mehr
welcher
sie jetzt abgeschlossen erscheint; jedoch erfuhr sie auch noch nachher im Munde der Erzähler viele
Veränderungen
und Erweiterungen.
Die erste (unvollständig gebliebene)
Ausgabe des arab.
Textes erschien zu Kalkutta
[* 2] 1814 und 1818 in 2
Bänden.
Vollständige
Ausgaben des arab. Originals lieferten M.
Habicht und H. L.
Fleischer (12 Bde., Bresl.
1825-43), Macnaghten (4 Bde., Kalk.
1839-42), und wiederholt wurde es in
Ägypten
[* 3] (2 Bde.,
Bulak 1251 der Hidschra, und 4 Bde., 1279 der Hidschra u. ö.)
gedruckt; die allerneueste Textausgabe ist in 5
Bänden von Salhâni besorgt
(Beirut 1888-91). Europa
[* 4] wurde zuerst durch A.
Galland (s. d.), welcher
das Werk auf
Grund seines aus dem
Orient mitgebrachten Manuskripts u. d. T. «Les
mille et une nuits» (12 Bde., Par.
1704-17) in
Übersetzung veröffentlichte, mit der Sammlung bekannt gemacht, und bald folgten viele
andere teils franz.
Bearbeitungen, teils deutsche, englische u. s. w.
Übersetzungen.
Die vollständigste deutsche
Übersetzung ist die von M.
Habicht, von der
Hagen
[* 5] und
Karl
Schall
[* 6] veranstaltete;
unmittelbar
aus dem arab. Original sind nur die beiden letzten Bändchen von
Habicht übersetzt (zuerst in 15 Bdn., Bresl.
1824-25 und dann öfter).
Neue, durchgängig sel
bständig nach dem Original gearbeitete
Übersetzungen gaben in der deutschen
Litteratur G. Weil (4 Bde., Stuttg.
1837-42, und vollständig umgearbeitet 1866; 4. Aufl. 1871-72), in der englischen
Edw.
Lane (3 Bde., Lond. 1839 und später
1859, 1883). Während in diesen
Übersetzungen aus Rücksichten auf den
Geschmack europ.
Leser viele
Stücke des Originals übergangen
wurden, haben in neuerer Zeit engl.
Übersetzungen aller prosaischen und poet.
Teile gel
iefert John Payne (herausgegeben durch die
Villon
Society in 9 Bdn., Lond. 1882-84)
und Richard
Burton (16 Bde.,
Benares 1885-88). Die
Arbeit des letztern verfolgt dabei den Zweck, durch Hinzufügung aller unter
dem
Namen der Tausendundeine Nacht in Handschriften vorhandenen, jedoch in den gewöhnlichen
Recensionen fehlenden Erzählungen das gesamte
litterarhistor. Material der Erzählungen zu vereinigen.
Über Entstehungsgeschichte und
Komposition der
Tausendundeine Nacht hat zu allererst ausführlich S. de Sacy geschrieben
(«Recherches sur l'origine du recueil de contes intitulé: Les
mille et une nuits», Par. 1829). Auf die Zeugnisse für das Vorhandensein der ersten
Keime der Tausendundeine Nacht im 10. Jahrh. hat zuerst
Hammer-Purgstall hingewiesen.
Der dritte Band [* 7] von Lanes Übersetzung enthält eine Untersuchung über die Entstehungszeit der Sammlung. Der neueste Stand der litteraturgeschichtlichen Wissenschaft in diesen Fragen wird dargestellt in den Abhandlungen von de Goeje («De arabische Nachtvertellingen» in «De Gids», 1886); August Müller («Die Märchen der Tausendundeine Nacht» in der «Deutschen Rundschau», Bd. 52, 1887) und in dem Essay «The Arabian Nights» (in der «Edinburgh Review», Bd. 164,1886),
der auch die Beurteilung der neuesten engl. Übersetzungen enthält. Über die verschiedenen Recensionen und Handschriften hat Zotenberg («Histoire d'Alâ al-din ou la lampe merveilleuse», Par. 1888) wichtige Beiträge geboten.
Vgl. auch Arbuthnot, Arabic Authors (Lond. 1890).
Das Interesse, welches Gallands Übersetzung erregte, reizte zu Nachahmungen, und so erschien von Pétis de la Croix u. d. T. «Les mille et un jours. Contes persans» (5 Bde., Par. 1710-12; deutsch von F. H. von der Hagen mit mannigfachen Zusätzen, 11 Bde., Prenzl. 1827-32; 2. Ausg. 1836) die Bearbeitung eines im Orient sehr beliebten Märchenwerkes «El Faradsch ba'd el-schidda», d. i. «Auf Leid folgt Freud».