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529 seine Attribute ein Schwert, Pfeil und Bogen, [* 2] Trinkhorn;
heilig war ihm besonders ein weißes Roß, auf dem er nachts gegen die Feinde seines Kultus ausritt.
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529 seine Attribute ein Schwert, Pfeil und Bogen, [* 2] Trinkhorn;
heilig war ihm besonders ein weißes Roß, auf dem er nachts gegen die Feinde seines Kultus ausritt.
Jurist, s. Suarez. ^[= # Franz, Jesuit, geb. 5. Jan. 1548 in Granada, gest. 25. Sept. 1617 in Lissabon, einer der gelehrteste ...]
Hottentotten, s. Kaoko. ^[= der nördl. Teil des aus Granit und Gneis bestehenden Gebirgszuges Deutsch-Südwestafrikas, ...]
Helene, niederländ. Dichterin, geb. zu Amsterdam, [* 3] lebte 1865–84 in Brüssel, [* 4] hiernach in Mecheln [* 5] und seit ihrer Vermählung mit dem Schriftsteller Frits Lapidoth (1893) im Haag. [* 6] Ihre ersten Gedichte schrieb sie in franz. Sprache; [* 7] jetzt gehört sie zu den hervorragendsten Lyrikern Jung-Hollands. Von ihren Werken sind hervorzuheben: «Blauwe Bloemen» (Utrecht [* 8] 1884),
«Beelden en Stemmen» (Gent [* 9] 1887),
«Sneeuwvlokken» (Amsterd. 1888),
«Rouwviolen» (ebd. 1889),
«Diepe wateren» (ebd. 1897) und die Sammelausgabe «Gedichten» (ebd. 1892),
sodann kleine Skizzen in Prosa, wie «Kleine Schetsen» (Amsterd. 1893).
ein kleines Kaffernreich im östl. Südafrika, [* 10] seit 1895 unter der Schutzherrschaft der Südafrikanischen Republik stehend, grenzt im S., W.und N. an Transvaal, im O. an die portug. Besitzungen der Delagoabai und an Tongaland (s. Karte: Kapkolonien, Bd. 10, S. 118), hat einen Flächeninhalt von 18140 qkm und zählt (1894) 64000 E., darunter 600 Weiße. S. ist ein 1500 m hoch gelegenes und gesundes Gebirgsland, birgt allem Anschein nach reiche Schätze an Gold [* 11] und möglicherweise auch Steinkohlenlager, besitzt herrliche Wiesengründe, welche gerade im Winter als die gesuchtesten Weideplätze sich darbieten.
Ein besonderer Vorzug sind die hochstämmigen, weit ausgedehnten Waldungen; sie liefern das in Südafrika sonst seltene Bauholz. Die Bevölkerung gehört zum Stamme der Kaffern. Über sie herrscht nach einheimischem Recht ein erblicher König; die innere Verwaltung ist den Unterhäuptlingen übertragen. Über alle aber steht der Gouverneur der Südafrikanischen Republik; er hat die oberste Gerichtsbarkeit und das Recht, Steuern zu erheben und Konzessionen zu erteilen.
S., früher vollkommen unabhängig, wurde in den achtziger Jahren von Buren und Engländern überflutet. Die Buren verstanden es, durch Erwerbung von Gerechtsamen (in Bezug auf Weidegründe, Goldgräberei, Straßenbau, Zollerhebung u.s.w.) sich allmählich zu faktischen Herren des Landes zu machen, so daß die Engländer sich gezwungen sahen, 1890 durch ein vorläufiges Abkommen ihnen die Teilnahme an einer gemeinschaftlichen Oberherrschaft zuzugestehen. Nach wiederholten Verhandlungen ließ sich die engl. Regierung bewegen, durch den Vertrag vom Dez. 1894 das ausschließliche Protektorat der Südafrikanischen Republik (s. d., Geschichte), d. h. soviel wie die Annexion, anzuerkennen.
Suwat oder Sewad, Fluß in der Landschaft Kafiristan in Innerasien, zwischen der nördl. und der südl. Kette des Hindukusch, ergießt sich bei Pischawar links in den Kabulfluß. An seinem mittlern Laufe liegt ein kleiner Bergstaat, der schon bei Ptolemäus vorkommt (als Suastos, sanskrit. Suvastu), unter eigenem Fürsten, über den der Maharadscha von Kaschmir, [* 12] der Emir von Afghanistan [* 13] und die Engländer die Oberherrschaft zu erreichen suchen.
chines. Hafenort, s. Swatow. ^[= (engl. Schreibweise für das mundartliche eigentlich Schan-thou oder Schan-Thau), ein ...]
auch Zwentibold genannt, Fürst von Mähren [* 14] (s. d., Geschichte, und Cyrillus).
(engl. Schreibweise für das mundartliche Swatau, eigentlich Schan-thou oder Schan-Thau), ein dem Weltverkehr geöffneter chines. Hafenort in der Provinz Kwang-tung, zwischen Hong-kong und Amoy, links an der Mündung des Flusses Han-kiang, den chines. Dampfer flußaufwärts befahren, in gesundem Klima, [* 15] aber im Bereich der Wirbelstürme, hat 30000 E. und (1896) einen Gesamtwarenverkehr von über 11 Mill. Haikuan Tael, d. i. etwa 52 Mill M., und zwar Einfuhr von ind. Opium, Baumwoll- und Wollwaren (Garne), Zinn, japan. Kohlen und Zündhölzchen und Ausfuhr namentlich von Zucker [* 16] nach andern chines. Plätzen. Wichtig ist S. auch als Einschiffungsplatz chines. Kuli. 1896 liefen 1728 zumeist engl. Dampfer ein.
russ. Festung, [* 17] s. Sveaborg. ^[= auch finn. Viapori, russ. Festung am Finnischen Meerbusen, im Gouvernement Nyland ...]
(engl., spr. ßwett-; frz. mardandage), Schweißsystem, Schwitzsystem, die Art des Arbeitsverhältnisses, bei der zwischen dem eigentlichen Unternehmer und den ausführenden Arbeitern eine Mittelsperson, ein (oder mehrere) Afterunternehmer (Faktor, engl. sweater) treten, die von ersterm die Arbeit zu festem Preise übernehmen und an die Arbeiter auf eigene Rechnung zu möglichst niedrigem Lohnsatze vergeben. Mit dem S. sind andere Mißstände, wie gesundheitsschädliche oder zu enge Arbeitsräume, übermäßig lange Arbeitszeit, Ausdehnung [* 18] der Frauen- und Kinderarbeit u.s.w., eng verbunden. Am krassesten haben sich die Übelstände dieses Systems in England, besonders in London, [* 19] z.B. im Schneidergewerbe, ausgebildet, und man erklärt dort diesen Umstand teilweise aus der Einwanderung zahlreicher fremder Arbeiter, die hilflos in London ankommen und sich jeder Arbeitsbedingung fügen müssen.
Die Frage der Einwanderung in Verbindung mit dem S. ist deshalb in neuester Zeit in England Gegenstand von Parlamentsverhandlungen und namentlich einer lebhaften Agitation der geschädigten einheimischen Arbeiter geworden. Durch die neuern Untersuchungen des Hauses der Lords ist aber festgestellt worden, daß das S. auch in Gewerben vorkommt, die fremde Arbeiter gar nicht beschäftigen. Einer bessern Beaufsichtigung der Werkstätten dienen die Factory and Workshop Acts von 1891 und 1895. In Frankreich hat die Provisorische Regierung mit Dekret vom die Marchandage verboten; sie ist aber auch dort nicht selten und jenes Dekret in Vergessenheit geraten. In Deutschland [* 20] hat besonders die Hausindustrie (s. d.) von der Afterunternehmung zu leiden.
Neuerdings macht sich in Berlin [* 21] eine Bewegung gegen das S. im Schneidergewerbe und der Konfektion geltend.
Vgl. die im «Board of Trade Journal» fortlaufend veröffentlichten Reports des Commissioner of labour; Burnett, First and second report on S. (Lond. 1888);
Fifth Report from the Select Committee of the House of Lords on the S., in den «Parliamentary Reports», 1890, Bd. 17 (169);
Abraham und Davies, The law relating to factories and workshops (Lond. 1896);
J. Decrais, L'immigration étrangère en Angleterre (in der «Revue des Deux Mondes», Par. 1892);
Socialpolit. Centralblatt 1894.
Volksstamm, s. Sueven. ^[= (Sueben, Suevi, Suebi), altdeutscher Volksstamm. Cäsar, der die S. zuerst erwähnt, benennt ...]
eigentlich Swedberg, Emanuel, Gelehrter und Theosoph, geb. zu Stockholm. [* 22] Fromm erzogen, neigte S. frühzeitig zur Schwärmerei. Seine Studien umfaßten Philologie, Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaften, daneben auch Theologie. 1710–14 bereiste ¶
er England, Holland, Frankreich und Deutschland, besuchte die Universitäten dieser Länder und wurde nach seiner Rückkehr 1716 von Karl Ⅻ. zum Assessor beim Bergwerkskollegium in Stockholm ernannt. Die Erfindung einer Rollenmaschine, mit der S. eine Schaluppe, zwei Galeeren und vier große Boote, die Karl Ⅻ. 1718 zum Transport des Belagerungsgeschützes nach Friedrichshall brauchte, fünf Stunden weit über Berg und Thal [* 24] schaffte, wie seine Abhandlungen über Algebra, Wert des Geldes, Planetenlauf, Ebbe und Flut bewirkten, daß ihn die Königin Ulrike 1719 in den Adelsstand erhob. In Angelegenheiten seines Amtes bereiste er 1720 die schwed. und 1721 die sächs., später die österr. und böhm. Bergwerke.
Nachdem er 1736‒40 neue Reisen nach Deutschland, Holland, Frankreich, Italien [* 25] und England gemacht hatte, verlegte sich S. immer mehr auf theosophische Studien, trat 1747 von seinem Amte beim Bergwerkskollegium zurück und wandte sich ganz der, wie er glaubte, ihm von Gott aufgetragenen Gründung der sog. Neuen Kirche auf Grund der Offenbarung Johannis zu. Seine «Opera philosophica et mineralogica» (3 Bde.) erschienen in Dresden [* 26] 1734. Später wendete er seine naturphilos.
Ideen auch auf die belebte Schöpfung, besonders den Menschen an. So in der «Oeconomia regni animalis» (Lond. 1740‒41) und in dem «Regnum animale» (Bd. 1 u. 2, Haag 1744; Bd. 3, Lond. 1745),
woran sich das Werk «De cultu et amore Dei» (2 Bde., Lond 1745) anschloß, das schon sehr poetisch und mystisch gehalten ist. Die theol. Bücher, die er meist ohne seinen Namen herausgab, sind sehr zahlreich. Obenan stehen die «Arcana coelestia, quae in Genesi et in Exodo sunt, detecta» (8 Bde., Lond. 1749‒56; deutsch, 16 Bde., Tüb. und Bas. 1837‒70). Er starb zu London.
Bis an seinen Tod glaubte S. fest an die Wirklichkeit seiner Visionen und göttlichen Eingebungen. Was von seinem Fernsehen und von seinen Entdeckungen solcher Dinge, die dem Bereiche der Verstorbenen angehören, erzählt wird, gab Kant und Thibault Stoff zu kritischen Prüfungen. S. selbst erzählte in seinen Schriften nichts davon. Das religiöse System S.s kann als ein spekulativer Mysticismus auf physik. Grundlage bezeichnet werden. Die Religion hat nach ihm den Verkehr zwischen der vielgestaltigen Geister- und Menschenwelt zu eröffnen und zu unterhalten.
Die christl. Dogmen kritisiert S. scharf, insbesondere die Dreieinigkeitslehre. Die Erlösung durch Christus ist ihm Überwindung der höllischen Geister. Die Geister selber haben einst als Menschen, sei es gute, sei es böse, existiert. Eine Vollendung der Neuen Kirche findet statt durch die Wiederkunft Christi, die aber nicht als einmalige, sichtbare zu fassen ist, sondern als die immer wirkungsvollere Offenbarung seines Geistes durch die Heilige Schrift in der Gemeinde. (Vgl. Tafel, Darstellung der Lehrgegensätze der Katholiken und Protestanten, zugleich der Unterscheidungslehren S.s, Tüb. 1835.)
Die Zahl der Anhänger S.s (Swedenborgianer) nahm nur langsam zu. In Stockholm bildete sich 1786 die Exegetisch-philanthropische Gesellschaft, die mehrere Werke S.s übersetzte und hochstehende Männer, darunter selbst den nachmaligen König Karl ⅩⅢ., als Mitglieder hatte. Diese Gesellschaft löste sich aber wieder auf, und 1796 entstand eine neue, Fide et charitate genannt, die noch besteht, wie denn überhaupt die Zahl der Anhänger S.s neuerdings sehr zugenommen haben soll.
Mittelpunkt der Neuen Kirche ist indessen England, wo es hauptsächlich Geistliche der Hochkirche waren, die auf die Massen wirkten. So schon S.s Freund Thom. Hartley, Rektor von Winwick, der zwei Werke von ihm ins Englische [* 27] übersetzte. Das meiste aber that seit 1773 John Clowes, Rektor der St. Johnskirche zu Manchester [* 28] (gest. 1831), der nicht nur die meisten Werke S.s ins Englische übersetzte, sondern auch außerdem 60 andere Werke zu deren Verteidigung, Erklärung und Anwendung schrieb. 1782 gründete er zu Manchester eine Gesellschaft zum Druck der S.schen Werke, die schon 1818 über 260000 Bücher verbreitet hatte.
Seitdem nahm die Gesellschaft und auch ihre Wirksamkeit noch bedeutend zu. Besondere Gemeinden der S.schen Kirche mit eigenen Geistlichen und einem ihrer Lehre [* 29] entsprechenden Kultus bildeten sich in England seit 1788 und wuchsen seitdem bis zu ungefähr 50 in dem Vereinigten [* 30] Königreich. Zahlreich sind auch die Gemeinden in den Vereinigten Staaten von Amerika. [* 31] Die offiziellen Organe der Neuen Kirche sind die «Minutes» und «Journals of proceedings», und in England noch außerdem seit 1830 das Journal «The intellectual Repository and New Jerusalem [* 32] Magazine». 1813 hatte sich zu Manchester und Salford auch eine Missionsgesellschaft der Neuen Kirche gebildet, der 1820 eine Hilfsgesellschaft zu London beitrat; 1821 bildete sich aber auch hier eine besondere Missions- und Traktatengesellschaft und 1822 eine ähnliche zu Edinburgh.
Von den Mitgliedern der Neuen Kirche haben sich als Prediger und Schriftsteller ausgezeichnet in England Rob. Hindmarsh, Joh. Roud und Sam. Noble; in Amerika M. B. Roche, früher Prediger der bischöfl. Kirche. In Deutschland hat der württemb. Zweig in Verbindung mit dem Schweizer eine «Versammlung der Neuen Kirche» in Cannstatt oder Stuttgart [* 33] gegründet; vereinzelte Mitglieder sind auch in andern Landesteilen, wie auch in Polen, Rußland und Frankreich. Übrigens ist die Lieblingsthese des Meisters jetzt so gut wie fallen gelassen, während der Gegensatz gegen Trinitätslehre, Erbsünde und Rechtfertigung festgehalten und die Eschatologie nach wie vor ausgemalt wird.
In Frankreich schrieb E. Richer ein Werk über S.: «La Nouvelle Jérusalem» (8 Bde., Par. 1832‒35). In Deutschland hatte zuerst Oetinger von 1765 an einiges von S. ins Deutsche [* 34] übersetzt, das später in neuen Auflagen erschien. Neue, bis dahin noch unübersetzte Werke S.s vereinigte Tafel in einer Sammlung u. d. T. «Göttliche Offenbarungen» (8 Bde., Tüb. 1823‒36),
der auch eine kritische Ausgabe der «Arcana coelestia», (13 Bde., Tüb. 1833‒42) besorgte. Diese sowie andere Schriften S.s haben Tafel und Hofacker auch ins Deutsche übersetzt. Die S.schen Manuskripte hat Tafel in photolithogr. Nachbildung herausgegeben (10 Bde., Stockh. 1869‒70). –
Vgl. die biogr. Schriften von Schaarschmidt (Elberf. 1862), Matter (Par. 1863), White (2 Bde., Lond. 1867; neue Aufl. 1871), Wilkinson (2. Aufl., ebd. 1886);
ferner Schneckenburger, Vorlesungen über die Lehrbegriffe der kleinern prot.
Kirchenparteien (hg. von Hundeshagen, Frankf. 1863); Brickmann, Die Lehren [* 35] der Neuen Kirche (2. Aufl., besorgt von Müllensiefen, Bas. 1870), und Emanuel S.s Leben und Lehre. Eine Sammlung authentischer Urkunden über S.s Persönlichkeit und ein Inbegriff seiner Theologie in ¶