1747 seine
Tragödie «Chorew», das erste pseudoklassische russ.
Drama (1749 im Kadettencorps, 1750 auf der Hofbühne aufgeführt). Darauf folgten «Hamlet»,
«Sinaw und Truwor», «Artistona»,
«Semira», «Jaropolk und Dimiza»,
«Wyscheslaw», der «Pseudodemetrius»,
«Mstislaw». 1756 wurde er Direktor des neu gegründeten russ.
Theaters und siedelte 1761 nach
Moskau
[* 2] über, wo er 12. (1.) Okt. 1777 starb.
Außer den
Tragödien schrieb
er, mit weniger Erfolg, verschiedene
Lustspiele («Tresotinius», eine Verhöhnung Tredjakowskijs, «Der
Vormund», «Der Wucherer» u. a.),
Opern, ein
Ballett u. s. w.; ferner Fabeln, Satiren,
Episteln,
Oden, Lobreden (auf
Katharina und
Peter d. Gr.).
Endlich war er als Journalist thätig, bis 1759, an den
«Monatsschriften» des
AkademikersMüller, dann als Herausgeber der «Emsigen
Biene»
[* 3] («Trudoljubivaja Pčela», einziger Jahrgang
1759). Seine Werke wurden von Nowikow herausgegeben (Mosk. 1781-82; 2. Ausg. 1787 in 10
Bänden).
nächst
Borneo die größte der sog. großen
Sunda-Inseln (s. d.), erstreckt sich, ungleich länger als breit,
von NW. gegen SO., wird durch die Malakastraße
im
NO. von der Malaiischen Halbinsel, durch die
Sundastraße im S. von Java geschieden. (S. Karte: Malaiischer Archipel.) S.
bedeckt mit den Küsteninseln 442 234 qkm, wird von seinem nördlichsten bis zu seinem südlichsten Ende von einer ununterbrochenen
Gebirgskette durchzogen und in eine schmälere westl. und eine breitere östl.
Hälfte geteilt.
Diese
Kette besteht aus selten auftretendem granitischem Grundgebirge, paläozoischen Sand- und Kalksteinen, tertiären Gebilden
und einer großen, darüber ausgebreiteten Eruptivgesteinsdecke. In derselben erheben sich 19
Vulkane,
[* 4] von denen sechs, der
Indrapura oder
Korintji (3766 m), der Ophir oder Passaman (2927 m), der Dempo (3167 m), der Merapi (2917
m hoch), der
Kaba und Sorick, noch thätig und zugleich die beträchtlichsten Bodenerhebungen auf der
Insel sind.
Weitere große
Höhen sind der Singalang (2890 m), der Luse (3700 m) und der Abong (3139 m) im NW. Die
Westküste ist im allgemeinen hoch und bildet
Buchten und gesicherte Ankerplätze, wie die
Bai von Tapanuli,
und wird von einer Reihe von Eilanden und Gruppen von Eilanden begleitet, von denen Simalu
(Babi),
Nias, die
Batu-Inseln, die
Mentawei-Inseln (Siberut, Pora, Nord-Pageh,
Süd-Pageh) und Engano erwähnenswert sind. Die
Flüsse
[* 5] sind an der Westküste unbedeutend
und nur einige, wie der Singkelfluß, 10-20 km aufwärts mit kleinern Prauwen befahrbar.
Einen ganz andern Charakter zeigt die Osthälfte. Denn von dem niedrigen, meilenweit landeinwärts unbewohnbaren, aus Strandmorästen
bestehenden Küstenstriche steigt das Land nur allmählich auf, um sich endlich in hügelartigen
Erhebungen dem Fuße des
Hauptgebirges anzuschließen. Diese Alluvialebene wird in der
Richtung von W. nach O. von zahlreichen
wasserreichen, teilweise 150 km und weiter fahrbaren
Strömen durchschnitten. Die bedeutendsten sind der Rokan-, der Siak-,
der Kampar-, der Indragiri-, der Djambi-, der
Musi- oder Palembang- und der Tulang Báwangfluß. Dieselben haben zahlreiche
Nebenflüsse, welche häufig miteinander in
Verbindung stehen, so daß man mittels Prauwen aus dem Gebiete
des einen in das des andern gelangen kann.
Alle bedeutendern Ortschaften in der Osthälfte liegen
an den
Flüssen, infolgedessen
alle
Kommunikation auf denselben stattfindet und Landwege kaum existieren. Im Innern des Nordens liegt der Tobasee.
Das Klima ist heiß, in den sumpfigen Niederungen ungesund und fiebererzeugend, auf Bodenerhebungen von
über 1200
m auch schon frischer, angenehm und gesund.
Padang im W. hat 26,6° C. mittlere Jahrestemperatur, Palembang im Innern
des
Ostens 27° C., Lahat in 250 m Höhe im SO. 26,7° C. Die Schwankungen der
Temperatur sind sehr gering. Das Maximum tritt
im September und Oktober ein; die große Regenzeit dauert von Oktober bis März, die Niederschlagsmenge
ist sehr beträchtlich. 4734
mm fallen in
Padang, davon 564 im Oktober, 527 im Dezember.
Der Wechsel des Monsuns ist in der südlich vom
Äquator gelegenen Hälfte der
Insel wie auf Java, in ihrer nördlichen dagegen
ein entgegengesetzter.
Erdbeben
[* 6] kommen vor, aber seltener als auf Java und den
Molukken. Die Bergwaldregion
schließt sich schon bei 200 m Meereshöhe mit
Eichen, dem ostind.
Kampferbaum und andern
Dipterocarpaceen an die Niederungswälder
von Myrtaceen und
Bananen an; der Teakbaum ist hier noch häufig. (S. auch
Sunda-Inseln.) Von Metallen erzeugt S.
Gold,
[* 7]
Eisen,
[* 8] Kupfer,
[* 9]
Blei
[* 10] und Zinn und
Steinkohlen.
Auch Petroleum kommt vor. Im Verhältnis zu seiner
Größe besitzt S. eine der reichsten Faunen der Erde. Von
Affen
[* 11] finden
sich unter andern hier der Orang-Utan, der Siamang (Siamanga syndactyla Raffl.),
von Halbaffen
[* 12] der Tavang
(StenopstardigradusBenn.), der wunderbare Koboldmaki
(Tarsiusspectrum Geoff.) und der Pelzflatterer.
Die
Raubtiere
[* 13] sind durch
Katzen
[* 14] (darunter der Königstiger), Viverren, den
Sonnenbär(Heliarctos maleyanus Raffl.)
u. a. m. vertreten. Von Huftieren findet sich der Elefant,
[* 15] das
Nashorn(Rhinocerus sumatrensisCuv.), Schweine,
[* 16] der ind.
Tapir,
Hirsche
[* 17] und Moschushirsche (Tragulus), von zahnarmen das Schuppentier. Auch an
Vögeln, Reptilien, Landweichtieren und
Insekten
[* 18] ist die
Insel reich und ihre süßen
Gewässer enthalten zahlreiche Fischarten und
Krokodile.
[* 19]
Die Bevölkerung, deren Gesamtzahl etwa 3,1 Mill. beträgt, ist ethnologisch gleichartig und gehört der malaiischen
Völkerfamilie an, und zwar der Westmalaien. Die Differenzen zwischen den einzelnen Volksstämmen sind nicht in Verhältnissen
der Körperbildung gelegen, sondern werden hauptsächlich nur durch dasMaß bedingt, in welchem sich
fremde Bildungselemente, zuerst in noch vorhistor. Zeit das kontinental-indische, später, schon in den ersten Jahrhunderten
nach Mohammed, das arabisch-islamitische, hierauf das indo-javanische und zuletzt das europäische, geltend gemacht haben.
Gegenwärtig sind alle Bewohner der Küstenstriche bis tief landeinwärts Mohammedaner und teilweise selbst sehr fanatische
Heiden, in deren religiösen
Vorstellungen Anklänge an
Vorderindien sich bemerkbar machen, sind die
Batak
(s. d.) im Innern der Nordhälfte; wesentlich
Heiden, wiewohl scheinbar und äußerlich Mohammedaner, die Bewohner der Passumahs,
Redjangs und anderer Landschaften im Innern der Osthälfte. Europäer giebt es etwa 5000,
Chinesen 100000, darunter 76000 in der
Residentschaft Ostküste.
Zum Zweck der
Verwaltung zerfällt S. in das Gouvernement
Atschin mit den Assistentresidentschaften Ostküste,
Groß-Atschin und Westküste sowie
¶
mehr
der Insel Simalu, wozu noch unabhängige Batakländer kommen, in das Gouvernement von Sumatras Westküste mit den Abteilungen
Tapanuli (mit Banjakinseln und Nias), Padang Benedenlanden (mit Batu- und Mentawei-Inseln), Padang Bovenlanden, ferner die Residentschaft
Benkulen mit Engano, die Lampongschen Distrikte, die Residentschaft Palembang mit Djambi, die Abteilung Indragiri und Kwanten
(zu Rio
[* 21] gerechnet), die Residentschaft Sumatras Ostküste und die unabhängigen Batakländer zwischen
Ostküste, Atschin und Tapanuli.
Geschichtliches. Als MarcoPolo, der erste Europäer, das von ihm la meneur isle de Java (Giava minore) genannte S. gegen Ende
des 13. Jahrh. besuchte, bestanden daselbst acht verschiedene Reiche, von denen Polo sechs namhaft macht.
Der Name S. kommt zuerst in dem Reisebericht des Minoritenmönchs Oderich von Pordenone von 1330 als Sumoltra und 1310 bei
Ibn Batuta als Sumathra und Samathra vor. Masôudi, 944 n. Chr., nennt die Insel Fantsôur und Edrisi, 1150 n. Chr., Kela.
Als die Niederländer 1599 unter Cornelis Houtman zuerst Java und S. besuchten, bestand das letztere aus
drei großen Abteilungen, nämlich einer südlichen, genannt Batangharie, einer mittlern, dem Reiche Manangkaban, und einer
nördlichen, Tanah-Batta. Die Niederländer breiteten sich namentlich 1664-70 an der Westküste aus und errichteten Handelsfaktoreien,
an deren SpitzePadang stand. Von den Engländern wurde 1685 zu Benkulen eine Faktorei errichtet. Mit der
Eroberung von Java durch die Engländer 1812 gelangten an diese auch alle Besitzungen der Niederländer auf S., wurden aber 1819 zurückgegeben; 1824 traten
die Engländer auch Benkulen ab. Später folgten noch Kämpfe mit Atschin (s. d.).
Litteratur. Marsden, History of S. (3. Ausg., Lond. 1811);
Junghuhn, Die Battaländer auf S. (2 Bde.,
Berl. 1817);