bei
Grimma
[* 2] ein
Denkmal errichtet. Seine «Ausgewählten
Schriften» (24 Bde.; 2. Aufl., 30 Bde.,
Lpz. 1857-65;
Neue Folge, 12 Bde., Plauen
[* 3] 1865) umfassen histor.
Romane, so namentlich den
Roman «1813», «Elba und
Waterloo»,
[* 4] «Napoleon in
Ägypten»,
[* 5] «Der neue
Cäsar» u. a., die schon früher einzeln erschienen; ferner zum
Teil treffliche
komische
Romane, wie «Die deutschen Pickwickier» und namentlich «Die
Erbschaft in
Kabul»; endlich zahlreiche kleinere Erzählungen.
Alle diese
Arbeiten zeichnet bei gewandter und doch einfacher Form eine liebenswürdige Laune und Gemütlichkeit aus. Seine
«Gedichte» (3. Aufl.,
Grimma 1847),
als «Weihnachtsbaum angezündet für unsere
Armen im
Gebirge», haben zur Linderung derNot
im
Erzgebirge, zu welchem Zwecke S. die «Marienstiftung» ins Leben rief,
wesentlich beigetragen. Eine zweite Gedichtsammlung veröffentlichte er u. d. T.
«Palmen
[* 6] des Friedens» (5. Aufl., Lpz. 1878).
Am bekanntesten ist S. durch das 1844-62 von ihm herausgegebene humoristisch-polit. Volksblatt «Der
Dorfbarbier» geworden, das in mitunter etwas hausbackener, aber immer treffender Art die Ereignisse
der Zeit begleitete. S. gehört auch zu den Mitbegründern der
«Gartenlaube».
ein gewöhnlich mit etwas Gefälle getriebener Grubenbau, der ein «Mundloch»
an der Tagesoberfläche hat. Die S. sind in erster Linie dafür bestimmt, den Gruben Wetter
[* 7] zu- und Wasser abzuführen. Je
nachdem das Wasser schlammig ist oder nicht, schwankt das Gefälle zwischen 1:400 und 1:1500. Die größten
Stollenanlagen sind der Hauptschlüssel-Erbstollen in Oberschlesien, der Schlüsselstollen in
Mansfeld, der
Rothschönberger Stollen
(s. d.) in
Freiberg,
[* 8] der
Ernst-August-Stollen am Harz (1850-63, Gesamtlänge 27 035 m).
In den größern Steinkohlenrevieren
haben diese S. seit Vervollkommnung der
Maschinen für
Wasserhaltung an Wichtigkeit verloren und sind zum
Teil aufgegeben. - Im Festungskrieg ist S. oder
Galerie ein wagerecht geführter Minengang (s.
Mine).
Über Haupt-, Zweig-, Horchstollen
s. Verteidigungsminen.
das in ganz Mitteldeutschland, vorzugsweise in
Sachsen,
[* 9]
Schlesien
[* 10] und
Thüringen übliche Weihnachtsgebäck
in Form eines länglichen
Brotes aus feinem Weizenmehlteig, der mit Rosinen,Mandeln und Citronat gewürzt
wird.
in der
Dichtkunst, s.
Aufgesang, ^[= und Abgesang, ursprünglich technische Ausdrücke des Meistergesangs zur Bezeichnung strophischer ...]Strophe,
Allitteration.
Pfarrdorf im
AmtsbezirkBühl des bad. Kreises
Baden,
[* 11] unweit des rechten Rheinufers, hat
(1895) 1042 kath. E., Postagentur, Fernsprechverbindung, kath.
Kirche. Im
Spanischen Erbfolgekriege wurden die befestigten Linien von S. durch Markgraf
Ludwig von
Baden gegen die
Franzosen
verteidigt, von letztern aber im Mai 1707 genommen.
1)
Kreis
[* 13] im preuß. Reg.-Bez. Köslin,
[* 14] hat 2266,73 qkm und
(1895) 99 922 E., 1 Stadt, 158 Landgemeinden und 181 Gutsbezirke. - 2) S., auch
Stolpe genannt, Kreisstadt im
KreisS., an der
Stolpe, der Linie
Stargard-Danzig, den
Nebenlinien Neustettin-S. (104,3 km),
S.-Stolpmünde
(17,3 km) der
Preuß. Staatsbahnen
[* 15] und der
Kleinbahn S.-Rathsdamnitz (19 km,
Stolpethalbahn, s. d.), Sitz des Landratsamtes, eines
Landgerichts (Oberlandesgericht
Stettin)
[* 16] mit 7
Amtsgerichten
(Bütow, Lauenburg,
[* 17]
Pollnow,
Rügenwalde, Rummelsburg i. Pomm., Schlawe,
S.), eines Amtsgerichts, einer Reichsbankstelle, eines dän. Konsuls und
Bezirkskommandos, besteht aus der
Alt- und Neustadt
[* 18] und fünf Vorstädten und hat (1895) 24 845 (11 447 männl., 13 398 weibl.) E., darunter 635 Katholiken
und 735 Israeliten, in Garnison
Stab
[* 19] und 2. bis 5. Eskadron des Husarenregiments Fürst
Blücher von
Wahlstatt
(pommersches) Nr. 5, Postamt erster
Klasse mit zwei Zweigstellen,
Telegraph,
[* 20] drei evang.
Kirchen, unter denen die Schloßkirche
und besonders die 1311 erbaute große Marienkirche mit einem 48,5 m hohen
Turm
[* 21] sich auszeichnen, luth. und kath.
Kirche, Bethaus der Irvingianer, Schloß, Gymnasium, Realschule, höhere Mädchenschule, Mittelschule, Invalidenhaus;
Bernsteindreherei, Leinenweberei,
Ackerbau,
Lachs-,
Spiritus-, Holz- und Gänsehandel sowie Seehandel. Das Vorsteheramt der
Korporation der
Kaufmannschaft vertritt die
Stelle einer Handelskammer. Etwa 20 km davon, an der Mündung der
Stolpe, liegt
der
HafenStolpmünde (s. d.). - Die Stadt S., schon im 11. Jahrh.
ein Flecken, kam 1273 an
Brandenburg,
[* 22] erhielt 1310
Stadtrecht, war später Hansestadt und abwechselnd im
Besitz des
DeutschenOrdens und der
Herzöge von
Pommern.
[* 23]
Küstenfluß Hinterpommerns, entsteht bei dem Dorfe Sierakowitz im preuß. Reg.-Bez.
Danzig,
[* 24] läuft südlich durch den Wengorzynsee, alsdann von Sullenschin bis zur Mündung der Kamenz
[* 25] westwärts, dann bis zur Mündung bei
Stolpmünde in die Ostsee nach NW. Die S. ist mit ihrem gekrümmten Laufe 150 km lang
und 112 km (von der Grenze
Pommerns an) flößbar.
Sie verstärkt sich rechts durch die Schottow, links durch die
Bütow und
die Kamenz, die alle drei flößbar sind.
Stadt in der
Amtshauptmannschaft Pirna
[* 26] der sächs. Kreishauptmannschaft
Dresden,
[* 27] an der Wesenitz, in 323 m
Höhe, an der
Nebenlinie Neustadt-Dürrröhrsdorf der Sächs. Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Bautzen),
[* 28] hat (1895) 1442 E., darunter 46 Katholiken, Post,
Telegraph,
Denkmal aus Basaltsäulen zur
Erinnerung an
das Regierungsjubiläum
FriedrichAugust des Gerechten und an die 800jährige Jubelfeier des Hauses Wettin (1889),
Stadtkirche, 1490 errichtet und 1723 erneuert, Rathaus mit Wappen
[* 29] von 1549, Schloßruine, städtische
Sparkasse mit Vorschußbank,
alte Wasserleitung,
[* 30]
Kanalisation; Fabrikation von Messerwaren und landwirtschaftlichen
Maschinen. Das Schloß war früher häufig
Residenz der
Bischöfe von Meißen
[* 31] und 1716-65 Gefängnis der Gräfin Cosel
[* 32] (s. d.). -