Jüngling mit Flügeln, der im Laufen begriffen ist und mit der
Hand
[* 2] zum Wurfe ausholt. Er war von riesiger
Größe und ganz
aus
Erz. Er hatte aber eine kleine Blutfistel an der Ferse, die unten mit einem
Nagel geschlossen war. Sobald jene
Stelle verletzt
oder der
Nagel herausgezogen wurde, mußte er sterben. Er mußte die
InselKreta bewachen, weshalb er dreimal
täglich um sie herumlief. Diejenigen, welche an die
Küste der
Insel verschlagen wurden, nahm er in seine
Arme und sprang mit
ihnen in das
Feuer, so daß sie verbrannten. Als die
Argonauten am Gestade von
Kreta landen wollten, empfing
sie Talos mit Steinwürfen. Allein
Medeia bezwang ihn durch Zaubergesang oder durch List, indem sie ihm jenen
Nagel herauszog,
oder Poias, der
Vater des Philoktetes, schoß nach seinem Fuße mit dem
Bogen
[* 3] des Herakles,
[* 4] so daß er verblutete.
Stadt in der chilen.
ProvinzAntofagasta, an einer kleinen
Bucht des
StillenMeers unter 25°
26' südl.
Br., mit (1885) 4761 E., ist wichtig als Ausfuhrhafen für die Produkte der
Bergwerke des Hinterlandes, darunter
beträchtliche Mengen Golderz.
Eine 149 km lange Eisenbahn führt nach dem Bergstädtchen Cachinal de la
Sierra. Taltal ist Sitz
eines deutschen Konsuls.
im SO. die Kubanbucht oder den Kisiltasch-Liman (Kisiltasškij Liman), in
die der
Kuban mündet.
Die Halbinsel ist öde und versandet, aber merkwürdig durch ihre Schlamm- und Naphthaquellen (15 an der
Zahl), Schlammvulkane und Gasausströmungen. Im
Altertum fanden sich hier blühende griech.
Kolonien, wie
Phanagoria (s. d.).
Pflanzenfamilie aus der Ordnung der
Cistifloren
[* 6] (s. d.) mit nur 40 meist über die wärmern Gegenden
der nördl. gemäßigten Zone sowie Südafrika
[* 7] verbreiteten
Arten, meist
Sträucher, seltener
Bäume oder krautartige Gewächse,
mit kleinen, schuppenartigen, den Zweigen angedrückten
Blättern und weißen oder rötlich gefärbten, in dichten
Trauben
oder einzeln stehenden
Blüten. Diese sind zwitterig und regelmäßig gebaut, besitzen fünf Kelchblätter,
ebenso viel Blumenblätter, fünf oder mehr
Staubgefäße
[* 8] und einen einfächerigen
Fruchtknoten mit mehrern Griffeln. Die
Frucht
ist eine mit mehrern
Klappen aufspringende Kapsel. Mehrere
Arten sind ihrer schönen
Blüten und ihres eigentümlichen Habitus
halber Zierpflanzen.
L.,Tamarinde, Pflanzengattung aus der Familie der
Leguminosen
[* 9] (s. d.),
Abteilung der
Cäsalpiniaceen. Die
einzige, wahrscheinlich im tropischen
Asien
[* 10] einheimische Art, Tamarindus indicaL., hat durch langjährige Kultur in allen Tropengegenden,
besonders als Schattenbaum weite
Verbreitung gefunden und mehrere Kulturarten entwickelt. Es sind
Bäume
mit gefiederten
Blättern und in
Trauben stehenden wohlriechenden
Blüten von gelblichweißer
Farbe. Die
Früchte sind fingerdicke,
gegen 20 cm lange braune Hülsen, die zwischen den
Häuten ihrer Schalen ein angenehm säuerlich-süß schmeckendes schwarzrötliches
Mark enthalten, das in der
Medizin und in Tabaksfabriken gebraucht wird.
Dieses
Mark kommt, mit Fasern und Samen
[* 11] vermischt, als eine mus- oder breiartige
Masse, in Fässer geschlagen,
aus
Ostindien,
[* 12]
Ägypten
[* 13] und Westindien
[* 14] nach Europa.
[* 15] In neuerer Zeit hat
der Handel damit wie die Anwendung desselben sehr abgenommen.
Von den Samen und Fasern befreites und mit Zucker
[* 16] versetztes Tamarindenmus führt den offizinellen
Namen Pulpa
Tamarindorum depurata,; es bildet einen Hauptbestandteil der
Sennalatwerge (Electuarium lenitivum). Das Tamarindenholz kommt
als Nutzholz in den
Handel.
L.,Tamariske, Pflanzengattung aus der Familie der
Tamaricaceen mit 30
Arten in den Mittelmeerländern, Nordafrika
und
Asien, immergrüne
Sträucher, mit kleinen schuppenförmigen, gedrängt stehenden Blättchen und langen,
aus
Ähren zusammengesetzten Rispen kleiner, schön rosenroter
Blüten. Einige
Arten, wie die in ganz Südeuropa einheimische
Tamarix gallicaL. und Tamarix tetranda
Pull., eignen sich vorzüglich zu Gruppen im
Park, wo sie zwischen Laubholz, namentlich an Ufern
von
Teichen und
Bassins, einen sehr schönen Effekt machen. Außerdem werden noch häufig unter dem
Namen
Tamarix einige
Arten der nahe verwandten Gattung Myricaria kultiviert, so die an
Bächen und
FlüssenSüd- und Westdeutschlands wild
vorkommende deutsche
Tamariske, Tamarix germanicaL.(MyricariagermanicaDesv.), und die sibirische, Tamarix dahurica W. (Myricaria
longifolia DC). Von der in
Arabien und besonders am Sinai wachsendenTamarix mannifera Ehrbg.
wird eine Art
Manna (s. d.) gewonnen.
der nördlichste unter den östl. Küstenstaaten von Mexiko,
[* 19] im N. durch den
Rio
[* 20]
Grande del
Norte von
Texas getrennt (s. Karte: Mexiko), hat auf 84 434 qkm (1895) 204 206 E.,
meist Mestizen. Die Indianer sind Nachkommen der Huaxteca (s. d.). Der Küstenstrich
besteht aus
Alluvium; gegen das
Innere folgt ein
Streifen tertiären
Landes, gegen Norden
[* 21] breiter werdend, und darauf das mesozoische
Gebirge, der Rand des Hochlandes, auf welches der
Staat bis
Tula hineinreicht. Die
Küste selbst ist mit
Strandseen, Haffen und Nehrungen ausgestattet.
Das Klima ist im Innern gemäßigt, am Küstensaume herrschen Hitze und
Fieber.
In den heißen
Regionen werden
Baumwolle,
[* 22]
Zuckerrohr und
Reis angebaut. Der
Bergbau
[* 23] auf Kupfer,
[* 24]
Silber und
Gold
[* 25] ist zurückgegangen,
die Industrie liefert nur den notwendigsten Hausbedarf. Das Hauptgewerbe ist Viehzucht,
[* 26]
Pferde,
[* 27]Maultiere,
¶
mehr
Ochsen, etwas Honig und Wachs werden ausgeführt. An der Küste gewinnt man Seesalz. Drei Eisenbahnen durchqueren den Staat.
Die Hauptstadt ist Ciudad Victoria, die in der Nähe des Rio Santander liegt, welcher zwar für größere Fahrzeuge schiffbar,
aber durch eine Barre gesperrt ist, mit 14 575 E. Die wichtigsten Häfen sind Matamoros (s. d.) und Tampico
(s. d.).