Die Herstellungsweise der Porzellan-
und Steingutköpfe ist derjenigen anderer Porzellan- und Steingutwaren gleich
(Thüringer Wald, Rheinpfalz), diejenige der
gewöhnlichen Thonpfeifen bildet einen selbständigen Gewerbszweig (Rheinprovinz,
[* 5]
Holland,
Ungarn,
[* 6]
Frankreich
und England). Die übrigen Bearbeitungen sind Drechslerarbeit
(Thüringen, franz. Jura). Die Tabakspfeife, die immer mehr durch den
Gebrauch der Cigarren und Cigaretten verdrängt wird, haben die Europäer von den Eingeborenen
Amerikas kennen gelernt.
Die ursprüngliche indian.
Pfeife, ein großes mit
Flittern geputztes Rohr, heißt
Calumet. Selbst die thönernen
Pfeifen, die sog. holländischen, sollen überseeischen Ursprungs sein. Rich.
Grenville, der Virginien entdeckte, sah hier solche 1585, die dann in England nachgeahmt wurden. Fabrikmäßig wurden dieselben
jedoch zuerst in
Holland und zwar in Gouda gemacht. Die jetzt in
Deutschland
[* 7] gebräuchlichen Tabakspfeife mit Mundstück und
Abguß erfand
Franz Vicarius, ein österr.
Arzt, 1689. Der
Tschibuk oder die lange türkische Tabakspfeife besteht aus einem flachen
Kopfe, welcher aus
rotem
Thon oder Meerschaum geformt ist, einem langen hölzernen Rohre und einer kurzen und dicken Bernsteinspitze. Neben dieser
Form wird im
Orient vielfach die Wasserpfeife (s.
Nargileh) angewendet. -
(FistulariatabacariaL.), ein zu den stichlingsartigen Fischen gehöriger Bewohner der tropischen
Teile
des Atlantischen Oceans, besonders häufig an den amerik.
Küsten. Er wird bis über 1 m lang, ist sehr schlank, fast cylindrisch,
wie das Rohr einer kölnischen Thonpfeife, ohne
Schuppen, mit sehr stark verlängerter Schnauze.
Seine
Farbe ist olivengrün mit blauen Flecken und
Streifen.
Abu Dschafar Mohammed ibn Dscherir, mohammed.
Historiker und Theolog, geb. 839 zu Amuul
in
Taberistân. Nach einer großen Studienreise durch
Irak,
Syrien und
Ägypten
[* 11] ließ er sich in
Bagdad lehrend nieder, wo er
Anfang 921 starb. T.s
Name wurde durch sein großes arab. Annalenwerk berühmt, in dem er die geschichtlichen
Traditionen von
der ältesten Zeit bis zum Jahre 302 der Hidschra (d.i. 914 n. Chr.)
dargestellt hat. Zuerst begann Joh. G.L. Kosegarten eine mit lat.
Übersetzung versehene
Ausgabe dieses Werkes, welche bis zum dritten
Bande gediehen ist («Tabaristanensis Annales regum et legatorum
Dei», Greifsw. 1831-53). Erst in neuerer Zeit ist es gelungen, das handschriftliche
Material für das ganze Werk nachzuweisen, zu dessen vollständiger Herausgabe
(Leid. 1878 fg.) sich M.
J. de Goeje mit mehrern Arabisten verbunden hat; den auf dle «Geschichte der
Perser und
Araber zur Zeit der Sassaniden» bezüglichen
Teil hat Nöldeke
(Leid. 1879) in einer Monographie bearbeitet. Auch als Theologe hat sich Tabarî einen bedeutenden
Namen
erworben; nach ihm ist eine selbständige theol. Schule, die der Dscharirijja, benannt, welche aber nicht zur Geltung kommen
konnte. Er verfaßte auch einen umfangreichen Kommentar zum
Koran, aus welchem zuerst Loth (1881)Auszüge bekannt gemacht
hat.
Staat der Republik Mexiko,
[* 13] an der Südküste des Golfs von
Campeche (s. Karte: Mexiko), zählt (1895) auf 25 241 qkm 134 791 E.,
meist Indianer. Gegen Chiapas hin erhebt sich eine Grenzcordillere mit 1000 m hohen Gipfeln. An diese
stößt eine schmale, wahrscheinlich tertiäre Hochterrasse und an diese wiederum eine weite flache, alluviale Küstenniederung,
welche den bei weitem größten
Teil einnimmt und während der Regenzeit überschwemmt ist. Die
Flüsse
[* 14] sind mit Ausnahme des
Tabasco (Grilawa) und Usumacinta kurzen Laufs, voller
Stromschnellen und nur stellenweise für
Kähne fahrbar. Tabasco hat
fruchtbaren
Boden, in den feuchten Niederungen äußerst ungesundes, im Innern, namentlich auf der Hochterrasse, gesundes
Tropenklima. Die wichtigsten Produkte sind Kakao,
Kaffee,
Piment und Farbehölzer; dann Vanille, Indigo,
[* 15]
Tabak, Zucker,
[* 16]
Baumwolle,
[* 17] Mais, Frijoles, Maniok u. s. w. Der Haupthafen ist Frontera an der Mündung des Grijalva.
Die Hauptstadt Villa Hermosa de Tabasco oder
SanJuan Bautista liegt in ungesunder,
Überschwemmungen ausgesetzter
Gegend, am linken Ufer des Grijalva, der hier einen guten
Hafen und weiter oberhalb den Verkehrsweg nach Chiapas bildet. Die
Stadt zählt (1895) 27 036 E.
das 1867 in ein Hinterladungsgewehr mit Metallpatrone umgewandelte franz.
Liniengewehr
Kaliber 18,40
mm. Der Verschluß ist ein Scharnierverschluh mit seitlicher
Drehung nach rechts, der ähnlich wie
eine Tabaksdose (daher auch der
Name) geöffnet wird.
Gegen Ende des Feldzugs 1870/71 wurden die neu aufgestellten
TruppenFrankreichs zum
Teil mit Tabatièregewehr bewaffnet.
Grenzposten im brasil.
StaateAmazonas, links amAmazonenstrom,
[* 18] gegenüber der Einmündung
des die Grenze zwischen
Brasilien
[* 19] und
Peru
[* 20] bildenden Rio
[* 21]
Yacarana oder Javari, meist von Indianern bewohnt, ist Hauptstapelplatz
für den
Handel zwischen beiden
Staaten und Endstation der brasil. Dampfschiffahrtslinie auf dem
Amazonas.
Konkursordnung das Verzeichnis,
in welches der Gerichtsschreiber die angemeldeten Konkursforderungen einzutragen und in welchem dann das Ergebnis der stattgehabten
Prüfung vom Konkursgericht zu vermerken ist.
Über die Wirkungen dieser Eintragung s. Prüfungsverfahren.
auch
Tabaristân, der südöstlichste
Teil der pers.
ProvinzMasenderan, das östl. Hochland des Elburs-Gebirges,
wird von vielen
Flüssen bewässert und besitzt schönes Weideland, daher starke Viehzucht,
[* 22] ist reich bewaldet und hat viel
Wild;
das
¶
mehr
579 Klima
[* 24] ist gesund: das Mineralreich liefert Schwefel. Taberistân war ein Teil Hyrkaniens und von den Tapurern bewohnt, nach denen
das Land noch in arab. Zeit unter dem Namen Tapurasthâna erscheint.