besetzt sein müssen, nahm das preuß. Gesetz vom §. 19, diesen Grundsatz auch
für die S.
auf und die preußischen S. wurden nach
Ablauf
[* 2] der gesetzlichen Frist als definitiv besetzt erklärt. Die beteiligten
Bischöfe nahmen aber diese Vorschriften nicht an, und der
Staat hat auch in diesem Punkte jetzt den
Bischöfen
nachgegeben (Gesetz vom Art. 2, §. 3). Die Zahl der in
Preußen
[* 3] bestehenden S. beträgt über 1100.
Peter, Wappendichter des 14. Jahrh., führte, wie schon sein
Spitzname (Suche den Wirt) anzeigt, das Wanderleben
eines Fahrenden, verweilte als Herold im Gefolge österr. Fürsten, deren Preußenzüge er beschrieb, und besonders am
WienerHofe; er starb nach 1395. Seine zahlreichen Lob- und Wappengedichte sind bei geringem histor. Gehalt
alle über einen
Leisten gearbeitet, möglichst in den
Farben des höfischen Rittertums; andere allegorische, lehrhafte und
satir.
Dichtungen nähern sich der Art
Heinrichs des Teichners.
Ausgabe von Primisser
(Wien
[* 4] 1827); Auswahl von Bobertag in der
«Deutschen Nationallitteratur», Bd. 11.
ein kleines
Fernrohr
[* 5] mit großem Sehfeld und schwacher Vergrößerung, das zum Zwecke der leichtern Auffindung
eines Gestirns am Okularende eines großen
Fernrohrs und diesem parallel so befestigt ist, daß ein Gestirn, wenn es sich
in der Mitte des Sehfeldes des S. befindet, sich auch im Sehfelde des großen
Fernrohrs befinden muß.
(spr. ßüscheh),LouisGabriel,
Herzog von
Albufera, franz. Marschall, geb. zu
Lyon,
[* 6] trat 1792 in die
franz.
Armee, wurde 1797 Brigadegeneral und darauf Stabschef bei
Brune. In gleicher
Stellung diente S. unter
Joubert,
Moreau,
Championnet und Masséna. Im Juni 1800 wurde er Kommandant von Genua
[* 7] und erhielt im Dezember den
Befehl über
das Centrum der
Armee in
Italien;
[* 8] 1803 und 1804 befehligte er eine Division im Lager
[* 9] von
Boulogne, nahm 1805 am Feldzug gegen
Österreich
[* 10] teil und kämpfte 1806 und 1807 gegen
Preußen und
Rußland.
Nach dem Frieden von
Tilsit
[* 11] erhielt
E. den
Befehl über das in
Schlesien
[* 12] liegende 5. Korps und führte es nach
Spanien,
[* 13] woselbst
er 1808 die
Belagerung von Saragossa
[* 14] auf dem rechten Ebroufer deckte. Darauf erhielt er den
Befehl über das 3. Korps und nahm Tarragona,
darauf Montreal
[* 15] und Figueras. Napoleon, der ihn bereits 1808 in den Grafenstand erhoben hatte, ernannte
ihn infolgedessen zum Marschall von
Frankreich; 1812 eroberte S.
Valencia
[* 16] und erhielt darauf den
Titel eines
Herzogs von
Albufera. 1813 übernahm
S. den Oberbefehl über die franz.
Truppen in
Aragonien,
Catalonien undValencia, mußte aber nach der
Schlacht
von Vittoria sich nach
Catalonien zurückziehen, wo er sich bis 1814 hielt.
Nach der Abdankung Napoleons unterwarf sich S.
Ludwig XVIII., erhielt von diesem das Oberkommando über die Südarmee und
die Pairswürde und wurde im November Gouverneur der 5. Militärdivision in
Straßburg.
[* 17] Bei der Rückkehr
Napoleons ging
S. zu ihm über, wurde Befehlshaber der Alpenarmee, drang in Savoyen ein und schlug die Piemontesen, mußte
aber vor den
Österreichern nach
Lyon zurückweichen. Nach der zweiten Restauration blieb S. ohne Anstellung, doch erhielt
er 1819 die Pairswürde wieder. S. starb zu Marseille.
[* 18] Seine «Mémoires
sur les campaignes en Espagne depuis 1808 jusqu'en 1814» (2. Aufl., 2 Bde.,
mit
Atlas,
[* 19] Par. 1834) gab sein Stabschef
Saint-Cyr-Nugues heraus. In
Lyon wurde ihm 1858 ein Bronzestandbild (von Dumont) errichtet.
-
Vgl. Barault-Roullon, Le
[* 20] maréchal S. (Par. 1854).
Stadt im
Kreis
[* 27]
Kempen im Rheinland des preuß. Reg.-Bez.Düsseldorf,
[* 28] unweit links von
der
Niers, an den
Nebenlinien Krefeld-S.-Viersen (18 km), Hüls-S.-Viersen (21 km) und Viersen-S.-Grefrath (9,4 km) der Krefelder
Eisenbahn (zwei
Bahnhöfe),
[* 29] hat (1895) 8119 E., darunter 510
Evangelische und 37 Israeliten, Post,
Telegraph,
[* 30] kath. und evang.
Kirche, städtische
Sparkasse,
Krankenhaus;
[* 31] Sammetweberei, zwei
Sammet- und Sammetbandfabriken, je zwei Seidenfärbereien,
Zeugdruckereien und Appreturanstalten, eine Dampfflachsschwingerei, Ziegeleien, Gerbereien und
Ölmühlen. Auf dem Höhenzuge
ein hoher Aussichtsturm als Kreis-Kriegerdenkmal, in der Nähe auf dem Heiligenberge eine alte (Irmgardis-) Kapelle, viel
besuchter Wallfahrtsort.
Teil des russ. Gouvernements Kutais in
Transkaukasien, am
SchwarzenMeer, im Gebiet
desBsyb, Kodor und anderer Küstenflüsse, hat 8621,1 qkm, 77 061 E., meist
Abchasen und Mingrelier.
(spr. ßu-),Bezirksstadt im
BezirkSuchum (s. d.) des russ.-kaukas. Gouvernements Kutais und Hafenstadt,
an einer
Bucht der ostnordöstl.
Küste des
SchwarzenMeers, hat (1891) 2525 E., Post und
Telegraph, eine
russ., eine kath.
Kirche, halbverfallene türk. Festung,
[* 32] guten
Hafen mit Dampfschiffahrtsverbindung nach Odessa
[* 33] und
Batum.
[* 34] Die
Malaria ist durch große Eukalyptuspflanzungen beseitigt worden, und die Stadt dient seitdem als klimatischer Kurort.
Es soll hier das alte Dioscurias gelegen haben. Unter türk. Herrschaft wurde S. 1785 Festung,
und bildete einen der Hauptplätze des
Sklavenhandels; es kam 1829 zu
Rußland.
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