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501 geb. zu Reisen. Er ist erbliches Mitglied des preuß. Herrenhauses.
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501 geb. zu Reisen. Er ist erbliches Mitglied des preuß. Herrenhauses.
(engl., spr. ßöllki), einspänniger, zweiräderiger, sehr leichter Wagen, der hauptsächlich für Trabrennen bestimmt ist.
Das Rennsulky stammt aus Amerika, [* 2] ist aus Hickoryholz gefertigt und wiegt etwa 20 kg. Neuerdings werden Rennsulkies mit luftgefüllten Gummireifen, sog. Pneumatiksulkies benutzt.
die Balkenbegrenzung der Schiffsluken.
Auf Panzerschiffen werden die S. mit Kofferdämmen (s. d.) versehen oder besonders gepanzert.
Beiname eines Zweiges des röm. Patriciergeschlechts der Cornelier, der in den frühern Jahrhunderten der röm. Republik mit dem Beinamen Rufinus vorkommt. Der einzige wirklich bedeutende Vertreter dieser altpatricischen, aber herabgekommenen und verarmten Familie ist der Diktator Lucius Cornelius S. Felix. S. wurde 137 v.Chr. geboren und erhielt schon in seiner ersten öffentlichen Stellung, als Quästor des Gajus Marius im Kriege gegen Jugurtha, 106 v.Chr., Gelegenheit, seine militär. und diplomat.
Talente zu erweisen: er zeigte sich nicht nur als trefflicher Reiterführer, sondern erlangte auch durch seine kühne und gewandte Unterhandlung die Auslieferung Jugurthas vom König Bocchus von Mauretanien. In den J. 104–101 nahm S. zuerst als Legat des Marius in Gallien, dann in Oberitalien [* 3] unter Lutatius Catulus Anteil am Kriege gegen die Cimbern und Teutonen. 93 war er Prätor in Rom, [* 4] 92 wurde er als Proprätor mit der Verwaltung Ciliciens betraut. Dann nahm S. am Bundesgenossenkriege teil; 88 wurde er Konsul und erhielt den Auftrag, in Asien [* 5] den Krieg gegen Mithridates zu führen. Er galt schon damals als Haupt der Aristokratie.
Der Tribun Sulpicius Rufus suchte der Aristokratie entgegenzuwirken. S. verbot kraft seines Amtes alle weitern ordentlichen Volksversammlungen; aber Sulpicius erzwang durch Straßenunruhen die Aufhebung des Verbots. Daraufhin begab sich S. zu seinem Heere nach Campanien und zog, als Sulpicius außer seinen frühern Gesetzesvorschlägen auch noch den Antrag, den Krieg in Asien S. abzunehmen und dem Marius zu übergeben, beim Volke durchgebracht hatte, mit den ihm ganz ergebenen Legionen nach Rom, erklärte den Sulpicius samt dem Marius und dessen Sohn nebst neun andern in die Acht und ließ mit seinem Kollegen vom Senat die Gesetze des Sulpicius für ungültig erklären.
Darauf ging er Anfang 87 nach Asien ab; doch kaum hatte er Italien [* 6] verlassen, so kehrte Marius zurück. Nun wurde S. geächtet und nach Marius' Tode (86) ein anderer Gegenfeldherr für den Krieg in Asien ernannt. Durch dies alles ließ sich indes S. in seinen Kriegsoperationen gegen Mithridates (s. d.) nicht stören. Er kehrte erst nach des Mithridates Besiegung 83 nach Italien zurück, wo inzwischen Cinna und nach dessen Tode Papirius Carbo und der jüngere Marius als Häupter der Demokratie geherrscht hatten, unterstützt durch die noch vom Bundesgenossenkriege her in Waffen [* 7] stehenden Samniter und Lucaner.
Bis Ende 82 war Marius in Latium, Carbo in Etrurien und Umbrien besiegt, Rom durch den blutigen Kampf am Collinischen Thor vor einem Überfall der Samniter gerettet und S. mit der Diktatur bekleidet. Damals nahm er den Beinamen des «Glücklichen» (Felix) an. Durch Proskriptionen räumte er mit den Gegnern auf, während die Verfassung und Verwaltung des Staates durch eine Reihe einzelner Gesetze (leges Corneliae) im Sinne einer aristokratischen Restauration umgestaltet wurde.
Die politisch wichtigsten Punkte dieser Reform waren die Beschränkung des Volkstribunats und die Steigerung der Macht des Senats. Die Ansiedelung seiner Veteranen in ganz Italien und die Errichtung einer Art Leibwache von 10000 freigelassenen Sklaven in Rom, den sog. Corneliern, sollten der neuen Gewalt zur Stütze dienen. Nachdem S. 80 mit seinem Schwiegervater Metellus Pius neben seiner Diktatur das Konsulat bekleidet hatte, überraschte er 79 viele Parteien durch Niederlegung der Diktatur und zog sich auf seine prächtige Villa nach Puteoli zurück. Hier vollendete er seine Memoiren, die Plutarch bei der noch erhaltenen Biographie S.s benutzte. Er starb aber schon 78 wahrscheinlich an einem Blutsturz. –
Vgl. Zachariä, L. Cornelius S. als Ordner des röm. Freistaates (Heidelb. 1834);
Drumann, Geschichte Roms, Bd. 2 (Königsb. 1835);
H. Fritsche, Die Sullanische Gesetzgebung (Essen [* 8] 1882);
hinter lat. Pflanzennamen Abkürzung für William Sullivant (spr. ßöllĭwĕnt), Bryolog, geb. 1803 in Franklinton, gest. 1873 in Columbus.
(spr. ßöllĭwèn), Sir Arthur, engl. Komponist, geb. in London, [* 9] war Schüler des Leipziger Konservatoriums, schrieb seit Anfang der sechziger Jahre eine Reihe von Instrumentalkompositionen und Chorwerken, von denen das Oratorium «The light of the world» (1873) und «Die Goldne Legende» (1886) am bekanntesten geworden sind, letzteres auch in Deutschland. [* 10] Seine große Popularität in England verdankt er aber seinen Liedern und Operetten. Unter den letztern ragt «Der Mikado» (1885) hervor, der auch in fremde Sprachen übersetzt wurde. Mit «Ivanhoe» (1891) wandte er sich der großen Oper zu. Seine neueste Oper «The Chieftain» (aus dem span. Räuberleben) wurde in London aufgeführt. Von 1879 bis 1881 war S. Prinzipal der Royal Training School for Music; seitdem ist er einer der Direktoren des Royal College of Music. Er wurde 1883 von der Königin in den Ritterstand erhoben.
(spr. ßüllih), Maximilian de Béthune, Baron von Rosny (Mantes), Herzog von, Minister und Freund Heinrichs IV. von Frankreich, wurde zu Rosny geboren und im prot. Glauben erzogen. Im Alter von 11 J. kam er an den Hof [* 11] der Königin von Navarra, Jeanne d'Albret, die ihn 1571 mit ihrem Sohne, dem spätern Heinrich IV., nach Paris [* 12] schickte, wo er in der Bartholomäusnacht 1572 fast ein Opfer der Mörder geworden wäre. Als Heinrich 1576 in das Heerlager der Protestanten entwich, begleitete S. ihn. 1580–83 diente er unter Anjou in den Niederlanden, kehrte dann aber zu Heinrich nach Südfrankreich zurück.
In der Schlacht bei Coutras 1587 trug er viel zum Erfolge des Tags bei. Auch an den fernern Kämpfen Heinrichs nahm er teil, hielt sich eine Weile lang mißvergnügt vom Hofe fern, trat dann aber wieder in das volle Vertrauen des Königs ein und riet Heinrich IV., zur Beendigung des Bürgerkrieges und Befestigung seiner Krone zur kath. Kirche überzutreten. Heinrich stellte ihn 1597 an die Spitze der Finanzverwaltung; 1599 erhielt er den Titel eines Oberintendanten. Mit Festigkeit [* 13] und rastloser Thätigkeit brachte der harte, ¶
sittenstrenge und seinem Herrn unbedingt ergebene Minister, nachdem eine organische Reform mißlungen war, Ordnung in das Chaos, vereinfachte die Erhebung, verminderte die Lasten, forderte strenge Rechenschaft, erfand neue Formen für das Rechnungswesen und prüfte die Register. Die Finanzüberschüsse häufte er, trotz reichlicher Tilgung der Staatsschulden, in der Bastille auf, deren Gouverneur er 1602 wurde, und dieser Schatz belief sich bei Heinrichs IV. Tode auf 42 Mill. Livres.
Als Heinrich IV. 1600 den Zug nach Savoyen unternahm, wurde S. Großmeister der Artillerie. Nach dem Frieden übernahm er die öffentlichen Bauten und griff bald in alle Zweige der Verwaltung ein. Der Landwirtschaft galt seine Vorliebe: auf sie wollte er den wieder zu schaffenden Reichtum Frankreichs gründen;
in Fragen der Industrie und des Handels mußte Heinrichs höhere Einsicht ihn vorwärts treiben.
Auch an den auswärtigen Verhandlungen war er beteiligt. Die Ermordung Heinrichs IV. (1610) hemmte plötzlich die großartigen Unternehmungen des Ministers, der 1606 zum Herzog von S. erhoben war, und veränderte seine Lage gänzlich. Er wurde von der Regierung verdrängt, lebte fortan zu Rosny und Villebon, beschäftigte sich mit Landbau und schrieb seine Erinnerungen nieder. An dem Parteitreiben nahm er, die Hugenotten beeinflussend, einen nicht immer heilsamen Anteil. 1634 verlieh ihm Ludwig XIII. die Marschallswürde. Am starb S. zu Villebon. Er hinterließ eine einzige Tochter Margarete de Béthune, die an den Herzog Henri de Rohan (s. d.) vermählt war. Von seinem Geschichtswerk ließ S. u. d. T. «Mémoires des sages et royales économies d'état, domestiques, politiques et militaires de Henri le Grand» die zwei ersten Bände (Amsterd. 1634) erscheinen. Jean le Laboureur veröffentlichte erst 1662 zwei andere Bände. Diese Memoiren sind lange für die Geschichte Heinrichs IV. eine Hauptquelle gewesen; man weiß jetzt, daß sie persönlich-polit. Tendenz dienen, ihren Urheber verherrlichen und zu diesem Zweck selbst Fälschungen schlimmer Art nicht vermieden haben. -
Vgl. Ritter, Die Memoiren S.s (Münch. 1871);
Legouvé, Sully (Par. 1873);
Gourdault, S. et son temps (3. Aufl., Tours [* 15] 1877);
Philippson, Heinrich IV. und Philipp III., Bd. 3 Berl. 1876);
Th. Kükelhaus, Der Ursprung des Planes vom Ewigen Frieden in den Memoiren des Herzogs von S. (Berl. 1893).