gefallen lassen. Der Sund- und der unbedeutende Beltzoll mit Einschluß der Feuergelder und
Sporteln belief sich 1756 auf 200000
Thlr. Reichsmünze (zu 2 M.), 1820 auf 1½ Mill., 1853 auf 2 530000 Thlr.
Die öffentliche Meinung sprach sich mehr und mehr gegen diesen unberechtigten
Zoll aus. Nachdem 1848 die nordamerik.
Regierung erklärt hatte, sich dem
Zolle ferner nicht unterwerfen zu wollen, begannen Verhandlungen mit sämtlichen Handelsstaaten
über die
Ablösung des
Sundzolls.
Nach längern Konferenzen kam der
Vertrag vom zu stande, wonach die
Erhebung des Sund- und Beltzolls, der Feuergelder
u. s. w., desgleichen die Durchsuchung der Schiffe
[* 2] vom an
aufhören sollten. Dagegen zahlten die krontrahierenden Mächte eine Abfindungssumme von etwa 31 1/5 Mill. Reichsbankthaler,
nämlich
Großbritannien
[* 3] 10 1/8,
Rußland 9 ¾,
Preußen
[* 4] 4½,
Schweden
[* 5] 1 3/5 Mill. u. s. w.
Dänemark
[* 6] verpflichtete sich, seine
Leuchtfeuer- und Schiffahrtsanstalten im besten
Stande zu erhalten und auf allen Verbindungsstraßen zwischenOst-
und Nordsee den Durchgangszoll auf 16
Schilling für 5 dän. Ctr. herabzusetzen. -
hinter lat. Tiernamen
Abkürzung für
KarlJakobSundevall, geb. zu Högestad bei
Ystad, Professor der
Zoologie zu
Lund, gest. Er verfaßte unter anderm «Ornithologisk
System» (Stockh. 1836).
zusammenfassende Bezeichnung für die
Inseln des Malaiischen oder
Ostindischen Archipels westlich von
dem 125.° östl. L. von Greenwich, deren östlichste Celebes und
Timor sind. (S. Karte: Malaiischer Archipel.) Sie werden
gewöhnlich in die
Großen S., nämlich
Sumatra, Java,
Borneo und Celebes mit den zu diesen gehörenden
kleinern
Inseln, und in die
Kleinen S., nämlich Madura,
Bali, Lombok,
Sumbawa,
Sumba oder Sandelholzinsel, Komódo,
Flores,
Solor,
Sabrao, Lomblem, Pantar, Ombaai,
Timor, Wetter
[* 7] und andere kleinere eingeteilt.
Richtiger ist es aber, den
Begriff enger zu fassen und als östl. Grenze die Mangkassarstraße zwischen
Borneo und Celebes
sowie die Sapistraße zwischen
Sumbawa und Komódo festzustellen. Hiernach würden Celebes mit
Buton, den
Saleijer-, Sangirinseln u. s. w., sowie
Timor mit
Flores,
Sumba u. s. w. zwei besondere, jenen der
S. und der
Molukken (s. d.)
gleichwertige
Abteilungen des Malaiischen Archipels darstellen. Der
Name S. kommt von dem im westl. Java die Hauptmasse, im
südlichsten von
Sumatra einen wesentlichen
Bestandteil der
Bevölkerung
[* 8] bildenden Volksstamm der Sunda
oder Sundanesen.
Die Pflanzenwelt ist ungemein reich und mannigfaltig, ein besonderes Entwicklungscentrum des ind.
Florenreichs von vielleicht der buntesten Zusammensetzung im echten Tropencharakter, die
Heimat des
Zuckerrohrs und vieler
Gewürzbäume, fähig für tropische Plantagenkultur aller Sorten, da die Gebirgsbildungen und Savannenflächen
im Innern ganz andere Wachstumsbedingungen bieten als die feuchten
Urwälder der Niederung. So findet man, wenn auch auf den
verschiedenen
Inseln in verschiedenen
Höhen und
Lagen, zumeist drei verschiedene Waldregionen und außerdem unter periodischer
Trocknis eine Savannenregion, nämlich zu unterst die Niederungs- und Küstenwälder, in denen Nipa eine
prächtige, ungemein häufig die Flußniederungen erfüllende
Fiederpalme ist und
in denen das Ursprungsgebiet der für die
malaiische
Bevölkerung unentbehrlichen Betelnußpalme zu suchen ist, welche allerdings durch die Kultur bis nach
Vorderindien
und Neuguinea getragen ist. Es folgt darauf eine reiche untere Bergwaldregion, zumeist 800-1000 m hoch, in
Sumatra schon in
geringerer Höhe beginnend; hier herrschen
Eichen, die sonst innerhalb der Tropenregion, und zwar nördlich vom
Äquator, nur
noch in Mexiko
[* 9] sich finden, gemischt mit
Bäumen der charakteristisch-ind. Familie der Dipterocarpeen, unter denen der ostind.
Kampferbaum (Dryobalanops) in der Pracht seines Wuchses ausgezeichnet ist. Die obere Bergwaldregion geht von etwa 1600 bis 2700 oder 2800 m,
ein niederer Mischwald von dicht mit Epiphyten besetzten knorrigen
Stämmen und Gebüschen, unter denen Heidelbeergewächse
(Agapetes und
Vaccinium) häufig sind und die
Nadelhölzer
[* 10] durch Podocarpus vertreten werden. Als Übergänge zu den Savannen
breiten sich bis zum östl. Java die Kasuarinenwaldungen in 1600-2500 m Höhe aus
mit pyramidalen
Kronen
[* 11] von blattlosen Rutenzweigen, welche man ihrem Aussehen nach mit vorweltlichen Riesenschachtelhalmen
vergleicht; sie sind in Java durch den trocknen Ostmonsun vorgerückt und hier als äußerster
Vorposten einer Charakterform
Australiens anzusehen. Die Savannen selbst liegen meist 1000-1800 m hoch und bestehen aus den wogenden Feldern des Alanggrases
(Imperata) mit Zuckerrohrarten, Steppengräsern und trocknern
Farnen; oft nehmen sie infolge der Waldverwüstung
erschreckend an
Ausdehnung
[* 12] zu.
(engl.
Sunderbunds oder Sanderbands), Landstrich in
Ostindien,
[* 14] an der Mündung des
Ganges, zwischen dem
Flusse
Hugli und den Rabnabad-Inseln, mit einer
Fläche von 19 507 qkm in der Länge von 265 km. Die S. bestehen
aus einer Menge durch Anspülung von Erde, Sand und Schlamm in der Ausmündung des
Ganges entstandener, stets größer werdender,
morastiger
Inseln, welche noch fortwährend anwachsen, an Zahl zunehmen und ihre Gestalt verändern, zwischen denen sich der
unterste Lauf desGanges in unzähligen
Kanälen durchwindet.
Die 14 breitern sind für inländische Fahrzeuge, nur wenige auch für größere europ. Schiffe
fahrbar. Die einzelnen
Inseln sind dicht mit Baumwuchs bestanden und liefern in Unmassen Holz.
[* 15] Wilde Schweine,
[* 16] wilde
Büffel,
Hirsche
[* 17] und
Affen,
[* 18]
Tiger, Panther,
Nashörner sind häufig. Die Flußarme sind höchst fischreich, wimmeln
aber auch von
Krokodilen. Der dichte
Wald dient dem fruchtbaren Hinterlande als Schutzwall gegen
Springfluten. Seit etwa 100 Jahren
hat man erfolgreiche Versuche gemacht, dem
Walde einzelne
Strecken zum Zwecke der Reiskultur abzugewinnen. Die bei der Ungesundheit
des besonders bösartige
Fieber erzeugenden
Klimas geringe
Bevölkerung lebt meist vom Fischfang, dem Fällen
von Holz, dem Bereiten von Seesalz und als kundige Seeleute und Schiffer auf den inländischen Fahrzeugen. Der
Name kommt
wahrscheinlich von sundarī, einem dort häufigen Nutzholzbaume (Heritiera minor), und
ban =
Wald.
Meeresteil zwischen Celebes im N., Saleijer im W., Ostflores, Sabrao, Lomblem, Pantar,
Ombaai im
S. und 125° östl. L. von Greenwich im O. Die S. ist der westl.
Ausläufer der tiefen
¶
mehr
Bandasee und hat über 3000 m Tiefe im O., wird aber gegen W. schnell flacher, so daß im O. von Djampeja weniger als 200 m
Tiefe herrscht.