In der
Physiologie bezeichnet S. (consensus) eine Eigenschaft des Organismus, vermöge deren durch die vermehrte oder verminderte
Thätigkeit eines Organs auch die eines andern vermehrt oder vermindert wird. Der allgemeine
Grund dieser physiologischen
S. ist die enge
Verbindung der einzelnen
Teile des Organismus zu einem lebendigen Ganzen. Im einzelnen hat
man als Verbindungsglied zwischen dem Organ, von dem die Thätigkeit ausgeht, und dem andern, auf das sie sich sympathisch
(konsensuell) verbreitet, bald das
Nervensystem, bald das
Gefäßsystem, bald das Zellgewebe anzusehen.
Ersteres wirkt besonders durch psychische Vermittelung oder Reflex. (S. Reflexbewegungen,
Reflexerscheinungen.) Die Erscheinungen
der S. zeigen sich schon vielfach im gesunden Zustande. Ein Organ bildet sich z. B.
zu gleicher Zeit mit dem andern aus;
die
Stimme verändert sich mit eintretender Mannbarkeit;
Augenentzündung, eine bestimmte Form von
Augenentzündung, die durch gewisse Nervenbahnen
(Sehnerv und
die im innern
Auge sich verästelnden Empfindungsnerven) von dem erkrankten auf das zweite gesunde
Auge
übergeleitet wird. Sie kommt hauptsächlich nach Verletzungen eines
Auges vor, jedoch auch bei anhaltenden Reizzuständen
desselben, die durch im
Auge weilende
Fremdkörper oder
Parasiten, Verkalkungen oder Verknöcherungen im Augeninnern, Zerrung
der
Iris oder des Ciliarkörpers durch Hornhautnarben, Lagenveränderungen der
Krystalllinse u. s. w. unterhalten
werden, und führt fast stets zur unheilbaren
Erblindung des betroffenen
Auges. Verhüten läßt sich der
Ausbruch der
S. A.
nur durch Durchschneidung jener Nervenstämme, indem man entweder sämtliche am hintern
Umfange desAugapfels austretende
Nerven
[* 3] durchschneidet oder den
Augapfel vollständig entfernt.
Nerv, sympathisches
Nervensystem, s.
Sympathicus nervus. ^[= (sympathischer Nerv). Neben den zwei großen Nervencentren, dem Gehirn und dem Rückenmark, ...]
mechan.
Musikinstrument, s.
Musikinstrumente, ^[= # alle Körper, die zur Klangerzeugung verwendet werden. Man teilt sie ein in Saiten-, Blas- und ...] mechanische.
Pflanzengattung aus der Familie der Kaprifoliaceen (s. d.)
mit einer nordamerik. Art, S. racemosus Mchx., Schneebeerstrauch,
Schneeholder,
Sankt
[* 6] Peterstrauch, einem in Gärten und
Anlagen häufig angepflanztenStrauch, gegen 2 m hoch, mit eiförmigen,
oben dunkelgrünen, unten bläulichen
Blättern und kurzlockigen, fünfzähnigen, blaßrötlichen
Blüten,
welchen große, runde, schneeweiße, den größten
Teil
des Winters hindurch am
Strauche bleibende
Beeren folgen. Durch diese
zahlreichen, zwischen der Belaubung leuchtenden
Früchte hat sich dieserStrauch für Landschaftsgärten unentbehrlich gemacht.
Man vermehrt ihn durch die oft bis zur Lästigkeit vielfach auftretenden
Ausläufer.
L., Pflanzengattung aus der Familie der
Boragineen (s. d.) mit 16 über Europa,
[* 8]
Asien
[* 9] und Nordafrika zerstreuten
Arten, mit meist durch herablaufende
Blätter geflügelten
Stengeln und in Wickelähren gestellten
Blüten. Eine Art, S. officinaleL.,Schwarzwurzel,
Beinwell,
Wallwurz u. a., ist durchDeutschland
[* 10] und einen großen
Teil Europas verbreitet.
Sie wächst an feuchten Wiesenstellen,
Gräben, Ufern und hat hängende, purpurrote oder auch gelbweiße
Blumen und breitgeflügelte
Stengel.
[* 11] Eine kaukasische, nicht selten in Gärten angepflanzte Art, das rauhe
Beinwell, S. asperrimumBieb., durch erst rote,
dann blaßblaue
Blumen und einen dichten
Überzug von fast stachligen Borstenhaaren von voriger Art unterschieden,
ist als
Futterpflanze (Comfrey) empfohlen worden.
– S. oder
abgekürztes
Barometer
[* 12] heißt auch ein
Barometer, bei dem sich im geschlossenen Schenkel Luft befindet, aus deren
Spannung,
die sich durch das
Volumen kundgiebt, man einenSchluß auf die
Größe des äußern Luftdrucks zieht.
Das
Instrument ist zwar für den
Transport bequem, doch wird seine Handhabung durch den Einfluß von Temperaturänderungen erschwert;
ferner bewirken kleine Beobachtungsfehler große
Abweichungen im Resultat.
(d. h. die Zusammenschlagenden), auch Kyaneen (d. h.
die Schwärzlichen, lat.
Cyaneae insulae) genannt, in der griech. Mythologie zwei Felsen, die
beständig zusammenschlugen, so daß nicht einmal die
Vögel
[* 13] hindurchfliegen konnten. Die
Argonauten, auf ihrer Fahrt nach
Kolchis, schickten nach der
Weisung des Sehers
Phineus eine
Taube voran, und als diese mit geringer Verletzung der Flügelspitzen
hindurchkam, ruderten sie selbst rasch nach und kamen mit
Verlust desSteuerruders davon. Die Fabel spielt
am Eingang des
SchwarzenMeers, dessen Schrecken als eines einst wenig bekannten Gebietes sie schildern will. –
Vgl. Wieseler,DeCyaneis sive Symplegadibus (Gött. 1879).
Blütenstände,Sympodĭen, s.
Blütenstand. ^[= oder Inflorescenz (inflorescentia) nennt man allgemein bei den Blütenpflanzen diejenigen Sprosse ...]
[* 14]
in der
Medizin Bezeichnung für jede mit den
Sinnen bemerkbare
Abweichung des Organismus
vom Normalzustande. Sind die S. derart, daß sie nur der
Kranke bemerkt, z. B.
Schmerz, so nennt man sie
subjektiv, können sie auch von andern bemerkt werden, objektiv. Diejenigen S., die mit Sicherheit auf einen bestimmten Krankheitszustand
hinweisen, nennt man pathognomonische oder diagnostische S. Unter letztern sind besonders die physikalischen S. wichtig,
die der
Arzt durch Fühlen (Palpation),
Messen¶
mehr
(Mensuration), Wägen (Ponderation), Besichtigen (Inspektion), Behorchen (s. Auskultation),
[* 16] Beklopfen (s. Perkussion), Temperaturmessung,
chem. Untersuchung und Mikroskopie ermittelt und die ihm oft die unmittelbarsten Schlüsse auf den Zustand eines innern Organs
gestatten.