bußfertiger Gesinnung. An dieselben sittlichen
Bedingungen knüpft das Evangelium Jesu die Verkündigung der göttlichen
S.
Schon das Urchristentum aber faßte den
Tod Jesu als ein zum Zwecke der S. gestiftetes Sühnopfer auf, das an die
Stelle
der alten Opfer getreten sei, und die kirchliche Dogmatik hat daraus die
Theorie von der stellvertretenden
Genugthuung (s. Versöhnung) entwickelt, die
Christus durch seinen
Tod der Strafgerechtigkeit
Gottes geleistet habe. Die Aufklärungszeit
hat die Möglichkeit der S. bestritten, sofern man darunter einen um fremder Leistung willen ausgesprochenen
Erlaß der Sündenstrafe
verstand. Die Lösung der Schwierigkeit ergiebt sich aber aus der rein religiösen Fassung der S., wonach
dieselbe die Wiederherstellung des durch die
Sünde gestörten normalen Verhältnisses des
Menschen zu Gott, oder die dem
Menschen
von neuem zugesicherte väterliche Gesinnung
Gottes bedeutet.
(spr. ßönnderländ),Municipal-, County- und Parlamentsborough (2
Abgeordnete) sowie bedeutender Seeplatz
in der engl.Grafschaft Durham und 20 km nordöstlich von Durham, südlich an der Mündung des Wear in
die Nordsee, an der
North-Eastern-Eisenbahn, bildet mit dem dicht anliegenden Wearmouth oder
Bishop Wearmouth und dem am linken
oder nördl. Ufer des Wear gelegenen, als Vorstadt geltenden Monk-Wearmouth-Shore eine einzige
Stadt mit (1891) 130 921 E., gegen 116 542 im J. 1881. Im J. 1896 wurden 140 386 berechnet.
Die
Altstadt, nach dem
Hafen zu, hat enge, schmutzige
Straßen; der neuere
Teil ist gut und geschmackvoll gebaut. S. besitzt
zahlreiche
Kirchen und Dissenterskapellen, zwei
Synagogen, ein Lyceum, mehrere stark besuchte Lancasterschulen, ein
Athenäum
mit Museum,Theater,
[* 2]
Börse, Handelsbank, ein großes
Kranken- und ein Versorgungshaus und eine Kettenbrücke
über den Wear (32 m über dem Flußspiegel). Der
Hafen wird von der Flußmündung gebildet, und sein Eingang liegt zwischen
zwei langen
Molen. S. ist ein Hauptsitz des brit.
Schiffbaues; 1892 gingen 57 Schiffe
[* 3] von insgesamt 89 095
Registertons vom
Stapel.
Außerdem hat S. ausgedehnte
Glasfabrikation,
[* 4] bedeutende Fabriken für irdene Waren,
Hüte, Segeltuch, Kettenkabel,
Anker
[* 5] und
andere Schiffsutensilien,
Reepschlägereien, Seilerbahnen, Vitriolwerke,
Eisen- und
Messinggießerei, Sägemühlen, Gerberei,
Brauerei und Kalkbrennerei. S. ist Sitz eines deutschen Konsuls. In der Nähe befinden sich Marmorbrüche und reiche
Steinkohlenlager, unter denen die Monk-Wearmouth-Grube eine der bedeutendsten ist.
Eingeführt werden namentlich Hölzer und Grubenstützen (1895: 467 180
Dutzend),
Erze (42 454 t), Kreide,
[* 6]
Lehm, Getreide
[* 7] (229 433 Quarters),
Espartogras und Petroleum. Zur Ausfuhr kommen
Kohlen (4,226 Mill. t, einschließlich der Bunkerkohle gegen 3,127 Mill. t im
J. 1893), Kalk (11 947 t), Preßkohle,
Cement, Flaschen und
Glas.
[* 8] Im
Hafen verkehrten 1895: 6911 Schiffe
von 2,53 Mill.
Registertons, gegen 7535 Schiffe im Vorjahre. Die eigene Flotte zählt 280 Fahrzeuge mit 282 492
Registertons.
(d. h. der
Wald am
Sunde), Halbinsel an der Ostküste der preuß.
ProvinzSchleswig-Holstein,
[* 10]
der
InselAlsen gegenüber, im N. von dem Apenrader
Meerbusen, im O. von dem Alsensund und dem Wenningbund, im S. von der Flensburger
Bucht und dem Nübel-Noor bespült, gehört zum
Kreis
[* 11]
Sonderburg, ausgenommen das nördlichste Kirchspiel Warnitz, das zum
KreisApenrade gehört. Die Landbevölkerung spricht durchweg die westjütische Mundart. In S. liegt die
Lehnsgrafschaft
Reventlow-Sandberg, seit 1672 im
Besitz der jüngern Linie der Familie
Reventlow (s. d.). Die Landschaft ist
sehr fruchtbar und zeichnet sich durch wellenförmige Hügel, Waldgehege und Hecken (Knicks) aus.
In den deutsch-dän.
Kriegen von 1848/49 und 1864 wurde S. wichtig durch die bei dem Kirchdorf Düppel
[* 12] (s. d.), an der Landstraße von Flensburg
[* 13] und Gravenstein nach
Sonderburg, von den Dänen befestigten und hartnäckig verteidigten
Höhen. Die seit 1865 von
Preußen
[* 14] bei
Sonderburg angelegten Festungswerke sind wieder aufgegeben. Unter den übrigen vier Kirchdörfern
sind hervorzuheben Broacker mit (1890) 1033, als Gemeinde 4955 E. und einer schönen
Kirche und Satrup
(803 E.). In der Nähe von Satrup liegt das
Moor Nydam, wo 1859-63 unter andern Altertümern zwei große Ruderboote und röm.
Kaisermünzen des 2. und 3. Jahrh. aufgefunden wurden, die sich jetzt im Kieler Museum
befinden.
im frühern Mittelalter Bezeichnung für den ganzen obern
Teil des Elsasses, als Südgau,
im Gegensatz zu dem Nordgau, dem untern
Teile des
Landes. Im spätern Mittelalter erstreckte sich die Bezeichnung S. nur noch
auf den südlich der
Thur gelegenen
Teil des Elsasses.
einzige Stadt der schwed.ProvinzMedelpad im Westernorrlands-Län, an einer
Bucht des
Bottnischen
Meerbusens gelegen, ist Sitz eines deutschen Konsuls, Mittelpunkt des wichtigsten Holzwarendistrikts
Schwedens,
zählt (1893) 13 767 E. und treibt sehr bedeutenden
Handel, namentlich mit Zimmerholz und
Eisen.
[* 15] Die Handelsflotte zählt (Ende
1893) 15 Segel- und 24 Dampfschiffe von zusammen 8054 t. Durch die
Eisenbahnlinie S.-Änge steht S. mit
der nördl. Staatsbahn in
Verbindung.
(grch. Sunĭon),
Vorgebirge der Südspitze von
Attika, war seit 413
v. Chr. durch eine jetzt noch zum
Teil erhaltene
Mauer, die sich bis an den nordwestl. Fuß des
Berges hinabzog, befestigt. Hier lag auch der gleichnamige Flecken S. mit einer
Hafenbucht und ergiebigen Silberminen. (S. Laurion.) Auf dem Gipfel des
Vorgebirges stand ein, wahrscheinlich
in der zweiten Hälfte des 5. Jahrh.
v. Chr.
in dor.
Stil (Peripteros) aus weißem Marmor erbauter
Tempel
[* 17] der
Athene,
[* 18] von dem
noch jetzt 11
Säulen
[* 19] aufrecht stehen. Nach ihnen, die weithin vom
Meere aus sichtbar sind, wird das
Vorgebirge jetzt gewöhnlich
KapKolonnäs
(Kap der
Säulen) genannt.
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