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hat (1891) 3386 E., guten Hafen;
große Ausfuhr von Fischen, Dampferverbindung mit Glasgow [* 2] und Liverpool [* 3] und im Sommer Touristenverkehr.
hat (1891) 3386 E., guten Hafen;
große Ausfuhr von Fischen, Dampferverbindung mit Glasgow [* 2] und Liverpool [* 3] und im Sommer Touristenverkehr.
1) Bezirkshauptmannschaft in der Bukowina, hat 1150,93 qkm und (1890) 70 641 (35 557 männl., 35 084 weibl.) meist rumän. E. (26 584 Ruthenen, 11 291 Deutsche) [* 4] in 38 Gemeinden mit 79 Ortschaften und 33 Gutsgebieten und umfaßt die Gerichtsbezirke Stanestie und S. - 2) S., ruthen. Storožyniec, Markt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft sowie eines Bezirksgerichts (934,63 qkm, 50 429 E.), am linken Ufer des Sereth und an der Linie Hliboka-Berhometh der Bukowinaer Lokalbahn, hat (1890) 5674 meist deutsche E. (1946 Rumänen), darunter 3000 Israeliten.
Storsjön (spr.-schön, d. h. der große See), häufiger Name schwed. Landseen, darunter der S. in Jemtland bei Östersund, etwa 450 qkm groß.
norweg. Name des Herings (s. d.). ^[= Der Name ist griech. Ursprungs; die einheimische Benennung war Kemet (kopt., Keme in oberägypt., ...]
Name der norweg. Volksrepräsentation, s. Norwegen ^[= (norweg., schwed. und dän. Norge), Königreich auf der Westseite der Skandinavischen Halbinsel, ...] [* 5] (Verfassung).
oder Perturbationen, die Abweichungen der Planeten-, Kometen- und Mondbahnen von denjenigen ideell gedachten Bahnen, welche die betreffenden Himmelskörper unter alleiniger Anziehung des Centralkörpers beschreiben würden, um den sie sich bewegen. Würden in unserm Sonnensystem die Planeten [* 6] und Kometen [* 7] lediglich von der Sonne [* 8] angezogen, so erfolgten die Bewegungen derselben nach den Keplerschen Gesetzen in Kegelschnitten. Setzte man gleicherweise voraus, daß die Monde nur von ihrem Hauptplaneten angezogen würden, so wären auch die Bahnen der Monde reine Kegelschnitte. [* 9]
Außerdem würden die Bahnen aller Körper unsers Sonnensystems für alle Zeiten unveränderlich bleiben. In Wirklichkeit ziehen sich aber alle Körper unsers Sonnensystems nach dem Gesetz der Gravitation auch untereinander an. Durch diese gegenseitige Anziehung entstehen die als S. bezeichneten Abweichungen von der einfachen Bewegung in Kegelschnitten. Mit Ausnahme vereinzelter Fälle, wo Kometen auf ihrer Bahn um die Sonne großen Planeten so nahe kommen können, daß der Einfluß dieser zeitweilig die Anziehung der Sonne überwiegt, erfolgen aber die Bewegungen der Planeten und Kometen doch so, als stünden sie wesentlich nur unter dem Einfluß der Sonne, und die der Monde, als würden sie in der Hauptsache nur von ihrem Hauptplaneten angezogen.
Das Problem der S. ist auch bekannt unter dem Namen des Drei-Körper-Problems, da im wesentlichen die geschilderten Verhältnisse auftreten, wenn drei Körper gegenseitigen Anziehungen unterworfen sind. Das Viel-Körper-Problem ist nur eine Verallgemeinerung der Aufgabe. Man unterscheidet, je nachdem man die mathem. Ausdrücke für die S. in ihrer Allgemeinheit entwickelt oder nur den jeweiligen Betrag derselben für eine bestimmte Stellung des Himmelskörpers berechnet, allgemeine und specielle S. Bei den allgemeinen S. unterscheidet man periodische und säkulare, je nachdem sie sich innerhalb gewisser Perioden ausgleichen oder durch beständige Anhäufung im Laufe der Zeit beträchtliche Änderungen in den Bahnen der Himmelskörper hervorbringen. -
Vgl. Airy, Populäre physische Astronomie [* 10] (deutsch von Littrow, Stuttg. 1839);
Möbius, Die Elemente der Mechanik des Himmels (Lpz. 1843).
Jos., amerik. Rechtsgelehrter, geb. in Marblehead bei Boston, [* 11] studierte zu Cambridge (bei Boston) und erwarb sich früh den Ruf eines tüchtigen Advokaten. 1806 wurde er Mitglied des Repräsentantenhauses von Massachusetts, bald darauf Sprecher desselben und 1809 Mitglied des Kongresses zu Washington. [* 12] 1811 übertrug ihm der Präsident Madison das Amt eines Richters am obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten. [* 13] Seit 1829 übernahm er zugleich die Professur der Jurisprudenz an der Harvard-Universität zu Cambridge. S. starb zu Cambridge. Seine jurist. und staatsrechtlichen Lehrbücher gelten in Amerika [* 14] wie in England für klassisch, namentlich die «Commentaries on the constitution of the United States» (5. Aufl., 2 Bde., Bost. 1891; deutsch im Auszuge, Lpz. 1838); ferner die trefflichen «Commentaries on the conflict of laws» (8. Aufl., Bost. 1883), eins der besten internationalen Rechtsbücher. Auch war S. ein bahnbrechender Schriftsteller über Wechsel- und Handelsrecht. -
Vgl. Story, Life and Letters of J. S. (Lond. 1851).
William Wetmore, amerik. Bildhauer und Schriftsteller, Sohn des vorigen, geb. zu Salem in Massachusetts, studierte die Rechte, wurde Advokat in Boston, wandte sich aber seit dem Anfang der fünfziger Jahre in Rom [* 15] der Kunst und Litteratur zu. Von seinen Bildwerken sind zu nennen: die sitzende [* 1] Figur G. Peabodys in London, [* 16] das Standbild Edward Everetts in Boston, des Colonel Prescott in Charlestown (Bronze), [* 17] das Denkmal für Fr. Scott Key, den Verfasser des «Starspangled Banner», im Park zu San Francisco, sowie eine Anzahl von Porträtbüsten und das Nationaldenkmal in Philadelphia. [* 18] Ferner schuf er die Marmorgruppen: Venus und Amor, Thetis und Achilles, Bacchus auf dem Panther sowie die Statuen einer Kleopatra, Medea, Elektra, Sappho, eines jungen Schafhirten, das trauernde Jerusalem [* 19] (s. Tafel: Amerikanische Kunst I, [* 1] Fig. 5). Als Schriftsteller veröffentlichte er unter anderm seines Vaters Lebensbeschreibung nebst Auswahl von dessen Korrespondenz (2 Bde., Bost. 1851), ferner «Roba di Roma» [* 20] (1862; 7. Aufl. 1875) mit der Fortsetzung «Castle San Angelo and the evil eyes» (ebd. 1877),
«Proportions of the human figure» (1866),
«Fiammetta» (1885),
«Vallombrosa» (1881),
«Conversations in a studio» (2 Bde., 1890); sodann an poet. Werken: «The Roman lawyer in Jerusalem» (1870),
die Tragödie «Stephania» (1879),
«Poems» (2 Bde., Edinb. 1886). Er starb zu Vallombrosa in Italien. [* 21]
Albrecht von, preuß. General der Infanterie und deutscher Admiral, geb. zu Koblenz, [* 22] erhielt seine Erziehung im Kadettenkorps, aus dem er 1835 als Sekondelieutenant in das 29. Infanterieregiment trat. Nach verschiedenen Kommandos zur Allgemeinen Kriegsschule (1839-42), zur Gardeartillerie, zum Topographischen Bureau (1844-47) sowie als Adjutant einer Landwehrbrigade (1848) und der 16. Division (1852) wurde S., seit 1852 Hauptmann, 1855 in den Generalstab versetzt. 1861 wurde er als Oberstlieutenant Chef des Generalstabes beim 4. Armeekorps, in demselben Jahre noch Oberst und bei Ausbruch des Deutschen Krieges von 1866 Generalmajor und zugleich Oberquartiermeister der Zweiten Armee des Kronprinzen von Preußen. [* 23] Nach dem Kriege vorübergehend zu den Offizieren von der Armee ¶
versetzt, wurde S. zum Direktor des Militär-Ökonomiedepartements im Kriegsministerium ernannt. Während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870 und 1871 war S., seit 26. Juli Generallieutenant, Generalintendant der deutschen Heere und erwarb als solcher dem Verpflegungswesen der Armee den Ruf des bestorganisierten und wohlgeordnetsten der Welt. Vom 26. Nov. bis war S. Chef des Stabes beim Armeekommando des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin.
Nach dem Frieden zum Chef des Stabes bei der auf franz. occupiertem Gebiete zurückbleibenden deutschen Occupationsarmee ernannt, verblieb S. in dieser Stellung, bis der Kaiser ihn zum Chef der Admiralität und zum Mitgliede des Bundesrats ernannte. Am wurde S. in das Herrenhaus berufen, zum General der Infanterie und 1876 zum Admiral à la suite des Seeoffizierkorps befördert. Die Marine verdankt ihm nicht nur eine bedeutende Vergrößerung, sondern auch eine feste innere Ordnung und Gliederung. Am schied S. auf seinen Antrag aus dem Dienst; er starb in Östrich im Rheingau. [* 25]
Philipp, Baron von, Kunstkenner, geb. zu Cüstrin, [* 26] widmete sich theol. und humanistischen Studien zu Frankfurt [* 27] a. O., machte weite Reisen, lebte später als engl. Agent in Rom und seit 1731 in Florenz, [* 28] wo er einen reichen Schatz von Kunstsachen aller Art sammelte. Er starb daselbst Berühmt wurden S.' Sammlungen erst nach seinem Tode, namentlich durch Winckelmann. Sie bestanden aus Landkarten, [* 29] Kupferstichen, Zeichnungen (zusammen 324 Folianten, die sich jetzt in der kaiserl. Bibliothek zu Wien [* 30] befinden), Bronzen, alten und neuen Münzen, [* 31] besonders aber geschnittenen Steinen. Die Schwefelabgüsse alter Gemmen [* 32] beliefen sich auf 14000 Stück. Den danach zusammengestellten musterhaften Katalog gab Winckelmann u. d. T. «Description des pierres gravées du feu Baron de S.» (Flor. 1760) heraus, nachdem S. selbst schon früher die Schrift «Gemmae antique celatae, sculptorem nominibus insignitae» (Amsterd. 1724) bekannt gemacht hatte.
König Friedrich II. kaufte 1770 S.' Hauptsammlung für 30000 Thlr. Der Prinz von Wales erstand die Sammlung von Abgüssen neuerer Münzen für 1000 Dukaten. Eine Sammlung Schwefelabgüsse alter Steine, über 28000 Stück, kam in der Folge in Tassies Besitz. Von den von Schweickardt 1775 begonnenen Kupferabdrücken der Sammlung S.' erschien nur das erste Heft in sechs Blättern. Eine Auswahl von Gemmen aus dem Kabinett S.' findet sich in Schlichtegrolls «Dactyliotheca Stoschiana» (2 Bde., Nürnb. 1797-1805).