infolgedessen ist da bedeutende Viehzucht
[* 2] (1895: 131 890
Stück Rindvieh, 15 972
Pferde,
[* 3] 101 879 Schweine,
[* 4] 369 043 Schafe,
[* 5] Hühner
[* 6] und Kaninchen).
[* 7]
Steinkohlen werden bei
Carmaux (1895: 531 605 t) gewonnen, außerdem
Eisen
[* 8] (2607 t), Kupfer,
[* 9] Marmor und
Gips.
[* 10] Die schönen
Thäler und fruchtbaren, gut bewässerten Ebenen mit mildem, gesundem
Klima
[* 11] tragen reichlich
Getreide
[* 12] (1895: 1 313000 hl Weizen, 273000 hl Roggen, 17 250 hl Gerste,
[* 13] 450000 hl Hafer,
[* 14] 645 500 hl
Mais), viele Hülsenfrüchte,
Kartoffeln (974 280 Centner), Hanf, Flachs,
Anis, Safran und (1895) 125 656, im 10 jährigen Durchschnitt von 1885-94: 165 182 hl
Wein, namentlich bei Gaillac am Tarn.
Von Mineralquellen sind die von Trebas (492 E.) im
NO. zu erwähnen. Bedeutend ist
die Industrie von Wollwaren, besonders in
Mazamet und
Castres, von
Tuch, Leinwand,
Glas,
[* 15] Papier u. a. Sonst giebt es
Eisen-,
Stahl- und Kupferhämmer,
Spinnereien und Färbereien.
Das Departement hat 278,2 km Eisenbahnen und (1895) 334,7 km Nationalstraßen. An höhern Unterrichtsanstalten
sind vorhanden 1 Lyceum und 2 Collèges.-
Vgl. Bastié, Description du département du Tarn (2 Bde.,
Graulhet 1876-77).
(spr. e garónn), franz. Departement in
Guyenne, besteht aus Niederquercy mit Montauban und
Teilen der Lomagne in
Armagnac, liegt zwischen den Depart. Lot-et-Garonne
im NW., Lot im N.,
Aveyron im
NO.,
Tarn im SO.,
Haute-Garonne im
S. und
Gers im
SW., hat auf 3720,16 (nach Berechnung
3730) qkm (1896) 200 390 E. (6206 weniger als 1891), darunter etwa 10000
Reformierte und nur 756
Ausländer, also 54 E. auf 1 qkm,
und zerfällt in 3
Arrondissements
(Castelsarrasin, Moissac, Montauban) und 24 Kantone mit 194 Gemeinden.
Hauptstadt ist Montauban. Das Land ist größtenteils Hochebene, mit tief eingeschnittenen Flußthälern, nur zwischen Garonne,
Tarn und
Aveyron ist es tiefer. Die nördl. Hochebene wird vom Lère (zum
Aveyron), Lemboulas (zum
Tarn) und von Barguelonne
und Séoune, Nebenflüssen der Garonne, und die südwestliche von der
Gimone und dem Arrats, die auch
zur Garonne gehen, durchschnitten, während von O. her der Tescou zum
Tarn fließt.
GrößereErhebungen fehlen.
Das Klima ist mild, nur im
Sommer wird es während der glühenden Südostwinde (Autan) sehr heiß und sind
Stürme und Hagelwetter
nicht selten. DerBoden ist fruchtbar und trägt viel Getreide (1895: 1 252 487 hl Weizen, 27 049 hl Roggen, 25 695 hl
Gerste, 3156 99 hl Hafer, 448 801 hl
Mais) und feurigen
Wein (1895: 163000, im 10jährigen Durchschnitt 286 504 hl), aus dem
zum
TeilBranntwein bereitet wird. Außerdem werden Kartoffeln (702 786 Centner), Hanf, Flachs,
Artischocken,
Spargel, viel Gemüse,
Melonen, vorzügliches Obst, Quitten,
Feigen,
Mandeln, Kastanien, Hülsenfrüchte und
Trüffeln gezogen.
In geringer Menge werden auch
Steinkohlen,
Eisen, Marmor,
Töpferthon und
Bausteine gewonnen.
Die Viehzucht (1895: 15 190
Pferde, 90 216
Stück Rindvieh, 123 790 Schafe, 37 391 Schweine) hat mittelmäßigeSchläge,
nur die
Pferde gelten als vorzüglich. Die Seidenkultur ist unbedeutend. Neben
Woll- und
Baumwollspinnerei,
Woll- und Leinenweberei,
Färbereien, Gerbereien und Mühlen
[* 16] giebt es Fabriken für Zucker,
[* 17] Papier, Fayence,
[* 18] Eisenwaren,
Stärke
[* 19] und Schreibfedern.
Der lebhafte
Handel mit Getreide, Mehl,
[* 20]
Wein,
Branntwein,
Wolle,
Eisen und
Kattun hat in Montauban den Mittelpunkt und
den Ausfuhrhafen in
Bordeaux.
[* 21] Demselben dient der Seitenkanal der Garonne, mit Abzweigung nach Montauban, sowie 195 km Eisenbahnen
und (1895) 252,6 km Nationalstraßen. An höhern Unterrichtsanstalten sind 1 Lyceum und 2 Collèges vorhanden.
vom altdeutschen tarni, heimlich (Kappe ist im ältern
Deutsch soviel wie Mantel mit
Kapuze), also soviel
wie unsichtbar machender Mantel, s.
Nebelkappe.
1) Bezirkshauptmannschaft in Galizien, hat 1103,98 qkm und (1890) 120 006 (59 482 männl., 60 524 weibl.)
meist ruthen. und poln. E. in 82 Gemeinden mit 189 Ortschaften
und 91 Gutsgebieten und umfaßt die Gerichtsbezirke Mikulińce und Tarnopol. - 2) Stadt
und Sitz der Bezirkshauptmannschaft, eines
Kreisgerichts, Bezirksgerichts (870,98 qkm, 93 535 E.), einer Finanzbezirksdirektion
und der 15.
Kavalleriedivision, an einem vom Sereth gebildeten
Teiche und der Linie Lemberg-Podwołoczyska der Österr.
Staatsbahnen,
[* 22] hat (1890) 26 217, als Gemeinde 27 405 meist poln. E., darunter 13 842 Israeliten,
in Garnison 3
Bataillone des 55. Infanterieregiments
«Freiherr von Merkl» und 2 Eskadrons des 10. Dragonerregiments
«Fürst von Liechtenstein»,
[* 23] röm.-kath. und
griech.-kath.
Kirche, altes Schloß, jetzt
Kaserne, neues Schloß, jetzt Schulstipendiumsfondsgebäude, Jesuitenkollegium,
poln. Staats-Obergymnasium, poln. Staats-Unterrealschule, Hauptschule,
poln. und ruthen. Lehrerbildungsanstalt, Mädchenschule;
Wachs- und Honigsiedereien, Dampfmühle, bedeutenden
Handel mit
Pferden,
Spiritus,
[* 24] Getreide und
Landesprodukten.
1) Bezirkshauptmannschaft in Galizien, hat 771,98 qkm und (1890) 98 543 (48 103 männl., 50 440 weibl.)
meist poln. E. in 85 Gemeinden mit 241 Ortschaften und 833 Gutsgebieten und umfaßt die Gerichtsbezirke
Tarnów und Tuchów. - 2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft, eines
Kreisgerichts, Bezirksgerichts (534
qkm, 73 142 E.), einer Finanzbezirksdirektion, eines kath.
Bischofs mit Domkapitel sowie der 11. Kavalleriebrigade, unweit
der Mündung der
Biala in den schiffbaren Dunajec und an den Linien Krakau-Lemberg und Tarnów-Stróze-Orló der Österr.
Staatsbahnen, hat (1890) als Gemeinde 27 574 meist poln. E. (543 Deutsche),
[* 25] darunter 11 722 Israeliten,
in Garnison das 57. Infanterieregiment «Prinz zu
Sachsen-Coburg-Saalfeld» und 4 Eskadrons des 2. Ulanenregiments
«Fürst zu
Schwarzenberg», eine Domkirche mit Marmordenkmälern des Fürsten Janusz von
Ostrog und des
Grafen von Tarnow-Tarnowski
(gest. 1561), Rathaus, poln. Staats-Obergymnasium, höhere
Bürgerschule, poln. Lehrerbildungsanstalt, Mädchengymnasium,
theol. Seminar mit Diöcesan-Lehranstalt; Ackerbaugeräte-,
Glas- und Cichorienfabrik, Dampfmühle, Dampfsäge,
Handel mit Getreide, Leder, Raps, Holz
[* 26] und Leinwand.
1)
Kreis
[* 28] im preuß. Reg.-Bez. Oppeln,
[* 29] hat 324,76 qkm und (1895) 57 546 E., 2
Städte, 36 Landgemeinden und 32 Gutsbezirke.
- 2) Kreisstadt im
Kreis Tarnowitz, 8 km von der russ. Grenze, in 300 m Höhe, an den Linien Kreuzburg-Tarnowitz-Kattowitz,
Oppeln-Tarnowitz (76 km) und
Beuthen-Tarnowitz (16,5 km) der
Preuß. Staatsbahnen, ist Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht
Beuthen),
[* 30] einer Berginspektion und eines Bergrevieramtes und hat (1895) 11 281 (5353 männl., 5928 weibl.)
E.,
¶
unter 1924 Evangelische und 506 Israeliten, Postamt erster Klasse, Telegraph,
[* 32] Fernsprecheinrichtung, Denkmäler des Freiherrn
vom Stein, des HerzogsJohann von Oppeln und der Markgrafen Georg und GeorgFriedrich von Brandenburg,
[* 33] zwei kath., eine evang. Kirche,
Synagoge, Realgymnasium, Bergschule, höhere Mädchenschule, gewerbliche und kaufmännische Fortbildungsschule, Josephstift
der Borromäerinnen, Kreiskranken-, Kreiswaisenhaus, Knappschaftslazarett, städtisches Hospital und
Rettungshaus, ehemalige bergfiskalische Wasserleitung,
[* 34] 1835 von der Stadt übernommen, Schlachthof, Gasbeleuchtung, Kreissparkasse
und Vorschußverein.
Bedeutend ist der Bergbau
[* 35] auf Eisenerze (Tarnowitzer Aktiengesellschaft fürBergbau und Hüttenbetrieb, Oberschlesische Eisenindustrie-Aktiengesellschaft,
Oberschlesische Eisenbahnbedarfs-Aktiengesellschaft); ferner bestehen ein Eisenhüttenwerk, die königl.
Friedrichshütte (6 km von Tarnowitz), Seifen-, Tütenfabrik, Dampftischlereien, Dampfsägewerke,
Kalkbrennerei, Brauereien, Holz und Kohlenhandel. Tarnowitz ist Sitz des Vorstandes des Oberschlesischen Knappschaftsvereins
und der 6. Sektion der Knappschafts-Berufsgenossenschaft.