indem es die Küstenländer Cilicien, Pamphylien und Lycien erfüllt und in der
Küste Kariens sein Ende findet. Es bildet
einen ununterbrochenen Höhenzug von Waldgebirgsketten, fällt gegen
Süden in kurzen
Absätzen oder steil, nur selten, wie
in der Gegend von
Tarsus und
Adalia, schmalen Küstenebenen Raum gebend, zum
Meere, nordwärts dagegen in
sanften Gehängen zum innern Hochland ab und erreicht im östl. Cilicien die
Gipfelhöhe von 3000 bis 3500 m, weiter westlich
von 2000 bis 3000 m. Der höchste Gipfel, Metdesis, erreicht 3477 m, im
Bulghar-Dagh die Schneegrenze im Norden
[* 2] 2925, im
Süden 3250 m.
Das
Gebirge ist unwegsam und war von jeher der Sitz räuberischer
Bergvölker.
Der wichtigste Taurusübergang sind die Cilicischen Pässe (s. Cilicien). Östlich von dieser Passage
durchbrechen zwei
Flüsse
[* 3] den Taurus, vom Norden kommend der Seihan (Sarus der Alten), der unterhalb
Adana mündet, und weiterhin,
von Nordosten her, der Dschihan (Pyramus). Weniger bedeutend sind die übrigen, der
Tarsus-tschai (Kydnus)
bei
Tarsus, der
Gök-su (Kalykadnus) bei Seleske u. a. m. Am nördl.
Fuße liegen mehrere, meist salzige Seen. Der Taurus besteht in seinen Kernzügen aus alten paläozoischen
Ablagerungen mit daran
gelagertem
Tertiär, im Westen aber nur aus letzterm.
Im
Osten des erwähnten Hauptpasses zweigt sich ein mächtiger Seitenarm ab, welcher, von den Alten
Antitaurus genannt, anfangs das obere
Thal
[* 4] des Seihan einschließend, gegen Norden zieht, sich dem
Kisil-Irmak (Halys), dann,
gegen Nordosten gewendet, dem Euphrat nähert und die
Wasserscheide zwischen beiden bildet. Die verschiedenen Gebirgsketten
und Gruppen der Halbinsel sind nicht als Zweige des Taurus und
Antitaurus anzusehen. Dagegen hat man den
Namen
Taurus auch auf die weitern östl. Fortsetzungen des eigentlichen Taurus übertragen,
nämlich auf die von den Alten «Taurus» genannte armenische Gebirgskette,
welche jenseit des Euphrat die
Wasserscheide zwischen dessen südl. Quellarm und dem
Tigris bildet.
1) Bezirkshauptmannschaft in
Böhmen,
[* 6] hat 492,17 qkm und (1890) 46 461 (22 236 männl., 24 225 weibl.) meist czech. E.
in 71 Gemeinden mit 122 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke Neugedein und Taus. - 2)
Taus, czech. Domažlice, königl. Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft sowie eines
Bezirksgerichts (242,91 qkm, 25 292 meist czech. E.), an den Linien
Iglau-Taus (295 km) und
Prag-Pilsen-Furth im
Wald der Österr.
Staatsbahnen,
[* 7] hat (1890) 7703 czech. E., Marienkirche, alte Allerheiligenkirche,
Turm
[* 8] der frühern Jakobskirche, Augustinerkloster,
alte Chodenburg (Grenzburg), jetzt Sitz der
Behörden, neues Rathaus mit wertvollen Handschriften aus
der Hussitenzeit, Museum, czech. Staats-Obergymnasium,
Bürgerschule; bedeutende Bandfabrik, Strumpfwirkerei, Maschinenbauanstalt,
Thonwaren- und Zündholzschachtelfabrikation,
Zuckerraffinerie, Bautischlerei,
Brauerei und Getreidehandel. Bei Taus besiegten
die
Hussiten ein deutsches Kreuzheer unter dem Kurfürsten
Friedrich I. von
Brandenburg.
[* 9]
dieVeräußerung einer Sache gegen eine andere Sache oder überhaupt eines Rechtsguts
gegen ein anderes Rechtsgut. Der Tausch wird gültig abgeschlossen durch die Verabredung über
den Austausch; die
Übergabe der Sachen,
Auflassung der Grundstücke,
Abtretung der ausgetauschten
Rechte u. s. w. ist die
Erfüllung des Tausch
Bei denRömern war der Tausch Realkontrakt, so daß aus der bloßen Verabredung auf
Erfüllung nicht geklagt werden
konnte. Rechtlich beurteilt wird der Tausch nach den Bestimmungen über den
Kaufvertrag
(DeutschesBürgerl. Gesetzb. §. 515),
so daß für jeden Kontrahenten der von ihm veräußerte Gegenstand als Ware, der erworbene als Preis gilt; besonders ist
das maßgebend beiEntwährung (s. d.), doch hat nach
Preuß. Allg.
Landrecht, dem
SchweizerObligationenrecht
und dem
Code civil der Tauschnehmer die
Wahl, ob er
Entschädigung oder Rückgabe des von ihm vertauschten Gegenstands beanspruchen
will.
(d. h. Kanincheninseln), zum türk. Wilajet
Konstantinopel
[* 11] gehörige Inselgruppe zwischen Imbros und
Tenedos, nahe dem südl. Eingänge der
Dardanellen.
eine
Arbeit der Metalltechnik, durch die auf Gegenständen aus
Eisen
[* 12] oder
Bronze
[* 13] lineare
Zeichnungen aus
Gold- und
Silberdrähten gebildet werden. Die Befestigung dieser
Drähte auf dem Arbeitsstück erfolgt auf zweierlei
Art. Nach der einen Methode wird die Oberfläche des Arbeitsstückes, z. B. die flache Seite
der Klinge eines Säbels, durch kreuzweise gelegte Feilenhiebe aufgerauht, hierauf mit
den der darzustellenden
[* 1]
Figur entsprechend gebogenen Metalldrähten belegt und diese durch Überhämmern auf der
Fläche befestigt, wobei die durch
das Aufrauhen gebildeten scharfen Zähnchen in den weichen
Draht
[* 14] eindringen und ihn festklammern.
Nach der andern üblichern Methode wird die darzustellende Zeichnung mit Hilfe des
Grabstichels in die Oberfläche des
Arbeitsstückes derart graviert, daß die gebildete Schnittrinne nach unten erweitert ist. In diese Rinne wird der Zierdraht
von passender
Dicke eingelegt, durch
Hammerschläge die Rinne gefüllt und der
Draht befestigt. Das europäische christl. Mittelalter
übte sie nicht, sondern pflegte statt dessen das Email (s. d.). In der Zeit
der Türkenkriege kam jedoch mit der Liebhaberei für orient.
Waffen
[* 15] die
Technik auch in die Werkstätten der span., deutschen und ital.
Waffenfabrikanten. Goldtauschierung im Maureskenstil findet sich daher häufig auf europ.
Degen,
Dolchen und Rüstungsstücken des 16. Jahrh. Auch kunstvolle eiserne Kasten und Kästchen
und anderes Gerät von europ. Fabrikation findet sich aus jener Zeit mit
Tauschierarbeit geschmückt. Mit dem 17. Jahrh. verschwand die
Technik wieder aus der europ. Kunst, blühte aber bei allen
orient. Völkern fort, von
Bosnien
[* 16] angefangen bis nach
Japan
[* 17] und
Indien. Die
Japaner verstehen es, sehr zierlich
Silber- und Goldfäden
in ihre Bronzegeräte einzulegen sowie in einen leicht aufgehauenen
Grund Reliefplatten in Edelmetall
zu befestigen; sie brachten somit die Tauschierung auf die höchste
Stufe der Vollendung. (S.
Tafel:
Japanische Kunst II,
[* 1]
Fig. 1.)
Ihren
Werken nahe stehen die der ind.
Goldschmiede, die Schalen, Geräte, Waffen mit dem dichtesten
¶
mehr
Arabeskenspiel zu dem Effekt eines ganz goldigen Scheins überziehen. In Nachahmung wird auch wohl das Gold
[* 19] mit feinem Pinsel
nach der Zeichnung aufgetragen und dann eingebrannt. Die alte echte Technik ist aber für Europa
[* 20] durch Zuluaga in Madrid
[* 21] wieder
erweckt und berühmt geworden. Eine andere verwandte Technik ist die Einlage von Gold- und Silberfäden
in Holz;
[* 22] auch sie ist alt und findet sich schon im 17. Jahrh. auf Gewehr- und Pistolenkolben.