Speckstein (s. d.) genannten
Varietäten dicht und undurchsichtig sind. Der Talk besteht aus etwa 63 Proz.
Kieselsäure, 32
Magnesia, 5 Wasser,
entsprechend der Formel H2Mg3Si4O12 , wobei etwas
Magnesia durch
Eisenoxydul vertreten
wird. Seine Härte ist 1, sein spec. Gewicht 2,5. Als schieferiges, gewöhnlich mit etwas Quarz vermengtes
Aggregat bildet
er eine Felsart, den sog.
Talkschiefer, der hauptsächlich als
Glied
[* 2] der obern archäischen Formationen
unter anderm in den
Schweizer,
Tiroler und
SalzburgerAlpen,
[* 3] in
Steiermark
[* 4] und
Schweden
[* 5] manche
Verbreitung besitzt. Der Talk dient
zum Polieren, zu Maschinenschmiere und als
Substrat der Schminke.
(spr. -ahr),Camille,Graf von,
Herzog von Hostun, Marschall von
Frankreich, geb. in der Dauphiné,
kämpfte zuerst in den
Niederlanden unter Condé, dann 1674 und 1675 unter
Turenne im Elsaß und befehligte 1678 am Rhein als
Maréchal deCamp. 1690 verwüstete er den Rheingau.
[* 7] Im
Spanischen Erbfolgekriege führte er 1702 ein Korps
am Rhein, erhielt 1703 den Marschallstab, nahm
Breisach(7. Sept.) und
Landau
[* 8] (17. Nov.), nachdem er den zum
Entsatz anrückenden Prinzen
von Hessen
[* 9] 15. Nov. bei
Speyer
[* 10] besiegt hatte. Am wurde er vereinigt mit dem Kurfürsten von
Bayern
[* 11] bei Höchstädt
[* 12] (s. d.) von dem Prinzen Eugen und
Marlborough besiegt und gezwungen die Waffen
[* 13] zu strecken. Der Marschall
kam als Kriegsgefangener nach England und blieb dort bis 1712. Nach seiner Rückkehr erhielt er den Herzogstitel und 1715 die
Pairswürde. Die
Akademie der Wissenschaften erwählte Tallart 1724 zu ihrem Präsidenten. Nachdem
Ludwig ⅩⅤ. ihn 1726 zum
Staatsminister ernannt hatte, starb er zu
Paris.
[* 14]
(spr. tall’ráng), altes franz. Geschlecht,
das früher die souveräne
Grafschaft Périgord besaß und im 12. Jahrh. den
Namen Talleyrand annahm. Der alte
Stamm ging in langen
Streitigkeiten mit der
Krone zu
Grunde. Die gegenwärtig noch existierende Linie ist von
Daniel Marie
Anne
de Talleyrand, Fürsten von Chalais, entsprungen, der 1745 bei der
Belagerung von Tournay blieb. Dieser hinterließ fünf
Söhne, von
denen der älteste,
Gabriel Marie de Talleyrand, durch
Ludwig ⅩⅤ. die Würde eines
Grafen von Périgord zurückerhielt. Der Sohn
und
ErbeGabriels war Elie Charles de Talleyrand, Fürst von Chalais,
Herzog von Périgord, der 1814 Pair von
Frankreich
wurde und starb. Mit seinem Enkel Elie Louis Roger starb
die erste Linie 1883 aus.
Daniels vierter Sohn
Alexandre Angélique, geb. bekannt als
Abbé Périgord, erhielt 1777 das
Erzbistum Reims
[* 18] und zeigte sich beim
Ausbruch der Revolution als Mitglied der Nationalversammlung jeder
Reform feindselig.
Deshalb wanderte er 1791 aus, lebte lange in
Deutschland
[* 19] und begab sich 1804 zu dem nachmaligen König
Ludwig ⅩⅧ. nach
Mitau,
[* 20] später nach England. Nach der Restauration wurde er Pair, 1817 Erzbischof von
Paris und Kardinal. Er übte auf die
Gestaltung der kirchlichen Verhältnisse viel Einfluß und starb
(spr. tall’ráng -gohr),CharlesMaurice,
Herzog von, Fürst von
Benevent,
Herzog von
Dino, franz.
Diplomat, wurde zu
Paris geboren und widmete sich dem geistlichen
Stande, weil ihn ein Klumpfuß
[* 21] zur militär.
Carrière untauglich machte. Seine
Verbindungen verschafften ihm bald reiche
Abteien, 1780 die
Stelle eines
Generalagenten
des franz. Klerus, d. h. eines Verwalters der Kirchenfonds
von
Frankreich, und 1788 das
Bistum von
Autun.
Schon in der Notabelnversammlung von 1788 und sofort 1789 in
den Generalständen trat er für die Forderungen des dritten
Standesauf und führte 19. Juni die
Majorität des Klerus zur Nationalversammlung
hinüber. Unter den
Anträgen, die auf ihn zurückgehen, ragt der auf Einziehung der
Kirchengüter hervor, dem
eine Reihe verwandter
Beschlüsse folgte. Bei dem Bundesfeste auf dem Marsfelde las er am
Altar
[* 22] des Vaterlandes die
Messe.
Ohne gerade die
Anträge auf die Civilkonstitution des Klerus zu unterstützen, gab er doch
seine Zustimmung, leistete den
Eid auf sie und trotzte den päpstl.
Breven, die dagegen erschienen und von
denen eins ihn mit dem
Bann belegte. Seit Febr. 1792 Gesandter in
London,
[* 23] führte er hier die
GeschäfteFrankreichs mit
¶
mehr
kurzer Unterbrechung bis Ende 1792, wo ihn die Anklage intimer Verbindungen mit Ludwig XVI. traf und von Frankreich ausschloß.
Auch in England 1794 nicht mehr geduldet, ging er nach Nordamerika,
[* 25] dann nach Hamburg.
[* 26] 1796 erhielt er die Erlaubnis, nach
Paris zurückzukehren, und bald gelang es ihm, besonders durch den Einfluß der Madame de Staël, sich
mit Barras so eng zu verbinden, daß ihm dieser im Juli 1797 das Ministerium des Äußern gab. Mit sicherm Instinkt folgte
er alsbald dem aufsteigenden Gestirn Bonapartes, dem er die Revolution vom 18. Brumaire vollbringen half. Er leitete
die Unterhandlungen, die zu den Friedensschlüssen von Lunéville und Amiens
[* 27] führten, und trug 1802 viel
zur Abschließung des Konkordats bei, wofür ihn der Papst von den geistlichen Weihen entband, so daß er sein schon seit längerer
Zeit bestehendes Verhältnis mit einer Witwe Grant durch die Ehe legitimieren konnte.
Nach Errichtung des Kaiserthrons 1804 erhielt er die Würde eines Oberkammerherrn, 1805 schloß er den
Frieden zu Preßburg
[* 28] mit Österreich.
[* 29] Nachdem Talleyrand-Périgord zum Fürsten von Benevent erhoben war, folgte er dem Kaiser in den
preuß.-russ. Krieg. Um diese Zeit drang er mehr als je in Napoleon, den allgemeinen Frieden durch ein Bündnis mit
Österreich und England zu sichern; Napoleon hingegen neigte zu Rußland. Infolge dieses Zwiespalts mußte Talleyrand-Périgord nach dem Frieden
zu Tilsit,
[* 30] den Ministerposten niederlegen und ward dafür zum Reichsvicegroßwahlherrn (Vice-grand-électeur)
ernannt.
Seitdem wurde T.s Salon der Sammelplatz der Mißvergnügten. 1808 begleitete er den Kaiser auf den Fürstenkongreß nach
Erfurt,
[* 31] frondierte hier schon im geheimen, fiel dann im Jan. 1809 ganz in Ungnade und zog sich auf sein Landgut bei Valençay
zurück. Seitdem begann er mehr und mehr sein Augenmerk auf die Bourbons zu richten. Vergebens riet er, als ihn Napoleon nach
der Schlacht bei Leipzig
[* 32] wieder zu sich berief, zum Frieden. Nach dem Einzuge der Verbündeten in Paris 1814 arbeitete
er eifrig an der Wiedereinsetzung der Bourbons. Er bemächtigte sich des Senats, bewirkte die Absetzung Napoleons, die Proklamation
Ludwigs XVIII. und brachte eine Provisorische Regierung zu stande, an deren Spitze er selbst trat.
Ludwig XVIII. erhob Talleyrand-Périgord zum Oberkammerherrn und zum Minister des Auswärtigen, in welcher Eigenschaft er
sich auf den Kongreß nach Wien
[* 33] begab, wo er eine VerbindungFrankreichs mit Österreich und England gegen Rußland und Preußen
[* 34] anbahnte. Die Rückkehr Napoleons schlug die Zerwürfnisse nieder, die durch seine geschickte Hand
[* 35] zwischen den siegreichen
Mächten genährt wurden. Napoleon nahm Talleyrand-Périgord von der Amnestie vom aus und verfügte die Konfiskation
seiner Güter; Talleyrand-Périgord hingegen betrieb die Ächtung des Kaisers durch die verbündeten Mächte.
Nach der zweiten Restauration übernahm er abermals die auswärtigen Angelegenheiten zugleich mit der Präsidentschaft des
Ministeriums. Vergeblich versuchte er die härtern Bedingungen des zweiten Pariser Friedens zu mildern.
Dieser Mißerfolg und die royalistische Reaktion brachten ihn im September um sein Ministerium. Das Fürstentum Benevent fiel
jetzt an den Kirchenstaat zurück; dafür verlieh der König beider Sicilien Talleyrand-Périgord den Titel eines Herzogs von Dino, In
Frankreich wurde er zum erblichen Pair und zum Herzog
von Talleyrand-Périgord ernannt; auch ward ihm gestattet,
da er kinderlos war, diese Würden auf seinen Neffen zu übertragen.
Nach der Thronbesteigung Karls X. zog Talleyrand-Périgord sich nach Valençay zurück. Vor den Ereignissen der Julirevolution war er für die
Orléans
[* 36] thätig; auf seinem Schlosse wurde ein Journal gegründet, das ihren Interessen dienen sollte.
Nach dem Losbruch der Bewegung riet er Ludwig Philipp durch dessen Schwester Adelaïde zur Annahme der Regentschaft zunächst
als Generalstatthalter. Talleyrand-Périgord ging im Sept. 1830 als franz. Botschafter nach London und vermittelte hier eine friedliche Verständigung
der Großmächte über Belgien.
[* 37]
Der Abschluß der Quadrupelallianz vom zwischen Frankreich, Großbritannien,
[* 38] Spanien
[* 39] und Portugal,
die das konstitutionelle Princip in Westeuropa schützen sollte, war sein letztes Werk. Er ließ sich 1835 aus London abberufen
und zog sich wieder nach Valençay zurück. Talleyrand-Périgord starb zu Paris. Die «Mémoires du prince de Talleyrand-Périgord» (5
Bde., Par. 1891; deutsch, 5 Bde.,
Köln
[* 40] 1891-92) gab der Herzog von Broglie heraus. Die «Extraits des Mémoires du prince Talleyrand-Périgord» (2
Bde., Par. 1838) sind unecht.
Pallain veröffentlichte die «Correspondance inédite du prince de et du roi Louis
XVIII pendant le Congrès de Vienne» (Par. 1881; deutsch Lpz.
1881),
die «Correspondance diplomatique de Talleyrand-Périgord» (2 Bde.,
Par. 1889-90),
Bertrand die «Ambassade de à Londres, 1830-34» (2 Bde.,
ebd. 1891),
«Lettres inédites de à Napoléon, 1800-9» (ebd. 1889),
die Gräfin Mirabeau «Le
[* 41] Prince de et la maison d'Orléans.
Lettres du roi Louis-Philippe, de Mademoiselle Adelaïde et du prince de Talleyrand-Périgord» (ebd. 1890). AndereBriefe
T.s sind in der «Revue d'histoire diplomatique» (1887, 1890, 1892) und im «Correspondant»
(1893) erschienen. -
Vgl. Mignet, Notice sur Talleyrand-Périgord (Par. 1838);