der Insel Simalu, wozu noch unabhängige Batakländer kommen, in das Gouvernement von Sumatras Westküste mit den Abteilungen
Tapanuli (mit Banjakinseln und Nias), Padang Benedenlanden (mit Batu- und Mentawei-Inseln), Padang Bovenlanden, ferner die Residentschaft
Benkulen mit Engano, die Lampongschen Distrikte, die Residentschaft Palembang mit Djambi, die Abteilung Indragiri und Kwanten
(zu Rio gerechnet), die Residentschaft Sumatras Ostküste und die unabhängigen Batakländer zwischen
Ostküste, Atschin und Tapanuli.
Geschichtliches. Als Marco Polo, der erste Europäer, das von ihm la meneur isle de Java (Giava minore) genannte S. gegen Ende
des 13. Jahrh. besuchte, bestanden daselbst acht verschiedene Reiche, von denen Polo sechs namhaft macht.
Der Name S. kommt zuerst in dem Reisebericht des Minoritenmönchs Oderich von Pordenone von 1330 als Sumoltra und 1310 bei
Ibn Batuta als Sumathra und Samathra vor. Masôudi, 944 n. Chr., nennt die Insel Fantsôur und Edrisi, 1150 n. Chr., Kela.
Als die Niederländer 1599 unter Cornelis Houtman zuerst Java und S. besuchten, bestand das letztere aus
drei großen Abteilungen, nämlich einer südlichen, genannt Batangharie, einer mittlern, dem Reiche Manangkaban, und einer
nördlichen, Tanah-Batta. Die Niederländer breiteten sich namentlich 1664-70 an der Westküste aus und errichteten Handelsfaktoreien,
an deren Spitze Padang stand. Von den Engländern wurde 1685 zu Benkulen eine Faktorei errichtet. Mit der
Eroberung von Java durch die Engländer 1812 gelangten an diese auch alle Besitzungen der Niederländer auf S., wurden aber 1819 zurückgegeben; 1824 traten
die Engländer auch Benkulen ab. Später folgten noch Kämpfe mit Atschin (s. d.).
Litteratur. Marsden, History of S. (3. Ausg., Lond. 1811);
Junghuhn, Die Battaländer auf S. (2 Bde.,
Berl. 1817);
Rosenberg, Der Malaiische Archipel (Lpz. 1878);
Bastian, Indonesien, Tl. 3 (Berl. 1886);
Verbeck, Topographische
en geologische beschrijving van en gedeelte van Sumatras westkust (Batavia 1886);
Xavenga, Kaart van het Eiland S., 1:1 500000
(Brüss. 1886);
Dornseiffen und de Geest, Algemene Kaart van S. etc., 1:1 Mill. (Amsterd. 1892);
Hoeckstra, Die Oro- und Hydrographie S.s (Groningen 1893);
Brenner, Freiherr von, Besuch bei den Kannibalen S.s (Würzb. 1894);
Topographische Kaart van S., 1:20000 (bis 1894: 91 Blätter);
Yzerman, van Bemmelen, Koorders und Bakhuis, Dwars door S. (Haarlem
und Batavia 1896).
Pulo Tschindana oder Tjendana, d. h. Sandelholzinsel, auch Sandelbosch, Insel im Indischen Ocean, südlich von
Flores und zu der niederländ. Residentschaft Timor gehörend (s. Karte: Malaiischer Archipel, Bd.
11, S. 516), bedeckt mit Savu (s. d.) 11 360 qkm und hat etwa 180000 E. S.
ist noch wenig bekannt, das Innere ist bis 1000 m hoch, das Klima gesund. Die Insel erzeugt sehr brauchbare Pferde und zeigt,
was Tierreich und Pflanzenreich betrifft, eine gewisse Übereinstimmung mit Timor. Die Bewohner sind Malaien; Hauptstadt ist
Nangamessi an der Nordküste.
Insel in Hinterindien, eine der kleinen Sunda-Inseln (s. d.), zur niederländ.
Residentschaft Celebes gehörig, ist
durch die Straße von Allas von Lombok und östlich durch die Straße von Sapi von Komódo
und Flores getrennt (s. Karte: Malaiischer Archipel, Bd.
11, S. 516), zählt auf 13 980 qkm 150000 mohammed. malaiische E. Die Insel ist tertiär und trägt mehrere
Vulkane. Die Eruption des 2760 m hohen Vulkans Tambora auf der nördlichsten Halbinsel im April 1815 gehört zu den verheerendsten,
welche man kennt. S. zerfällt in Besitzungen eingeborener Häuptlinge, welche Vasallen und Bundesgenossen der niederländ.-ind.
Regierung sind. An der Westküste liegt Allas, im Norden S., Sangar, Reina; die Sumbawa-Bai schneidet
tief in die Nordküste ein. Reis, Baumwolle, Tabak und Sandelholz sind die wichtigsten Erzeugnisse.
Moschuswurzel, die Wurzel einer in Persien wachsenden Umbellifere, Euryangium sumbul Kauffm., kommt in
Form von 2 bis 5 cm dicken, bis 6 cm breiten Querschnitten von schwammiger Konsistenz und hellbraunem bis weißgelblichem
Aussehen über Bombay und auf dem Landwege über Rußland in den Handel.
Der Geruch ist moschusartig, der
Geschmack gewürzhaft bitter. S. findet nur noch in der Parfümerie Verwendung;
früher wurde sie auch medizinisch benutzt.
(spr. schü-).
1) S., ungar. Somogy, Komitat in Ungarn, grenzt im N. an das Komitat Veszprim, im O. an Tolna und Baranya, im
S. an Kroatien, im W. und NW. an Zala und hat 6530,94 qkm und (1890) 326 835 meist kath.
magyar. E. (19 721 Deutsche, 10 829 Kroaten), darunter 83 675 Evangelische und 12 002 Israeliten. Das Komitat ist teils eben,
teils von Hügelland erfüllt, an der Nordgrenze von dem mit Sümpfen umgebenen Plattensee, an der Südgrenze
von der Drau bewässert und liefert Getreide, Wein, Obst, Gartenfrüchte, Tabak, Eichenholz, Rindvieh u. s. w. Das Komitat umfaßt
die königl. Freistadt Kaposvár und acht Stuhlbezirke. Hauptort ist Kaposvár. - 2)
Groß-Gemeinde im ungar. Komitat Zala (Szalad), am Nordwestabhang des Bakonyer Waldes, an der Linie Ukk-Tapolcza
der Ungar. Staatsbahnen, hat (1890) 1950 kath. magyar. E., Residenzschloß
des Bischofs von Veszprim, Franziskanerkloster, Realschule; Ackerbau, Weingärten, Waldungen; besuchte Jahrmärkte.
griech. Kloster am Schwarzen Meer, im Süden von Trapezunt, in der Wildnis des Sumelasberges. Es ist der Sage
nach von den Mönchen Sophronius und Barnabas im 4. Jahrh. gegründet worden, im Besitz eines der drei
nach der Sage vom Evangelisten Lukas gemalten Marienbilder. -
Vgl. Fallmerayer, Fragmente aus dem Orient, Bd. 1 (Stuttg. 1845).
(spr. schu-), türk. Schumla oder Šumna, Stadt im Fürstentum Bulgarien, 90 km westlich von Varna, auf den
Vorhöhen des östl. Balkans, von hoher strategischer Wichtigkeit, da sich hier die Straßen von den Donauübergängen bei
Silistria und Rustschuk vereinigen, um von hier aus in mehrern Pässen, besonders dem Dobral-Paß, den Balkan zu übersteigen
und über Karnabad oder Jamboli nach Adrianopel zu ziehen. Die Stadt liegt an einer Mulde innerhalb eines
hufeisenförmigen, 250 m über die Umgebung aufragenden Höhenzuges, an einem Zufluß des Kamčik, ist Hauptort eines Kreises
und macht mit seinen Kasernen, Magazinen und andern Militärbauten den Kernpunkt des nur von der Ostseite aus zugänglichen,
befestigten Lagers gleichen Namens aus. Š. zählt (1893) ohne Militär
mehr
22 517 E., davon 8528 Türken. Die Stadt, Sitz eines Brigadekommandos, eines Metropoliten, hat zahlreiche Moscheen, mehrere
Kirchen, ein Arsenal, Militärhospital, lebhaften Handel und Fabrikation von Kupferschmiedewaren. Eine Zweigbahn verbindet K.
mit der Station Kaspidschan der Linie Rustschuk-Varna. - Š., zuerst im 11. Jahrh. genannt, gewann
erst nach dem Verfall der nahen altbulgar. Residenz Preslavs eine Bedeutung, besonders seit den Kriegen
des 17. und 18. Jahrh., wo es stark befestigt wurde, vorzüglich durch den 1768 abgesetzten
Großwesir Hassan Pascha aus Algier, dessen Grabmal sich hier befindet. In allen folgenden russ.-türk. Kriegen war Š. das
Hauptquartier der Großwesire. Dreimal wurden die russ. Heere von diesem Bollwerk des türk. Reichs aufgehalten:
unter Rumjanzow 1774, unter Kamenskoi 1810 und unter Wittgenstein 1828, wo es Hussein Pascha verteidigte;
daher umging es
Diebitsch 1829. Im Kriege 1877-78 wurde es erst nach dem Friedensschluß 23. Juli 1878 von russ. Truppen besetzt.