wurde jedoch abgewiesen. Zieten beschoß die österr.
Stellung auf den
Höhen von S. mit
Artillerie, ließ aber gegen 3½
Uhr
[* 2] nachmittags S. nehmen und rückte dann auf die Großwiger
Höhen zu. Die
Brigade Saldern erstieg die Hänge des
Weinbergs östlich
von S., wurde aber wieder herabgeworfen. Erst gegen
Abend gelang es zwei preuß.
Brigaden, den westl.
Teil
der
Höhen zu gewinnen. Zieten sendete eine dritte
Brigade nach und rollte die österr.
Truppen vom Flügel her auf; gleichzeitig
nahm Zietens
Kavallerie die Großwiger
Höhen und von Norden
[* 3] her wurden einige
Bataillone zum
Angriff vorgeführt.
rechter Nebenfluß der Wolga, entspringt im Gouvernement Simbirsk, geht westlich ins Gouvernement Saratow sowie
Pensa, wendet sich bei der Stadt Pensa nach N., fließt durch die Gouvernements Simbirsk, Kasan
[* 4] und mündet im Gouvernement
Nishnij Nowgorod. Er ist 848 km lang, schiffbar von der Stadt Pensa an auf 636 km.
Dampfschiffe gehen von der Einmündung des Barysch (rechts) an.
Soerabaja, Residentschaft im östl. Dritteil der niederländ.
Insel Java im Malaiischen Archipel, im nordöstl.
Teile, Madura gegenüber, hat auf 6029 qkm (1891) 2 074 362 E.,
d. i. 345 auf 1 qkm,
1893: 2 114 004 E. Darunter waren (1891) 17 738
Chinesen und 7544 Europäer. Der
Boden in S. besteht größtenteils
in äußerst fruchtbarem, in höchstem
Kulturzustande befindlichem Alluviallande. Die vornehmsten Bodenerzeugnisse sind
Reis,
Zuckerrohr, der
Kaffeestrauch, die Tabakpflanze und der Indigo.
[* 5]
Die an der Mündung des gleichnamigen
Flusses an der
Straße von Madura gelegene Hauptstadt S. ist Sitz eines deutschen Konsuls
und nach
Batavia
[* 6] der wichtigste
Handels- und Hafenort des ganzen niederländ.-ostind.
Reichs. Die Stadt
zählt 118 770 (1894: 148 191) E., darunter 5913 Europäer und 8404
Chinesen, hat Maschinenbau und andere
Industrie, Ausfuhr
aller
Landesprodukte, namentlich Zucker
[* 7] und Malangkaffee und Einfuhr europ. Waren für
das östl. Java. Zwei Bahnlinien führen in das
Innere.
Residentschaft im mittlern Drittteil der niederländ.
Insel Java im Malaiischen Archipel, hat 6228 qkm und
(1891) 1 167 005 E.,
d. i. 188 auf 1 qkm, 1893: 1 236 263 E., darunter (1891) 2610 Europäer und 8084
Chinesen. Der
Boden ist,
wo nicht
Gebirge vorherrschen, fast überall sehr fruchtbar und befindet sich in vorzüglichem
Kulturzustande.
Der Hauptfluß ist der
Solo. Die Residentschaft S. bildet das Besitztum von zwei vornehmen
Lehnsträgern der niederländ. Regierung,
denen aber gegen bedeutende Jahrgehälter von letzterer jeder Einfluß entzogen wurde. Der eine ist der sog.
Susuhannan, d. h.
Kaiser von S., der zweite der von ihm unabhängige Prinz Paku Allam. Hauptort, Residenz
beider genannten Vasallenfürsten, Sitz der niederländ.
Behörden und eines deutschen Konsuls ist S., häufig auch
Solo genannt,
mit (1891) 101 495 (1894: 101 987) E., darunter 1200
Europäer und 4090
Chinesen, jetzt durch Eisenbahn mit Samarang undSurabaja
sowie
Dschokschakarta verbunden.
Paß
[* 9] im Meschischen Scheidegebirge in
Transkaukasien, an den Grenzen
[* 10] der russ. Gouvernements Kutais und
Tiflis,
in 922,6 m Seehöhe, diente bis 1890 zur Überführung der
Transkaukasischen Eisenbahn, die aber seitdem durch einen
Tunnel
[* 11] (3927 m lang) geht.
Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts in der Division Gudschrat der brit.-ostind. Präsidentschaft
Bombay,
[* 12] auf dem linken Ufer der
Tapti, an deren Mündung in den Golf von
Cambay in fruchtbarer Ebene gelegen,
Station der Eisenbahn
Ahmadabad-Bombay, hat (1891) mit dem Kantonnement 109 229 E., darunter 78 240
Hindu, 20 420 Mohammedaner, 4263
Dschain, 5893
Juden
und 3377
Christen, einenPalast des pensionierten
Nawwab von
S. und ein von den Wohnungen der Engländer
umgebenesFort. S. besitzt viele Moscheen,
Pagoden und Parßitempel, große
Bazare sowie ein ind. Hospital für kranke
Tiere.
Früher ein Emporium des Welthandels in
Indien, jetzt aber durch
Bombay in den Hintergrund gedrängt, zumal da es bei der
Versandung der
Tapti nur kleinen Schiffen zugänglich ist, führt S. nur noch
Baumwolle
[* 13] und Getreide
[* 14] aus;
die Industrie beschränkt
sich auf Fabrikation von
Baumwoll- und Seidenzeugen, Shawls, Juwelierarbeiten, Schmucksachen
[* 15] aus Elfenbein, Bereitung von
Indigo,
Tabak
[* 16] und
Töpferwaren. Sein
Hafen an der Mündung der
Tapti ist
Swalli,
Suwali oder
Siwalli (sanskrit.
Schiwalaja,, d. h. Wohnung des
Schiwa), engl. Sivally, eigentlich nur eine durch
Süd- und Südwestwinde gefährdete
Reede,
wo die größern Schiffe
[* 17] an der
Barre vor
Anker
[* 18]
gehen. - S. war Hauptstadt des
Reichs Gudschrat und wurde 1538 gegen die Portugiesen
befestigt. Gleichwohl nahm es
Akbar 1572 in
Besitz, worauf es als Hafenstadt und Marinestation aufblühte.
Ende 1612 gründeten hier die Engländer, 1617 die
Holländer und 1675 die
FranzosenFaktoreien. 1639-83 war S. Hauptort der
engl. Handelscompagnie. 1796 soll S. noch 6-800000 E. gehabt haben. Durch die Mahratten im 17. und 18. Jahrh.,
durch Seuchen und den
Verfall der kaiserl. Macht herabgekommen, fiel S. in die
Hände der Briten.
(frz., spr. ßürkoh), auch
Sorcos,
Sorquaine, Sobrecot, das Überkleid, das von beiden Geschlechtern über der
Cotte
[* 24] getragen wurde.
Beim Männerkostüm ist er ziemlich gleichbedeutend mit Schaperun und im 13. Jahrh. oft
mit Bliauld verwechselt. Für die Frau ist es im 13. Jahrh. ein Übergewand,
das, vorn offen, teilweise durch
Nestel geschlossen wird (s.
Tafel: Kostüme
[* 25] II,
[* 1]
Fig. 2); im 14. und 15. Jahrh. ist es ein
langes ärmelloses Prachtkleid mit großen Armlöchern, die bis unter die Hüften gehen und die zierliche
Taille und den tiefliegenden
Gürtel
[* 26] sehen lassen. Am
Halse ist es so tief ausgeschnitten, daß es gerade auf den Schultern haftet.