Theologie, dann die
Rechte, lebte 1880-82 als Regierungsassessor in Rudolstadt
[* 2] und wurde 1884 Rechtsanwalt in
Naumburg.
[* 3]
Außer
jurist.
Schriften («Der Kampf des Gesetzes mit der Rechtsgewohnheit», Cass. 1877;
«Recht und Rechtsquellen», ebd. 1883; «Die
Lehre
[* 4] vom
Vergleiche», Berl. 1889; «Beiträge zu einer
allgemeinen Rechtslehre», Naumb. 1895 u. a.) hat S. eine
größere Anzahl von
Dichtungen veröffentlicht: «Gedichte» (Gütersloh 1877),
«Pereat tristitia» (ebd.1882;
2. Aufl. u. d. T.
«Deutsches Liederbuch», Lpz. 1894),
«Auf Flügeln des
Gesanges» (Neuhaldensleben 1883),
Johs., Schulmann, geb. zu Schleiden, studierte zu
Leiden
[* 6] und Löwen
[* 7] und ging dann nach
Paris,
[* 8] wo er
akademische Vorträge hielt und zur reform.Lehre übertrat. Er wurde dann nach
Straßburg
[* 9] berufen, um
daselbst die neue Organisation des Schulwesens zu leiten.
Bald nach seiner Ankunft (Jan. 1537) begründete er das Gymnasium,
in dem er das humanistische Bildungsideal zu verwirklichen suchte (vgl. seine
Schrift«De literarum ludis recte aperiendis»,
Straßb. 1539). Daneben war S. auch mit kirchlichen Angelegenheiten beschäftigt
und wurde zu diplomat.
Missionen verwendet.
Da er vielfach in Streitigkeiten mit den
Lutheranern verwickelt war, wie namentlich mit
Marbach, dem Präsidenten
des geistlichen
Konvents, dann, nach dem Erscheinen der Konkordienformel, mit dem Professor Pappus, führten
S.s Gegner zuletzt
dessen Entlassung vom
Amte (Ende 1581) herbei. Er starb zu
Straßburg. S. stand in hohem Ansehen
und
war in Schulsachen der allgemeine Ratgeber in
Deutschland.
[* 10]
KaiserKarl V. hatte ihn in den
Reichsadel erhoben. -
Vgl. Schmidt,
La vie et les travaux de S. (Straßb. 1855);
Kückelhahn,Johannes S.,
Straßburgs erster Schulrektor (Lpz. 1872): Laas,
Die
Pädagogik des
Johannes S., kritisch und historisch beleuchtet (Berl. 1872);
G.
Schmid, J. S. in
Straßburg (in
Schmids «Geschichte
der Erziehung», Bd. 2, Abteil.
2, Stuttg. 1889).
Julius, Dichter, geb. zu Köstritz in Reuß,
[* 11] studierte 1837-41 in
Jena
[* 12]
Theologie und war dann einige
Zeit Hauslehrer zu Heilbronn
[* 13] und zu Friesen in
Sachsen,
[* 14] worauf er Erzieher des
ErbprinzenHeinrich XIV.
von Reuß wurde, den er auch auf das Gymnasium zu
Meiningen
[* 15] begleitete. Seit 1851 wirkte S. als Pfarrer in dem Walddorfe Göschitz
bei Schleiz,
[* 16] von wo er 1857 in gleicher Eigenschaft nach Köstritz übersiedelte. Im Okt. 1885 legte
er sein
Amt nieder und erhielt den
Titel als
Geh.
Kirchenrat. Er starb in
Leipzig.
[* 17] In allen seinen
Poesien bekundet sich S. als lyrischer Dichter voll tief religiösen
Sinnes, dabei zugleich als Mann von Gemüt und echt deutscher Gesinnung. Die Form seiner einfachen und wahren,
zum
Teil höchst zarten und innigen
Dichtungen ist klar und glatt. Gedichte religiösen
Inhalts veröffentlichte er in den drei
Sammlungen «Fromme Lieder»
(Tl. 1, Lpz. 1852; 12. Aufl. 1893;
Tl. 2, 1858: 4. Aufl. 1892: Tl. 3,1892),
ferner in «Zwei
Rosen
oder das
Hohe Lied der Liebe» (ebd. 1854; 2. Aufl. 1892),
vom Wechsel der Gezeiten (s. d.) nicht abhängiger besonders
hoher Wasserstand des
Meers, den ein gegen die
Küste wehender
Wind erzeugt. Der in immer nahezu derselben
Richtung wehende
Wind
treibt die Wassermassen vor sich her, so daß ein Anstauen gegen die
Küste stattfinden muß. Je mehr dann die Küstenentwicklung
den schnellen Abfluß des Wassers hindert, um so höher wird die S.; weshalb
Buchten, wie die der deutschen
Nordseeküste, bei andauernden nordwestl. und westl.
Stürmen, und die Kieler und Lübecker
Bucht bei nordöstl. und östl.
Stürmen besonders gefährdet sind.
In der Ostsee sind die
Bedingungen für eine S. folgende: Wenn längere Zeit stürmische Westwinde geweht haben, so daß das
Ostseebecken sich durch Zufluß aus der Nordsee über Normalstand gefüllt hat und dann eine Depression
[* 22] in östl.
Richtung etwa in der Linie
Hamburg-Lübeck-Swinemünde fortschreitet, dann kann das nunmehr wieder westwärts getriebene
Ostseewasser nicht schnell genug durch den
Sund und die
Belte wieder abfließen und wird durch die nordöstl.
Windrichtung in die Kieler und Lübecker
Bucht hineingedrängt. Die letzten S. von 1855 bei
Cuxhaven, 1872 und 1883 bei
Travemünde und Kiel
[* 23] und 1895 bei
Hamburg
[* 24] trieben das Wasser über 3 m über den mittlern Hochwasserstand. Die
Bucht von
Bengalen
leidet sehr unter S. Im Delta
[* 25] des
Brahmaputra kamen an 200000
Menschen ums Leben. Der Wasserstand
wächst bei S. oft so sehr, daß er
Dämme und Deiche überflutet und durchbricht und oft viele Quadratmeilen dahinter liegenden
Landes verwüstet. -
Vgl. P. Mayer, über S. (Berl. 1873);
Lentz,Flut und Ebbe und die Wirkung des
Windes auf den Meeresspiegel
(Hamb. 1879).
(Befestigungskunst) sind solche Hindernisse, die die Feldarmee ohne besondere Hilfsmittel nicht überwinden,
und solche Befestigungen, die sie nicht erstürmen kann.
(freistehenden oder Bekleidungsmauern) in Gräben und breiten Wassergräben mit militär. Wassertiefe (1,80 m) kommen eiserne
Gitter und die stets nötige gute Bestreichung in Betracht.