(4,2 km) nach Westerland (s. d.) durch den merkwürdigen Lornsenhain führt.
Mitten auf der
Heide zwischen Wenningstedt und
Kämpen und auf der Nordspitze stehen
Leuchttürme.
Im N. liegt
Listland (s. d.).
-
Carmen,
Pseudonym der rumän. Königin Elisabeth (s. d.). ^[= (grch.) nennt man eine Schrift, die unter einem falschen Namen herausgegeben wird, oder auch ...]
ein bei 63° siedendes wasserhelles Öl, das im Fichtenholzöl vorkommt und bei der
Destillation
[* 3] von Zucker
[* 4] mit Kalk entsteht. Es ist als Methylfurfuran, C4H3O(CH3) ^[C4H3O(CH3)], aufzufassen und ist dem
Furfuran
(s. d.) selbst sehr ähnlich.
S. II. (999-1003), der erste franz. Papst, war aus niedermStande und hieß eigentlich Gerbert, geb. wahrscheinlich 950 zu
Aurillac in der
Auvergne, wo seit 1851 sein
Standbild steht, widmete sich dem geistlichen
Stande, studierte in
Barcelona
[* 5] und unter
den
Arabern in Sevilla
[* 6] und Cordoba,
[* 7] bereiste dann
Italien,
[* 8]
Deutschland
[* 9] und
Frankreich, lehrte in Reims
[* 10] Mathematik,
Philosophie
und klassische Litteratur, wurde 980
Abt zu
Bobbio und
Lehrer des nachmaligen
KaisersOtto III., 991 Erzbischof
von Reims, 998 von Ravenna und 999 durch Vermittelung
Ottos Papst.
Philosophie und Mathematik waren seine Lieblingswissenschaften; er war einer der größten Gelehrten seiner Zeit, machte
mehrere Erfindungen, soll die arab.
Ziffern und die Pendeluhren im
Abendlande eingeführt haben und kam
durch seine physik. und chem. Kunstfertigkeiten in den Ruf eines
Schwarzkünstlers. Als Papst hat er wenig geleistet. Gedruckt
sind von ihm
Briefe u. s. w. (hg. von Olleris, Clermont 1867), ungedruckt dagegen seine mathem. und
astron.
Schriften. -
Vgl.
Hock, Gerbert oder Papst S. II. und sein Jahrhundert
(Wien
[* 11] 1837);
Büdinger,
Über
Gerberts wissenschaftliche und polit.
K. Schulteß, Papst S. II. als
Lehrer und Staatsmann (Hamb. 1891);
ders., Die Sagen über S. (ebd. 1893);
Chantrel,
Histoire populaire des papes (Par. 1895).
S. III., Gegenpapst
Benedikts IX., 1044 von einer Gegenpartei gewählt, auf der
Synode von
Sutri
abgesetzt, wird in der Reihe der Päpste nicht mitgezählt.
päpstl.
Orden,
[* 12] von Papst
Gregor XVI. an
Stelle des
Ordens vom
GoldenenSporn (s. d.) gestiftet. Die Zahl der
Komture ist auf 150, der Ritter auf 300 festgesetzt. Das Ordenszeichen, an einem rot
und schwarz gestreiften
Bande getragen, besteht in einem goldenen, weiß emaillierten Malteserkreuze, dessen blaues Mittelfeld
die
[* 1]
Figur des heil.
Sylvester mit der Umschrift «Sanctus Silvester Pont. Magnus»
zeigt; in den Winkeln sind goldene
Strahlen und an den beiden untern
Spitzen hängt ein kleiner
goldener Sporn; auf dem
Revers
steht um die Jahrzahl MDCCCXLI die
Inschrift «Gregorius XVI. restituit». (S.
Tafel: Die wichtigsten
Orden II,
[* 1]
Fig. 20.) -
Vgl.
Imolese, Memorie storiche dell' ordine aureato ossia dello sperone d' oro
(Rom
[* 13] 1841).
ein zu den
Terpenen gehörender
Kohlenwasserstoff von der Zusammensetzung C10H16 ,
der den Hauptbestandteil des schwed. und russ.
Terpentinöls bildet. Es siedet bei 175° C. und dreht die Polarisationsebene
des Lichts nach rechts.
auch
Leopoldit oder Hövelit, natürliches regulär (namentlich in der
Kombination von Würfel und Oktaeder)
krystallisierendes
Chlorkalium, KCl, das in
Staßfurt
[* 14] und
Kalusz in Galizien und andern Orten unter den Salzmineralien sich
findet und jährlich in der Menge von mehrern Millionen Centnern gewonnen und verarbeitet wird.
Nächst
dem
Carnallit und dem
Kainit ist der S. das wichtigste der
Abraumsalze (s. d.), aus denen man schwefelsaures Kalium,
Pottasche
und kalihaltige Düngerpräparate darstellt. S. erscheint auch als Sublimationsprodukt am
Vesuv.
[* 15]
Franz, eigentlich de le
Boë, berühmt als Begründer eines chemiatrischen
Systems, geb. 1614 zu
Hanau,
[* 16] studierte zuerst in
Leiden,
[* 17] dann in
Paris
[* 18] und wurde 1637 zu Basel
[* 19] Doktor der
Medizin, hierauf praktizierte er in
Hanau,
Leiden
und
Amsterdam,
[* 20] bis er als Professor der
Medizin nach
Leiden kam, wo er starb. Seine
Lehre
[* 21] setzte er hauptsächlich
in den
Schriften «Disputationum medicarum decas» (Amsterd.
1663) und «Praxeos medicae idea nova» (1.
Buch,
Leid. 1667; 2.
Buch, Vened. 1672; 3.
Buch, Amsterd. 1674) auseinander. Seine
«Opera medica» erschienen in
Amsterdam (1679), in Genf
[* 22] (1731) und öfter.
Jakob, eigentlich Dubois, Anatom, geb. 1478 zu Loeuvilly bei
Amiens,
[* 23] studierte inParis
und hielt dort seit 1531 als
Baccalaureus anatom. Vorlesungen, die er unter großem Beifall bis zu seinem
Tode (1555) fortsetzte.
Seine Entdeckungen in der
Anatomie und seine Erfindung der
Injektion
[* 24] haben ihm in der Geschichte der
Medizin einen
Namen bewahrt.
Seine
«Opera medica» erschienen in Genf
(1630). Nach ihm heißt eine in jede Hemisphäre des
GroßenGehirns
des
Menschen von der
Basis hereindringende
Spalte die
FossaSylvii, Sylviussche Grube (s.
Gehirn).
[* 25]
(Zimbaoe,Zimbabye), Ruinenstätte im östl. Südafrika,
[* 26] zwischen dem
Limpopo und
Sambesi, nahe einem rechtsseitigen
Nebenfluß des obern Sabi, 300 km westlich von
Sofala, war schon den alten portug. Schriftstellern Dos
Santos und
¶
mehr
DeBarros bekannt und wurde von KarlMauch wieder entdeckt. S., neuerdings von Th. Bent, C. Beuster u. a. näher beschrieben,
war ein befestigter Platz zum Schutze von Goldgräbereien und Goldschmelzen, wie die aufgefundenen Schmelzofen,
[* 28] Schmelztigel
und Gußformen
[* 29] bezengen. Erbauer waren nach Bent Einwanderer aus Arabien, jedenfalls keine Neger. Beuster
will in S. das Ophir der Bibel
[* 30] erkennen.-
Vgl. Zeitschrift für Ethnologie (Berl. 1893 u. 1894).