Wiesen, Baumgärten, Grasplätze und
Äcker mit großen, goldgelben
Blättern ziert. Die
Pflanze hat einen walzig-spindelförmigen,
dicken, milchenden Wurzelstock, der samt dem Kraute unter dem
Namen Radix Taraxaci cum Herba als mild lösendes
Mittel bei
Stockungen der Unterleibsorgane offizinell ist und einen
Büschel schrotsägeförmiger
Blätter sowie nackte, hohle, rötliche
Blütenschäfte treibt, die ein Blütenkörbchen tragen. Die
Blätter werden im ersten
Frühjahr auch als
Gemüse und
Salat benutzt, zu letzterm auch hier und da die zarten Blütenröhren. Auf
Äckern und besonders auf Grasplätzen
ist der Löwenzahn ein lästiges, sich vermittelst seiner fallschirmartigen Flugsamen auf die weitesten Entfernungen hin
verbreitendes, schwer ausrottbares Unkraut.
1) Tarazona, lat. Turiaso, alte Bezirksstadt im Nordwesten der span.
Provinz Saragossa
[* 2] in
Aragonien, unweit der Grenzen
[* 3] von Navarra,
Logroño und
Soria, im Weinbergsgelände und an der Seitenlinie
Tudela-Tarazona (21,7 km) der Nordbahn, ist seit der Gotenzeit Bischofssitz und hat (1887) 8538 E.;
Tuchweberei und
Handel mit
Wolle, Öl,
Wein. - 2) Stadt im
Bezirk La Roda an der Nordgrenze der span.
ProvinzAlbacete im Königreich Murcia,
[* 4] an einem linken Zufluß des
Jucar, in fruchtbarer, viel
Wein sowie Getreide,
[* 5] Öl, Safran erzeugender
Hochebene, hat (1887) 4371 E.
Tarbaga
(d. i. Murmeltiergebirge), westl. Abzweigung des
Altai in Mittelasien, zwischen
dem Saisansee (im N.) und dem
Ala-kul und Sassyk-kul (im S.), bildet anfangs die Grenze zwischen
China
[* 6] und dem russ. Gebiet
Semipalatinsk, später zwischen diesem und Semirjetschensk und endet am
Fluß Karakol. Es ist gegen 300 km lang, im O. bis 50 km
breit und in Tas-tau bis 3150 m hoch.
Gebiet in der Dsungarei, an der russ. Grenze, zur chines.
ProvinzSin-kiang gehörig, erstreckt sich vom
Ostende
[* 7] des Dsungarischen
Alatau nach Norden,
[* 8] das obere Imil- (Emil-)
Thal
[* 9] einschließend,
bis zum Tarbagataigebirge, im W. begrenzt vom russ. Gebiet Semirjetschensk. Das Gebiet besteht
teils aus
Weide,
[* 10] teils aus angebautem Land, oder aus Wüste und Gebirgsland und wird von Kalmücken, Kirgiskosaken,
Mandschu- und andern Bannerleuten bewohnt. Die Hauptstadt ist Tarbagatai oder Tschugutschak (chines.
Swei-tsing-tschöng), nördlich vom Imil gelegen, Sitz eines russ. Konsuls.
1)
Arrondissement im franz. Depart. Oberpyrenäen in der
Gascogne, hat auf 1300 qkm (1896) 103 486 E. in 11 Kantonen und 195 Gemeinden. - 2) Hauptstadt
des Depart. Oberpyrenäen und früher von
Bigorre, 310 m
ü.
d. M., in fruchtbarer Ebene links am
Adour, von dem
Kanäle durch
die breiten
Straßen abfließen, ist
Station der Linien
Toulouse-Bayonne,
Agen-Tarbes (153 km), Tarbes-Bagnères de
Bigorre (22 km) und
Tarbes-Mont de Marsan (98 km), Sitz des
Präfekten, eines
Bischofs, Kommandos der 18. Artilleriebrigade, Gerichtshofs
erster Instanz, Handelsgerichts, einer Ackerbaukammer,
Zoll- und Forstinspektion und einer Filiale der
Bank von Frankreich
und hat (1896) 19 425, als Gemeinde 24 197 E., in Garnison das 53. Infanterie- sowie das 14. und 24. Artillerieregiment,
ein
Arsenal,
Großes Seminar, Lyceum mit öffentlicher
Bibliothek (16000
Bände),
Artillerieschule, Lehrerseminar,
Bau- und Zeichenschule,
Bürger- und Militärkrankenhaus, Remontedepot und Gestüt sowie
Sparkasse; ferner eine
Kathedrale (La
Sède) aus dem 12. und 14. Jahrh.
auf der
Stelle der alten
BurgBigorre, die Promenade
Allées Nationales und
vor derKaserne das
Bronzestandbild des
Chirurgen Larrey von Badiou de la Tronchère, am
Cours de Reffye die Bronzebüste des
Generals Reffye von
Nelly, im Centrum den Platz Maubourget und im
Osten die großen Plätze Marcadieu und Le
[* 11] Forail.
Hier verkaufen die Bergbewohner (auch
Spanier) ihre Bodenerzeugnisse und besonders ihre vorzüglichen
Pferde,
[* 12] wofür in
Tarbes der Haupthandelsplatz in den Pyrenäen ist. Nördlich liegt der 14 ha große Jardin Massey mit exotischen
Bäumen, Kreuzgang
aus dem 15. Jahrh. und Museum
(Bilder,
Altertümer,
Skulpturen und reiche ornitholog. und mineralog. Sammlungen). Tarbes hat Metall-
und Kanonengießerei, Waffenfabrik,
Hüttenwerke, Kupferhammer, Tuchwalkerei, Fabrikation von Schokolade, Papier,
Watte und
Kupferwaren, sowie
Brauerei,
Destillation,
[* 13] Lohgerberei;
Handel mit Getreide, Vieh, Leder,
Wolle, Posamenten
und
Wein. Früher war die Herstellung von seidenen Schnupftüchern sehr beträchtlich.
(ital.), musikalische Vortragsbezeichnung, soviel wie Ritardando (s. d.). ^[= # Weinstock. W. ist das Gärungsprodukt des Saftes verschiedener Obstarten, im engern Sinne desjenigen ...]
(spr. -diöh),NicolasHenri, franz. Zeichner und Kupferstecher, geb. zu
Paris,
[* 14] erhielt Unterricht von
Lepautre, bis J.
Audran ihn zu sich nahm und in ihm einen Nebenbuhler heranzog.
Er starb Tardieu lieferte eine bedeutende Anzahl von
Blättern verschiedenen
Inhalts und arbeitete namentlich für das
«Cabinet Crozat», die
«Galerie de Versailles»,
[* 15] das «Sacre de Louis XV» und andere
Prachtwerke damaliger Zeit.
Jacques Nicolas Tardieu, genannt Cochin, Sohn des vorigen, Zeichner und Kupferstecher, geb. zu
Paris, gest. wurde von seinem
Vater herangebildet, mit dem er an mehrern der genannten Kupferwerke arbeitete. Auch
stach er viele Bildnisse, Genrestücke und Landschaften. Er war Hofkupferstecher des Kurfürsten von
Köln.
[* 16]
Jean Charles Tardieu, Sohn des vorigen, ebenfalls Cochin genannt,
Maler, geb. zu
Paris, gest. genoß den Unterricht
des Malers
Regnault und schuf viele histor. Gemälde.
JeanBaptistePierre Tardieu, Neffe von Nicolas
Henri, Kupferstecher auf kartogr. Gebiet, geb. 1746 zu
Paris, gest.
war einer der ersten, welche diese Kunstgattung zu einem hohen
Grade der Vollendung erhoben. Für die Kaiserin Maria
Theresia
stach er in 53
Blättern die Karte der
Niederlande
[* 17] und für
Ludwig XVI. die Karte der königl. Wildbahnen. Von ihm ist auch
die Karte zu Sonninis
«Reise durch
Griechenland
[* 18] und die
Türkei»
[* 19] und die vom Minister
Thümmel veranstaltete
vortreffliche topogr. Karte der
ÄmterAltenburg
[* 20] und Ronneburg, 21
Blatt,
[* 21] nebst Generalkarte (Altenb. 1813).
Sein
Bruder,
PierreAlexandre Tardieu, geb. zu
Paris, wurde zunächst von Jacques Nicolas Tardieu, dann von
Bervic und I. G. Wille
weiter ausgebildet. Er gewann 1791 den großen Preis der Kupferstechkunst in Konkurrenz mit
Bervic, bildete
viele
Schüler heran und starb Tardieu lieferte viele schätzbare
Blätter.
Antoine François Tardieu,
Bruder der vorigen, ausgezeichneter Kartenstecher, geb. zu
Paris, gest. lieferte
unter anderm die Seekarten zum
«Atlas
[* 22] du commerce», eine große Karte des europ.
Rußlands, den
Atlas zu
Pérons¶
mehr
«Voyage de découvertes aux terres australes» (Par.
1807-10; 2. Aufl., 4 Bde., 1824-25)
u. s. w.
Sein Sohn, Ambroise Tardieu, geb. zu Paris, gest. widmete sich dem Kartenstich, entwickelte aber auch gleiches
Talent im Stechen von Bildnissen und Architekturstücken. Er gab auch mehrere von ihm selbst redigierte
größere Kupferwerke heraus, wie den «Atlas de géographie ancienne» (1818),
die «Iconographie universelle ancienne et moderne»
(1820-28) und den «Atlas universel de géographie ancienne et mederne» (1829). Sodann stach er die Pläne und Porträte
[* 24] zu
dem Prachtwerke der «Victories, conquêtes, désasters des Français de 1792 à 1815» (27 Bde.,
Par. 1816-21) und die 36 Platten der «Colonne de la GrandeArmée» (ebd. 1837).