umgeben. Auf der Kehrseite erscheint das serb. Wappen.
[* 2] Das
Band
[* 3] ist rot mit weiß-blauer
Einfassung. Bei der Kriegsdekoration
umgeben die Palmzweige das von zwei gekreuzten Schwertern überhöhte und am roten
Band getragene Ordenskreuz. (S.
Tafel: Die
wichtigsten
Orden
[* 4] II,
[* 1]
Fig. 22.)
(lat.), in der
Musik die gleichmäßige Zeitabteilung in der fortschreitenden
Bewegung der
Töne. Es giebt eine gerade Taktart, deren
Glieder
[* 5] eine gerade Zahl bilden, und eine ungerade Taktart, deren
Glieder eine ungerade
Zahl haben.
Einfach ist jene, wenn sie aus zwei, diese, wenn sie aus drei Hauptzeiten besteht. Die Taktteile haben einen verschiedenen
innern Wert durch denAccent. Hiernach unterscheidet man gute und schlechte Taktteile. Ein guter oder
schwerer Taktteil hat den
Accent und verlangt bei der Gesangskomposition in der Regel eine lange
Silbe.
Der erste Taktteil jedes Takt hat immer das größte Gewicht. Werden die halben Takt des Viervierteltakts in
Viertel verwandelt, so erhält das erste und dritte Viertel den
Accent, letzteres jedoch einen schwächern.
Einen noch schwächern
Accent erhalten das dritte und sechste Achtel, wenn die Viertel in Achtel verwandelt werden.
Bei den
ungeraden Taktarten hat wiederum im Dreizweiteltakt das erste Zweitel das Gewicht, in dem Sechsvierteltakt das erste und
vierte Viertel das größte, und so fort.
Bei den Griechen wurde der Takt zum
Gesang des
Chors anfangs durch
Holzschuhe, bei den
Römern durch das scamillum oder scabillum, ein lärmendes
Instrument, angegeben; in der neuern
Musik bedient
man sich dazu eines begleitenden Schlaginstruments, wie des
Klaviers, besonders aber des Taktstocks. Die Taktarten der modernen
Musik sind durch die
Harmoniker des Mittelalters im 10. bis 12. Jahrh. erfunden.
Takt bedeutet auch eine besondere Sicherheit des Gefühls für das Richtige und Angemessene, sowohl in theoretischer
wie praktischer Hinsicht. So spricht man von einem pädagogischen, künstlerischen, wissenschaftlichen, gesellschaftlichen
Takt u. s. w. Besonders im geselligen Verkehr zeigt sich der in der
Vermeidung alles Anstößigen, also in der
Wahl der richtigen Form.
Truppenlehre, bildet wie die
Strategie (s. d.) einen
Teil der Kriegskunst. Beide ergänzen sich gegenseitig; sie scharf abzugrenzen,
ist nicht angängig, da höhere Táktik sich vielfach mit
Strategie deckt. Man teilt die in einen niedern formellen
Teil (Elementartaktik) und in einen höhern intellektuellen
Teil (angewandte Táktik).
Die Elementartaktik (reine, formelle Táktik) behandelt die Ausbildung des einzelnen
Mannes in
Bezug auf
Stellung (s. d.),
Wendungen
(s. d.),
Marsch (s. d.), Griffe (s. d.)
und
Schießen
[* 6] (s. d.), ferner die
Aufstellung und
Gliederung der taktischen Einheiten (s. Einheit) der verschiedenen Waffen,
[* 7] ihre
Bewegungen (s. d.),
Kampfformen (s. d. und Fechtart)
[* 8] und Kampfthätigkeit. Die Einübung dieser
taktischen Elementarformen nennt man
Exerzieren (s. d.); die Vorschriften für letztere und die dazugehörigen
Kommandos enthalten die Exerzierreglements (s. d.).
Die angewandte Táktik lehrt die Anwendung der taktischen Elementarformen mit Rücksicht auf das Gelände sowie auf
den Feind und behandelt zunächst den Kernpunkt aller militär. Thätigkeit,
das
Gefecht, außerdem aber auch die andern Zweige des Felddienstes: Märsche (s. d.),
Sicherheitsdienst (s. d.),
Aufklärungsdienst (s. d.)
und
Unterkunft (s. d.).
Außer der Táktik der Hauptwaffen kennt man auch die
Táktik der verbundenen Waffen, welche die wechselseitigen
Beziehungen der drei Waffen behandelt.
IhreLehren
[* 9] haben nicht die
Form bindender, rein mechanisch zu befolgender Vorschriften, sondern stellen allgemeingültige Grundsätze auf, deren Anwendung
im Einzelfalle der Einsicht und Überlegung des Führers überlassen bleibt. Die
Übungen aus dem Gebiet der angewandten Táktik nennt
man im kleinern Maßstabe Felddienstübungen (s. Felddienst), im größern Maßstabe
Truppenübungen oder Manöver (s. d.).
Metrometer oder Metronom, ein
Instrument, durch das man das Zeitmaß eines Musikstücks genau bestimmen
kann. Seit dem Ende des 17. Jahrh. machte man wiederholte Versuche, einen Taktmesser zu
erfinden (Sauveur, Pelletier,
Harrison, Duclos, Stöckel, Gottfr.
Weber u. a.); den vollkommensten lieferte der Mechaniker
JohannNepomuk Mälzl in
Wien (1772 - 1838); er hat allgemeine
Verbreitung gefunden. Mälzls Taktmesser besteht aus
einem schwingenden Pendel
[* 12] mit verschiebbarem Gewicht; eine
Skala giebt an, wie viele Schwingungen das Pendel macht, je nachdem
das Gewicht gestellt ist. Auf Mälzls Taktmesser beziehen sich die
Zahlen, die man oft zu Anfang eines Musikstücks findet; z. B.,
^[Viertelnote] = 120 heißt, daß eine Viertelnote die
Dauer einer Pendelschwingung haben soll, wenn das
Gewicht des Taktmesser auf 120 gestellt ist. Früher wurde gewöhnlich noch hinzugesetzt
M. M., d. h. Mälzls Metronom.
alte Bezeichnung der tropischen Niederungen an der atlantischen Seite von
Costa-Rica. Das Gebiet
war zur Zeit der Entdeckung von einer Anzahl verschiedener, aber unter sich verwandter
Stämme bewohnt, die in durch Pfahlwerke
verschanzten Dörfern hausten, einen, wenn auch beschränkten
Ackerbau trieben, in schön gewebte Baumwollstoffe sich kleideten
und in gesitteten und geordneten Verhältnissen unter dem Regiment von Häuptlingen lebten. Sie hatten einen ausgebildeten
¶
mehr
Kultus, Idole und Zauberpriester, und pflegten alle Monate ihren Göttern ein Fest zu feiern, bei dem ein oder mehrere Kriegsgefangene
geopfert wurden. Die einzelnen Stämme waren daher in beständigem Kriegszustand miteinander. Das Land war reich an allerhand
Produkten, Kakao, Honig, Wachs, Sarsaparille, vor allem aber an Gold,
[* 14] aus dem die Eingeborenen Schmucksachen
[* 15] fertigten, die in Thonformen gegossen wurden und denen man die Form von allerhand Tieren, Adlern, Eidechsen,
[* 16] Fröschen, Spinnen
[* 17] u. s. w. zu geben pflegte.
Dieser Goldreichtum ist es, der dem Gebiete den NamenCosta-Rica gegeben hat. Die Spanier, die in dem Hochlandsgebiete festen
Fuß gefaßt hatten, versuchten das Land in ihrer Weise auszubeuten. Es kam aber schon 1610 zu einem Aufstand,
bei dem die ganze span. Garnison niedergemetzelt wurde. Thatsächlich ist das Gebiet noch heute
so gut wie unabhängig. Der Goldreichtum des Landes hat aufgehört, oder man kennt wenigstens die Lagerstätten nicht mehr.
Doch sind an einzelnen Stellen, namentlich in der Nähe der Laguna de Chiriqui in neuerer Zeit bedeutende
Funde alter Schmucksachen aus Gold (s. Tafel: Amerikanische Altertümer II,
[* 13]
Fig. 5) gemacht worden. Von den noch jetzt daselbst
existierenden Stämmen sind die hauptsächlichsten die Cabécar, die Bribri und die Tiribri oder Terrába, wozu noch die Boruca
oder Brunca auf der pacifischen Seite von Costa-Rica kommen.