oder Präciswechsel, ein Wechsel, dessen
Zahlungszeit auf einen bestimmten
Tag festgesetzt ist. Bestimmter
Tag ist ein Kalendertag («am 10. Jan. zahle ich, zahlen Sie»),
also auch z. B. Ostermontag, Michaelistag,
Sylvester, dritter Ostertag,
auch z. B. Montag nach dem 1. Jan., nicht aber
Weihnachten,
Ostern,
Pfingsten. Nach der
Deutschen und Österr.
Wechselordnung gilt als Tagwechsel auch der
Medio- und Ultimowechsel, ebenso der Wechsel, in welchem die
Zahlungszeit auf Anfang eines
Monats gestellt ist; darunter wird nach dem Gesetz der erste des
Monats verstanden. Ist der so bestimmte
Tag aber ein
Sonntag
oder allgemeiner
Feiertag, so ist der nächste Werktag der Zahlungstag.
öfter
Otaha genannt, eine der franz. Gesellschaftsinseln im
Großen Ocean, nördlich von Raiatea, mit der sie
durch ein
Korallenriff verbunden ist, ist 82 qkm groß, von Klippen
[* 2] umgeben, gebirgig, hat zwei gute Häfen und etwa 700 prot.
E.
[* 3] früher
Otaheiti genannt, die größte der franz. Gesellschaftsinseln (s. d.)
im
Stillen Ocean, besteht aus zwei durch eine etwa 2 km breite, im höchsten Punkte nur 14 m hohe
Landenge (Tarawao) verbundenen
Halbinseln, deren größere nordwestliche, das eigentliche Tahiti oder Porionu oder Tahiti-nui (Groß-Tahiti), die
kleinere südöstliche aber Taiarapu oder Tahitiiti (Klein-Tahiti) heißt, mit zusammen 1042 qkm und 10 113 E.
Das
Innere der von einem
Korallenriff umgebenen, aber mit trefflichen Häfen versehenen
Insel ist gebirgig.
Die höchste
Spitze ist der Orohena oder Tobreonu, der sich bis zu 2231 m erhebt. Im Innern ist das Land unbebaut; nur die
Küstenebene und einige Bergthäler sind kultiviert. Mit Ausnahme dieser
Stellen ist Tahiti mit Wäldern von
Kokos- und andern
Palmen,
[* 4]
Bananen,
Brotfruchtbäumen, Orangen und andern tropischen Gewächsen bedeckt. Obst, Kopra,
Perlmutter,
Vanille und
Baumwolle
[* 5] wird ausgeführt, Baumwollzeuge und Konserven eingeführt. Der Anteil der
Franzosen am
Handel ist unbedeutend.
Hauptort und Centrum der franz. Besitzungen im östl. Oceanien
ist Papeete (s. d.) an der Nordwestküste.
Die
Insel ist berühmt durch den naiv-idyllischen Charakter, den man ihren Einwohnern einst andichtete, sowie durch die Rolle,
die sie in der Geschichte der Entdeckungen und bei der
Verbreitung des
Christentums in der
Südsee gespielt hat. Nachdem schon 1606 der
Spanier Quiros auf der östlich gelegenen niedrigen
Insel gelandet war, wurde Tahiti im Juni 1767 vom engl.
Seefahrer Wallis
und vom
FranzosenBougainville besucht. Cook, welcher auf der
Insel landete
und sie nach
Beobachtung
des
Venusdurchgangs mit Forster genauer untersuchte und beschrieb, fand ein harmloses, auf 100000 Seelen geschätztes
Naturvolk, welches unter einem König stand, der zugleich oberster Priester war.
Die Berührung mit der europ.
Civilisation verwandelte indessen bald das unbefangene Sinnenleben dieses
Volks zu gemeiner Sittenlosigkeit.
Vor allem richteten die
Lustseuche und der Gebrauch des
Branntweins ungeheure Verwüstungen an. Um diesen Zustand zu bessern,
wurden bereits 1797 Missionare von England nach Tahiti ausgesendet, doch erst 1812 trat der König
Pomare II. zum
Christentum über, befestigte durch dasselbe mit Hilfe der Missionare seine eigene Macht, that aber auch viel
für
Verbreitung des
Christentums.
Außerdem verschaffte er
dem ersten geschriebenen Gesetze Eingang. Der jugendliche Nachfolger starb bereits 1827; ihm folgte
seine 16jährige Schwester Pomare IV. (1827-77), die seit 1842 unter franz. Bevormundung
und Willkürherrschaft nur noch eine Scheinregierung führte. Am wurde vom König Pomare V. und dem
Kommissar der
franz. Republik ein
Vertrag unterzeichnet, durch welchen die volle
Souveränität über alle von der
Krone von Tahiti abhängenden
Gebiete an
Frankreich cediert wurde. Ein Gesetz vom erklärte die
Inseln für eine franz.
Kolonie und gewährte den
Unterthanen des Königs die franz. Nationalität. Pomare V. (gest.
1891) erhielt eine Pension von 25000
Frs. Durch
Erlaß vom wurden die Häfen Papeete und
Port-Phaeton auf
Tahiti sowie Papetoai auf Eimeo dem auswärtigen
Handel geöffnet.
(Teifune, engl. typhons), chines. Siü-fung oder Tai-fung,
Cyklone, die mit geringer horizontaler Erstreckung größte Heftigkeit verbinden und die
Gewässer des
ChinesischenMeers nach
allen
Richtungen hin durchziehen. Die Taifune treten am häufigsten im September und Oktober auf, können also
als wahre
Äquinoktialstürme (s. d.) bezeichnet werden. Von 46 in der Zeit von 1780 bis 1845 kamen
auf Juni 2, Juli und
August je 5, September 18, Oktober 10, November 6. -
Vgl. Reye, Die Wirbelstürme,
Tornados, Wettersäulen (Hannov. 1872).
ein in
Japan
[* 7] selbst ungebräuchlicher
Titel, mit welchem die
Ausländer in neuerer Zeit häufig
die Shogune (s.
Japan, Geschichte) von
Japan bezeichnen.
Der
Titel Taikun kommt zuerst in einem Schreiben des Königs von
Korea an den
dritten Shogun der letzten Dynastie, Jemits(u) (1623-51), vor.
(spr. tăjangdĭeh),RenéGaspard Ernest, genannt
Saint-René Taillandier, franz. Schriftsteller, geb. zu
Paris,
[* 8] widmete sich dem
Studium der
Rechte, beschäftigte sich aber daneben mit
Philosophie und Litteratur. 1840 trat er mit
der größern
Dichtung«Béatrice» hervor, studierte dann zu
Heidelberg
[* 9] und wurde Ende 1841 zum supplierenden
Professor an der Faculté des lettres zu
Straßburg
[* 10] ernannt. Er erwarb sich hierauf 1843 mit der
Schrift «Scot Erigène et
la philosophie scholastique» (Par. 1843) zu
Paris die Doktorwürde und wurde Professor der franz. Litteratur an der
Fakultät zu Montpellier.
[* 11] 1863 kam er als Professor der Faculté des lettres nach
Paris und erhielt 1868 die Professur der
Eloquenz. Im Jan. 1870 wurde er Generalsekretär im Ministerium des öffentlichen Unterrichts, Mitglied der
Akademie.
Er starb Besonders wandte er seine
Aufmerksamkeit dem
Gange der
Philosophie und Litteratur in
Deutschland
[* 12] zu und begann im Okt. 1843 in der
«Revue¶