ergiebt, besteht darin, daß man zuerst den
Halm in der Längenrichtung aufschlitzt, hierauf flach ausbreitet und zwischen
den
Walzen eines kleinen
Walzwerkes völlig glatt legt, um ihn dann mittels eines geraden Kammes mit scharfen
Zähnen zu spalten.
Die so erhaltenen
Streifen werden dann entweder nach der Arbeitsweise des Webens zu breiten
Stücken, oder
durch Flechten
[* 2] zu schmalen
Bändern verarbeitet.
Die Strohgewebe sind, dem Wechsel der Mode entsprechend, von großer Mannigfaltigkeit. Bei gröbern Waren dient als
Kette
ein Leinenzwirnfaden, als Einschlag ein Strohstreifen; die Kettenfäden liegen dann weit auseinander, oft paarweise nebeneinander,
und es wechselt bei Anwendung eines Gazeschafts am Webstuhl
[* 3] (s.
Weberei)
[* 4] ein offenes Fach mit einem gekreuzten,
zwischen welchen der Strohstreifen festgeklemmt ist. Bei feiner Ware dient als
KetteSeide,
[* 5] als Einschlag
Stroh allein oder
abwechselnd mit Seidenfäden.
Teils ist die
Bindung einfach leinwand- oder köperartig, teils sind durch die Seidenfäden
Muster eingewebt. (S.
Strohdünntuch.)
Die zur Anwendung kommenden Webstühle
[* 6] sind, der Kürze des Materials entsprechend, klein gehalten und
besitzen statt des gewöhnlichen Schiffchens eine eigentümliche Vorrichtung,
Maulschütze genannt. Das im feuchten Zustand
zu verwebende
Stroh wird demWeber gewöhnlich von einem
Kinde zugereicht, und zwar abwechselnd ein
Streifen mit dem obern, ein
Streifen mit dem untern Ende zunächst, weil das
Stroh nie an beiden
Enden gleichfarbig ist und durch den
Wechsel ein
Ausgleich stattfindet. Dabei wird stets die äußere, glänzende Seite als rechte Seite genommen. Aus Strohgewebe
macht man Tischdecken, Matten, Damenhüte u. s. w.
Das zu feinern Geflechten, namentlich
Hüten (s.
Strohhutflechterei), bestimmte
Stroh wird von
Hand
[* 7] zu schmalen
Bändern geflochten, die entweder unmittelbar zu
Hüten verarbeitet oder als Halbfabrikate in den
Handel gebracht werden. Auch
bei den Flechtwaren ist die glänzende Seite die rechte; die beim Anstücken der
Streifen auf der linken Seite vorstehenden
Enden werden durch
Abschneiden zum
Teil entfernt. Das Strohflechten und Strohhutnähen wird inItalien,
[* 8]
Frankreich,
Belgien,
[* 9]
Schottland,
Deutschland
[* 10] (Königreich
Sachsen
[* 11] von
Dresden
[* 12] ab über
Dippoldiswalde, Preischa und Müglitzthal bis zur böhm.
Grenze, sodann in
Württemberg),
[* 13]
Österreich
[* 14] u. s. w. betrieben. Die gröbsten Strohfabrikate sind die Strohseile, welche
für landwirtschaftliche Zwecke, in Gießereien (bei der Kernbildung) sowie als Umhüllungsmaterial für Dampfleitungen u. s. w.
ausgedehnte Verwendung finden. Für größern Bedarf benutzt man zur Herstellung derselben mechan.
Vorrichtungen, Strohseilspinnmaschinen, welche in ihrer
Anordnung der Watermaschine (s.
Spinnerei) nachgebildet sind.
Strohmosaikarbeiten findet man vorzugsweise an Schachteln, Dosen und andern meist geringwertigen Luxusartikeln.
im strengern
Sinne aber nur die großen Hauptflüsse der Erde,
die
sich direkt ins
Meer ergießen. S. heißt auch eine der Lagerungsformen (s. d.) der Gesteine.
[* 16]
soviel wie
Elektrische
[* 19]
Arbeit (s.
Arbeit, ^[= heißt in der Mechanik und Maschinentechnik das Produkt aus der Kraft und dem Weg, den der Angriffsp ...] elektrische).
(Stromatopŏra), eigentümliche, in paläozoischen, besonders devonischen Schichten sehr häufige Fossilreste,
die als dicke, deckenförmige oder stockförmige kalkige Unterlage (sog.
Hydrophyten) von Polypentieren ausgeschieden und überzogen waren.
Man erkennt sie an einer eigentümlichen Schichtstruktur
und Porosität.
1) Stadt im
Kreis
[* 20] Kreuznach
[* 21] des preuß. Reg.-Bez. Koblenz,
[* 22] am Güldenbach
und der
Nebenlinie Langenlonsheim - Simmern der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 23] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Koblenz), hat (1895) 1029 E.,
darunter 435
Evangelische, Post,
Telegraph,
[* 24] Fernsprechverbindung, kath. und evang.
Kirche, zwei
Krankenhäuser,
Spar- und Darlehnskasse; Emaille- und Blechwarenfabrik, zwei Eisenhütten (Stromberger Neuhütte und Rheinböllerhütte),
Kalksteinbrüche, Kalkbrennereien, Kram- und Viehmärkte. Nahebei die großartige Ruine der 1689 von den
Franzosen niedergebrannten
Burg Fustenburg, gegenüber die
Burg Gollenfels. - 2) S. in Westfalen,
[* 25] Flecken (Wigbold) und Wallfahrtsort
im
KreisBeckum des preuß. Reg.-Bez.
Münster,
[* 26] auf den Stromberger Hügeln, die sich im Monkenberg bis zu 190 m erheben, hat
(1895) 1536 kath. E., Postagentur, Fernsprechverbindung,
Krankenhaus;
[* 27] Leinen- und Baumwollweberei, Bandfabrik, Obstbau und
Handel mit getrockneten Pflaumen.
das Verhältnis von
Stromstärke in
Ampére und Leiterquerschnitt in Quadratmillimetern oder, anders ausgesprochen,
die auf die Einheit der Querschnittsfläche entfallende specifische
Stromstärke oder Belastung des
Drahtes.
die
Stellen eines
Stroms, wo derselbe, durch Felsen in seinem
Bette eingeengt, eine größere
Tiefe und unregelmäßiges,
meist stärkeres Gefälle hat und darum meist reißend wird.
Georg Friedr. Louis,
Chirurg, der älteste Sohn des frühern königlich hannov. Leibchirurgen
ChristianFriedrich
S., der die Kuhpockenimpfung zuerst in
Deutschland einführte, geb. zu Hannover,
[* 32] studierte
Medizin
am anatom.-chirurg.
Institut seiner Vaterstadt, in Göttingen
[* 33] und
Berlin,
[* 34] wurde 1838 Professor der
Chirurgie in
Erlangen,
[* 35] 1841 in
München,
[* 36] 1842 in Freiburg.
[* 37] Im Herbst 1848 wurde er in Kiel
[* 38] Professor der
Chirurgie und Generalstabsarzt der schlesw.-holstein.
Armee
und kehrte 1854 als Generalstabsarzt der königlich hannov.
Armee nach Hannover zurück. 1866 pensioniert,
lebte S. als praktischer
Arzt zu Hannover und starb daselbst ¶
mehr
S. erwarb sich große Verdienste um die operative Orthopädie, um die Kriegschirurgie sowie um die Militärhygieine; er schrieb:
«ÜberParalyse der Inspirationsmuskeln» (Hannov. 1836),
«Beiträge zur operativen Orthopädik» (ebd. 1838),
«Handbuch der
Chirurgie» (2 Bde., Freib. i. Br.
1844-67),
«Maximen der Kriegsheilkunst» (Hannov. 1855; 2. Aufl.
1862),
«Erfahrungen über Schußwunden im J. 1866» (ebd. 1867).
Seine Selbstbiographie gab er u. d.T. «Erinnerungen eines deutschen Arztes» (2 Bde., Hannov.
1875) heraus.