durch die starke Feuchtigkeit. In
Südgeorgien erwiesen sich 82 Proz. aller
Tage feucht, im November und Dezember war nur je
ein
Tag trocken; selbst im wärmsten
Monat Februar schneite es hier 13 mal.
In dem eigentlichen Südpolargebiet sind andere
Niederschläge als feste nicht zu erwarten. Für die Luftdruckverhältnisse stellteHann folgende Werte
fest:
Das sind Luftdruckgrößen, wie sie im Nordpolargebiet innerhalb großer, aber vorübergehender Depressionen vorkommen. Thatsächlich
ist denn auch das ganze südl. Polargebiet als eine große Cyklone aufzufassen, deren Centrum
in der Nähe des
Südpols liegt und die von stürmischen Westwinden umkreist wird. Der
Mangel selbständiger
Luftcirkulationen über großen Landmassen, der diesen westl. Strömungskreis durchbrechen würde,
gehört zu den
Gründen, einen Australkontinent abzulehnen.
Bei der internationalen Polarforschung 1882-83 bestanden in den S. zwei
Beobachtungsstationen: die deutsche in
Südgeorgien
und die französische auf
Kap Hoorn. Im Südsommer 1893/94 haben
Hamburger Schiffe,
[* 3] namentlich
Kapitän
Larsen auf der Jason, südlich von den
Südshetland-Inseln ein größeres Land, bis über 68° südwärts sich ausdehnend
(Oskar II.-Land) und
Inseln mit thätigen
Vulkanen
(Lindenberg-Insel und Christensen-Insel) entdeckt. Neuerdings, besonders
seit dem Beschluß des
Deutschen Geographentags 1895 ist ein neuer Aufschwung der Forschung bemerkber
^[richtig: bemerkbar]. Eine belg. Expedition unter Leitung des Schiffslieutenants de Gerlache
ist im Aug. 1897 zur Erforschung des Südpolargebietes abgegangen; weitere sind in Vorbereitung. -
ehemalige
Provinz des Königreichs
Preußen,
[* 5] aus demjenigen
Teil Großpolens gebildet, der 1793 an
Preußen
gefallen war; sie bestand aus den zwei Kammerdepartements
Posen
[* 6] und Kalisch.
[* 7] Bei der dritten poln.
Teilung 1795 kam
der westliche, links von der Weichsel gelegene
Teil von Masovien mit Warschau
[* 8] hinzu und bildete ein drittes Kammerdepartement
Warschau. Die
Provinz umfaßte nun etwa 53000 qkm mit 1 ⅓ Mill. E. und bestand aus dem heutigen Reg.-Bez.
Posen und dem östlich davon gelegenen jetzt russ.-poln.
Lande zwischen Weichsel und Pilica. Durch den
Frieden von
Tilsit
[* 9] (1807) wurde das ganze Gebiet an das neu errichtete Herzogtum Warschau abgetreten. Nach dessen
Auflösung 1815 wurden
auf dem
Wiener Kongreß die ehemaligen Departements Warschau und Kalisch sowie ein
Teil des Departements
Posen an
Rußland überlassen,
der größere
Teil des letztern Departements
Preußen zugesprochen und als Reg.-Bez.
Posen der Monarchie
einverleibt. -
Vgl. Das Jahr 1793.
Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Organisation
S.s, hg. von Prümers
(Posen 1895).
eine antarktische Inselgruppe im S. von
Südamerika,
[* 11] 12 Hauptinseln und zahllose kleinere Eilande
und Klippen
[* 12] zwischen 61° und 63° 20' südl.
Br. und 54 und 63° westl. L. Einzelne
Inseln waren wohl schon früher, so von
Dirck Gherritz 1599, gesehen worden, genauere
Kunde brachte 1819 W.Smith. Nähere Untersuchung verdankt
man Bransfield 1819/20. Wedell schilderte sie als schroffe hohe
Spitzen, so daß sie einem in die See versunkenen
Lande gleichen.
Die Gipfel werden auf 2000 m geschätzt. Dunkle Uferklippen stechen scharf von der Firn- und Gletscherdecke ab. Die größten
Inseln sind George-Insel, Livingston-Insel,
Smith-Insel. Mit einem kreisförmigen Kraterhafen ist Deceptioninsel
ausgestattet. Auch die
Inseln Elephant und Clarence im
NO. gehören hierher (s. die Nebenkarte zur Karte der
Südpolarländer).
[* 13] Die
Bransfieldstraße trennt die Gruppe von
Grahams- und Louis-Philipp-Land.
ein aus dem
Arabischen in das
Türkische hinüber genommenes Wort, eigentlich die Mehrzahl von Sadr
(Brust, Vorderstück),
in der
Türkei
[* 15] eine Rangbezeichnung hoher richterlicher oder religiöser
Beamten, denen in den Versammlungen die vordern,
d.
i. Ehrensitze, eingeräumt werden.
Eisenbahnen, s.
Brasilien^[= Vereinigte Staaten von (hierzu Karte: Brasilien), nächst Rußland, dem Britischen Reiche, China ...]
[* 17]
(Verkehrswesen).
Eisen-Berufsgenossenschaft für den preuß. Reg.-Bez.
Trier,
[* 18] den
Bezirk Lothringen und die bayr.
Bezirksämter
Zweibrücken
[* 19] und
Homburg,
[* 20] ohne Sektionsbildung. Sitz ist Saarbrücken.
[* 21] Ende 1895 bestanden 423 Betriebe
mit 35 576 versicherten
Personen, deren anzurechnende Jahreslöhne 31 365 384 M. betrugen. Die Jahreseinnahmen beliefen sich
auf 470 833 M., die
Ausgaben auf 413036 M., der Reservefonds Ende 1895 auf 1 092 194 M. Entschädigt wurden 1895: 271
Unfälle
(7,62 auf 1000 versicherte
Personen), darunter 36
Unfälle mit tödlichem Ausgang, 7 mit völliger Erwerbsunfähigkeit.
Die
Summe der gezahlten
Entschädigungen mit den
Renten für
Unfälle aus frühern Jahren betrug 1895: 312 175
M. (S.
Berufsgenossenschaft.)