ProvinzWadSus, am rechten Ufer des
WadiSus, 180 m über dem
Meere, an der großen Karawanenstraße,
die von
Marokko
[* 2] durch den
Paß
[* 3] von Bibauan über Tarudant und Tenduf nach
Timbuktu führt, hat 8300 E., ausgedehnte Gärten innerhalb
der
Mauern;
Marktflecken in der österr. Bezirkshauptmannschaft Villach in Kärnten, Hauptort des
schönen Kanalthals, am
Raibler Seebach und nahe der
Wasserscheide zwischen dem
Adriatischen und
SchwarzenMeere, an den Linien
Tarvis-Laibach (103 km) und Villach-Pontafel der Österr. Staatsbahnen,
[* 8] Sitz eines Bezirksgerichts (331,65 qkm, 6844 E.), besteht
aus Unter-Tarvis in der Thalsohle (733 m) und Ober-Tarvis am Bergabhang (751 m), hat (1890) 1613, als
Gemeinde 3147 E. und wird als
Sommerfrische besucht. Nahebei eine große Eisenbahnbrücke über die tiefe Schlucht des Schlitzabaches.
Die Umgebung gehört zu den großartigsten in den
Alpen.
[* 9]
(span.), getrocknetes Fleisch, s.
Boucanieren. ^[= (frz., spr. buk-) ist eine bei den Naturvölkern, namentlich den Indianern Nord- und Südamerikas ...]
russ. Tazovskaja guba, eine Abzweigung des ObischenBusens des Nördlichen
Eismeers,
die sich von letzterm zwischen 69 und 70° nördl.
Br. erst nach Nordosten richtet, dann bald nach
Süden wendet und endlich
in zwei ziemlich parallele
Arme ausläuft, in deren westlichen der
FlußPur (mit der
Bucht 497 km lang), und in deren, östlichen
der
Tas mündet; letzterer mit der
Tas-Bucht ist 1334 km lang. Der
Busen hat Ebbe und
Flut, ist ziemlich
seicht und nur in der Mitte schiffbar. An seinen Ufern, auf seinen Inselchen sowie in der
Tas-Tundra, der sumpfigen Ebene,
die sich zwischen dem
FlußTas und dem Jenissei ausbreitet, nomadisieren Samojeden und Ostjaken.
Ernst Ludw., Entomolog, geb. zu
Naumburg
[* 11] a. S., studierte in
Leipzig
[* 12] und
Berlin
[* 13] Mathematik und Naturwissenschaften. Nach Vollendung seiner
Studien widmete er
sich zunächst dem Lehrerberuf, wurde aber 1856 zum
Inspektor am Zoologischen Museum der
UniversitätHalle
[* 14] und 1871 ebenda zum außerord. Professor ernannt. Seine zahlreichen Publikationen sind meist, abgesehen von einer Anzahl
Abhandlungen über
Hymenopteren, so namentlich «Die
HymenopterenDeutschlands
[* 15] nach ihren Gattungen und
Arten» (Lpz. 1866),
populär
und gemeinnützig und beschäftigen sich namentlich mit schädlichen
Insekten,
[* 16] hervorzuheben sind: «Entomologie
für Gärtner und Gartenfreunde» (Lpz. 1871),
«Forstwirtschaftliche Insektenkunde» (ebd. 1874)
und namentlich seine «Praktische
Insektenkunde» (5Tle.,
Brem. 1879-80),
Ernst
Otto, Zoolog, Sohn des vorigen, geb. in Zahna bei Wittenberg,
[* 18] studierte in
Halle und
Leipzig, habilitierte sich 1879 für Zoologie in
Halle, übernahm 1885 die
Stelle als Assistent am dortigen
Zoologischen
Institut, wurde 1888 außerord. Professor und Kustos für die Sammlungen des Zoologischen
Instituts. Er schrieb
außer verschiedenen kleinen
Abhandlungen über
Insekten,
Eingeweidewürmer u. s. w.: «Die
Lehre
[* 19] von der
Urzeugung»
(Halle 1882),
«Die Verwandlungen der
Tiere» (Lpz. und
Prag
[* 20] 1882),
«Repetitorium
der Zoologie» (Bresl. 1891). Seit 1887 giebt Taschenberg die «Bibliotheca
zoologica» (bis jetzt 4 Bde.),
seit 1896 die Wochenschrift «Die Natur» heraus und redigiert seit 1893 mit
A.
Wangerin die «Verhandlungen der Gesellschaft deutscher Naturforscher und
Ärzte».
Name solcher
Bücher, die in kleiner und handlicher Gestalt einen leicht unterhaltenden
Inhalt einschließen
oder für irgend einen bestimmten praktischen Zweck die nötigsten
Anweisungen kurz zusammenfassen. Gewöhnlich führen jährlich
erscheinende Werkchen diesen
Titel und schließen sich dadurch gewissermaßen der Kalenderlitteratur an
(s.
Almanach). Zu erwähnen sind von zahlreichen ähnlichen Unternehmungen im letzten Viertel des 18. Jahrh.
besonders die von
Goethe undSchiller unter verschiedenen
Titeln herausgegebenen in denen viele ihrer bedeutendsten Werke zuerst
erschienen.
Seit 1815 etwa bemächtigte sich die Novellistik der Taschenbuch, und
bis in die dreißiger Jahre erschienen die
Taschenbuch von
Clauren,
Tromlitz u. a., unter denen nur die
«Urania» (Lpz. 1810-48) eine bedeutendere litterar.
Stellung einnahm. Frühzeitig
aber begannen auch die ernstern Wissenschaften ihre Resultate in allgemein ansprechender Form durch Taschenbuch zu
verbreiten. Dahin gehören: das Taschenbuch für vaterländische Geschichte, gegründet von Hormayr (1812-57);
das von F.
von Raumer herausgegebene Historische Taschenbuch (seit 1830; 1871-80 hg. von W. H. Riehl, 1880-92 von Maurenbrecher);
Prutz' Litterarhistorisches Taschenbuch (1843-48) u. a. m. Auch giebt es Taschenbuch für
Ärzte,
Botaniker,
Jäger, Ingenieure u. a.
(Geomys,Geomyine),
Goffer, Familie der Nager mit plumpem, dickem Körper, kurzen
Gliedmaßen, kurzem
Schwanz,
sehr langen Krallen an den fünf Vorderzehen. Die Taschenratte haben große, an der Mundspalte beginnende, bis zu
den Schultern nach hinten reichende
Taschen, die mit kurzen, weichen
Haaren ausgekleidet sind, leben ähnlich
wie die
Maulwürfe und haben Vorratskammern, in die sie wie die
Hamster Getreide, Sämereien
u. dgl. in ihren
Backentaschen zusammenschleppen.
Es giebt etwa ein halbes
DutzendArten, die aus das nördl.
Amerika
[* 23] beschränkt sind. - Auch die Sackmäuse (s. d., Saccomyidae)
heißen Taschenratte.
auch wohl Prestigiateurs und Prestidigitateurs («Schnellfingerer»),
¶
mehr
Leute, die allerlei auffallende, auf den ersten Blick nicht erklärbare Kunststücke verrichten. Die Künstler müssen große
Gewandtheit, vor allem Fingerfertigkeit besitzen und bedienen sich außerdem besonderer Instrumente; sie vermögen um so mehr
zu leisten, je geschickter sie dabei die Physik und Chemie anzuwenden verstehen. Eine Menge zum Teil sehr anziehender
Taschenspielerkünste finden sich in Martins' «Unterricht in der natürlichen
Magie» (umgearb. von Wiegleb und Rosenthal, 20 Bde.,
Berl. 1786-1805),
Marion, «Das Ganze der Salonmagie» (Wien
[* 25] 1889) und ähnlichen Werken. Schon im Altertum gab es Taschenspieler. In Indien,
Ägypten,
[* 26] Griechenland
[* 27] und Rom
[* 28] erreichte die Taschenspielerkunst einen sehr hohen Grad der Ausbildung; im
heutigen Orient leisten die Taschenspieler Indiens, Chinas und Japans Erstaunliches. In Europa
[* 29] erwarben sich in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrh.
Pinetti, Eckartshausen und insbesondere Philadelphia,
[* 30] in neuerer Zeit Bosco, Dobler, Frickel, Robert-Houdin (von ihm «Confidences
d'un prestidigitateur», 2. Aufl., 2 Bde.,
Par. 1861; «Magie et physique amusante», ebd. 1877) und Herrmann als Künstler dieser Art einen Ruf.
(S. Magie.)