wahre antike Kostüm
[* 2] einführte. Später wirkte er in
Cassel, bis 1853 in Warschau.
[* 3] Er starb am Comer See. Er ist
der Verfasser vieler
Ballette, unter denen sich «Sylphide» durch Erfindung,
Poesie und sinnreiche choreographische Ausführung
auszeichnet.
Marie Taglioni, Tochter des vorigen, geb. inStockholm,
[* 4] trat 1822 in
Wien,
[* 5] dann in
Stuttgart
[* 6] und
München,
[* 7] seit 1827 in der
GroßenOper zu
Paris
[* 8] mit größtem Beifall auf. 1832 wurde sie nach
Berlin
[* 9] berufen, wo sie besonders als
Bajadere
in dem Balett gleichen
Namens sich auszeichnete. Der ungemeine Beifall, den sie hier erntete, begleitete sie bei allen
ihren Engagements in
Deutschland,
[* 10]
Frankreich,
Italien,
[* 11] England und
Rußland. 1832 verheiratete sie sich mit dem
GrafenGilbert
de Voisins. Nachdem sie 1844 zu
Paris, 1847 zu
London
[* 12] zum letztenmal die
Bühne betreten hatte, zog sie sich nach
Italien zurück,
wo sie in
Venedig
[* 13] und am Comer See schöne Schlösser besaß; sie starb zu Marseille.
[* 14]
Paul Taglioni,
Bruder der vorigen, geb. in
Wien, widmete sich in
Paris im Collège
Bourbon den klassischen
Studien, später
im Konservatorium unter Coulon sowie unter Leitung seines
Vaters der
Tanzkunst. Er betrat mit seiner Schwester Marie zugleich
die
Bühne in
Stuttgart (1825), dann in
Wien,
München und seit 1827 in
Paris mit großem Erfolg. 1829 fand
er zu
Berlin ein lebenslängliches Engagement und verheiratete sich hier mit der ersten Tänzerin,
Amalie Galster, die fortan
in
Berlin wie auf Kunstreisen in
Paris,
London,
Stockholm, Warschau u. s. w., selbst in
Amerika
[* 15] dieTriumphe
des Gatten teilte, aber 1847 von der
Bühne schied.
Sie starb in
Berlin. Nachdem
Paul Taglioni 1849 zum königl. Ballettmeister und 1869 zum Ballettdirektor des
Hoftheaters zu
Berlin ernannt worden war, widmete er sich mit großer
Energie der Förderung seiner Kunst und erwarb sich besonders
durch seine eigenen choreographischen
Kompositionen den Ruf des vorzüglichsten Ballettdichters der neuern
Zeit. Als seine bedeutendsten
Ballette sind hervorzuheben: «Sardanapal»,
«Undine», «Satanella», «Flick
und
Flock», «Fantasca» u. s. w.,
die nicht nur in
Berlin, sondern auch auf den meisten großen europ.
Bühnen Beifall fanden. Taglioni starb in
Berlin.
Marie Taglioni, geb. zu
Berlin, Tochter des vorigen, betrat 1847 in
London zum erstenmal die
Bühne.
Dieselbe enthusiastische
Aufnahme wie hier fand sie einige
Monate später zu
Berlin, wo sie engagiert wurde. 1866 zog sie sich
infolge ihrer Vermählung mit dem Prinzen
Joseph Windisch-Grätz von der
Bühne zurück. Sie starb auf
Aigen in Niederösterreich. Sie vereinigte im Tanze
Anmut und Schönheit mit den Vorzügen künstlerischer Vollendung und einem
hervorragenden dramatisch-mimischen
Talent.
früher
Tagleistung genannt, die Versammlung der Gesandten der schweiz. Kantone
(Stände) zur Aufrechthaltung
ihres Schutz- und Trutzbündnisses und zur Besorgung sonstiger gemeinschaftlicher Angelegenheiten, analog
dem ehemaligen
DeutschenBundestage. Die Tagsatzung versammelte sich bald da, bald dort. Seit der
Reformation wurden öfters besondere
katholische in Luzern,
[* 17] sowie reformierte in
Aarau
[* 18] gehalten; für die allgemeinen war im 16. und 17. Jahrh. meist
Baden,
[* 19] im 18. Frauenfeld
der Versammlungsort.
Die helvet. Einheitsverfassung von 1798 beseitigte die Tagsatzung und setzte an ihre
Stelle einen Senat und einen
GroßenRat; die Mediationsakte von 1803 stellte sie mit erweiterten Kompetenzen wieder her und bestimmte Freiburg,
[* 20] Bern,
[* 21] Solothurn,
[* 22] Basel,
[* 23] Zürich
[* 24] und Luzern
zu Versammlungs-
und
Vororten. Durch die
Bundesakte vom endlich wurde die Zahl der
Vororte auf drei beschränkt
und die Tagsatzung versammelte sich, alle zwei Jahre wechselnd, zu Zürich,
Bern
und Luzern.
Dieser Zustand dauerte bis zur Beseitigung
der Tagsatzung durch die
Verfassung vom (S.
Schweiz
[* 25] [Geschichte].)
(Nyctibius) oder Schwalche, Vogelgattung mit breitgedrücktem, kurzem, tief nach
hinten gespaltenem Schnabel, der hinten seitlich borstenartig entwickelte lange Bartfedern trägt. Der Oberschnabel biegt
sich an der
Spitze stark hakig über. Es sind sechs
Arten aus dem tropischen
Amerika und von den westind.
Inseln bekannt. Der
Riesenschwalch (Nyctibius grandis Viell.)
oder Ibijau der Eingeborenen bewohnt
Südamerika
[* 26] von
Paraguay
[* 27] bis an die Südgrenze der tropischen
Wälder
und Jamaika, ist aber nirgends häufig. Der nach Art aller Nachtvögel gefärbte, weichfederige
Vogel wird so groß wie ein
Bussard. Er brütet in Baumlöchern und legt auf den Mulm zwei längliche, braun marmorierte
Eier.
[* 28] Seine Nahrung besteht aus
Insekten,
[* 29] namentlich aus großen Nachtfaltern, die er bloß im Fluge zu sich nimmt. Das Geschrei
ist dem des
Uhus ähnlich.
(Pteromys), Gattung der Nagetiere
[* 30] und zwar der
Eichhörnchen (s. d.).
Sie sind verhältnismäßig groß, mit
einer Flughaut zwischen den
Gliedmaßen und bewohnen in 12
Arten das südl.
Asien
[* 31] mit seinen
Inseln bis Formosa und
Japan
[* 32] (s.
Tafel: Nagetiere II,
[* 1]
Fig. 5).
undNachtgleiche, soviel wie
Äquinoktium (s. d.). ^[= (lat.), Nachtgleiche, die Zeit im Jahre, wo Tag und Nacht einander gleich sind, daher die Dauer ...]
undNachtwinde, durch den Unterschied zwischen der Wärmewirkung der
Sonne
[* 33] und der
Abkühlung während der Nacht
bedingte
Winde.
[* 34] Die Gesetze dieser täglichen
Periode der Windströmung richten sich namentlich nach der
Lage des Beobachtungsortes. Im
Gebirge und an
Küsten großer Wasserflächen sind die Unterschiede am bedeutendsten. An den
Küsten sind die Tagwinde identisch mit den
Seewinden, die
Nachtwinde mit den
Landwinden (s.
Land- undSeewinde). Im
Gebirge gehen
die Tagwinde bergauf, dieNachtwinde bergab. (S. Gebirgswinde.) Die Änderungen in der Windstärke sind
ebenfalls von den örtlichen Verhältnissen abhängig, im allgemeinen werden aber zur Zeit des
Auf- undUntergangs derSonne
Minima eintreten.