Westen schließen sich eine Anzahl paralleler Nebenketten aus Marmor und Kalkstein an, den Raum bis zur messenischen Ebene
und zum messenischen Golf erfüllend. Ehemals bewaldet, sind sie jetzt fast ganz nackt, wasserlos und unwegsam. Nach
Süden
findet der Taygetos seine Fortsetzung in der Halbinsel
Mani (s. d.). Im Mittelalter wurde das
Gebirge zum
Teil
von
Slawen besetzt, die später hellenisiert wurden.
(spr. tehl'r),Bayard, amerik. Schriftsteller und Dichter, geb. zu Kennett
Square in
Pennsylvanien,
erhielt eine sorgfältige Erziehung, reiste 1844 nach Europa,
[* 16] durchwanderte
Deutschland und
Italien
[* 17] und veröffentlichte nach
seiner Rückkehr «Views afoot; or Europe seen with knapsack
and staff» (Neuyork
[* 18] 1846 u. ö.),
die mit großem Beifall aufgenommen wurden. Seit 1848 schrieb er für die «New
YorkTribune», für die er 1849 Kalifornien bereiste. Nachdem er über Mexiko
[* 19] zurückgekehrt war, schilderte er seine
Erlebnisse in «Eldorado, or adventures in the path of
Empire» (2 Bde., Neuyork 1850). 1851 begab
sich Taylor auf größere
Reisen nach dem
Orient,
Afrika,
[* 20]
Indien,
China
[* 21] und im Mai 1853 mit der amerik. Expedition unter
Perry nach
Japan. Zu
Hong-kong verließ er die Expedition und kehrte über das
Kap und St. Helena nach Neuyork zurück. Als
Früchte dieser
Reise erschienen: «A journey to
CentralAfrica» (Neuyork 1854),
«The land of the Saracen» (ebd. 1855) und
«India,
China and
Japan» (ebd. 1856). Nach einem zweiten Aufenthalt in Europa (1856-58) veröffentlichte Taylor
«Northern travel»
(Lond. und Neuyork 1857),
«Greece and
Russia» (ebd. 1859) und
«At home and abroad» (Neuyork 1860; second series, 1861). Bis
Mai 1863 war er Gesandtschaftssekretär in
Petersburg.
[* 22] Darauf lebte er auf seinem Landsitze zu Cedarcroft
unweit seines Geburtsortes in
Pennsylvanien und schrieb einige
Romane, wie «Hannah Thurston» (Neuyork 1863),
«John Godfrey's
fortunes» (ebd. 1865) und «The story of
Kennet» (ebd. 1866). Eine Sommerreise durch die Felsengebirge schilderte er in «Colorado»
(Neuyork 1867). Seine poet.
Arbeiten, von denen einzelnes von
Strodtmann,
Spielhagen, Hammer,
[* 23]
KarlBleibtreu
u. a. ins Deutsche
[* 24] übertragen worden ist, hat er in mehrern Sammlungen vereinigt, wie «Rhymes
of travel» (Neuyork 1849),
«The poet's journal»
(ebd. 1862) und «The picture of St. John» (ebd. 1866).
Im Okt. 1857 vermählte er sich zu Gotha
[* 26] mit Marie
Hansen, Tochter des Astronomen
Hansen, welche viele seiner Prosaschriften
ins Deutsche übertrug. Die J. 1867 und 1868 brachte in Europa zu. Die
Frucht dieser
Reise war ein Prosaband: «Byways of Europe»
(Neuyork 1869).
Goethes«Faust» übersetzte er im
¶
mehr
Versmaß des Originals (2 Bde., Lpz.
1872-76; 2. Aufl. 1881). 1871 erschien auch der Roman«Joseph and his friends» (Neuyork). Im Frühjahr 1872 veröffentlichte
er eine Sammlung amerik. Erzählungen: «Beauty and the beast» (Neuyork) und «The
masque of the gods», ein dramat. Gedicht (Boston). In die J. 1872-74 fällt ein abermaliger Aufenthalt
in Europa, verbunden mit Ausflügen nach Ägypten
[* 28] und Island,
[* 29] über welche in einem kleinen Bande: «Egypt and Iceland» (Neuyork
1874) berichtet. In demselben Jahre veröffentlichte er «A school history of Germany» (Neuyork und Stuttgart).
[* 30] 1876 erschien
«The Echo Club, and other literary diversions» (Boston). In den letzten Lebensjahren trat bei Taylor die dichterische
Produktion immer mehr in den Vordergrund. 1874 veröffentlichte er «The Prophet, a tragedy» (Boston),
1873 «Lars, a pastoral
of Norway» (ebd.) und 1875 «Home pastorals, ballads and lyrics» (ebd.). Seine letzte Dichtung: «Prince Deukalion, a lyrical
drama» (ebd.) erschien 1878. Eine Gesamtausgabe seiner Schriften veranstaltete er u. d. T. «Complete
works» (Bd. 1-16, Neuyork 1870-78). Am wurde
Taylor als Gesandter beim DeutschenReiche accreditiert; er starb jedoch bereits in Berlin.
[* 31] Seine Leiche wurde 1879 nach
Cedarcroft bei Philadelphia,
[* 32] dem Landsitz des Dichters, gebracht. Nach seinem Tode erschienen «Studies in German
literature» (Neuyork 1879),
Sir Henry, engl. Schriftsteller, geb. um 1800 in Durham, trat 1824 in
das Kolonialministerium, wurde 1873 zum Ritter erhoben und starb in Bournemouth. Zuerst erschien
«Isaac Comnenus» (1827),
sein Hauptwerk; später «Edwin
the fair» (1842); die letzte ist «St. Clement's eve» (1862). Lyrisches
veröffentlichte in «The eve of the conquest and other poems»
(1847),
«A Sicilian summer and minor poems» (1868) u. a. Eine Gesamtausgabe erschien 1877-78
(5 Bde.). Kurz vor seinem Tode veröffentlichte Taylor eine «Autobiography» (2 Bde.,
1885). Die «Correspondence of H. Taylor» gab 1888 Dowden heraus.
Samuel, Erfinder eines Stenographiesystems, s. Stenographie. ^[= (grch., d. i. Engschrift), eine Schriftart, die eigene kurze, schreibflüchtige und verbindungsfähi ...]
(spr. tehl'r), Sarah, Schriftstellerin, s.
Austin. ^[= # (spr. ahstinn), Alfred, engl. Schriftsteller, geb. 30. Mai 1835 in Headingley hei Leeds, aus ...]
(spr. tehl'r),Tom, engl. Dramatiker, geb. 1817 in Sunderland, studierte in Glasgow
[* 33] und Cambridge, wurde Fellow
im Trinity College, dann ließ er sich in London
[* 34] nieder, wo er 1844-45 die Professur der engl. Sprache
[* 35] und Litteratur am University
College bekleidete. Er gab sie auf, um als Advokat zu praktizieren, wurde 1850 Hilfssekretär, 1854 Sekretär
[* 36] im Gesundheitsamt; als solcher schrieb er «Lectures on sanitary laws».
Er starb in London. Schon zu Anfang der vierziger Jahre errang Taylor mit dem Lustspiel «Nine points of the law» und
mit dem Schauspiel «The vicar of Wakefield» entschiedene Erfolge.
Seitdem erschienen von ihm 80-90 Stücke, teils Originalarbeiten, teils Bearbeitungen nach dem Französischen, aus sämtlichen
Gebieten der Farce, des Lustspiels, des Schauspiels und des höhern Dramas. Das beste leistete
er im Lustspiel und im bürgerlichen
Drama, wenn er sich nicht in das Sensationsstück verlor. Zu T.s besten Leistungen gehören die Lust- und
Schauspiele: «Still waters run deep», «An unequal match», «The
contested election», «Retribution», «The
fool's revenge», «Masks and faces», «New
men and old acres», «The Overland route» u. a.
Gelegentlich gelang ihm auch der höhere Stil, wie in «Joan of Arc» und «Twixt axe and crown». 1774-80 hatte Taylor die
Leitung des «Punch», auch ward er bekannt als Herausgeber von Lebensbeschreibungen engl. Künstler, unter denen «Life
of the painter Haydon» (3 Bde., 1853),
«Autobiographical recollections of the painter R. C. Leslie» (2 Bde.,
1859),
«Life and times ofSir Joshua Reynolds» (begonnen von Lesbi, fortgesetzt von Taylor Taylor, 1865) und
der «Catalogue of the works of Sir Joshua Reynolds» (Lond. 1869) Erwähnung verdienen.
(spr. tehl'r), Zachary, der 12. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika,
[* 37] geb. in Orange County
(Virginien), trat 1808 als Lieutenant in das Heer ein, nahm 1812-15 an dem Kriege gegen England teil und
erhielt 1832 als Oberst das Kommando eines Infanterieregiments, mit dem er sich im Kriege gegen den Indianerhäuptling Black
Hawk auszeichnete und 1836 nach Florida gegen die Seminolen marschierte. Er besiegte diese bei Okeechobee stieg
dann zum Brigadegeneral auf und führte 1838-40 das Oberkommando in Florida.
Darauf erhielt er das Kommando im ersten Militärdepartement (Louisiana, Mississippi und Alabama) und 1845 auch
den Befehl über die Occupationsarmee, die in Texas einrückte. Als 1846 der Krieg mit Mexiko begann, setzte er mit seinem Korps
über den Rio
[* 38] Grande und nahm nach einer Reihe kleiner Gefechte18. MaiMatamoros, 24. Sept. nach blutigem Kampfe
auch Monterey. Von hier zog er im Nov. 1846 nach Saltillo, mußte aber aus Mangel an Mitteln auf längere Zeit die Operationen
einstellen. Am 22. und kam es zu der Schlacht bei Buena-Vista, in der Taylor mit 6000 Mann einen entscheidenden Sieg
über die 20000 Mann starke ArmeeSanta-Annas errang. Seine Erfolge gewannen ihm große Popularität, und wurde
er von dem Whigkonvent in Philadelphia zum Präsidentschaftskandidaten ernannt und 7. Nov. gewählt. Am trat er seine
Verwaltung an. Obgleich geborener Südländer und selbst großer Sklavenhalter, machte er im Kampfe
zwischen Norden
[* 39] und Süden seinen Einfluß für Zulassung Kaliforniens als Freistaat geltend. Doch starb er schon zu
Washington.
[* 40] -