geschieden und zählt auf etwa 89000 qkm, abgesehen von den auf 50000 Köpfe geschätzten, im Chaco Boreal im O. schweifenden,
fast unabhängigen Indianern, 89 650 E. Der westl. Teil ist von der Cordillerenkette Abra de las Cortaderas und deren Ausläufern
erfüllt, vom Rio Pilcomayo und Rio Tarija sowie von deren Zuflüssen bewässert und besitzt schöne
Waldungen, ausgezeichnet fette Weiden für die bedeutende Rindvieh- und Schafzucht und fruchtbare Ackerländereien; es werden
Reis, Gerste, Flachs, Paraguaythee, Coca und Wein gebaut. Das Klima ist sehr heiß. Die Hauptstadt Tarija, im westlichsten Teile in
den Cordilleren am Rio Tarija, einem Quellflusse des Rio Bermejo, 1770 m über dem Meere, in fruchtbarer
Gegend, hat 11 942 E., meist span. Herkunft, eine schone Hauptkirche und ein Franziskanerkloster
mit Bibliothek.
Freigelassener und Unterfeldherr des arab. Statthalters von Nordafrika, Musa, führte 711 n. Chr. einige tausend
Araber nach Spanien, anscheinend nur zu einem Streifzuge. Die Sage läßt ihn aber auf Veranlassung des
christl. Grafen Julian von Ceuta handeln, der durch ihn an dem Westgotenkönige Roderich für die Entehrung seiner Tochter
Rache nehmen wollte. Von Gibraltar (s. d.) gegen Cadiz vordringend, traf Tarik 19. Juli 711 angeblich bei dem Städtchen Jeres de
la Frontera, richtiger am Flüßchen Wâdi Bekka (Salado), auf das Heer der Westgoten unter Roderich und
besiegte dasselbe. Darauf wurden Cordoba und die Hauptstadt des Westgotenreichs Toledo erobert. T.s Erfolge erregten jedoch
die Eifersucht Musas, der im Juni 712 selbst nach Spanien kam und ihn absetzte.
der kleinere westl. Teil des Hanhai (s. Karte: Innerasien, beim Artikel Asien), das
Gebiet des Flusses Tarim. Dieser entsteht im Südosten von Aksu aus dem Jarkand-, dem Khotanflusse und dem Aksu, nimmt den Schahjarfluß
auf (an dessen Zuflüssen Bai und Sairam liegen, während sich der bei Kutschar fließende Kok-su in den Babasee ergießen
soll), sowie nach Einschlagung eines südöstl. Laufs den vom Bagratschsee kommenden und bei Kurla vorbeifließenden
Khaidufluß und mündet nach einer südl. Wendung in den durch ihn mit dem Lob-nor (s. d.) in Verbindung stehenden Kara-Buransee
unweit der Mündung des von Südwesten kommenden Tschertschenflusses.
Der durch seine Nephrite berühmte Khotanfluß erreicht nicht zu allen Jahreszeiten den Tarim. Er entsteht
aus dem Jurun-kasch-Flusse, an welchem Khotan liegt, und dem Kara-kasch-Flusse. Letzterer entspringt südlich vom 35.° nördl.
Br. am Karakorum. Auch der östlicher fließende Kiriafluß, sowie der Fluß von Nija verlieren sich im Sande. Der Jarkandfluß
entspringt als Serafschan in der Nähe des Karakorumpasses, fließt erst nördlich, dann zwischen dem
Kuen-lun und dem Karakorumgebirge, nimmt den Taschkurgan oder Strikal auf, fließt südöstlich an Jarkand vorbei und nimmt
den Kaschgarfluß auf. Der Kaschgarfluß entspringt als Kisil-su («Rotwasser»)
am Kokschalgebirge, in der Gegend des Terekpasses, und vermengt sich östlich von Maralbaschi mit dem Jarkandflusse. Weiteres
s. Ostturkestan.
Provinz der Kapkolonie, mit 3696 qkm, (1891) 7436 E., darunter 3141 Weiße, liegt nahe
der Südgrenze des Oranje-Freistaates zwischen
dem Bamboes- und dem 2378 m hohen Großen Winterberg auf einer Hochfläche,
welcher die Zuflüsse des Großen Fischflusses und des Keiflusses entspringen. Es ist gutes Getreide-
und Weideland mit mildem Klima, besonders für Brustkranke geeignet.
Der Hauptort Tarkastad (1209 E.) ist ein Centrum des Wollhandels.
ein aus Indien stammendes Verfahren, Metalle in Holz einzulegen. Das beste Holz hierzu ist dunkles, gut ausgereiftes
Shisham. Die Linien, welche die Zeichnung bilden und oft nach Tausenden in einer Fläche von nur mehrern
Quadratzollen vorkommen, bestehen aus ganz kleinen Stückchen Drahtes. Diese Technik wird seit einigen Jahren an der Fachschule
in Cortina d'Ampezzo ausgeführt. Die zu verarbeitenden Metalle sind Kupfer-, Zink- und Messingbleche. Die Tar-Kashi-Arbeit
wird am schönsten auf schwarz gebeizten, ungefähr 4 mm dicken Birnbaumfournieren, welche auf Eichen-
oder Buchenholz aufgeleimt sind, ausgeführt. Die Linien der Zeichnung werden mit den verschiedenen Vorschlageisen in das
Holz eingestemmt und hierauf die aus Metallblech geschnittenen schmalen Streifen in die eingestemmte Zeichnung eingehämmert.
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Vgl. F. Matthias, Anleitung zum Einlegen der Metalle in Holz (Lpz. 1889).
(frz. tarlatane), ein feiner und leichter, durchsichtig gewebter Baumwollstoff
zu Damenkleidern, eine Nachbildung des seidenen Flors, nur mit dem Unterschiede, daß der Tarlatan nicht gekreppt
wird.
lat. Tarnis, 375 km langer rechter Nebenfluß der Garonne in Guyenne, entspringt
an der Südseite der Montagne de la Lozère in den Cevennen, im Südosten des Depart. Lozère, empfängt
links von Florac her den Tarnon und betritt von Ispagnac ab die 50 km lange, berühmte Schlucht Gorges du Tarn, zwischen den
höhlenreichen Kalkfelsen der Causses (s. d.) de Sauveterre und Méjean bis Le Rozier. An der Grenze des Depart. Aveyron strömt
links die Jonte aus einer ähnlichen, die Causses Méjean und Noir trennenden Schlucht zu und weiter südwestlich,
bei Millau mündet die Dourbie. Unterhalb Millau erhält der Tarn links Dourdou und die Rance, wird bei Albi schiffbar, nimmt
an seiner südlichsten Stelle links den Agout (mit Thoré, Sor und Dadou) auf, fließt nordwestlich, empfängt
bei Montauban rechts den Tescou, bald darauf den schiffbaren Aveyron und mündet unterhalb Moissac im Depart. Tarn-et-Garonne.
franz. Depart. in Oberlanguedoc, besteht aus
Albigeois, liegt zwischen den Depart. Tarn-et-Garonne im NW., Aveyron im NO., Hérault im SO., Aude im S. und Haute-Garonne im SW.,
ganz im Thal des Tarn, hat im O. die Monts de Lacaune (1266 m) und im S. die Montagne Noire (1210 m), beides
westl. Ausläufer der Cevennen; sonst sind nur Hügelreihen vorhanden, zwischen denen die Zuflüsse des Tarn (rechts
Aveyron mit Viaur an der Nordgrenze und mit Cérou, ferner Tescou, links Rance und Agout mit Thoré, Sor
und Dadou) meist von O. nach W. fließen. Das Departement hat auf 5742,16 (nach Berechnung 5780) qkm (1896) 339 827 E. (6912
weniger als 1891), darunter etwa 17000 Reformierte und nur 598 Ausländer, also 59 E. auf 1 qkm, und zerfällt in 4 Arrondissements
(Albi, Castres, Gaillac, Lavaux) und 36 Kantone mit 320 Gemeinden. Hauptstadt ist Albi. In den Gebirgen giebt
es viel Wald und gute Weiden,
mehr
infolgedessen ist da bedeutende Viehzucht (1895: 131 890 Stück Rindvieh, 15 972 Pferde, 101 879 Schweine, 369 043 Schafe,
Hühner und Kaninchen). Steinkohlen werden bei Carmaux (1895: 531 605 t) gewonnen, außerdem Eisen (2607 t), Kupfer, Marmor und
Gips. Die schönen Thäler und fruchtbaren, gut bewässerten Ebenen mit mildem, gesundem Klima tragen reichlich
Getreide (1895: 1 313000 hl Weizen, 273000 hl Roggen, 17 250 hl Gerste, 450000 hl Hafer, 645 500 hl Mais), viele Hülsenfrüchte,
Kartoffeln (974 280 Centner), Hanf, Flachs, Anis, Safran und (1895) 125 656, im 10 jährigen Durchschnitt von 1885-94: 165 182 hl
Wein, namentlich bei Gaillac am Tarn.
Von Mineralquellen sind die von Trebas (492 E.) im NO. zu erwähnen. Bedeutend ist die Industrie von Wollwaren, besonders in
Mazamet und Castres, von Tuch, Leinwand, Glas, Papier u. a. Sonst giebt es Eisen-, Stahl- und Kupferhämmer, Spinnereien und Färbereien.
Das Departement hat 278,2 km Eisenbahnen und (1895) 334,7 km Nationalstraßen. An höhern Unterrichtsanstalten
sind vorhanden 1 Lyceum und 2 Collèges.-
Vgl. Bastié, Description du département du Tarn (2 Bde.,
Graulhet 1876-77).