der Ober-Militärexaminationskommission nach
Berlin
[* 2] kommandiert, wurde er 1849 mit dem geogr. Unterricht des Prinzen
Albrecht,
bald darauf auch mit den militärgeogr. Vorträgen an der
Kriegsschule (nachherigen Kriegsakademie) betraut. 1855 nahm er
den
Abschied und siedelte nach Gotha
[* 3] über. Er trat 1860 in die preuß.
Armee zurück und nahm, als Major
dem
Großen Generalstab attachiert, seine Vorträge an der Kriegsakademie wieder auf. Als 1867 bei dem Generalstabe die geogr.-statist.
Abteilung gegründet wurde, erhielt S. deren Leitung. 1870 wurde er zum Oberst ernannt. Er starb
«Gradnetz-Atlas» (18Blatt). Der Schwerpunkt
[* 14] der Sydowschen Karten liegt in der trefflich durchgeführten
Beschränkung der
Details auf das für den Unterricht Notwendige
und in der wirkungsvollen
Betonung
[* 15] des physisch-geogr.
Moments. Seine
Schriften erschienen meist in Zeitschriften; so die
Berichte«Über den kartogr. Standpunkt Europas» (1857‒72, in «Petermanns
Mitteilungen»),
die «Übersicht der wichtigsten Karten Europas» (ein
Beiheft zum «Militär-Wochenblatt», 1864),
«Norditalien, eine militärisch-geogr.
Skizze» (in
«Unserer Zeit», 1860). S. ist
der Schöpfer des wertvollen Nachschlagebuchs
«Registrande der geogr.-statist.
Abteilung des
Großen Generalstabes» (13 Jahrgänge,
Berl. 1870‒83). Sein 1862 begonnener «Grundriß der
allgemeinen Erdkunde» blieb unvollendet.
ein körniges Massengestein, in dem unter den Feldspatgemengteilen der
Orthoklas vorherrscht und Quarz als
wesentlicher Gemengteil fehlt.
SchonPlinius benutzt den
Namen S. für die Gesteine,
[* 17] die in den
Brüchen von
Syene, dem heutigen
Assuan (s. d.) in
Ägypten, gewonnen wurden; Werner entlehnte denselben zur Bezeichnung der charakteristischen
Felsart aus dem Plauenschen
Grunde bei
Dresden,
[* 18] und so blieb er dieser und den verwandten Vorkommnissen eigen, obschon sich
später herausstellte, daß das Gestein von
Syene gar nicht unter den
Begriff des S. fällt, sondern ein quarzführender Hornblendegranit
ist.
Der eigentliche S. oder Hornblendesyenit ist ein äußerlich granitähnliches Gemenge von weißem oder
fleischrotem
Orthoklas und dunkelgrüner bis schwarzer Hornblende
[* 19] als leitenden
Mineralien, wozu accessorisch Plagioklas, bisweilen
Biotit und Quarz, wohl immer Magneteisen (Titaneisen) und
Apatit
[* 20] hinzutreten, auch
Titanit,
[* 21]
Zirkon
[* 22] und
Epidot
[* 23] stellen sich in
spärlicher Menge ein. Durch Überhandnehmen des Quarzes geht dieser S. in Hornblendegranit über.
Ausgezeichneter
eigentlicher S. findet sich z. B. im Plauenschen
Grunde bei
Dresden, bei Moritzburg auf dem
rechten Elbufer, am Ehrenberg bei Ilmenau, in Mähren
[* 24] zwischen
Blansko und
Boskowitz, bei
Biella in Oberitalien,
[* 25] im Gebirgsstock
des Vitos bei
Sofia, vielorts in
Norwegen
[* 26] und dem
Ural. In technischer Hinsicht läßt sich diese verbreitetste
Abart ebenso
verwenden wie der Granit, und die feinkörnigen Abänderungen sind sehr geschätzt. Der
Glimmersyenit,
die quarzfreie
Kombination von vorwaltendem
Orthoklas und dunklem
Magnesiaglimmer, ist in dieser granitähnlichen Ausbildung
recht selten, dagegen besitzt ihre porphyrische oder teilweise dichte Modifikation als Minette (s. d.),
die aber nicht mehr zum S. gerechnet werden kann, eine weite
Verbreitung. Der Augitsyenit ist ein quarzfreies
Gestein, das in erster Linie aus
Orthoklas und dunklem
Augit
[* 27] besteht, manchmal reich an accessorischen Gemengteilen ist und
zuerst am Monzoniberge in Südtirol sowie an der Südküste
Norwegens in der Gegend von Laurvik und Frederiksvärn bekannt,
später auch anderwärts gefunden wurde.
1)
Kreis
[* 28] im preuß. Reg.-Bez. Hannover,
[* 29] hat 765,87 qkm und (1895) 37112 (18853
männl., 18259 weibl.) E., 6
Städte, 69 Landgemeinden und 3 Gutsbezirke. – 2) Kreisstadt im
KreisS., an der Linie
Wanne-Bremen
der
Preuß.
Staatsbahnen,
[* 30] Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht
Verden)
[* 31] und
Katasteramtes,
hat (1895) 1331 E., darunter 45 Katholiken und 23 Israeliten, Post,
Telegraph,
[* 32] evang.
Kirche;
Schweinehandel. S. wird von
Bremen
[* 33] aus viel besucht.
Die feigenähnlichenFrüchte stehen an den ältern
Asten
und sind zu traubenartigen
Fruchtständen vereinigt.
Sie sind süß, etwas gewürzhaft und werden in
Ägypten häufig genossen.
Die
Särge, in denen die ägypt. Mumien liegen, sind aus dem fast unverweslichen Holze der
S. verfertigt, das auch jetzt noch ausgedehnte Verwendung bei Herstellung von Wirtschaftsgerätenu. dgl.
findet.
(grch.), im alten
Athen
[* 34] ursprünglich der «Feigenanzeiger», d. h.
der Angeber nach einer Überlieferung von Leuten, die wider das Verbot
Feigen aus
Attika ausführen;
nach einer andern wahrscheinlichern
von Leuten, die die heiligen Feigenbäume plündern oder schädigen;
dann überhaupt gewinnsüchtiger, ränkevoller Ankläger,
Verleumder.
ein Unhold in
Lydien oder
Phrygien, in dessen Gewalt Herakles
[* 35] geriet. S. zwang alle Fremden, in seinem
Weinberge
zu arbeiten, aber Herakles, dessen
Abenteuer ein
Satyrspiel des Euripides behandelte, riß die
Stöcke aus oder steckte sie,
wie die Vasenbilder andeuten, verkehrt in den
Boden, und trieb auch sonst allerhand
Unfug, bis sein Herr
hinzukam und samt dem
Gehöft und seiner zu Hilfe gerufenen Sippschaft durch einen
Fluß,
den derHeros ableitete, unter Wasser
gesetzt ward.