poet.
Ausdrücke. Die
Komposition ist wahrhaft dramatisch. In
Beziehung auf histor. Glaubwürdigkeit hat Tacitus
bis in die neuere
Zeit als unbedingt zuverlässig gegolten. Neuerdings aber wurde er angefochten, zuerst von Napoleon
I., dem
Niebuhr teilweise
beistimmt hinsichtlich des
Tiberius, und seitdem macht sich diese
Auffassung immer mehr geltend. Jedenfalls aber
ist Tacitus' Charakterzeichnung nach
Inhalt und Form bewundernswert; kein antiker Schriftsteller wirkt durch seinen
Stil so mächtig
auf den
Leser wie Tacitus In der Folge wurde Tacitus wenig gelesen; daher ist von den «Historien»
nebst dem zweiten
Teil der
«Annalen», ferner für den ersten
Teil der
«Annalen» je nur eine Handschrift (jetzt
in
Florenz)
[* 2] aus dem fühern Mittelalter vorhanden, aus denen alle spätern Handschriften geflossen sind. - Neuere Gesamtausgaben
sind die von J.
Bekker (2 Bde., Lpz. 1831), Fr.
Ritter (4 Bde., Cambr. 1848), Döderlein
(2 Bde.,
Halle
[* 3] 1841-47), Orelli (2 Bde., Zür.
1846-48; 2. Ausg., 1. Bd., 1859; 2. Bd.,
von
Schweizer-Sidler,
Andresen,
Meiser bearb., Berl. 1879-95),
Haase (2 Bde., Lpz. 1855),
Halm (4. Aufl., ebd. 1883),
Nipperdey
(4 Bde., Berl. 1871-76; 9. Aufl.,
besorgt von
Andresen, ebd. 1892). Ein «Lexicon Taciteum» geben Gerber und Greef
heraus (Lpz. 1877 fg.). Deutsche
[* 4]
Übersetzungen sind unter anderm von
Teuffel (3 Bde., Stuttg.
1856-58),
C.L.Roth (2 Bde., ebd. 1854-57; neue Aufl.,
Berl. 1877 fg.) und
Bötticher (4 Bde., Stuttg.
1883-84) erschienen.
Über«Syntax und
Stil des Tacitus» handelt Dräger i3. Aufl., Lpz.
1882). -
nördlichste
Provinz der Republik
Chile,
[* 5] mit 22 500 qkm und (1895) nur 24 160 E., wird ausschließlich
von dem
Abfall der westl. Andenkette gegen die
Küste gebildet. Die Grenze läuft jedoch ein wenig jenseit des Hauptkammes,
vom
Vulkan Huallatiri im SO. zum Rio
[* 6] Mauri im
NO. Gegen
Peru
[* 7] ist die Grenze jetzt der Rio Sama, gegen Tarapacä
der Rio Camarones. Der 4170 m hohe Tacorapaß führt am Tacora
Pic (6017 m) vorbei ins Hochland. Nach Übersteigung der Küstengebirge
dehnt sich die wasserlose Ebene mit Guanolagern ins
Innere, hierauf folgt die Salpeterzone, jedoch nur südlich am Rio Azapa,
dann die Vorberge der Cordillere und endlich diese selbst.Regen fällt sehr selten, häufig in mehrern
Jahren nicht. Der Wert liegt in den Bodenschätzen.
Außer der Hauptstadt Tacna ist
Arica (s. d.) zu erwähnen. Das
Innere ist
fast unbewohnt. Tacna war bis 1884 im
Besitze Perus.
Die Hauptstadt Tacna oder
San Pedro de Tacna liegt in einem fruchtbaren
Thal
[* 8] in 560 m Höhe, ist durch
Bahn mit
Arica verbunden, die nach dem Innern fortgesetzt werden soll. Tacna ist neuerdings zurückgegangen; die Einwohnerzahl
fiel von 14000 (1885) auf 6000 (1895); die Bahnlinien
Antofagasta-Oruro und
Mollendo-Puno haben den
Handel nach
Bolivia von Tacna abgelenkt.
Tacna ist Sitz eines deutschen Konsuls. Etwa 8 km nördlich von Tacna fand der
entscheidende
Sieg der Chilenen über das vereinigte boliv.-peruan.
Heer statt.
In der
Industrie hervorragend sind die Sägemühlen; ferner
Brauerei, Backsteinwerke, Schmelzwerke und Maschinenbau.
Elektrische
[* 11] und Kabelbahnen führen nach den
Vororten.
Pacific-Avenue ist die Hauptgeschäftsstraße. Tacoma hat ein Gerichtshaus,
Stadthaus,
Oper, Handelskammer und ein
Anna Wright Seminar. Der 65 km entfernte, 3600 m hohe Mount-Rainier oder Mount-Tacoma
des Kaskadengebirges ist überall in der Stadt sichtbar.
Nebenfluß des Rio
Branco, Nebenflusses des Rio Negro in
Brasilien,
[* 12] entspringt an der
Sierra
Acarai, fließt zuerst nach Norden,
[* 13] dann von der Einmündung des von Britisch-Guayana kommenden Mahu nach Südwesten und
mündet nach
Vereinigung mit dem in gerader Linie vom Roraima kommenden Cotingo bei
FortSão Joaquim in den
Uraricoera, der
den
Namen Rio
Branco annimmt. Er bildet von seiner
Quelle
[* 14] bis zur Mündung des Cotingo wie auch dieser selbst
die Grenze gegen Britisch-Guayana.
Laurens
Alma, nicderländ.
Maler, geb. zu Dronrijp in der niederländ.
ProvinzFriesland, besuchte die
Akademie zu
Antwerpen
[* 15] als
Schüler von Leys; 1870 siedelte er von
Brüssel
[* 16] nach
London
[* 17] über, wo er seitdem
lebt. Seit 1861 trat er mit Genrebildern aus dem deutschen, ägypt., griech.
und röm.
Altertum an die Öffentlichkeit; seine Werke, in Öl und Aquarell ausgeführt, zeichnen sich aus durch lichte Farbenbehandlung,
Feinheit und Genauigkeit der Zeichnung und eine auf genauem
Studium des
Altertums beruhende archäol.
(d.i.
Krone) oder Tadsch Mahal
(d. i. Kronpalast, soviel wie schönster
Palast), ein bei
Agra in
Vorderindien auf einer
unmittelbar am
Flußbett der
Dschamna emporsteigenden Marmorterrasse gelegener
Bau, das prächtigste
Mausoleum der Welt.
(S. die beigefügte
Tafel.) Die 245 Fuß hohe Grabstätte, in Gestalt einer Moschee in vollendetster orient. Bauweise errichtet,
umgiebt ein Oktogon mit den von einem kunstvollen Marmorgitter umschlossenen Sarkophagen des Großmoguls Schah Dschahan
¶
mehr
583 und seiner Gemahlin Ardschmand Banu Begam (genannt Mumtás-e Mahal, d.i. Auserwählte des Palastes); letzterer zu Ehren
wurde der Tadsch 1629–48 erbaut. Kuppel und Minarets sind aus weißem Marmor, der Unterbau ist ebenfalls aus weißem Marmor, aber
im Innern, zur Unterbrechung der Einförmigkeit, mit Simsen, Steinguirlanden u.dgl. aus braunem, violettem
und schwarzem Marmor geschmückt; auf Portalen und Nischen, sowie überall im Innern, sind bunte Gemmen,
[* 26] Arabesken von Blumen
und Sternen aus Edelsteinen in den weißen Grund eingelegt; Koransprüche, in schwarzen Marmor geschrieben, zieren Säulen
[* 27] und
Wölbungen. Von feenhafter Pracht ist das Innere des Tadsch. Das Ganze umschließt ein herrlicher Park, zu dem
ein Eingangsthor aus rotem Sandstein führt. Der Tadsch ist das erhabenste und schönste Denkmal der islamitischen, ja der ganzen
orient. Baukunst.
[* 28] Der Entwurf ist höchst kompliziert, das Ganze von größter harmonischer Wirkung.