469 Kisuaheli, eine der Bantusprachen (s.
Bantuvölker), bildet die Verkehrs- und Handelssprache in einem bedeutenden Gebiete
Ostafrikas. Hilfsmittel für das S. sind: Büttner, Hilfsbüchlein für den ersten Unterricht in der Suahelisprache (Lpz.
1887);
ders., Wörterbuch der Suahelisprache (Berl. 1890);
ders., Suaheli-Schriftstücke (ebd. 1890);
ders.,
Anthologie aus
der Suaheli-Litteratur (ebd. 1894);
von St.
Paul-Illaire, Suaheli-Handbuch (ebd. 1890);
richtiger Sauâkin, wichtiger, von England besetzter Handelsplatz und sicherster
Hafen an der ägypt.
Küste
des
RotenMeers, liegt in
Nubien in dürrer, salzreicher Gegend, im Hintergrunde eines 4 km langen, schmalen
Meeresarms, der sich an seinem Ende zu einer 2 km breiten
Bucht erweitert, und zerfällt in zwei Hauptteile. Der eine ist
auf einer kleinen
Insel erbaut und besteht zum
Teil aus gutgemauerten
Gebäuden und schuppenförmigen Warenmagazinen. An der
Südseite der
Bucht, auf dem Festlande, dehnt sich die von Eingeborenen bewohnte Ortschaft El-Gef aus,
welche aus zeltartigen Hütten
[* 3] besteht, aber ungemein belebt ist und mit S. durch eine eiserne
Brücke
[* 4] verbunden ist.
Hier befindet sich der
Bazar. Im Nordwesten von Gef erheben sich die hohen
Mauern der
Kaserne nebst einem armierten Werke; 2 km
weiter befinden sich die
Brunnen,
[* 5] die von Gärten und Dattelpflanzungen umgeben sind. Hauptgegenstände
der Ausfuhr sind Gummiarabikum und Elfenbein, ferner
Perlmuscheln,
Baumwolle,
[* 6]
Tamarinde, Sennesblätter und
Straußenfedern,
eingeführt werden Gewebe,
[* 7] Durra,
Tabak,
[* 8] Lebensmittel u.s.w.; jedoch ist
der Handel seit der
Absperrung aller nach dem
Süden
führenden
Straßen unbedeutend. Wichtig ist der Verkehr der Mekkapilger nach
Dschidda.
Telegraph
[* 9] führt
nach
Kassala. S. wurde, als im
Sudan der
Aufstand des
Mahdi (s. d.) ausgebrochen war, von brit.
Truppen besetzt.
Franz,
Jesuit, geb. in Granada,
[* 10] gest. in Lissabon,
[* 11] einer der gelehrtesten
Vertreter der scholastischen
Theologie, die er sowohl als akademischer
Lehrer (in
Valladolid,
Rom,
[* 12] Coimbra) als auch in seinen
Schriften darstellte und verteidigte. Seine Werke erschienen in einer Gesamtausgabe
in 23
Bänden (zuerst
Lyon
[* 13] 1630 fg., dann Vened. 1740–57; neue Ausg., 28 Bde.,
Par. 1856; Ergänzungsbd., Brüss. 1859). Den Hauptinhalt bilden die
Kommentationen und Disputationen über die theol.
«Summa» des
Thomas von Aquino. Da S. in einem
Traktat«Degratia» sich an dem Molinistischen Streite über
die Gnadenwirkung beteiligt hatte (s. Molina),
konnte dieser erst 1651 im Druck erscheinen. Eine andere
Schrift: «Defensiofidei catholicae adversus Anglicanos» (1613) wurde in
Paris
[* 14] und
London
[* 15] öffentlich verbrannt,
weil er darin die
Lehre
[* 16] von einer
unbedingten Gewalt des Papstes über die weltlichen Fürsten vertrat. –
Vgl. K. Werner,
FranzS. und die Scholastik der letzten
Jahrhunderte (2 Bde., Regensb.
1860–61).
(Swarez),
Karl Gottlieb, Jurist, geb. zu Schweidnitz,
[* 17] studierte zu
Frankfurt
[* 18] a.O. Rechtswissenschaft,
wurde 1766
Auskultator, 1769 Pupillenrat in
Breslau.
[* 19] Als solcher leistete er dem Minister
Carmer wesentliche
Hilfe in der
Begründung des
landwirtschaftlichen Kreditsystems,
Hebung
[* 20] der
Landwirtschaft,
Reform des Schulunterrichts und Anbahnung
einer Prozeßreform, und wurde bereits 1771 zum Oberamtsregierungsrat ernannt. Als
Carmer 1780 zum Großkanzler ernannt wurde,
folgte ihm S. nach
Berlin
[* 21] und übernahm hier die Hauptarbeit für die preuß. Justizreform.
Er verfaßte eine neue allgemeine Deposital- und eine neue Hypothekenordnung und arbeitete 1792 die ganze Prozeßordnung
um, die dann 1793 als
Allgemeine Gerichtsordnung verkündigt wurde. Sodann lieferte er die hauptsächlichsten Materialien
zur Abfassung des
AllgemeinenLandrechts, dessen
Entwurf er 1790 völlig umarbeitete. 1787 zum
Geh. Oberjustizrat und
Geh. Obertribunalsrat
ernannt, starb er zu
Berlin. 1896 wurde ihm in
Breslau ein Bronzestandbild (von
Breuer) errichtet. –
Korkstoff, eine dem
Faserstoff verwandte
Substanz, die in den Wandungen des
Korkes gebildet
wird und bei dessen
Ausziehen mit
Alkohol,
Äther, Wasser und verdünnter Schwefelsäure
[* 25] als ein leichter, wachs- oder fettartiger
elastischer, rötlichgrauer
Stoff von zelliger
Textur zurückbleibt. S. wird durch Schwefelsäure in Krümelzucker, durch Salpetersäure
in Korksäure und Kleesäure verwandelt und ist in keiner Flüssigkeit löslich.
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