unsern einheimischen
Phosphaten, den Lahnphosphoriten, hergestellten S. Man verwendet diese
Phosphorite infolgedessen gegenwärtig
zur Herstellung von Doppelsuperphosphat. Hier wird das Rohmaterial mit so viel Schwefelsäure
[* 2] versetzt, daß aller Kalk und
alles
Eisen
[* 3] an dieselbe gebunden, die
Phosphorsäure also vollständig frei wird (zum direkten
Verbrauch ist das so erhaltene
Präparat wegen seiner schmierigen Beschaffenheit nicht geeignet). Die
Phosphorsäure wird sodann mit
Wasser oder
Alkohol ausgelaugt, eingedampft und nun selbst zum
Aufschließen von Rohphosphat benutzt.
Die dabei resultierenden S. (Doppelsuperphosphate) sind sehr phosphorsäurereich, sie enthalten etwa 40-45 Proz.
lösliche
Phosphorsäure. Der bei dem erwähnten
Auslaugen zurückbleibende
Gips
[* 4] enthält noch etwa 2 Proz.Phosphorsäure
und kommt als Superphosphatgips, namentlich zur Konservierung des Stallmistes, in den
Handel. Will der Landwirt nicht bloß
mit
Phosphorsäure, sondern auch gleichzeitig mit
Stickstoff düngen, so wird dem S. schwefelsaures
Ammoniak oder
Chilesalpeter
beigemischt: Ammonsuperphosphat, Salpetermischung. Auch Kaliammonsuperphosphat (durch Zumischung eines Kalisalzes) kommt
im
Handel vor. Einige wenige von der Natur gelieferte Rohphosphate enthalten von Haus aus schon wesentliche
Mengen
Stickstoff, so namentlich der
Peruguano (s. Guano); bei den aus diesen fabrizierten S. wird natürlich der Stickstoffgehalt
mit garantiert und bezahlt. Leider sind die Lager
[* 5] dieser letzteren
Phosphate schon fast vollständig erschöpft.
(ital. sopraporta; frz. surporte), ein niedriges
Bild über der Zimmerthür, von gleicher
Breite
[* 6] wie diese selbst, wie solche im Zeitalter des
Barock und des Rokoko Mode wurden.
Bernh., Litterarhistoriker, geb. zu Nordhausen,
[* 7] studierte in
Halle
[* 8] und
Berlin
[* 9] klassische
Philologie, wandte sich dann aber dem
Studium der deutschen Litteratur besonders des 18. Jahrh. zu.
Als seine Hauptaufgabe betrachtete er die Wiedererweckung Herders, von dessen «Sämtlichen
Werken» er eine mustergültige
Ausgabe veranstaltete (auf 32
Bände berechnet, Berl. 1877 fg.). Seit 1868 in
Berlin im höhern Lehrfach beschäftigt, wurde S. 1887 als Direktor des
Goethe- (seit 1889
Goethe- undSchiller-)Archivs nach
Weimar
[* 10] berufen.
In den letzten Jahren erschienen von ihm: «Fr.
Rückert» (Weim. 1888),
(lat.), in der lat.
Grammatik eine zur Konjugation des
Verbums gerechnete Form, die eigentlich ein
Substantivum
nach der vierten Deklination ist, von dem nur der
Accusativ und
Ablativ gebräuchlich sind (z. B. amatum, amatu von einem Nominativ
amatus), und zwar der erstere, um bei Verben der
Bewegung den Zweck, zu dem die
Bewegung geschieht, auszudrücken,
z. B. ire rempublicam perditum («gehen den
Staat zu verderben»),
der zweite bei
Adjektiven, um zu bezeichnen, daß die Eigenschaft
in
Beziehung auf eine Handlung beigelegt wird, z. B. facile dictu («leicht
zu sagen»). Auch andere
Sprachen zeigen ähnliche
Bildungen, z. B. das ältere
Slawisch. Das S. ist sprachwissenschaftlich
zu den Infinitiven (s. d.) zu rechnen.
Franz von, Operettenkomponist, geb. zu
Spalato inDalmatien, besuchte das Konservatorium in
Wien,
[* 11] wirkte
seit 1841 als Kapellmeister an verschiedenen
Theatern, zuletzt am
Carl-Theater in
Wien. Dann lebte er abwechselnd
in
Wien und auf seinem niederösterr. Gute Sophienleina. Er starb in
Wien.
Allgemein bekannt wurde
S.sName durch seine
Operetten «Zehn Mädchen und kein Mann» (1862),
«Das Modell» (1895). S. hat außerdem Kirchenmusiken
(Messen u. s. w.) geschrieben. Von seinen Liedern
ist «O du mein
Österreich»
[* 12] (aus dem
Singspiel«Alraun», 1849) volkstümlich geworden.
von wohlthätigen
Vereinen oder Gemeinden unterhaltene Küchen zur Speisung bedürftiger
Leute mit nahrhaften
Suppen. Meist wird die Benutzung durch Verteilung von Karten geregelt und gewöhnlich auch ein kleiner
Geldbetrag für die Portion erhoben. In
Darmstadt
[* 14] erforderte der Verkauf von täglich 1600 bis 1800 Portionen zu 5
Pf. in wenig
Monaten einen Zuschuß von etwa 3000 M.
Die erste Idee der S. ging vom
Grafen Rumford (s. d.) aus und fand
namentlich seit 1813 weite
Verbreitung.
Eine verwandte Einrichtung sind die sog. Schulsuppen, die darin bestehen, daß während der
kalten Jahreszeit armen Schulkindern mittags eine
Suppe verabreicht wird. Mit diesem
Verfahren begann inSachsen
[* 15] 1884 der
Verein gegen Armennot und
Bettelei in
Dresden,
[* 16] und 1896 wurden in
Dresden durch Vermittelung dieses
Vereins 33222
Suppen im Werte
von 2904
M. an etwa 1200 arme Schulkinder verteilt. 1896 wurde daselbst ein
Verein gegründet, der ausschließlich die Speisung
armer Schulkinder bezweckt. Viele andere deutsche
Städte sind dem
BeispielDresdens gefolgt; doch sind
auch mancherlei Bedenken dagegen geltend gemacht worden. In der
Schweiz
[* 17] besteht diese Einrichtung seit 1875 in St. Imier.
Grundsätzlich verschieden von den S. sind die
Volksküchen (s. d.). -
Vgl. Rumford,Über die Verbesserung des
Armenwesens
und andere gemeinnützige Anstalten (4. Aufl., Weim. 1806);
Aus den dreißigjährigen
Erfahrungen der S. zu
Darmstadt (von Wilh.
Schwab, anonym; Darmst. 1887); P. César, Les soupes scolaires (St. Imier 1891;
deutsch Berl. 1892).