Verbannung starb,
war in erster
Ehe mit
Anna Hyde, Tochter des
Grafen Clarendon, verheiratet, die ihm zwei
Töchter, die spätern
Königinnen Maria und
Anna, gebar. Aus der zweiten nach
JakobsÜbertritt zur kath.
Kirche geschlossenen
Ehe mit Maria von
Este
entstammten der gleichfalls kath. Prinz
Jakob Eduard (s. d.) und eine Tochter, Marie Louise,
die 1760 unvermählt starb. Außerdem hinterließ
Jakob II. von Arabella Churchill, der Schwester
Marlboroughs, den unehelichen
Sohn
Jakob,
Herzog von
Berwick (s. d.) und Fitzjames, von dem die Fitzjames in
Frankreich abstammen.
Nachdem das engl. Parlament 1688
Jakob II. des
Throns verlustig erklärt hatte, gingen die dreiKronen
[* 2] auf
Jakobs älteste, prot. Tochter Maria (s. d.) und deren Gemahl, Wilhelm III.
von
Oranien, über. Wilhelm III. brachte nach dem kinderlosen
Tod seiner Gemahlin (1695) mit dem engl. Parlament die Successionsakte
vom zu stande, nach der den kath. Gliedern des Hauses S. das Thronrecht abgesprochen
und die Erbfolge den prot. Nachkommen
Jakobs I. zugesichert wurde. -
Vgl.
Nippold, Die Regierung der Königin
Mary S. (Hamb. 1895).
Nach Wilhelms III.
Tod (1702) bestieg
Anna (s. d.), die zweite Tochter
Jakobs II., den
Thron,
[* 3] nach deren
Tod (1714) die Successionsakte
von 1701 in Kraft
[* 4] trat. Damit ging die
Krone über auf den einzigen prot. Enkel der pfälz. Kurfürstin
Elisabeth, den Kurfürsten von Hannover,
[* 5] der als
Georg I. (s. d.) den engl.
Thron bestieg.
Der kath. SohnJakobs II.,
Jakob Eduard (s. d.), nahm als Kronprätendent den
NamenJakob III. an. Er war vermählt mit Maria
Sobieska und starb 1766. Sein ältester Sohn
Karl Eduard (s. d.) lebte nach erneuten Versuchen zur Herstellung
der Dynastie als
Graf von
Albany in
Italien
[* 6] und starb ohne eheliche Nachkommenschaft zu
Rom.
[* 7] (S.
Albany, Louise, Gräfin
von.) Dessen einziger
BruderHeinrichBenedikt, der 1747 die Kardinalswürde erhielt, legte sich hierauf den Königstitel bei.
Dieser letzte männliche Nachkomme des königl. Hauses S. lebte von einem
Jahrgelde, das ihm der brit.Hof
[* 8] gab. Er starb zu
Frascati.
Georg IV. ließ ihm in der Peterskirche zu
Rom durch
Canova
ein
Denkmal errichten. Die wertvollen Familienpapiere, die er besaß, kaufte die brit. Regierung
an und ließ sie veröffentlichen («S. Papers», Lond.
1847).
Von andern Zweigen der Familie S. leben noch zahlreiche
Glieder
[* 9] in
Schottland, England und
Irland.
Sir John S., ein natürlicher
Sohn Roberts II., war der Ahnherr der Marquis und
Grafen von
Bute, Lord Wharncliffes und Lord S. de Rothesays. Von den S. von
Bonkyll stammen die Lords Blantyre und Douglas, die
Grafen von Galloway und die Marquis von
Londonderry;
von Elisabeth, Tochter des
Regenten Murray und Gemahlin
Sir James
S.s von Doune, die heutigen
Grafen von Murray oder Moray. Außerdem
leiten die
Grafen von Traquair ihren Ursprung von einem natürlichen
Sohne des
Grafen James vonBuchan, Stiefbruders
König
Jakob II., ab.
Vgl. Vaughan, Memorials of the S. dynasty (2 Bde., Lond.
1831);
(spr. stjuh'rt),JohnMacDonall, Entdeckungsreisender, geb.
1818 in
Schottland, begleitete 1844-46 Sturt auf dessen Expedition, erforschte 1858 mit Forster das südaustral. Gebiet westlich
vom
Torrenssee, umwanderte das Stuartgebirge, erreichte südlich den See
Younghusband, erstieg den
Mount-Finke und gelangte
südlich zur
Küste. 1839 erforschte S. das Land zwischen dem
Torrens- und dem Eyresee und das
Flußgebiet
des Neales. Zwei Versuche, den austral.
Kontinent von
Süden nach Norden
[* 11] zu durchwandern, mißglückten kurz vor Erreichung des Ziels.
Endlich (1862) gelang S. die
Durchschneidung des Festlandes; die Expedition erreichte den Oberlauf des in den
Carpentariagolf mündenden Roper und, von
da über das
Gebirge nach Nordwesten wandernd und den Adelaidefluß bis zur Mündung verfolgend, die Südwestecke
des Vandiemengolfs. Nach
Adelaide
[* 12] noch 1862 zurückgekehrt, starb S. in
Nottingham-Hill. Hardman gab heraus: «Explorations
in
Australia. The journals of John Mac Donall S. during the years 1858-62» (2. Aufl.,
Lond. 1864).
Hochthal der gleichnamigen Alpengruppe im
TirolerBezirkInnsbruck,
[* 13] zweigt bei Schönberg an der alten Brennerstraße
vom Wippthal ab und zieht sich, 40 km lang, bis zum Fuße der
Stubaier Ferner hinauf, die mit ihren höchsten
Spitzen den Hintergrund
bilden. Links wird das
Thal
[* 14] von derKette der Villerspitzen (3095 m), des
HohenBurgstall (2609 m) und der
Saile (2402 m) umrahmt, rechts vom
Habicht (3274 m), dem Kirchdach und dem Serlesspitz (2715 m). Der vom Ruderhofspitz auslaufende
Grat der Brennerspitzen (3022 m) teilt die obere
Stufe in zwei Zweigthäler.
Das Thalwasser, der wilde Rußbach, entspringt mit zwei
Quellen aus dem Gletschercirkus der Mutterberger
Alp, empfängt rechts, den
Bach der Sulzenau und den
Bach des Langenthals, links den Alpeiner
Bach und mündet 8 Km südlich
von
Innsbruck in die Sill. Das
Thal ist reich an
Wald und
Weide;
[* 15]
in der Thalsohle, die in der untersten
Stufe 2 bis 3 km
breit ist und sich 900-1000 m
ü.
Der Sitz des Bezirksgerichts ist in Mieders (395 E.), Vulpmes (1079 E.) ist
Mittelpunkt des gewerbthätigen Lebens, Neustift (1217 E.) Ausgangsstation für die Gebirgstouren. Hinter
Neustift gabelt sich das
Thal; rechts zieht das 24 km lange Oberberg- oder Alpeiner
Thal bis zur Grenzkette des Ötzthals hinauf
und endet mit dem Gletschercirkus der Alpeiner
Alm (2043 m). Das Unterbergthal, die Fortsetzung des Hauptthals, zieht nach
Südwesten und ist wegen seiner kühnen Bergformen, seiner Wasserfälle und Gletscherpracht der interessanteste
Teil des S. -
Vgl. Stubai,Thal und
Gebirge,
Land und Leute, hg. durch die Gesellschaft von Freunden des Stubaithales (Lpz. 1891).
Die
Große S., d. h. steinerne
Treppe
[* 16] (poln. stopień,
Stufe, kamień,
Stein), ist ein senkrecht abfallender Kreidefels, dessen höchster Punkt, 133 m
hoch, der Königsstuhl heißt.
Jenseit einer Schlucht, zu der 600 eingegrabene
Stufen hinabführen, liegt weiter ostwärts
die
Kleine S., nicht so hoch, aber fast noch steiler.
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