(Petersb. 1837) und «Stellarum fixarum, imprimis
compositarum positiones mediae» (ebd. 1852). Verwandt damit ist die von S. zuerst ausgeführte Bestimmung einer
Fixsternparallaxe
(von α
Lyrae),
ferner seine Untersuchungen über den
Bau derMilchstraße, die teilweise in den «Études d'astronomie stellaire»
(Petersb. 1847) veröffentlicht wurden. Nächstdem war
S.s Thätigkeit besonders der Geodäsie zugewandt.
1816-19 führte er eine
Triangulation
[* 2] Livlands aus, welche die Grundlage zu der 1839 erschienenen Karte jener
Provinz bildet,
über eine Breitengradmessung in den Ostseeprovinzen (1822-27) berichtete er in «Breitengradmessung
in den Ostseeprovinzen» (2 Bde., Dorp.
1831). 1828 wurde die baltische
Gradmessung
[* 3] mit der gleichzeitig vom
GeneralTenner in den litauischen Gouvernements
geleiteten in
Verbindung gesetzt und 1830-45 unter
S.s Oberleitung durch
Finland bis
Torneå, dann unter seiner Mitwirkung 1845-52
bis in die Nähe des Nordkaps fortgeführt. Da unterdessen auch
Tenner seine Messung nach
Süden zu bis zu den südlichsten
Punkten Podoliens (1845) weiter geführt hatte und dieselbe dann unter
S.s und Tenners gemeinschaftlicher
Leitung bis an die Donau ausgedehnt worden war, so ist der auf diese
Weise gewonnene russ.-skandinav. Meridianbogen von 25°
20' der größte bis jetzt gemessene. S. berichtet hierüber in der
Schrift«Arc du méridien entre le Danube et la mer Glaciale»
(2 Bde., Petersb. 1857
u. 1860). Unter seiner Leitung führten Fuß, Sawitsch und Sabler 1836 und 1837 das
Nivellement zwischen dem
Schwarzen und dem
KaspischenMeere aus, das S. bearbeitete (Petersb. 1841); außerdem lieferte S. vielfache
Hilfsarbeiten zu den
Verbindungen verschiedener russ. Dreiecksnetze untereinander und mit ausländischen, sowie
sorgfältige Maßvergleichungen der bei den geodätischen
Vermessungen verschiedener
Länder gebrauchten
Maßeinheiten, und leitete größere chronometrische Expeditionen u. s. w. Die
Berichte über dieselben sind in den «Mémoires»
der
PetersburgerAkademie niedergelegt. Die von
S. und seinen
Adjunkten in
Pulkowa ausgeführten astron.
Arbeiten sind teils in
den Veröffentlichungen der
Sternwarte,
[* 4] teils in den «Mémoires» der
PetersburgerAkademie niedergelegt.
ein Mineral, das sich zuerst 1845 nach dem großen
Brande in
Hamburg
[* 5] beim
Grundbau
[* 6] der dortigen Nikolaikirche
in einer aus Viehmist gebildeten
Moorerde in schönen gelben bis farblosen, oft sehr durchsichtigen
Krystallen fand, die bis 3 cm
Größe erreichten. Sie gehören dem rhombischen
System an, zeigen jedoch einen ausgezeichneten Hemimorphismus.
[* 7] Die Härte ist nur 1,5 bis 2, das spec. Gewicht etwa 1,7. Die
Analysen ergaben das wasserhaltige phosphorsaure
Ammonium-Magnesium,
NH4MgPO4 + 6H2O. Die
Krystalle verwittern an der Oberfläche und überziehen sich mit einer weißen Hülle. Das Vorkommen
des S. ist an Orte gebunden, an denen sich Fäkalmassen sammeln; so fand man ihn in den Abzugskanälen
einer
Kaserne zu
Dresden,
[* 8] in einer Düngergrube zu
Braunschweig,
[* 9] in den Kloaken Kopenhagens; auch im Guano der
Insel Ichaboe
an der westafrik.
Küste sowie in den Skiptonhöhlen bei
Ballarat in
Australien,
[* 10] weshalb der S. auch Guanit heißt.
ein Kinderbuch, verfaßt von Heinr. Hoffmann (s. d.). ^[= der fünfte und kleinste Erdteil. (Hierzu eine Karte: Australien.) Name. Das Wort A. bedeutet ...]
C21H22N2O2, das außerordentlich giftige
Alkaloid, das sich neben
Brucin in den Krähenaugen
(s.
Brechnuß), in den
Ignatiusbohnen und im Schlangenholz (s.
Strychnos) findet. Es erscheint in kleinen farblosen Prismen
von höchst bitterm
Geschmack, reagiert alkalisch, löst sich schwer in Wasser, leicht dagegen in verdünntem
Alkohol, in
Benzol
und in
Chloroform. Mit Säuren bildet es die Strychninsalze, die ebenso wie das reine S. in ganz kleinen
Gaben in der
Medizin angewendet werden und ebenso giftig sind wie das S. selbst und schon in geringer Menge
Starrkrampf bewirken.
Das S. ist toxikologisch leicht nachzuweisen, indem eine Lösung einer
Spur von S. in konzentrierter Schwefelsäure
[* 11] mit einem Körnchen Kaliumbichromat eine intensiv blaue oder violette Färbung zeigt. Zur weitern Feststellung bei toxikologischen
Untersuchungen wendet man das physiol. Experiment an, indem man kleinern
Tieren bestimmte Mengen des herauspräparierten
Giftes
unter die
Haut
[* 12] einspritzt und die charakteristischen Vergiftungserscheinungen (s.
Brechnuß) beobachtet. -
Vgl. F. A.
Falck, Die Wirkungen des S. (Nr. 69 der «Sammlung
klinischer Vorträge», Lpz. 1874).
L., Pflanzengattung aus der Familie der Loganiaceen (s. d.)
mit gegen 60
Arten in den
Tropen der Alten und
Neuen Welt, meist kletternde
Sträucher, seltener
Bäume; die meisten
Arten enthalten
reichlich
Strychnin (s. d.). Sie haben gegenständige ganze und
ganzrandige
Blätter und in endständige
Trugdolden und
Sträuße gestellte
Blüten mit vier- bis fünfspaltigem
Kelch, trichterförmiger
Blumenkrone, vier bis fünf
Staubgefäßen und einem oberständigen zweifächerigen
Fruchtknoten mit kopfförmiger Narbe.
Die
Frucht ist eine einfächerige, innen breiige, außen mit lederartiger Schale bedeckte
Beere. Die bekannteste
Art ist der
Krähenaugenbaum (S. nux vomicaL., s.
Tafel: Contorten,
[* 1]
Fig. 5), der die eine Art
Brechnuß (s. d.) liefert.
Dieser auf der Koromandelküste in
Ostindien
[* 13] heimische
Baum hat aschgraue
Äste, glänzende, rundlich-eiförmige
Blätter und
gelbgrüne
Blüten und trägt kugelrunde, bis 5 cm dicke, orangegelbe, drei- bis fünfsamige
Beeren, deren schildförmige Samen
[* 14] als Krähenaugen in den
Handel kommen und sowohl in der
Medizin als auch zur Herstellung des
Strychnins
verwendet werden.
Ähnliche Eigenschaften haben die
Ignatiusbohnen, die von dem auf den Philippinen einheimischen Ignatiusstrauch, S. Ignatia
Berg(Ignatia amaraL.), stammen. Von mehrern zum
Teil noch ungenau bekannten
Arten stammen Pfeilgifte (s. d.), z. B. das
Upas von S.TieutéLeschen.; ferner Curare (s. d.) von S. toxifera Schomb.,
S. CrevauxianaBaill. und einigen andern gleichfalls im tropischen
Südamerika
[* 15] wachsenden
Arten. Von der ostindischen S. colubrinaL. soll das Holz,
[* 16] Schlangenholz, ein wirksames
Mittel gegen Schlangenbiß sein.
1) Bezirkshauptmannschaft in Galizien, hat 1928,10 qkm und (1890) 95 041 (48 035 männl., 47 006 weibl.)
meist ruthen. E. (21 540
Polen, 5668 Deutsche)
[* 17] in 102 Gemeinden mit 213 Ortschaften und 85 Gutsgebieten und umfaßt die Gerichtsbezirke
Skole und S. - 2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft, eines
Kreis- und eines Bezirksgerichts (659,95 qkm, 54 931 meist
ruthen. E.), am Stryj und den Linien Krakau-S. (534 km), Lemberg-Lawoczne
und
S.-Stanislau-Husiatyn (296 km) der Österr. Staatsbahnen,
[* 18] hat (1890) 16 515 meist poln. E.,
darunter 3920 Deutsche, in Garnison das 9. Infanterieregiment
«Graf Clerfayt» und das 11.
¶
mehr
Ulanenregiment «Alexander II., Kaiser von Rußland», eine röm.-kath., 2 griech.-kath., eine
evang. Kirche, Synagoge, Staatsobergymnasium, einen öffentlichen Garten
[* 20] (Olszyna); Gerberei und Zündhölzchenfabrikation.